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Veröffentlicht am 26.04.2020

„Zero Waste“ ist hier missverständlich ausgelegt

Nachhaltig kreativ Do it yourself
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Selbermachen, basteln, wiederverwerten – das macht einfach Spaß. Nur leider habe ich mir von diesem Buch doch mehr erwartet, als es dann halten konnte. Vom Titel her dachte ich eigentlich, es sind Projekte, ...

Selbermachen, basteln, wiederverwerten – das macht einfach Spaß. Nur leider habe ich mir von diesem Buch doch mehr erwartet, als es dann halten konnte. Vom Titel her dachte ich eigentlich, es sind Projekte, bei denen man das nutzt, was man hat. Dingen, die sonst Abfall werden würden, neue Funktionen ermöglicht. Allerdings wird hier viel zugekauft und dabei fällt dann wieder Abfall an. Das Buch legt „Zero Waste“ also anders aus: Wer einen Einkaufsbeutel selbst macht, nimmt keine Plastiktüte. Wer eine Brezentüte selbst macht, spart die Bäckertüte, besonders, wenn sie wiederverwendbar ist. Auch eine Lesart, aber eben nicht meine ursprüngliche.

Beispielsweise die Vorratsdosen. Hier werden leere Konservendosen verwendet. Soweit, so prima. Auch dass man Farbe benötigt, ist ganz okay. Aber dann wird für den Deckel eine Korkplatte sowie eine Holzplatte benötigt, aus denen man dann zwei Kreise sägt, die verbunden werden und dann den Deckel bilden. An sich kein Ding, aber so wirklich nachhaltig finde ich das dann doch nicht. Auch bei den Bambusbechern und –Schalen bin ich ein wenig entsetzt. Das ist kein Zero Waste. Hier wird etwas gekauft und dann kreativ verändert – eben bemalt. So dachte ich mir das nicht. Die Verarbeitung von Wachsresten zu neuen Kerzen ist nicht die neueste Idee, aber genau solche Projekte hatte ich von diesem Buch erwartet. Da kann man alte Gläser verwenden und muss nur den Docht besorgen. Oder der Untersetzer aus Korken: Das ist genau die Art Idee, wie ich sie mir gewünscht hatte. Statt die Korken wegzuwerfen, werden sie auf einfache und hübsche Art wiederverwendet.

Geht man vom Gedanken weg, tatsächlich Dinge wiederzuverwenden, ist dieses Buch schon nett. Die Projekte sind zwar nicht immer wirklich neu, aber sehr schön zusammengestellt. Für Anfänger sowie Geübte finden sich Ideen, wie man hübsche und nützliche Dinge selbst herstellen kann. Hier ist beispielsweise der kleine Ordner (Ringbuch, Notizbuch). Man benötigt schon so einige Dinge, die man erst mal finden muss, aber dann hat man ein wirklich individuelles Stück, über das sich auch andere freuen. Geschenke der besonderen Art kann man damit auf alle Fälle herstellen. Die Einkaufsbeutel aus Makramee oder Textilgarn sind gleichzeitig retro und umweltbewusst. Zudem kann die wirklich jeder brauchen. Der Mülltrenner ist richtig chic, wenn auch viel zu schade für Müll. Für Leergut bzw. Pfandflaschen finde ich ihn aber echt genial und praktisch. Hier kann ich mir auch noch weitere Einsatzmöglichkeiten vorstellen. Auch die Flaschenhüllen finde ich hübsch und praktisch. So finden sich einige Projekte, die in diese Hinsicht Zero Waste sind, weil man sie nutzen kann, um die Umwelt zu entlasten. Aber die Projekte, bei denen nur etwas verschönert wird, wie beispielsweise Metalldose und Thermoskanne, bei denen noch dazu Dinge benötigt werden, die nicht sonderlich umweltfreundlich sind, stören mich doch sehr. Auch bin ich nicht wirklich davon überzeugt, dass die Welt Seifenschalen aus Beton benötigt. Dagegen gefallen mit die Rezepte für Fußbad-Kugeln, Badesalz und einfachen Seifen recht gut.

Insgesamt bleibt also zu sagen, dass es sehr darauf ankommt, was man von diesem Buch erwartet. Nachhaltigkeit ist nicht gleich Nachhaltigkeit. Schöne Ideen sind dabei und dass nicht jedem alles zusagt, ist bei solchen Büchern völlig normal. Oftmals bringt einem ja eine vorgeschlagene Idee auf eigene Ideen, Weiterentwicklung oder Verbesserung. Die Anleitungen sind gut verständlich und gut bebildert. Insofern mag ich nicht zu streng sein, muss aber dennoch einen Stern abziehen. Bleiben aber vier hübsche Sterne übrig!

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Veröffentlicht am 23.04.2020

Essen und Kultur

Kochen wie in Japan
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Hier hat man nicht einfach nur ein Kochbuch, um japanische Gericht zuzubereiten. Kaoru Iriyama lässt den Leser einen Blick in die Kultur des Kochens in Japan werfen. Die Traditionen, die Gedanken dahinter, ...

Hier hat man nicht einfach nur ein Kochbuch, um japanische Gericht zuzubereiten. Kaoru Iriyama lässt den Leser einen Blick in die Kultur des Kochens in Japan werfen. Die Traditionen, die Gedanken dahinter, die Lebensmittel und den respektvollen Umgang damit werden in den Fokus gerückt. Es ist, als spränge hier ein Funke über und verändere die Sicht auf diese Dinge. Mit diesem Wissen kocht man tatsächlich anders – und das macht sich natürlich auch im Geschmack bemerkbar!

So ist es nur logisch, dass für viele Gerichte zusätzliche Arbeitsschritte und Rezepte nötig sind, wie eben die Dashibrühe. Diese kann auch fertig gekauft werden, doch selbstgemacht ist eben immer besser.

Immer wieder finden sich Erklärungen zu Gerichten oder Zutaten. Besonders interessant finde ich das Kapitel der Suppen. Wie wichtig Suppen in verschiedenen Varianten für Japaner sind, versteht man danach sehr gut. Auch wenn es viel Aufwand ist, findet sich ein Rezept für selbstgemachte Ramen-Nudeln. Logisch, dass es auch ein Rezept für eine Basis-Ramen-Brühe gibt. Für mich ist das Konzept schon allein an diesem Beispiel gesehen total stimmig. Nicht einfach nur kochen, sondern verstehen, wieso man das macht. Spätestens im Kapitel um die Bento-Boxen verfällt man dem Zauber und der Philosophie dahinter. Die Themen im Einzelnen: Japan-Bucket-List, Zu Tisch, bitte!, Die Top-5-Zutaten, Heißgeliebte Nudelsuppen, Tischkultur auf Japanisch, Bento-Lunch to go.

Unterteilt sind die Rezepte in die Kapitel Suppen und Nudeln, Reisgerichte, Hauptspeisen, Beilagen und Salate, Hotpot und Streetfood, Süßes. Der Aufbau der Rezepte ist klassisch: Titel, kleine Info dazu, Angaben zu Portionen, Zubereitungszeit, Nährwerte, Zutatenliste und dann die einzelnen Schritte der Zubereitung. Klar, bei Japanischer Küche sind die Zutaten teils ein bisschen außergewöhnlicher, aber im Asia-Shop gibt es das alles.

Sehr gut gefällt mir, dass die Rezepte bebildert sind und man sich so nicht nur Appetit holen kann, sondern auch einen Anhaltspunkt hat, wie das Gericht am Ende aussehen sollte. Mich fasziniert das verwendete Geschirr und wie hübsch alles angerichtet ist.

Mir fehlen ein Inhaltsverzeichnis und ein Register. Man findet nicht so gut zu einem bestimmten Gericht. Alles durchblättern zu müssen ist ein bisschen unbequem. Deshalb ziehe ich einen Stern ab – bleiben vier.

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Veröffentlicht am 16.04.2020

Ganz in Ruhe kochen und dann genießen!

Das Slow-Cooker-Kochbuch
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Wer es nicht kennt, der wundert sich. Wer schon mal ein, zwei Gerichte aus dem Slow Cooker genossen hat, ist direkt Fan davon. Komplett das Gegenteil des Schnellkochtopfes, dauern die Gerichte sehr lange, ...

Wer es nicht kennt, der wundert sich. Wer schon mal ein, zwei Gerichte aus dem Slow Cooker genossen hat, ist direkt Fan davon. Komplett das Gegenteil des Schnellkochtopfes, dauern die Gerichte sehr lange, aber sind unbeschreiblich geschmacksintensiv. Es wird kaum Wasser oder Flüssigkeit allgemein zugegeben – die Zutaten nutzen zum Garen hauptsächlich ihren eigenen Saft. Dass das Geschmack gibt, ist klar!

Dieses Buch startet mit ein paar guten Erklärungen und Tipps rund um das Kochen mit dem Slow Cooker und ist unterteilt in „8 Stunden und mehr“ und „8 Stunden und weniger“. In beiden Bereichen gibt es Rezepte zu und mit Rind, Lamm, Schwein, Geflügel und Gemüse (nur in eigener Reihenfolge), bei „8 Stunden und weniger“ finden sich dann auch noch Fisch und Meeresfrüchte.

Aber auch Beilagen und Desserts werden nicht vergessen! Zusätzlich gibt es Rezepte für Fonds, die dann beim Kochen mit dem Slow Cooker eingesetzt werden können. Bei diesen Rezepten ist das Wenigste im Slow Cooker gemacht, das muss man erwähnen. Dennoch sind die Rezepte toll und passen zu den Gerichten.

Wie man das so kennt und mag, findet man auf einer Seite unter dem Namen des Gerichtes die Angaben zu Vorbereitungs- und Kochzeit, sowie die Anzahl der Portionen. Ganz unten findet man die Nährwertangaben. Mittig links die Zutatenliste, rechts die Zubereitungsschritte in Anleitungs-Stil. Zusätzlich gibt es noch einen Hinweis, wie und ob das Gericht zum Einfrieren geeignet ist, sowie deklariert als „Serviervorschlag“ Beilage-Empfehlungen. Immer wieder finden sich auch noch hilfreiche Tipps bei den Rezepten. Und auf der gegenüberliegenden Seite dann ein Foto, wie das Gericht in Perfektion aussieht. Ich persönlich mag keine Rezepte ohne Foto, auch wenn mir bewusst ist, dass mein Ergebnis immer anders aussehen wird.

Die Zutaten sind recht gut zu bekommen. Es wird nicht mit extrem exotischen Lebensmitteln, Kräutern und Gewürzen gearbeitet. So sind die Speisen insgesamt auch eher bodenständig und nicht abgehoben. Mir gefällt das – ich bin gerade auf dem Trip der Entschleunigung und des einfachen Essens, denn das heißt ja nicht, dass es nicht Soulfood sein würde!

Insgesamt eine schöne Mischung an Rezepten. Mich stört nur tatsächlich ein wenig, dass Beilagen und Desserts sowie Fonds aus der Reihe tanzen. Deshalb ziehe ich ganz pingelig einen Stern ab. Bleiben sehr gute vier Sterne.

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Veröffentlicht am 16.04.2020

Wenn der Glaube das Leben bestimmt

Sündenkammer
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Im Zons von 1500 kämpft der Novize Balthasar nicht nur um die endgültige Aufnahme im Kloster, sondern auch gegen die Sünden. Er ist ziemlich allein damit, denn wem kann er sich wirklich anvertrauen? Stadtsoldat ...

Im Zons von 1500 kämpft der Novize Balthasar nicht nur um die endgültige Aufnahme im Kloster, sondern auch gegen die Sünden. Er ist ziemlich allein damit, denn wem kann er sich wirklich anvertrauen? Stadtsoldat Bastian Mühlenberg verfolgt derweil die Spuren eines Mörders, denn vor den Toren der Stadt lag ein toter Knabe.

In der Gegenwart hat es Oliver Bergmann mit einer Hexenverbrennung zu tun. Noch verwirrender wird der Fall, als er ein Paket mit einer Nachricht vom Täter erhält.

Wieder ein Fall für die mir langsam schon ans Herz gewachsenen Ermittler aus dem mittelalterlichen und gegenwärtigen Zons. Bastian Mühlenberg und Oliver Bergmann ähneln sich auf gewisse Weise stark. Es ist, als sei der eine die Wiedergeburt des anderen und mache im Grunde da weiter, wo er zuvor aufgehört hatte. Das Bindeglied hier ist Anna. So hat man hier einen Thriller in Händen, der zur Hälfte ein historischer Roman ist und eine kleine Prise Mystik. Die Wechsel sind gelungen und beide Teile kommen gut voran.

Die Atmosphäre im Kloster und die Zweifel der Novizen, ihre „Prüfungen“ und die Schwierigkeiten durch die Brüder und Äbte werden sehr schön geschildert. Überhaupt gefällt mir, wie die Autorin diese Zeit lebendig werden lässt. Stadtsoldat Bastian Mühlenberg ist relativ modern, doch das passt zu seinem Job. Er muss allen ein bisschen voraus sein, um diesen gut auszuführen. Doch wird hier nicht übertrieben, es bleibt in sich stimmig. Die Auflösung ist zugleich passend, als auch „filmreif“.

Leider gefällt mir die Arbeit von Oliver Bergmann und seinem Team in diesem Fall weniger gut. Zu viele Fehler und zu wenig Logik für meinen Geschmack. So sympathisch mir Bergmann ist, so erstaunt bin ich, wie planlos er diesmal angelegt ist. Die blutigen Szenen wurden zum Glück nicht zu extrem ausgeschlachtet (für Insider ein Wortspiel). Die Auflösung dieses Stranges mag stimmig sein, ist für mich aber ein bisschen weit hergeholt.

Diesen Band hat Erich Wittenberg eingelesen. Bisher war ich Wolfgang Berger gewöhnt. Wittenberg ist nicht schlechter als Sprecher, mir gefällt seine Stimme sehr. Es ist allerdings schon gewöhnungsbedürftig, wenn mitten in einer Reihe ein anderer Sprecher auftaucht.

Insgesamt hat mir „Sündenkammer“ gut gefallen. Es ist ruhig und leise, nicht der beste Zons-Thriller, aber auch nicht der schlechteste. Es ist kein Problem, mitten in der Reihe einzusteigen, chronologisch lesen ist natürlich von Vorteil, aber nicht zwingend erforderlich. Ich gebe diesem Band vier Sterne.

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Veröffentlicht am 05.04.2020

Gut Ding will Weile haben – langsam kocht besser!

Das Slow Cooker Kochbuch
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Viele staunen – Slow-Cooker? Wie jetzt? Langsam kochen? Ja, genau! Seit ich in meiner Schulzeit einen Schnellkochkopf in die Luft gejagt hatte, weiß ich, dass mir solch ein Monster nicht ins Haus kommt. ...

Viele staunen – Slow-Cooker? Wie jetzt? Langsam kochen? Ja, genau! Seit ich in meiner Schulzeit einen Schnellkochkopf in die Luft gejagt hatte, weiß ich, dass mir solch ein Monster nicht ins Haus kommt. Zudem fand ich schon damals nicht normal, sogar beim Kochen Hektik zu verbreiten. Seit damals ist das alles noch viel schlimmer geworden, niemand nimmt sich mehr für irgendwas Zeit und alle hetzen nur so durchs Leben. Ich spiele da nicht mehr mit und entschleunige, wo ich nur kann. Ganz besonders gern auch und gerade beim Kochen!

Das Prinzip des Slow-Cookers ist so einfach wie genial. Je langsamer man Lebensmittel gart, desto schonender ist das – und damit bleibt auch viel mehr Geschmack übrig, ganz ohne künstliche Geschmacksstoffe, Aromavertärkern oder sonstigen Zusätzen. Kräuter und Gewürze gibt man natürlich ebenfalls dazu, aber da quasi im eigenen Dampf gekocht wird, verfliegt nichts und alles schmeckt unbeschreiblich viel intensiver.

In diesem Buch finden sich Rezepte für den Slow-Cooker mit Keramik-Einsatz, aber auch für Modelle mit Metall-Einsatz. Viele der Gerichte erfordern, zumindest einen Teil der Lebensmittel zuvor klassisch erst einmal mehr oder weniger kurz anzubraten. Das geht auch in der Pfanne. Man muss also nicht zwingend einen anderen Cooker kaufen.

Die Rezepte treffen in diesem Buch nicht ganz meinen Geschmack. Es werden zu viele Zutaten verwendet, die ich nicht so gern esse. Das ist natürlich immer erst dann zu sehen, wenn man ein Buch in Händen hält. Zudem ist es Geschmackssache und hier ist sowieso jeder anders. Der ultimative Hit sind in diesem Buch die Rezepte für Desserts – sogar ein Kuchenrezept findet sich!

Die Rezepte sind übersichtlich und klar gestaltet. Die Zutatenlisten sind übersichtlich, die Arbeitsschritte verständlich erklärt. Meiner Vorliebe für schöne Fotos des fertigen Gerichts wird ebenfalls bedient. Bei vielen Gerichten gibt es noch einen Tipp oder einen Vorschlag für eine Variation. Die Angaben zu den Nährwerten, Portionsmengen und Zeiten sind ebenfalls nicht vergessen worden. Meine beiden Lieblinge im Buch sind „Limetten-Lachs mit Kartoffel-Zwiebel-Gemüse“ und „Puten-Reistopf mit buntem Gemüse“. Sie gelingen selbst Anfängern super!

Fazit – nicht mein Lieblings-Kochbuch für den Slow-Cooker, aber dennoch toll, denn der Preis ist mit knapp zehn Euro wirklich extrem günstig. Vier Sterne!

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