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Veröffentlicht am 24.01.2018

Ein märchenhaftes Kinderbuch

Feo und die Wölfe
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Feo und die Wölfe zog mich nicht nur wegen seiner außergewöhnlich schönen Gestaltung an sondern auch, weil ich das Thema und die historische Zeit des Titels wahnsinnig spannend fand. Als Kind habe ich ...

Feo und die Wölfe zog mich nicht nur wegen seiner außergewöhnlich schönen Gestaltung an sondern auch, weil ich das Thema und die historische Zeit des Titels wahnsinnig spannend fand. Als Kind habe ich am liebsten Weihnachtsgeschichten gelesen, die in Russland spielen und auch Leigh Bardugo hat mit ihrer Grischa-Trilogie die alte Liebe nur weiter verstärkt. Dennoch hebt Feo und die Wölfe einen eher traurigen Aspekt davon hervor, denn wir bewegen uns abseits des Zarenpalastes und erfahren nicht nur von dem traurigen Schicksal von Feos Familie sondern auch von den Bedingungen unter denen die Menschen in Russland zu leben hatten.

Feo steigt innerhalb der Geschichte schnell zu einer Heldin auf und die Abenteuer, die sie mit der Gruppe erlebt, die sich schnell um sie formt, erinnerten mich ein wenig an die rote Zora. Feo ist unglaublich stark, auch wenn sie ihr Geschick im Umgang mit Lebewesen eher bei Wölfen als bei Menschen beweist. Diesen Aspekt fand ich aber auch sehr interessant und lies Feo in meinen Augen als jemand sehr besonderes erscheinen und machte darüber hinaus die Wölfe menschlicher. Die sind mir darüber hinaus ohnehin sehr ans Herz gewachsen und machten die Geschichte besonders im Bezug auf Feo und die Botschaft, die übermittelt wird, rund.

Feos Mutter wird gefangen genommen, da sie und Feo sich weigern, die Wölfe, die sie bekommen haben, zu töten statt auszuwildern. Innerhalb der Geschichte versucht Feo nicht nur, ihre Mutter zu retten sondern muss somit auf General Rakow entgegentreten, der für ihr Schicksal verantwortlich ist. Dabei wird nicht nur der krasse Gegensatz zwischen dem puren Bösen und dem puren Guten sehr deutlich, Feo schafft es auch, nur mit wenigen Rückschlägen ihr Ziel zu erreichen. Das machte auf mich stark den Eindruck eines Märchens und rückblickend würde ich es auch als solches bezeichnen. An einigen Stellen hätte ich mir mehr Konflikt und vor allen Dingen Grauzonen gewünscht, ich hätte mir gewünscht, dass auf den Aspekt der Wildwolfer und auf die damit verbundenen Probleme näher eingegangen wird. Bedenkt man aber, dass wir mit Feo und die Wölfe ein Kinderbuch vor uns haben, finde ich den Aufbau der Geschichte völlig angemessen und zauberhaft.

Feo und die Wölfe entführt uns in die zauberhafte Welt Russlands, die jedoch mehrere Schattenseiten zeigt, wie wir im Buch feststellen müssen. Zusammen mit der Protagonistin Feo und ihren Wölfen machen wir uns auf in ein märchenhaftes Abenteuer, dass nicht voll und ganz perfekt ist, mich jedoch sehr gut unterhalten konnte.

Veröffentlicht am 04.01.2018

Ein etwas anderes Jane Austen Retelling

Ivory and Bone
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Ich habe mich besonders auf diesen Titel gefreut, da ich das Setting des Buches so interessant fand. Die Geschichte ist in der prähistorischen Zeit verortet und das zog mich wie magisch an. Dieser Punkt ...

Ich habe mich besonders auf diesen Titel gefreut, da ich das Setting des Buches so interessant fand. Die Geschichte ist in der prähistorischen Zeit verortet und das zog mich wie magisch an. Dieser Punkt gefiel mir auch während des Lesens sehr gut. Man merkte auf jeder Seite, wie viel Arbeit die Autorin in die Recherche gesteckt hat und dementsprechend gut ist das Buch folglich auch. Über kleine Dinge im Sprachgebrauch bin ich durch mein Linguistikstudium gestolpert aber die sind kaum der Rede wert und es ist völlig klar, dass man nicht alles historisch perfekt umsetzen kann, wenn man an einem Jugendbuch arbeitet.
Was direkt ins Auge springt, wenn man beginnt das Buch zu lesen, ist der außergewöhnliche Schreibstil verbunden mit einer interessanten Perspektive. Im Prolog erfahren wir, dass Mya verletzt in einer Höhle liegt und Kol bei ihr ist. Er will verhindern, dass sie das Bewusstsein verliert und beginnt so, die Geschichte der beiden seit ihrem ersten Zusammentreffen zu erzählen. Das alles wird aus Kols Perspektive erzählt und im Folgenden spricht er Mya und somit indirekt den Leser mit Du an. Das war zu Beginn sehr ungewöhnlich und anfangs auch sehr störend, denn wir erfahren alles aus Kols Sicht, können uns zeitgleich aber nicht in ihn hineinversetzen, weil wir Mya sind und das ist für einen Roman doch eine eher ungewöhnliche Kombination. Nach einiger Zeit gewöhnt man sich allerdings an den Schreibstil und selbst, wenn ich mich bis zum Schluss nicht ganz daran gewöhnen konnte, bleibt er doch stilistisch außergewöhnlich.
Bei der Geschichte selbst viel mir sehr schnell ein Aspekt auf, der mir vorher nicht bewusst war. Bei Ivory & Bone handelt es sich um ein Stolz & Vorurteil Retelling, das die gesamte Geschichte zwischen Elizabeth und Mr. Darcy nicht nur in die prähistorische Zeit versetzt sondern auch die Rollen vertauscht. Kol ist in Elizabeths Situation während Mya Mr. Darcy verköpert. Manchmal weicht die Geschichte stark vom Original ab, manchmal meint man jedoch sogar Zitate zu erkennen, insgesamt wurde die Geschichte von Jule Eshbaugh aber perfekt in die Zeit eingebettet und überzeugt zudem mit Details, die eine ganz neue Geschichte entstehen lassen. In diesem Zusammenhang finde ich sdie Bedeutung des Titels Ivory & Bone auch sehr schön. Was es mit diesem auf sich hat, erfahrt ihr jedoch erst, wenn ihr selbst zum Buch greift.
Fazit: Ivory & Bone ist nicht nur ein sehr gut gelungenes Stolz & Vorurteil Retelling. Es spielt in der prähistorischen Zeit und bekommt dadurch nicht nur seinen eigenen Charme und Widererkennungswert sondern wurde auch sehr gut recherchiert und man spürt förmlich die Arbeit, die im Buch steckt. Einzig mit dem Schreibstil, insbesondere der Perspektive, konnte ich mich während des gesamten Lesens nicht besonders anfreunden. Hier wäre mir ein klassischer Stil lieber gewesen.

Veröffentlicht am 07.12.2017

Berührendes Ende

In einem anderen Licht
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Mich hat das Buch zu dem Zeitpunkt voll und ganz angesprochen, als ich gelesen habe, dass das Buch mit der historischen Thematik de RAF-Terrors verknüpft ist. Ich finde diesen Zeitabschnitt sehr spannend ...

Mich hat das Buch zu dem Zeitpunkt voll und ganz angesprochen, als ich gelesen habe, dass das Buch mit der historischen Thematik de RAF-Terrors verknüpft ist. Ich finde diesen Zeitabschnitt sehr spannend und dennoch zu wenig vertreten in Medien oder der Betrachtung in der Schule. Mit dem Buch begonnen musste ich jedoch erst einmal feststellen, dass das sich Buch zunächst überhaupt nicht mit dem RAF-Terror beschäftigt. Vielmehr erfahren wir den Roman aus der Sicht von Miriam, die mit dem Tod ihres Mannes kämpft und neben ihrem Job bei einer Zeitschrift versucht, ihren Sohn alleine großzuziehen. Durch eine Preisverleihung stößt sie auf de Vergangenheit, der Preisinitiatorin, die eng mit der RAF zusammenhängt.
Die Geschichte fesselte, ganz ohne viel Action oder Spannung. Obwohl Miriam für mich durch ihr Alter keine Identifikationsfigur darstellte und sich in einem anderen Lebensabschnitt befindet, war es doch sehr spannend, ihre Entwicklung zu verfolgen. Trauerbewältigung und das Eingestehen von Schuld nahm das gesamte Buch über jedoch einen sehr viel größeren Raum ein, als der im Klappentext angekündigte Terror. Obwohl ich davon zunächst sehr enttäuscht war, empfand ich die Themen jedoch auch sehr schön umgesetzt und aufgearbeitet. Auch Miriam war in ihrem Handeln und ihren Gedanken sehr verständlich und man konnte sehr gut mit ihr mitfühlen.
Bezüglich des RAF Terrors sollte man bereits vor dem Lesen des Titels einiges an Wissen angehäuft haben. Es wird nicht noch einmal genauer auf die Hintergründe und Motivationen eingegangen und das Buch erklärt zu wenig, um einen Einstieg in das Thema zu finden. Ich für meinen Teil weiß zwar schon sehr viel und hatte viele Details im Kopf, ohne dass ich mir vorher noch einmal etwas durchgelesen hatte, dennoch hatte ich gehofft, mehr zu erfahren und neue Verknüpfen herstellen zu können.
Besonders zum Ende hin nimmt das Buch eine sehr schöne, wenn auch teilweise tragische Wendung. War ich mittendrin doch etwas enttäuscht, konnte mich die Geschichte an diesem Punkt wieder voll und ganz abholen und wenn ihr nah am Wasser gebaut seid, solltet ihr euch auch einige Taschentücher bereitlegen.
Fazit: In einem anderen Licht entsprach nicht ganz meinen Erwartungen, da der RAF Terror neben Themen wie Trauerbewältigung und Schuldeingestehung sehr zurückgetreten ist. Trotz dieser kleinen Enttäuschung begeisterte mich die Geschichte dann jedoch genauso, wie sie war und präsentiert den Lesern letztendlich sogar ein Ende, dass es in sich hat.

Veröffentlicht am 30.11.2017

Zauberhaft

Winterzauber in New York
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Meine Meinung: Ich habe mich so sehr auf das neue Buch von Julia K. Stein gefreut. Ich war schon in Regenbogenzeit ganz begeistert von ihrem Schreibstil und als ich gesehen habe, dass ihr nächstes Buch ...

Meine Meinung: Ich habe mich so sehr auf das neue Buch von Julia K. Stein gefreut. Ich war schon in Regenbogenzeit ganz begeistert von ihrem Schreibstil und als ich gesehen habe, dass ihr nächstes Buch ein winterliches Buch ist, war ich sofort Feuer und Flamme. Denn neben vielen Kurzgeschichten suchte ich noch nach einem winterlichen oder weihnachtlichen Roman und diesen habe ich in Winterzauber in New York gefunden. Der Klappentext hat mich sofort angesprochen, denn er quoll nur so über vor Klischees und ich hatte die leise Ahnung, dass Julia K. Stein mehr tun würde, als sich unterschiedlichen Klischees zu bedienen.

Verdacht bestätigt! Julia K. Stein hat sich zwar einigen Klischees bedient, die meiner Meinung nach aber sowieso nicht in einem Young Adult Roman fehlen sollten, sie hat auch einige andere interessante Details, Thematiken und Fragestellungen eingebaut, die bewirken, dass sich Winterzauber in New York erfolgreich von der Masse abheben kann. Wie immer baut sie auch einige Dinge ein, die über Themen wie Umweltschutz, Vegetarismus etc. reflektieren lassen und die das Buch aus meiner Sicht noch einmal wertvoller machen.

Im Fokus der Geschichte stehen Hannah und Kyle. Sie ist die graue Maus aus Deutschland und er der reiche und beliebte Amerikaner. Beide stoßen am New Yorker Flughafen aufeinander und beide können ihren Flug nicht nehmen, denn die Stadt versinkt im Schneechaos. Kurzerhand bietet Kyle Hannah an, bei ihm Unterschlupf zu finden und die beiden erleben einige interessante Stunden zu zweit. Während ich Hannah zwar mochte, von ihrer starken Schüchternheit aber immer wieder abgeschreckt wurde, habe ich mich in Kyle sofort verliebt. Hinter ihm steckt einiges mehr als man vermutet und das bemerkt man als Leser um einiges schneller als Hannah. Besonders schön fand ich außerdem, dass neben Hannah und Kyle nur wenige Personen auftreten und noch weniger direkt ins Geschehen involviert sind. So konzentriert sich alles sehr schön auf die beiden und es bleibt der Blick auf das Wesentliche.

Was auch sehr stark auffällt, das ist ihre Liebe zu New York. Julia K. Stein setzt die Stadt besonders schön in Szene und entführt die Leser an Orte fernab des Touristenstroms. Das war für mich auch ein kleines Highlight denn, obwohl ich noch nie in New York, geschweige denn in Amerika, war, fühle ich mich der Stadt aus irgendeinem Grund sehr verbunden und Julias Worte haben dieses Gefühl noch einmal verstärkt und eine enorme Reiselust geweckt.

Bewertung: Winterzauber in New York hat nicht nur das Wort Zauber in seinem Titel, sondern mich gleichzeitig auch komplett verzaubert. Julia K. Stein schafft mit diesem Buch alles andere als eine gewöhnliche Young Adult Geschichte und konnte mich mit dem Gesamtpaket auf ganzer Linie überzeugen.

Veröffentlicht am 30.11.2017

Kombirezension Band 1 und 2

Kings & Fools. Verdammtes Königreich
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Meine Meinung: Ich war sehr gespannt auf eine der ersten Reihen des Oetinger 34 Labels und habe vor einiger Zeit den ersten Band der Kings & Fools Reihe gelesen und vor kurzem dann mit Teil 2 weitergemacht. ...

Meine Meinung: Ich war sehr gespannt auf eine der ersten Reihen des Oetinger 34 Labels und habe vor einiger Zeit den ersten Band der Kings & Fools Reihe gelesen und vor kurzem dann mit Teil 2 weitergemacht. Ich habe beschlossen. Diese beiden möchte ich euch heute vorstellen.
Was mir zunächst aufgefallen ist, das ist die liebevolle und aufwändige Gestaltung der Bücher, wie sie für Oetinger 3 kennzeichnend ist. Alles ist sehr düster und geheimnisvoll gehalten und kaum hat man das Buch geöffnet, ist man sehr gespannt auf den Inhalt, der sich dahinter verbirgt. Jedes Buch der aktuell sechsbändigen Reihe wird aus der Sicht von einem der vier Jugendlichen erzählt, um die es primär geht. In Band 1 erhält Lucas das Wort, der neu nach Favilla kommt und sich erst mit den Regeln und Gewohnheiten dieses merkwürdigen Ortes bekanntmachen muss. Im zweiten Teil ist es Estelle, die schon länger dort ist und schon einiges mehr an Eindrücken gewinnen konnte, jedoch längst noch nicht alles weiß. Ich mochte beide sehr gerne, kam aber häufig nicht mit Lucas‘ Einstellung und Denkweisen zurecht. Estelle hingegen war mir noch einmal ein ganzes Stück sympathischer und ich kann auch ihre Handelsweisen, Wünsche und Sorgen sehr gut nachvollziehen. Überhaupt hat jeder der Jugendlichen ein eigenes Ziel und ein eigenes Vorgehen, welche sehr viel Spannung und Fahrt in die Geschichte bringen und einen großen Teil des Buches ausmacht.
Favilla liegt im Königreich Lavis, welches von einem geheimnisvollen König beherrscht wird. Es hat seine eigene Gesellschaft, eigene Klassen, Regeln und Gebräuche, von denen man schon in Teil 1 einen sehr guten ersten Einblick bekommt. In Teil 2 fühlt man sich mit ihnen sehr vertraut und man hat den Eindruck dort nun durchzublicken. Das kann ich jedoch nicht unbedingt bezüglich der gesamten Geschichte behaupten. Ich hatte sehr oft das Gefühl, dass die einzelnen, doch recht kurzen Bände mich bisher bezüglich des roten Fadens der Reihe noch nicht so ganz aufgeklärt haben. Ich hoffe hierauf im nächten Band mehr Hinweise zu bekommen. Denn bisher steht über allem noch ein großes Fragezeichen. An dieser Stelle muss auch gesagt werden, dass man ein Buch irgendwie nicht ganz als etwas Abgeschlossenes sehen kann. Mir kam es häufiger so vor, als hätte man ein langes Manuskript einfach in sechs etwa gleich große Teile geteilt. Dies kann auch der Grund sein, weshalb man nach zwei Bänden noch nicht wirklich den leitenden roten Faden gefunden hat, was ich ein wenig schade finde.
Nichtsdestotrotz leiten die beiden Bände eine Reihe ein, bei der man merkt, wie viel Arbeit im Text steckt. Er ist sehr schön geschrieben, flüssig zu lesen und birgt eine Menge Spannung. Das Buch wird häufig als etwas beworben, was man lesen kann, wenn man nicht genug von Game of Thrones bekommt. Diesen Eindruck hatte ich noch nicht, denn es ist deutlich harmloser. Eines hat es aber mit der Kultserie gemeinsam: Das Setting einer düsteren mittelalterlichen Welt und einem König, der drohend über allem steht.
Fazit: Komplett begeistern konnte mich die Reihe nicht, denn die Geschichte steht noch komplett am Anfang und trotz zwei gelesener Bücher, gab es nur sehr wenige Informationen für den Leser. Eine liebevolle Gestaltung und ein toller Schreibstil konnten mich aber sehr überzeugen und ich bin neugierig auf mehr.