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Veröffentlicht am 16.05.2017

Lou in den wilden Zwanziger Jahren...

Tanz des Vergessens
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Das Cover zeigt eine hübsche junge Frau, die sicher Lou sein soll und die den Betrachter mit einen wirklich anziehenden Blick anschaut. Durch diesen Blick zieht das Cover auch einfach die Blicke auf sich. ...

Das Cover zeigt eine hübsche junge Frau, die sicher Lou sein soll und die den Betrachter mit einen wirklich anziehenden Blick anschaut. Durch diesen Blick zieht das Cover auch einfach die Blicke auf sich.
Lou erlebt das, was niemand im Leben erleben will, sie verliert tragisch ihren Verlobten und als würde das nicht schon reichen, hat sie das Gefühl, dass sie allen Menschen, die in ihre Umgebung sind, einfach nur Unglück bringt. Sie versucht sich im Tanzen und im Rausch des Lebensgefühl der 20er Jahre ihr bösen Vorahnungen zu vergessen, aber da diese Gefühl sich immer und immer wieder auch in Fakten zeigt, sieht Lou nur noch einen Ausweg für sich...
Lou ist als Charakter an sich eine starke Frau, aber durch die Unruhen, die auf den Strassen toben und die Schicksalsschläge, die sie ereilen, immer wieder sehr stark in ihrem Wesen erschüttert wird. Sie verliert immer wieder Freunde und das macht sie selber fertig und auch ihre Anstellung als Täschnerin macht es nicht besser, weil sie das Tanzen einfach nicht vergessen lässt, was in ihrem Leben alles schief läuft. Gerade diese Zerbrechlichkeit macht aber Lou für den Leser wirklich gut greifbar, sie ist eben nicht die perfekte Frau, aber gerade das macht sie zu etwas Besonderem.
Heidi Rehn setzt die Handlungsorte München und Berlin wirklich gut nach dem 1. Weltkrieg um, sie versetzt den Leser in eine aufregende Zeit, die man immer schlechthin als die Goldenen Zwanziger bezeichnet und diese Lebensgefühl setzt Heidi Rehn auch in ihrem Buch um. Aber sie zeigt eben auch die Schattenseiten dieser Jahre, den aufstrebenden jungen Hitler, die Wirtschaftskrise, die politischen Unruhen in der Weimarer Republik, die Inflation, die Hungersnöte und alles, was dann eben in den Jahren prägend waren, was wirklich gut, weil so golden wie der Name vermuten lässt, waren die Jahre Anfang der 1920er gar nicht.
Der flüssige und wunderbar leichte Schreibstil von Heidi Rehn lassen die Seiten einfach so wegfliegen und die 560 Seiten sind so schnell weg, dass man es gar nicht merkt, weil man so in der Handlung der Geschichte ist, dass man gar nicht merkt, dass das Buch immer und immer weniger von den Seiten her wird. Natürlich gibt es immer mal wieder Länge im Buch, was aber durch die gründliche Recherche bedingt ist, aber das macht das Buch sehr authentisch. Das kann man dann zwar als etwas negativ ansehen, aber wenn man sich in der Zeit nicht so wirklich auskennt, sind gerade die Erklärungen und Hintergründe wichtig für die Entwicklung der Personen im Buch.

Fazit:
"Tanz des Vergessens" führt den Leser in das Deutschland nach dem ersten Weltkrieg, zeigt aber, dass die Goldenen Zwanziger nicht immer golden war, die Recherche zeigt sich immer wieder in dem Buch und das macht das Buch sehr authentisch. Durch den wirklich guten Stil von Heidi Rehn fühlen sich die 560 Seiten auch nicht so an, sie lässt den Leser einfach so durch die Seiten fliegen.

Veröffentlicht am 09.05.2017

Rom mal anders...

Liebe auf drei Pfoten
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Das Cover ist wirklich süss gemacht, man erkennt im Hintergrund die Silhouette von Rom und ganz im Vordergrund schaut einem keck der Kater entdecken, der mit seinem Blick sagen zu scheint, lest mich. Leider ...

Das Cover ist wirklich süss gemacht, man erkennt im Hintergrund die Silhouette von Rom und ganz im Vordergrund schaut einem keck der Kater entdecken, der mit seinem Blick sagen zu scheint, lest mich. Leider ist die Katze auf dem Buch nicht wirklich Bruno, der dann im Buch beschrieben wird, was etwas komisch anmutet.
Federica Mazzanti ist eine junge Frau von 27 Jahren, die ihren Sommer in Rom, der ewigen Stadt, zwischen drei Jobs verlebt, aber sie lebt sehr zurückgezogen, sie hat kaum soziale Kontakte, aber dann begegnet sie dem Kater, der nur noch drei Beine hat und kümmert sich um ihn. Ein Kümmern zeigt ihr aber auch, dass etwas in ihrem Leben fehlt, aber auch, dass sie ihr Leben durchaus bereichen kann...
Federica hat zu Beginn des Buches ein nicht wirklich einfaches Leben, drei Arbeiten halten sie über Wasser, aber der Traum einer Bibliothek lässt sie immer wieder alles schaffen, aber erst mit dem Auffinden des Katers Bruno, der mehr tot als lebendig zu ihr kommt, schafft sie es, ihr Leben wirklich zu ändern.
Fiona Blum hat einen wirklich flüssigen und sehr lebendigen Schreibstil, sie zieht den Leser nach Rom mitten in das Leben und beschreibt dabei Charaktere, die einfach nur authentisch und liebenswert sind. Fiona Blum gestaltet ihre Charaktere auch sehr detailiert, was beim Lesen wirklich gut Bilder im Kopf entstehen lässt.
Die Verstrickungen zwischen den Charakteren und auch die Entwicklung der Protagonisten sind gut durchdacht und wirken sehr authentisch. Zudem ist ihre Beschreibung des Charakters von Bruno wirkt sehr glaubhaft und gefällt deswegen wirklich gut, weil er nicht ein zu zahmer Kater ist und eben auch mal die Krallen zeigen kann.
Leider bleibt der Erzähler, der durch das Geschehen führt, an manchen Stellen etwas zu nüchtern, aber wenn man sich richtig in die Geschichte fallen lässt, dann kann man das mal so stehen lassen, aber es fällt etwas beim Lesen auf.

Fazit:
Ein Kater, viele sympathische Charaktere und eine Geschichte, die einfach nach Rom mitten in den Sommer passt, "Liebe auf drei Pfoten" bietet das alles und zeigt, dass man nicht immer die großen Geschichten braucht um ein paar tolle Lesestunden zu verleben.

Veröffentlicht am 29.04.2017

Lockerleichte Liebesgeschichte...

Rendezvous zu dritt
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Das Cover ist wirklich süss gestaltet, die beiden Katzen und der Hamster passen super schön zu den pinken Gummistiefeln und den gelben Hintergrund, das Cover ist einfach nur echt total süss.
Jude und ...

Das Cover ist wirklich süss gestaltet, die beiden Katzen und der Hamster passen super schön zu den pinken Gummistiefeln und den gelben Hintergrund, das Cover ist einfach nur echt total süss.
Jude und Lucy sind nicht nur beste Freundinnen, sie sind auch immer füreinander da und dann verlangt Lucy einen Freundschaftsdienst, der nicht nur ihre Freundschaft zu Jude auf die Probe stellen soll, sondern ihr auch zeigt, dass sich verlieben manchmal wirklich schwierig sein kann...
Sarah Harvey gestaltet hier das Bild von einer Freundschaft, die aber eben nicht immer alles durchstehen kann, aber auch die anderen Charaktere in dem Buch haben eine tolle Art, dadurch entstehen dann eine leicht schräge Liebesgeschichte, die einfach viel Charme und Witz hat. Somit ist es wirklich ein Buch, was man mal wunderbar zwischendurch zum Abschalten lesen kann, einfach in die Geschichte fallen lassen.
Der Schreibstil von Sarah Harvey ist locker und leicht, man fliegt durch die Seiten, auch verstehe sie es, Wortwitz geschickt zu platzieren. Sie schreibt sehr bildlich, so das es dem Leser nicht schwer fällt, sich die Geschichte vorzustellen. Auch gestaltet sie die Charaktere von Jude und Lucy sind authentisch und gut ausgearbeitet, sie zeichnet nicht nur eine Freundschaft auf, sondern auch der Weg, wie man sich über ein Missverständnis verlieben kann.
Leider fielen beim Lesen immer wieder Schreibfehler auf, was man eigentlich nicht erwarten kann, wenn man den Piper Verlag sieht, aber scheinbar ist es bei dem Buch mit der Korrektur nicht so wirklich passend gewesen.

Fazit:
"Rendezvous zu dritt" ist ein wirklich interessanter und witziger Roman, der sich nicht nur um gute Freundinnen und Verliebt sein dreht, sondern der auch wirklich witzig und locker leicht zu lesen ist. Das Buch lässt sich einfach gut lesen und das ist so ein richtig schöner Roman, um sich mal fallen zu lassen und zu geniessen. Nur sollte man über die Rechtschreibfehler hinwegsehen können.

Veröffentlicht am 29.04.2017

Mama Kaminer mal genauer vorgestellt..

Meine Mutter, ihre Katze und der Staubsauger
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Das Cover zeigt mal Wladimir Kaminer mit seiner Mutter, die hinter ihrem Sohn steht und ihm die Hand auf die Schulter legt, das erinnert etwas an ein Familienporträt, wie man es aus vielen Fotostudios ...

Das Cover zeigt mal Wladimir Kaminer mit seiner Mutter, die hinter ihrem Sohn steht und ihm die Hand auf die Schulter legt, das erinnert etwas an ein Familienporträt, wie man es aus vielen Fotostudios kennt.
Wladimir Kaminer bleibt in dem Thema, nun schreibt er ein Buch über seine Mutter, die im stolzen Alter von 84 Jahre einiges erlebt hat und das packt Wladimir Kaminer mit seiner besonderen Art des Erzählens in 33 kleine Geschichten, die viel über das Leben aussagen.
In den Geschichten spürt man immer wieder, dass Frau Kaminer trotz ihre Rente noch lange nicht zum alten Eisen gehört, sondern immer noch mit wachen Blick durch die Welt geht und sich immer noch für viele aktuelle Sachen interessiert, deswegen sieht sie das Leben auch eher als Unruhestand.
Besonders ihre Englisch-Kurse an der VHS, die sie wegen ihre Verehrung zu John F. Kennedy belegt und die wachen Augen auf die aktuelle Politik in Russland interessieren Wladimier wie auch Mama Kaminer und das merkt man dann immer wieder, weil die politische Lage in Russland ist für die gesamte Familie Kaminer wohl immer wieder ein Thema.
Trotzdem fehlen in den Geschichten nicht die Momente, in den man lachen kann oder die zum Nachdenken anregen und das macht die Bücher von Wladimier Kaminer immer wieder zu einem besonderen Lesevergnügen, weil sie einfach immer einen besonderen Blick auf der Leben bieten.
Wladimier Kaminer beweist wieder, dass er mit seiner Art des Schreibens einfach gut erzählen kann und die kleinen Geschichten, die er wieder in kleine Episoden packt, lassen sich nicht nur gut lesen, sondern sind auch wieder ein Garant für schöne Lesestunden.

Fazit:
Wladimir Kaminer bleibt bei seinem Konzept, er schreibt über seine Familie in 33 kleinen Geschichte und die Art muss man mögen, weil sonst langweilt einen das Buch wirklich schnell, aber wenn man die Geschichte durch die Augen durch Wladimier Kaminer sieht, dann sieht man, dass er mit viel Liebe zu seiner Familie schreibt und den Leser erfreuen will.

Veröffentlicht am 29.04.2017

Berlin bei Nacht mit Wladimir Kaminer...

Onkel Wanja kommt
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Das Cover zu Onkel Wanja kommt ist wirklich schön gestaltet, es zeigt Wladimier Kaminer am Bahnhof mit einem Strauss Blumen, wie er auf Onkel Wanja wartet und das passt einfach nur wahnsinnig gut zu dem ...

Das Cover zu Onkel Wanja kommt ist wirklich schön gestaltet, es zeigt Wladimier Kaminer am Bahnhof mit einem Strauss Blumen, wie er auf Onkel Wanja wartet und das passt einfach nur wahnsinnig gut zu dem Buch.
Onkel Wanja möchte gerne noch einmal Berlin sehen, weil er sein Ende kommen sieht, aber der Traum, den Onkel Wanja vom Goldenen Westen hat, kommt dann einfach in der Realität nicht wirklich durch, aber das zeigt wieder, dass Traum und Wirklichkeit eben immer auseinander liegen.
Wladimier Kaminer erzählt gerne über seine Familie und dann heißt es auch immer, dass seine Familie im Mittelpunkt seiner Bücher stehen und dieses Mal sind ist es Onkel Wanja, der seinen Tod kommen sieht und gerne noch einmal Berlin sehen möchte und schon ist man mitten drin in einer Reise durch die Nacht, einer Reise zu Erinnerungen und Anekdoten, die einfach Geschichten sind, die das Leben schreibt und trotzdem schafft es Wladimier Kaminer mit seiner besonderen Art des Schreibens ein kleines Buch über das Leben.
Wladimier Kaminer beweist wieder, dass er mit seiner Art des Schreibens einfach gut erzählen kann und die kleinen Geschichten, die er wieder in kleine Episoden packt, lassen sich nicht nur gut lesen, sondern sind auch wieder ein Garant für schöne Lesestunden.

Fazit:
Onkel Wanja kommt ist mal wieder ein sehr typisches Buch von Wladimier Kaminer, es geht um seine Familie, um das Leben und Erinnerungen, die man miteinander teilt. Durch seine besondere Art des Schreibens und seinen Wortwitz zeigt er einfach wieder, dass das Leben eben kein Wunschkonzert ist und dass eben die Vorstellung nicht in der Realität besteht.