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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.10.2019

Weniger Krime, mehr Roman

Retour
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In „Retour“ geht es um den französischen Kommissar Luc Verlain, der sich aufgrund einer schweren Krankheit seines Vaters von Paris zurück in seine Heimat versetzen lässt und zugleich in einem Mordfall ...

In „Retour“ geht es um den französischen Kommissar Luc Verlain, der sich aufgrund einer schweren Krankheit seines Vaters von Paris zurück in seine Heimat versetzen lässt und zugleich in einem Mordfall ermitteln muss.

Zunächst musste ich feststellen, dass es sich bei „Retour“ nicht um einen typischen Kriminalroman handelt. Alles in allem mehr Roman als Krimi, denn für mich war ziemlich schnell klar, wer der Mörder des 17jährigen Mädchens ist. Ich hatte außerdem beim Lesen das Gefühl, dass die Ermittlungen rund um diesen Mordfall eher nebensächlich sind. Es geht vielmehr um Luc und dessen Leben.

Dennoch hat mir der einfache und klare Schreibstil gefallen. Auch war es bezeichnend für die Geschichte, dass diese nicht direkt nach der Aufklärung des Mordfalls endete.

Für wirklich nur Krimi-Begeisterte ist dies jedoch nicht das richtige Buch.

Der Autor schildert detailliert die Umgebung, das Verhalten der Touristen und kümmert sich vor allem um das leibliche Wohlergehen seiner Protagonisten.

Ein Buch, dass sich schnell und zügig lesen lässt, jedoch leider nicht die erwartete Kriminalgeschichte beinhaltet.

Veröffentlicht am 02.10.2019

Langatmig aber realistisch

Muttertag (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 9)
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Zum Inhalt:

Mit Muttertag tauchen wir ein in den neunten Fall des Ermittlerduos Pia Sander und Oliver von Bodenstein.
Es beginnt mit einem fast routinierten Todesfall: Ein ehemaliger Fabrikbesitzer wird ...

Zum Inhalt:

Mit Muttertag tauchen wir ein in den neunten Fall des Ermittlerduos Pia Sander und Oliver von Bodenstein.
Es beginnt mit einem fast routinierten Todesfall: Ein ehemaliger Fabrikbesitzer wird Tod in seinem Wohnhaus aufgefunden. Scheinbar durch einen Sturz gestorben und Tage später erst entdeckt.
Sein Hund wird halb verhungert in einem Außenzwinger umgeben von Knochen entdeckt. Bei genauerem Hinsehen erkennen die Ermittler, dass es sich bei den Knochen um menschliche Knochen handelt. Mehrere vor Jahren entführte Frauen können anhand der Knochen identifiziert werden und plötzlich sind Sander und von Bodenstein auf der Suche nach einem Serienmörder, der immer kurz vor oder an Muttertag mordet und befördern bei Ihren Ermittlungen mehr als ein Geheimnis ans Tageslicht.

Fazit:

Der Schreibstil ist a la Nele Neuhaus. Das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen. Die Ausdrucksweise ist unkompliziert. Die Protagonisten realistisch und klar charakterisiert.
Die Autorin erzählt diesen Krimi aus drei verschiedenen Perspektiven. Beginnend mit einem Prolog aus den 80ern wird das Buch weiter gegliedert in die aktuellen Ermittlungen, die Gedanken des Mörders, als auch das gegenwärtige Leben der Fiona Fischer in der Schweiz. Zunächst wirkt gerade das Leben der Fiona Fischer ganz und gar nicht zur Geschichte gehörig, im letzten Drittel des Buches gehen die Handlungsstränge jedoch gekonnt in einander über.

Ich kenne nicht alle Teile der Serie rund um Oliver von Bodenstein und Pia Sander, was jedoch dem Lesevergnügen keinen Abbruch tut. Nele Neuhaus versteht es, die persönlichen Umstände der Protagonisten gekonnt nebenbei wiederzugeben und fortzusetzen. Auch fügen sich die privaten Erlebnisse und Gedanken der Ermittler nahtlos in die gegenwärtigen Ermittlungen ein, sodass hier weder Verwirrung noch Unverständnis aufkommt. Erlebnisse aus der Vergangenheit und eventuell vorherigen Teilen der Serie werden nebenbei erwähnt aber nicht zu sehr ausgeschmückt, so dass ich mir sehr gut vorstellen kann, dass dies auch für Leser der gesamten Serie nicht zu viel Wiederholung ist.

Dennoch war mir dieser Krimi etwas zu langatmig. Der Mittelteil hat mich förmlich an den Rand der Verzweiflung gebracht und ich musste mich quälen um weiter zu lesen.
Es ist sicherlich realistisch, dass Ermittlungen ins Stocken geraten, Polizisten auf der Stelle treten und nicht sofort den Mörder stellen. Dies kann ich schon nachempfinden, aber dennoch hat es mir etwas zu lang gedauert, bis die Geschichte wieder an Fahrt gewonnen hat. Während ich mir in der Mitte des Buches mehr Spannung erhofft habe, überschlugen sich die Ereignisse zum Ende hin gerade zu.

Nichts destotrotz ist „Muttertag“ ein unterhaltsamer und realistisch gezeichneter Kriminalroman mit Protagonisten aus dem wahren Leben.

Veröffentlicht am 02.10.2019

Ein wenig überzeugender Debütroman.

Harte Landung
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Zunächst machte mich das Cover auf den Roman aufmerksam. So ist das Buch selbst wunderbar auffällig in meiner Lieblingsfarbe gehalten. Der Schutzumschlag schlicht aber doch ergreifend. Eine fallende Person, ...

Zunächst machte mich das Cover auf den Roman aufmerksam. So ist das Buch selbst wunderbar auffällig in meiner Lieblingsfarbe gehalten. Der Schutzumschlag schlicht aber doch ergreifend. Eine fallende Person, im Hintergrund Hochhäuser, die mich an ein Geschäftsviertel erinnern. Es macht definitiv Lust auf mehr. Wer landet warum hart? Geht es wirklich um einen fallenden Menschen?

Heiko Anrath, Jurist in der Marktwirtschaft, verheiratet, arrogant und Hauptprotagonist der Geschichte. Aus seiner Sicht wird die Geschichte größtenteils erzählt. Identifizieren und hineinversetzen konnte ich mich in Heiko nicht, leider nicht mal ansatzweise. Er wirkt gefühllos und kalt, auf der anderen Seite hat er Wünsche und Vorstellungen, die ihn kurzzeitig richtig menschlich wirken lassen. Im Anschluss durch seine Handlungen oder eben gerade durch nicht ausgeführte Handlungen wird dieses jedoch wieder zerstört. Es gelang mir leider nicht, eine Nähe bzw. einen Draht zu ihm als Hauptprotagonisten aufzubauen, was ich ziemlich schade finde.

Ich muss gestehen, dass ich hiermit meinen ersten Roman gelesen habe, der in der Wirtschaftswelt spielt. Oft habe ich einen Bogen um diese Themen gemacht, weil es mich einfach nicht so tangiert. Auch hier hat mich das Thema leider nicht so richtig in den Bann gezogen. Spannung kam keine auf. Der Schreibstil – sehr vereinfacht, aber doch verwirrend, weil er sogar zwischen den Erzählperspektiven umhersprang – war für mich zudem sehr gewöhnungsbedürftig. Auch am Ende des Buches hatte ich mich noch nicht richtig daran gewöhnt. Dafür begeisterten mich die Kapitellängen umso mehr und auch die Tagebucheinträge zwischen den Kapiteln setzten die für mich einzig vorkommende Spannung und animierten zum Weiterlesen.

Für Wirtschaftsinteressierte ist das sicherlich ein zu empfehlender Roman. Mir fehlt leider die Spannung. Erwartet habe ich große Intrigen, die Heiko zu Fall gebracht haben. Kurzzeitige Rachegedanken seinerseits oder Spannungsaufbau in andere Richtungen.
Leider wurden diese Erwartungen nicht erfüllt und einen Vergleich mit John Grisham kann ich auch überhaupt nicht nachvollziehen.

Veröffentlicht am 26.09.2023

innerlich tot...

Layla
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Layla lässt mich etwas sprachlos zurück.

Das Cover des Buches hat mich angesprochen und mit dem Klappentext zusammen an Verity erinnert. Leider hat das so sehr meine Erwartungen geschürt, dass mich Layla ...

Layla lässt mich etwas sprachlos zurück.

Das Cover des Buches hat mich angesprochen und mit dem Klappentext zusammen an Verity erinnert. Leider hat das so sehr meine Erwartungen geschürt, dass mich Layla sowohl sprachlos als auch enttäuscht zurück lässt.

Während der Anfang der Liebesgeschichte von Leeds und Layla noch flüssig und erwartungsvoll zu lesen war, begann ich leider spätestens ab dem Flug zur Mitte des Landes innerlich zu sterben.
So war Layla nicht mehr die herzliche, sympathische Protagonisten vom Anfang des Buches und Leeds war für mich immer ungreifbarer in seinen Reaktionen. Natürlich gehört die Veränderung der Protagonisten zur Story, so überzeugte sie mich jedoch nicht. Leeds war plötzlich nahezu naiv, wenn Layla nicht nachvollziehbare Reaktionen zeigte, was mich innerlich vor allem nervte,

Cooleen Hoover erzählt die Geschichte von Anfang an auf zwei unterschiedlichen Ebenen, die ich aus Spoiler-Gründen nicht weiter erörtere. Dieser Aufbau jedoch, hat mir sehr gefallen. Wie bereits erwähnt wurden die Protagonisten für mich im Laufe der Geschichte immer ungreifbarer.
Dennoch schaffte es die Autorin mich bis zum Ende der Geschichte zu tragen. Ich wollte unbedingt wissen, wie es ausgeht. Hier habe ich auf einen extrem spannenden Twist gehofft, der auch kam, aber leider in eine Richtung ging, die mich hat innerlich endgültig sterben lassen.

Mein Fazit ist also, dass mich das Buch leider nicht überzeugt, was aber meiner Meinung nach, vor allem damit zu tun hat, dass ich mit dem Ergebnis des Twists so überhaupt gar nichts anfangen kann und dafür nicht empfänglich bin und auch die Protagonisten dadurch für mich sehr unnahbar und oberflächlich waren.

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Veröffentlicht am 28.02.2022

Am Ende bleibt Enttäuschung

Jeder Tag für dich
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Zunächst einmal muss ich gestehen, dass ich mich schnell in das Cover und die Leseprobe verliebte. Nach dem
Lesen der ersten beiden Kapitel, war der Spannungsbogen sofort immens aufgebaut und ich musste ...

Zunächst einmal muss ich gestehen, dass ich mich schnell in das Cover und die Leseprobe verliebte. Nach dem
Lesen der ersten beiden Kapitel, war der Spannungsbogen sofort immens aufgebaut und ich musste unbedingt wissen, wie es weitergeht. Warum sucht Mary Jim? Wieso ist Jim verschwunden? Wird Jim je zurück kehren?

Leider folgte sodann für mich auch sehr schnell der absolute Spannungsabfall! Mit keinem der Protagonisten wurde ich warm. Wo der eine zu naiv war, war der nächste zu egoistisch oder schlicht und ergreifend gar nicht sympathisch.

Auch die Story konnte mich - wie eben angedeutet - nicht lange überzeugen. Der Aufbau und die Gliederung der Kapitel um sowohl die Gegenwart als auch die Vergangenheit zu durchleuchten, gefiel mir gut und - ohne Spoilern zu wollen - finde ich das mit dieser Geschichte behandelte Thema so immens wichtig; Die Umsetzung schlug meiner Meinung nach aber absolut fehl.

Auch die mit der Ankündigung hier nun den „unvergesslichsten Liebesroman des Jahres“ zu lesen geweckten Erwartungen, wurden nicht mal ansatzweise erfüllt. Unvergesslich ist für mich leider nur die nicht mögliche Identifizierung mit Protagonisten und Storyline.

Positiv hervorzuheben sind für mich hingegen das liebevoll und wunderschön gestaltete Cover und der unverblümte und klare Schreibstil der Autorin.

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