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Veröffentlicht am 06.02.2018

Nett für zwischendurch

Carpe diem
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Mit Carpe Diem hatte ich Lust auf eine locker leichte Komödie udn wurde zumindestens was den Humorfaktor angeht nicht enttäuscht.

Noch nie hatte ich ein so übergroßes Beispiel an Planungswut wie Vassar, ...

Mit Carpe Diem hatte ich Lust auf eine locker leichte Komödie udn wurde zumindestens was den Humorfaktor angeht nicht enttäuscht.

Noch nie hatte ich ein so übergroßes Beispiel an Planungswut wie Vassar, vor Augen.
Gleich zu Beginn des Buches, erlebt man das allabendliche Ritual der Familie Spore, die "Besinnungsstunde" in der Vassar ihre großen Lebensziele formuliert und man sieht auch gleich vorher Vassar ihren Kontrollzwang hat: den lieben Eltern. So vollkommen auf Leistung getrimmt fällt es ihr schwer überhaupt etwas anderes als ihren großen Lebensplan wahrzunehmen. Als ihre Großmutter sie dann kurzerhand nach Südostasien "entführt" gerät ihre wunderschön ausgearbeitete Planung jedoch ins wanken.

Die Handlung baut auf dieser seltsamen Protagonistin und vor allem auf die allerhand aberwitzigen Situationen in die sie gerät auf. Sei es der Umgang mit ihrer eigenwilligen Großmutter, verschiedensten Toiletten Debakel oder eine Verfolgungsjagt in Kambodscha. Immer wieder muss man lachen und dabei gleichzeitig den Kopf schüttelt über Vassars Hilflosigkeit.
Das komplette Gegenteil dazu bildet Vassars Großmutter die lebensfroh, spontan und schon ein wenig verrückt ist. Der dritte im Bunde ist Hanks der asiatische Cowboy mit aufgeklebten Kotletten und schon bald Eroberer von Vassars Herzen.
Doch auch wenn diese Charaktere einem oft lustige Momente bescheren, waren sie mir etwas zu überspitzt. Abgesehen von den offensichtlichen Macken fehlte es ihnen an Tiefe, vor allem Hanks, denn mehr als den netten Cowboy der Vassar gerne neckt, konnte ich nicht erkennen. Schade.

Was das große Geheimnis angeht, war ich ziemlich enttäuscht. Ich wusste es bereits nach dem ersten Kapitel. In dem Sinne kam also keine große Spannung auf. Das soll nicht heißen, dass es langweilig war. Vassars Marathon durch Südostasien ist wirklich unterhaltsam, nur ist dieses große Geheimnis, um das so ein Wirbel gemacht wird eben zu leicht zu erraten, wenn man aufmerksam gelesen hat. Zum Ende hin wurde es dann etwas dramatischer und dieser Teil hat mir sehr gut gefallen.

Der Schreibstil ist frisch, jugendlich und angenehm zu lesen. gerade Vassars oft trockene oder zynische Gedanken bringen einem immer wieder zum Schmunzeln.

Fazit:


arpe Diem ist ein netter und vor allem lustiger Leckerbissen für Zwischendurch.

Veröffentlicht am 06.02.2018

Nicht schlecht, aber ausbaufähig

Nur eine Liste
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Tja was soll ich sagen? Dieses Buch war ein Spontankauf. Der Klapptext klang vielversprechend und so landete die Liste im heimischen Bücherregal.

Die Idee mit dieser Liste finde ich nicht schlecht, denn ...

Tja was soll ich sagen? Dieses Buch war ein Spontankauf. Der Klapptext klang vielversprechend und so landete die Liste im heimischen Bücherregal.

Die Idee mit dieser Liste finde ich nicht schlecht, denn ich denke wir alle kennen den Schöhnheitswahn und Gruppenzwang der an Schulen herrscht. Man kann sagen was man will, es gibt immer die Beliebten und Unbeliebten, ob nun an amerikanischen oder deutschen Schulen, spielt dabei keine Rolle. Dementsprechend war ich neugierig, wie die Autorin dieses höchst sensible Thema für Jugendliche umgesetzt hat.

Das Buch ist in 6 Abschnitte unterteilt. Jeder Abschnitt behandelt ein Tag, von Montag, dem Tag der Veröffentlichung der Liste, bis Samstag. In den einzelnen Kapiteln, wird geschildert wie die betroffenen Mädchen mit der Situation umgehen. Hilfreich ist auch, dass am Anfang die Liste abgedruckt ist, sonst käme man völlig durcheinander. Denn, und das ist auch ein Punkt der mir etwas missfallen hat, alle 8 Mädchen haben ihre eigenen Kapitel und unterschiedliche Probleme. Jeden einzelnen Wochentag schildern alle 8 Mädchen ihren Tag.
Mir persönlich waren die Übergänge öfters zu hart, es war verwirrend in einem Moment von Bridget und ihre Magersucht und im nächsten Moment von Danielle und ihr Beziehungsproblem zu lesen. Dabei hatte ich das Gefühl, dass Manche der 8 Mädchen etwa vernachlässigt wurden. Hinzu kommt, dass die Autorin sich ein paar Mal in Banalitäten verfängt, ob nun um die Seiten zu füllen oder unbeabsichtigt, kann ich nicht sagen, aber an manchen Stellen zieht es sich deutlich und man hofft nur noch, dass alle 8 endlich durch sind, damit es handlungstechnisch weiter geht.

Die Sprache ist an sich gut und es lässt sich flüssig lesen, aber mir fehlt irgendwas. Ich kann nicht genau beschreiben was es ist, aber irgendwas, der Tropfen, der mich eintauchen lässt, fehlt.

Das Ende fand ich unbefriedigend und genial zugleich. Mir gefällt der letzte Satz, indem die Homecomingqueen erkennt, dass das was sie so unbedingt erreichen wollte im Grunde kaum was wert ist. Dennoch fehlt mir nochmal so ein richtiges Ereignis, welches die Message des Buches zum Punkt bringt. Die Geschichte dümpelt eher so aus, als noch mal einzuschlagen, wie ich es mir für diese Thematik gewünscht hätte.

Fazit:


Die Autorin hat sich ein brisantes Thema ausgesucht und der Ansatz zur glungenden Verarbeitung ist da, weshalb man das Buch durchaus lesen kann. Ich hätte mir jedoch mehr Tiefe gewünscht

Veröffentlicht am 04.02.2018

Was für Zwischendurch

Kälte
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Kälte ist ein Buch, bei dem es einem auch bei steigenden Temperaturen eiskalt wird. Die Handlung: 7 Schüler werden in ihrer Schule eingeschneit, ist schnell beschrieben. Das Buch ist aus der Sicht von ...

Kälte ist ein Buch, bei dem es einem auch bei steigenden Temperaturen eiskalt wird. Die Handlung: 7 Schüler werden in ihrer Schule eingeschneit, ist schnell beschrieben. Das Buch ist aus der Sicht von Scotty geschrieben. Abgesehen von einem kleinen Vorwort geht es auch gleich mit dem Schneesturm los und es werden nicht noch drei und etliche Tage „Vorgeschichte“ beschrieben, was ich gut fand. Man ist gleich mittendrin, vor allem da auch die Beschreibungen sehr gut sind. Die ganze Atmosphäre lässt einen sogar im Hochsommer vor Kälte bibbern und das ist für mich der große Pluspunkt dieses Buches.
Die Handlung hingegen, lässt für mich etwas zu wünschen übrig, denn während das Vorwort noch ziemlich erschreckend und dramatisch ist, ist der Großteil der eigentlichen Gefangenschaft in der Schule eher unspektakulär. Es wird zwar immer wieder erwähnt in welcher Gefahr sie sind und trotzdem bekam ich nicht dieses mietfiebern und bangen Gefühl. Ich denke das liegt vor allem daran, dass für die aufkommenden Probleme, die Lösungen viel zu schnell gefunden werden. Wir haben Hunger, oh da ist ja die Cafeteria. Mir ist kalt, hey im Spind ist noch ein Pullover. Zum Ende hin bessert sich das etwas und die Jugendlichen sehen sich dann auch ernsteren Problemen gegenüber, aber auch wenn sie die Lösung nicht finden, so richtig besorgt sind sie irgendwie auch nicht. Mir fehlt die Dramatik udn der angekündigte Kampf ums Überleben.
Allgemein scheinen die 7 sehr abgebrühten Schüler zu sein. Denn keiner verfällt in Panik. Sie sind etwas besorgt und ein paar Tränchen kullern. Das ist für mich ein wenig unrealistisch, aber zu verschmerzen. Denn auch wenn sie hin und wieder etwas seltsam reagieren, mochte ich doch die 7 grundlegend verschiedenen Charaktere. Einige sind zwar etwas stereotypisch, aber dennoch symphytisch. Wobei ich mir dennoch gewünscht hätte, etwas mehr über sie zu erfahren. Ausgerechnet derjenige, mit dem ich jedoch am wenigsten klar kam, war der Protagonist Scotty, denn bei ihm wurde mit diesem unrealistischen Verhalten doch etwas übertrieben. Während alle bibbern und zittern gelten seine Sorgen vor allem seinem Pickel, dessen Wachstum man über mehrere Kapitel mitverfolgen darf und seinen Tagesboni von Online Games, die er jetzt verpasst. Da frage ich mich schon ob da nicht sein Hirn eingefroren ist.
Im Endeffekt hatte ich das Buch dann überraschend schnell zu Ende gelesen, was jedoch weniger an der Handlung als an dem flüssigen, angenehm zu lesenden Schreibstil lag. Hin und wieder spricht Scott den Leser sogar direkt an. Sowas ist Geschmackssache, mir gefällt es sehr gut.
Einen fetten Punkt Abzug gibt es aber noch wegen dem Ende. Ich hasse es so auf dem Trockenen sitzen gelassen zu werden. Da bleiben einige Fragen offen und man hat fast schon das Gefühl da würden einfach ein paar Seiten fehlen. (Ich hab extra zweimal nachgeschaut, tun sie nicht)

Fazit:
Ein sehr atmosphärisches Buch mit ein paar Schwächen in der Handlung, aber durchaus lesenswert für zwischendurch.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Solide, mehr aber auch nicht

Sarantium - Die Zwillinge
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Dieses Buch ist mir dank des schönen Cover sofort ins Auge gefallen und als ich dann das Wort Drachen las, wollte ich es gleich lesen. Gesagt, getan, doch das fulminante Abenteuer mit den geflügelten Reptilien ...

Dieses Buch ist mir dank des schönen Cover sofort ins Auge gefallen und als ich dann das Wort Drachen las, wollte ich es gleich lesen. Gesagt, getan, doch das fulminante Abenteuer mit den geflügelten Reptilien fiel nicht ganz so aus wie erwartet.

Der Ansatz war ganz gut


Drachen können in Büchern treue Gefährten und Partner oder gefährliche und grausame Kreaturen sein. In Sarantium finden wir Beides. Wir haben hier eine Welt die zwar für das Fantasy Genre recht gewöhnlich, aber dennoch einiges an Potenzial für schöne klassische Fantasy hast. Ich mochte besonders die vielen unterschiedlichen Kulturen, seien es die städtischen Küstenbewohner, das kriegerische Wüstenvolk oder die naturverbundenen Dschungelbewohner, die vielen unterschiedlichen Lebensweisen lassen die Welt lebendig und interessant erscheinen.
Über all dem schwebt nun eine dunkle Bedrohung und ich erhoffte mir Spannung und vielleicht schon den ein oder anderen epischen Kampf.

Die Geschichte nimmt nur schwer an Fahrt auf


Leider konnte das potenzial dann nicht wirklich ausgeschöpft werden, was vor allem an einer zähen Handlung lag. Die ersten hundert Seiten beschäftigen sich fast a ausschließlich damit, das bisherige Leben der Charaktere zu schildern. Wir lernen Shaan kennen, eine Waise die ihrem tristen Dasein entfliehen will und Drachenreiter werden möchte und den Wüstenkrieger Tallis, der zusehen muss wie die Drachen sein Volk angreifen. Dazu kommen eine ganze Füll an Nebencharakteren, wovon nur einige wirklich interessant waren (Balkis). Und so dümpelt die Handlung vor sich hin. Das erste Drittel des Buches war rum und ich hatte bis auf ein paar Momente nicht wirklich das Gefühl, dass schon irgendwas Wichtiges passiert wäre.
Ab der zweiten Hälfte wurde es dann besser und es gab öfters wirklich spannende Momente, die leider jedoch immer wieder von zähen dumpf beschreibende Passagen abgelöst wurden. Besonders die sich wiederholenden Landschaftsbeschreibungen überblätterte ich. Wenn Charakter A den Dschungel schon anschaulich beschrieben hat muss ich nicht auch noch lesen wie Charakter B den selben Dschungel auf dieselbe Art und Weise beschreibt.

Ein weiterer Punkt der mich störte war die Passivität der Protagonisten. Shaan lässt sich praktisch von einer Situation in die andere treiben und auch Tallis agiert kaum aus eigenem Antrieb, da er oft zu ängstlich und zu egozentrisch ist. Beide reagieren nur, statt zu agieren, was für Protagonisten auf Dauer eher ermüdend ist. Immerhin: Die zarte Liebesgeschichte die sich andeutet fand ich sehr süß.

Fazit:


Einerseits bin ich aufgrund der interessanten Welt und der guten Grundidee zwar neugierig wie es weitergeht, auf der anderen Seite war dieses Buch doch ziemlich zäh. Es ist was solides für Zwischendurch, aber mehr auch nicht.

Veröffentlicht am 12.01.2018

Game of Thrones im Weltall

Luna
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Game of Thrones in Space
Treffender könnte man den science Fiction Thriller von Ian MCDonald wohl kaum beschreiben und ich bin sicher, dass dieses Buch viele Leser wird begeistern können. Mich leider ...

Game of Thrones in Space
Treffender könnte man den science Fiction Thriller von Ian MCDonald wohl kaum beschreiben und ich bin sicher, dass dieses Buch viele Leser wird begeistern können. Mich leider nicht so denn es ergeben sich für mich leider auch dieselben Probleme die ich schon mit den Stark, Lannister und Co hatte.

Aber von Vorne: Wie es sich für ein Science Fiction Roman nun mal gehört, spielt Luna nicht auf der Erde. All zu weit zieht es uns aber nicht, denn die Handlung ist komplett auf dem Mond angesiedelt.
An dieser Stelle möchte ich auf einen gravierenden Fehler in der Übersetzung auf der ersten Seite hinweisen: Dort ist eine Karte vom Mond abgebildet, die mit „Rückseite des Mond“ betitelt ist. Dort ist aber ebenfalls der Krater Tycho eingezeichnet, der sich bekanntermaßen auf der Erdzugewandten Seite des Mondes befindet.

Die Ordnung auf dem Mond wird vor allem durch fünf Familien bestimmt, den sogenannten Drachen. Sie ebstimmen sowohl gesellschaftlich, als auch wirtschaftlich wo es lang geht. Ein Drache sind die Cortas. Eine Familie die durch ihren Heliumabbau zum Wirtschaftsriesen geworden sind, unter den anderen Drachen aber als neureiche Aufsteiger gelten.
Im Laufe der Handlung begleiten wir mehrere Mitglieder der Corta Familie und verstricken uns dabei immer mehr in ein Gewirr aus Macht, Intrigen und Verrat.

Das Tempo der Handlung ist anfangs noch gemächlich. Der Fokus liegt auf den Charakteren: Ihren Motiven, Hintergründen und Ziele. Umso weiter die Handlung fortschreitet umso verzwickter werden die Beziehungen, es tauchen immer mehr Geheimnisse und Intrigen auf. Während Fans von Game of Thrones sicher dieses Spiel von Macht, Sex und Hinterlist amüsant und spannend finden, fand ich es eher langweilig und in die Länge gezogen. Auch die Masse an Charakteren und neuen Vokabeln (Auf dem Mond werden nämlich fröhlich Begriffe aus Brasilien, Korea, Japan und Russland durchgemixt) empfand ich als zu viel. Ohne Personenregister und Glossar wäre ich gar nicht klar gekommen.
Zum Ende hin überschlagen sich dann die Ereignisse und es wir richtig spannend, wenn auch mit einem recht ärgerlich offenen Ende.

Die von Ian McDonald entworfene Mondgesellschaft fand ich sehr gut gelungen. Jeder Mensch muss für die 4 Grundstoffe bezahlen: Luft, Wasser, Kohlenstoff und Daten. Die Armen schuften also um überhaupt atmen zu können und jeder Luftzug wird berechnet. Ein Modell dass natürlich nur an einem Ort ohne atembare Atmosphäre wie der Mond funktioniert. Auch Details wieder Muskelabbau in de leichteren Schwerkraft wurden nicht vergessen und lassen das Leben auf dem Mond realistisch erscheinen.

Fazit
Fans von Machtintrigen wie Game of Thrones werden mit Luna sicher ihren Spaß haben und sich für die Geschehnisse rund um die Cortas begeistern könen. Mein Fall war es aber nicht.