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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.12.2018

Viel Erotik für anregende Stunden

Heiße Spiele - jeux chaudes | Erotischer Roman
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Ute und Kurt führen eine glückliche und monogame Ehe. In letzter Zeit ist die Intimität jedoch nicht mehr so üppig wie früher. Doch dann kommt unerwartet Pepp in ihr Sexleben und beide erweitern ihren ...

Ute und Kurt führen eine glückliche und monogame Ehe. In letzter Zeit ist die Intimität jedoch nicht mehr so üppig wie früher. Doch dann kommt unerwartet Pepp in ihr Sexleben und beide erweitern ihren Horizont in Sachen körperlicher Liebe und überschreiten dabei auch ihre Grenzen.

Es gibt erotische Romane mit einer schönen Rahmenhandlung drum herum und dann gibt es die reinen Erotikromane. Dieses Buch gehört zur letzten Kategorie. Hier gab es kaum eine Seite wo nicht die ein oder andere sehr detaillierte Szene beschrieben wurde. Aufgrund des Klappentextes war dies aber zu erwarten, von daher hat mich dieser Umstand nicht gestört. Allerdings konnte ich das Buch nicht in einem Stück lesen, da die dauerhaften Beschreibungen unterschiedlicher Stellungen und teilweise die Zuhilfenahme von entsprechendem Spielzeug irgendwann ermüdend waren.
Aber das war auch alles kein Problem, denn die aufregenden Lustabenteuer von Ute und Kurt wurden in drei Hauptteile und mehrere kleinen Kapitel aufgeteilt, sodass ich gut Pausen in dem Buch einlegen konnte. Alle hatten einen eigenen Titel, die passend zu den kommenden Handlungen gewesen sind.
Erzählt wurden die lustvollen Abenteuer von Kurt und Ute vom personalen Erzähler, der immer wieder die Gefühls- und Gedankenwelt beider Protagonisten innerhalb der einzelnen Kapitel beleuchtet hatte.
Generell waren die Szenen schön Abwechslungsreich und teilweise auch mit ungewöhnlichen Details beschrieben worden. Obwohl hier alles sehr ausführlich und bildlich beschrieben worden war, blieb es immer ästhetisch und glitt nie ins vulgäre ab.
Insgesamt war die Geschichte logisch und konsequent aufgebaut worden, Kleinigkeiten waren nicht besonders stimmig, aber das war okay. Über Ute musste ich teilweise echt staunen, denn sie schien nie Probleme, nach ausdauernden Intimitäten, mit irgendwelchen körperlichen Konsequenzen zu haben. Daher empfand ich die Story nicht immer unbedingt realistisch. Aber gut, bei einem rein erotischen Roman muss ich das auch nicht zwingend erwarten.
Der Schreibstil war angenehm flüssig und hielt sich kaum mit nutzlosen Informationen auf. Hier lag der Fokus wirklich nur auf lustvollen Erfahrungen, welche über einen längeren Zeitraum gesammelt worden sind.
Einige andere Figuren begegnen dem Ehepaar, manchmal sind sie direkt mit in den Geschehnissen involviert, manchmal sind sie nur kleinere Randerscheinungen. In diesen seltenen Momenten konnte ich ganz gut von den freudvollen Begegnungen Luft holen und die kleine Zerstreuung sorgte dafür, dass ich ein bisschen mehr über die Protagonisten erfuhr. Generell sind die Figuren etwas farblos, aber das Buch war auch nicht auf eine tiefschürfende Familiengeschichte ausgelegt worden.
Gut fand ich, dass sowohl Ute als auch Kurt sich emotional weiterentwickelt haben. Ich konnte gut miterleben, wie die Beiden ihre Beziehung erweitert und vertieft haben. Auch wie sie gemeinsam ihre Grenzen ausgetestet und teilweise auch überschritten haben. Was ich ebenfalls gut gelungen fand, war, dass die Beiden sich über ihre Bedenken ausgetauscht haben.
Was mich irgendwann genervt hat, waren Engelchen und Bengelchen. Warum die irgendwann zu einem festen Bestandteil wurden, weiß ich nicht. Am Anfang fand ich das noch okay, denn es passte zur Story. Sie waren sozusagen das Gewissen von Ute und versinnbildlichten ihren inneren Konflikt beziehungsweise ihre Zerrissenheit. Aber später wären die zwei, aus meiner Sicht, nicht mehr nötig gewesen und ich empfand sie irgendwann als störend. Vielleicht sollten sie auch alles ein bisschen Auflockern, mich jedoch hat das nicht überzeugen können.

Fazit: Wer Lust auf einen reinen Erotikroman ohne tiefschürfende Rahmenhandlung hat, wird hier voll zufrieden sein. Das Buch lässt keine Wünsche offen und regt die Fantasie ordentlich an. Sofern der geneigte Leser auch Spiele zu dritt und zu viert lesen mag.

Veröffentlicht am 02.12.2018

ne wirklich gelungene Liebesgeschichte zwischen zwei besten Freunden

Backstage Love – Unendlich nah
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Emilia Sophie Kennedy, von allen liebevoll Mia genannt, unterstützt ihre Familie, wo sie nur kann. Dabei vergisst sie regelmäßig ihre eigenen Bedürfnisse. Doch sobald sich der angesehene Rockstar Domenic ...

Emilia Sophie Kennedy, von allen liebevoll Mia genannt, unterstützt ihre Familie, wo sie nur kann. Dabei vergisst sie regelmäßig ihre eigenen Bedürfnisse. Doch sobald sich der angesehene Rockstar Domenic Donahue, kurz Nic, wieder mit seinem Bandkollegen und besten Freund Liam im gemeinsamen Heimatstädtchen blicken lässt, ist Mia für alles entschädigt. Denn Nic ist ihr bester Freund, seit Kindertagen.
Doch irgendwie haben sich die Gefühle der Beiden für einander verändert. Und während Mias Bruder Liam seinem Kumpel Nic dazu schon vor langer Zeit eine klare Ansage gemacht hatte, versuchen die Beiden anfänglich ihre Gefühle zu ignorieren. Aber sie merken, dass sich ihre Beziehung verändert hat und die Kluft zwischen ihnen immer größer wird…

Der Einstieg in das Buch war für mich etwas schwerfällig. Der personale Erzähler hat viel Energie darauf verwendet Mias Gefühlsleben komplett zu beleuchten. Von Schicksalsschlägen bis hin zur aktuellen Lebenssituation war alles dabei. Das zog sich für mich ein bisschen wie ein zähes Kaugummi. Ich mag immer gern Bewegung in einer Geschichte und hatte anfänglich nicht das Gefühl, das hier viel Spannendes passieren würde.
Aber da war ich zum Glück ziemlich vorschnell, denn die Story entwickelte sich weiter und zog immer mehr mit Spannung und Unterhaltung an.
Mia war mir vom Charaktertyp anfänglich ein bisschen zu sehr Mädchen und ich konnte ihre Fürsorglichkeit bis zu einem Grad einfach nicht nachvollziehen. Aber je länger ich Mia begleiten durfte, umso näher kam ich ihr. Es war ein bisschen wie eine fremde Frau kennenzulernen und sich mit dieser anzufreunden. Mias warmherzige und auch offene Art hat mich dann doch sehr berührt und ich konnte immer besser nachvollziehen, warum sie so viele Opfer für ihre Familie gebracht hatte. Denn erst auf dem zweiten Blick wurde klar, welch starken Charakter Mia wirklich hat und dass sie einer dieser Menschen ist, auf denen sich andere blind verlassen können.
Als ich Nic kennenlernte, war ich sofort begeistert von ihm. Sein Charakter war klar dargestellt worden und in vielen Wesenszügen einfach typisch Mann. Das machte ihn mir super sympathisch, auch das er versucht war, trotz Rockstar Image, normal zu bleiben. Von ihm hatte ich nicht so viele Hintergrundinformationen erhalten wie zu Mia, aber dennoch empfand ich seine Person als sehr greifbar.
Auch die anderen Figuren wie Lizzy und Liam sind Besonderheiten für sich. Gegensätzlicher könnten sie alle kaum sein und dennoch waren alle vorkommenden Personen passend auf die Geschichte zugeschnitten worden.
Neben den aktuellen Geschehnissen und Handlungen ließ der personale Erzähler auch hin und wieder einen Blick in die Vergangenheit zu. Dabei ging es immer nur um Nic und seine beste Freundin Mia. Es waren also Schlüsselszenen, die diese besondere Beziehung der Beiden zueinander verdeutlicht hatten.
Liv Keens Schreibstil war schön flüssig und in allen Bereichen ausführlich gewesen.
Die Aufteilung innerhalb der Kapitel war anfänglich ein bisschen ungewöhnlich. Am Anfang drehte sich alles nur um Mia und ihr Leben, dann wandelte sich das und plötzlich wurde auch Nic im selben Kapitel wie Mia vom personalen Erzähler begleitet. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass sich der Fokus noch nicht ganz klar auf einen Protagonisten ausgerichtet hatte, denn es gab dann einen kleinen Schwenk und plötzlich war es die andere Person, der ich über die Schulter sehen durfte.
Diese typische Young Adult Geschichte wurde mit viel Liebe, Herzschmerz, Freundschaft, Familie, aber auch einer ordentlichen Portion Aufregung gewürzt. Ich hing förmlich an den Buchstaben auf den jeweiligen Seiten und so manches Mal wollte sich auch ein Tränchen aus dem Auge schleichen.
Es gab auch vereinzelte erotische Szenen, aber sie überließen auch viele Dinge der Fantasie. Sie passten in die vorangegangenen Handlungen, waren aber nicht der Hauptbestandteil dieser Geschichte.
Einige Streitgespräche waren wirklich sehr emotional und entluden sich wie ein starkes Gewitter. Ich empfand sie aber sehr authentisch.
Den unbekannten Stalker hatte ich zwar recht schnell identifiziert, aber als begeisterte Krimi Leserin war es für mich dennoch ein interessanter Happen. Denn mitten auf der Zielgeraden hatte mich Liv Keen doch tatsächlich zum Zweifel gebracht. Und genau das liebe ich an guten Büchern. Auch wenn ich noch so überzeugt von Tatsachen bin, mag ich es, wenn mich der Autor noch ins Straucheln bringen kann.
Insgesamt lebt das Buch von seinen unvorhergesehenen und spannenden Wendungen.
Sehr gut gefallen hatte mir auch, dass Liv Keen auch die Schattenseiten des Show Biz mit aufgegriffen hatte. Hier war spürbar, wie viele Gedanken sich die Autorin um einzelne Elemente gemacht hatte.

Fazit: Eine wirklich gelungene Liebesgeschichte zwischen zwei besten Freunden in Mitten von turbulenten Umständen und Menschen, die man einfach mögen muss.

Veröffentlicht am 21.10.2018

Wenn der Hass zum Alptraum wird

Der Klang brechender Rippen
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Plötzlich bricht für Belinda Walsh ihre Welt zusammen. Alles was sie sich aufgebaut hatte, stürzt wie ein Kartenhaufen in sich zusammen. In ihrer blinden Wut will sie einfach nur zerstören. Ihr Leid mit ...

Plötzlich bricht für Belinda Walsh ihre Welt zusammen. Alles was sie sich aufgebaut hatte, stürzt wie ein Kartenhaufen in sich zusammen. In ihrer blinden Wut will sie einfach nur zerstören. Ihr Leid mit jemandem teilen.
Lei Duncan ist erfolgreiche Autorin und hat gerade eine Rohfassung beendet. Die Entscheidung eine Runde Joggen zu gehen, wird zu einem Alptraum.
Entschlüsse führen zu Handlungen und Handlungen zu Konsequenzen. Doch welche Auswirkung Belindas Hass hat, erahnen beide Frauen erst beim Klang brechender Rippen…

Der Aufbau des Buches war für mich ungewöhnlich. Gegliedert wurde die Geschichte in drei Teile, diese kamen jedoch ohne Kapitel aus. Der Text wurde dabei in Abschnitte strukturiert, sodass für mich immer klar war, wem ich aktuell folgte.
Hauptsächlich ließ mich der personale Erzähler über die Schulter der Hauptfiguren Belinda und Lei schauen. Beide Protagonistinnen waren wie Tag und Nacht. Ihre Charaktere vollkommen unterschiedlich. Auch im Erzählstil waren die Beiden sehr gut zu unterscheiden, denn Belindas Lieblingsworte schienen „Scheiße“ und „Schlampe“ zu sein. Das empfand ich irgendwann als sehr nervig. Anderseits passte es zu dieser Figur. Generell war mir Belinda sehr unsympathisch. Ihr Verhalten und ihre Denkweise brachten mich regelmäßig zum Kopfschütteln.
Lei hingegen war mir sympathisch und sie zu begleiten war wirklich nicht leicht. Ihre Qualen waren detailliert erzählt worden und ich hatte dabei regelrechtes Kopfkino. Oft tat sie mir leid und doch bewunderte ich sie für ihre Stärke.
Die anderen Figuren blieben mehr im Hintergrund und wirkten eher farblos. Allerdings sorgten sie dafür, dass das Umfeld von Belinda und Lei noch schärfer hervortrat und der Kontrast zwischen den beiden Frauen deutlicher hervorstach.
Die Geschichte entwickelte sich absolut anderes, als ich es mir aufgrund des Titels vorgestellt hatte. Durch die unerwarteten Handlungen wurde eine schwelende Spannung erzeugt, die so manches Mal in einem offenen Feuer aufging, nur um wenig später wieder vor sich hin zu glimmen.
Der Thriller ging mir, nicht zuletzt durch seinen bildgewaltigen Schreibstil, unter die Haut. Nicht so sehr wegen der grausigen Details. Diese waren für mein Empfinden gar nicht in einer geballten Häufigkeit anzutreffen und für hartgesottene Thriller Fans eher etwas fade. Aber aus psychologischen Aspekten bescherte mir der Thriller eine Gänsehaut. Denn Edward Lorn verstand es gekonnt aufzuzeigen, welche Konsequenzen aus der Wut geborenes Handeln hatte. Vor allem wie langfristig solche Taten in der Psyche der Betroffenen, egal ob Täter oder Opfer, schwelen und was sie im Inneren für grausame Wunden reißen können. Dies mag ich an solchen Geschichten ganz gerne und hat hier auch voll meinen Geschmack getroffen.
Der Aufbau des Buches erfolgte logisch und auch chronologisch. Eingeflochten in die Handlungen wurden auch jede Menge Vorurteile und klassisch angestaubte Ansichten. Dies spiegelte auch noch einmal die unterschiedlichen Gesellschaftskreise der Protagonistinnen wider.
Edward Lorn hat in seine Geschichte auch ein bisschen was aus dem Horror Genre einfließen lassen. Bis zu einem gewissen Punkt fand ich den zarten Horroransatz wirklich gut. Er passte zur Geschichte. Aber zum Ende hin, da wurde es für meinen Geschmack ein bisschen lächerlich. Das fand ich schade, denn es trübte mir ein bisschen die Begeisterung für diesen Thriller.

Fazit: Ein Thriller, der keine im Vorfeld gehegten Erwartungen erfüllte. Der jedoch eine faszinierende und psychologisch spannende Geschichte spinnt und mich fast bis zum Ende begeistern konnte.

Veröffentlicht am 07.05.2017

Spannender Auftrakt zum Hauptbuch

Vor der Finsternis
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Im Jahr 1797 treibt ein grausamer Mörder in Paris sein Unwesen. Er entfernt seinen getöteten Opfern, beiderlei Geschlechts, ihre Herzen.
Inspekteur Louis Marais wird mit der Lösung des Falles betraut. ...

Im Jahr 1797 treibt ein grausamer Mörder in Paris sein Unwesen. Er entfernt seinen getöteten Opfern, beiderlei Geschlechts, ihre Herzen.
Inspekteur Louis Marais wird mit der Lösung des Falles betraut. Doch alle seine Ermittlungen landen in einer Sackgasse. Er gerät zunehmend unter Druck, nicht nur die Presse sondern auch die Politik machen Marais und seinen Vorgesetzten das Leben schwer. Schon bald hat der unbestechliche und ehrliche Marais eine ungewöhnliche Idee. Der Marquis de Sade soll die Ermittlungen weiter bringen. Aber wird der Marquise wirklich helfen können?



Der Leser wird ausschließlich aus der Sicht des personalen Erzählers durch die Geschichte geleitet. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf dem ermittelnden Protagonisten Louis Marais.
Der Schreibstil ist flüssig, bisweilen ein wenig langatmig sowie hin und wieder von Wiederholungen gespickt.
Ein paar Mal hat sich der Autor einer Vorausschau auf die kommenden Ereignisse bedient, was die Lesefreude jedoch nicht gedämmt hat. Im Gegenteil. Ich war erst recht neugierig welche Vorkommnisse dazu beitragen werden, dass sich die Handlung in die prophezeite Richtung entwickelt.
Ich empfand die Geschichte recht düster. Mir hat der Erzählstil aber gut gefallen und konnte ganz in die Geschehnisse abtauchen. Es fiel mir dabei nicht schwer das beschriebene Paris Ende des achtzehnten Jahrhunderts vorzustellen.
Der Aufbau der Handlungen war chronologisch und stets logisch aufgebaut, sodass die Spannung konsequent vorhanden war.
Meiner Meinung nach ein gelungener Auftakt zum Hauptbuch "Fest der Finsternis".

Veröffentlicht am 10.01.2023

Insgesamt ein toller Start in die Trilogie

Demon Horde MC Teil 1: Enforcer's Price
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Mir gefällt der Einstieg in die Geschichte. Kurz, laut und bedrohlich wird erzählt, warum Kristas Leben so schwierig ist. Dazu hilft ungemein die Ich-Perspektive, da Krista und Colt selbst von den Ereignissen, ...

Mir gefällt der Einstieg in die Geschichte. Kurz, laut und bedrohlich wird erzählt, warum Kristas Leben so schwierig ist. Dazu hilft ungemein die Ich-Perspektive, da Krista und Colt selbst von den Ereignissen, ihren Gefühlen und den Gedanken, die sie umtreiben, erzählen. Das schafft sofort Nähe und sie sind mir beide auf Anhieb sympathisch.

Insgesamt finde ich die Hauptfiguren Krista und Colt sehr gut ausgearbeitet. Besonders mag in an Krista, dass sie keine klassische Heldin ist, sondern eine junge Mutter, die mit beiden Beinen fest im Leben steht und weiß, dass sie Opfer bringen muss, um sich und ihre Tochter zu versorgen. Dies kann sie aktuell aber nur, wenn sie nicht nur die Bardame eines Motorradclubs ist, sondern auch deren Freudenmädchen. Sarah Hawthorne geht dabei intensiv darauf ein, wie sich Krista dabei fühlt und das macht sie so nahbar und menschlich. Krista hat andere Pläne für ihr Leben und strebt einen seriösen Beruf an. Dafür lernt sie sogar auf dem zweiten Bildungsweg, um ihr Ziel erreichen zu können.
Colt ist aus einem ganz anderen Holz geschnitzt und ihn treiben ganz andere Dämonen um. Er ist in einem Motorradclub großgeworden und wollte immer nur eins, ein fester und wichtiger Bestandteil davon sein. Das ist in jeder seiner Fasern spürbar und das schlägt sich auch in seinem Verhalten nieder. Dennoch ist Colt ein warmherziger Mensch, der dennoch nicht frei von Doppelmoral ist und selbst am meisten Angst vor großen Gefühlen hat. Dadurch mutiert er leider gern zu einem Mistkerl und sein Verhalten treibt mich zur Rage.

Mit dieser doch so unterschiedlichen Mischung aus Verpflichtungen treffen die beiden Protagonisten aufeinander und die daraus entstehenden Missverständnisse sorgen für Vertrauensprobleme und schüren den emotionalen Schmerz. All dies transportiert die Autorin greifbar an mich, Schwierigkeiten habe ich jedoch mit der „Liebe auf den ersten Blick“ Tragik. Das fühlt sich leider zu Beginn ziemlich konstruiert an und die beiden wirken im Umgang miteinander steif und hölzern.
Das trübt mir ein bisschen die Lesefreude, denn ansonsten hat „Demon Horde MC Teil 1: Enforcer’s Price“ eine gute Storystruktur. Auch gelingt es der Autorin, einen glaubhaften Einblick in einen Motorradclub mit seinen Hierarchien und politischen Verpflichtungen zu gewähren.

Gelegentlich gibt es Wiederholungen in Gedankengängen, besonders bei Krista, die mich teilweise ermüden. Hier wäre es schön, wenn stattdessen manche Handlungsfäden auch zu Ende gesponnen werden würden. Denn so manches Mal fängt ein kleines Ereignis an, wird dann aber nicht bis zum Schluss ausgeführt. So fehlt mir manchmal ein Stück in dem doch recht stimmigen Gesamtbild.

Der Schreibstil ist angenehm und flott lesbar. Die erotischen Szenen sind schon beinah züchtig beschrieben und im Verhältnis zur Story recht zaghaft dosiert. Doch das passte an sich gut ins Konzept, da der Schwerpunkt eher auf dem Dilemma der Prostitution liegt und nicht romantisiert wird. Das macht „Demon Horde MC Teil 1: Enforcer’s Price“ schon zu etwas kleinem Besonderen und die Geschichte wirkt dadurch realistisch.

Das Beste an „Demon Horde MC Teil 1: Enforcer’s Price“ ist für mich, dass ich mir einfach zu keinem Augenblick so recht vorstellen konnte, wie es Sarah Hawthorne gelingen wird, ein akzeptables Ende zu entwerfen. Immer wieder nimmt alles überraschende Wendungen, das Verhalten der einzelnen Figuren bleibt größtenteils unvorhersehbar. Lediglich bei der Gefahr, die sich langsam aufbaut und in einem packenden Finale entlädt, hatte ich eine leise Ahnung, wie es sich auflösen würde.

Fazit:
Insgesamt ein toller Start in die Trilogie, wenngleich meine Erwartungen sich nicht voll erfüllt haben. Gerade bei einem Liebesroman sollte dieses Gefühl echt transportiert werden und sich nicht wie aufgewärmt anfühlen. Doch insgesamt konnte mich das Buch gut unterhalten und ich freue mich auf den zweiten Band.

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