Schwere Zeiten brauchen mutige Frauen
Weil du meine Tochter bistJulia Kellys Roman: Weil du meine Tochter bist, erzählt die Geschichte der streng katholisch erzogenen Viv, die 1935 als Teenager in Liverpool ungewollt schwanger wird.
Der Kindsvater, Joshua , ist Jude ...
Julia Kellys Roman: Weil du meine Tochter bist, erzählt die Geschichte der streng katholisch erzogenen Viv, die 1935 als Teenager in Liverpool ungewollt schwanger wird.
Der Kindsvater, Joshua , ist Jude und somit in den Augen der Familie nicht erwünscht. Trotzdem heiraten die beiden, als Verheiratete Mutter ist die Schande nicht so groß. Doch alles wird anders als Viv´s Mutter Joshua nach der Hochzeit Geld gibt, damit er verschwindet. Plötzlich ist Viv eine alleinerziehende Mutter, die auf die Unterstützung ihrer Eltern angewiesen ist.
Das Leben in ihrem Elternhaus ist schwer, für ihre kleine Tochter Maggie ist sie eine liebevolle und fürsorgliche Mutter, doch ihre Eltern machen keinen Hehl daraus, das Viv und Maggie nur geduldet sind.
Als der 2. Weltkrieg auch vor England bzw. Liverpool keinen Halt macht, wird Viv von den Eltern und ihrer geliebten Schwester gedrängt, Maggie, mittlerweile 5 Jahre alt, auf`s Land zu Evakuieren. Dort soll sie während des Krieges in Sicherheit sein.
Maggie kommt zu einem kinderlosen Ehepaar, das die Kleine wie eine Tochter aufnimmt. Viv versucht durch Briefe und Besuche mit ihrer Tochter in Kontakt zu bleiben und unternimmt alles damit Maggie sie nicht vergießt. Auch wenn gerade die Pflegemutter versucht, Maggie auf ihre Seite zu ziehen, damit Maggie Viv vergisst.
Viv baut an einer Zukunft für sich und Maggie, ohne ihre herzlosen Eltern, ein neues Zuhause wenn Maggie zurück ist.
Doch es kommt zur Katastrophe, das Haus der Pflegeeltern wird von einer Bombe getroffen und es gibt kein Lebenszeichen von Maggie und den Pflegeeltern.
Viv ist verzweifelt, wo ist ihre Tochter? Lebt sie noch? die Suche nach Maggie beginnt.
In der Geschichte um Viv und Maggie erfährt man wie schwierig das Leben als alleinerziehende Mutter damals war. wie stark die Religionszugehörigkeit eine wichtige Rolle im Leben spielte. Auch in England hatten die Juden es nicht leicht und eine katholische Frau, die einen Juden geheiratet hat, wurde oft von der eigenen Familie ausgestoßen.
Es ist bemerkenswert, wie Viv sich in ihrer schwierigen Situation nicht unterkriegen lässt. Auch die Bosheiten ihrer Eltern, die ihr das Leben erschweren, schaffen es nicht, Viv den Glauben an eine glückliche Zukunft mit Maggie zu nehmen.
Das Buch lässt sich gut lesen, jedoch wäre es für die eigentliche Geschichte unterhaltsamer, wenn der Zeitabschnitt über die Suche nach Maggie, ausgedehnter behandelt würde. Dieser Teil der Geschichte geht zu schnell vorran, erst heißt es Maggie sei Tod, dann kommt ein Zeitsprung von 5 Jahren und es heißt Maggie sei verschwunden. Die dann damit verbundene Suche nach Maggie ist relativ schnell abgeschlossen und es kommt schon wieder ein Zeitsprung, der dann über Maggie als Teenager schreibt, aber auch nur kurz beschrieben wird. Über die Probleme die nach dem Auffinden von Maggie entstanden sind wird nicht viel erzählt. Schade.
Fazit: interessante Geschichte ,die sicherlich auch zum Nachdenken anregt, welche Parallelen es zu heute gibt ( Alleinerziehende, Judentum, Religionen und Nationalitäten Allgemein).
Ich hätte mir gewünscht, das die Geschichte NICHT das halbe Buch braucht, bis die Suche nach Maggie eine Rolle spielt. Gerade zum Ende hin vergeht díe Zeit zu schnell, für die Dramatik und die Spannung ein minus Kriterium.