Platzhalter für Profilbild

Mone80

aktives Lesejury-Mitglied
offline

Mone80 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Mone80 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.11.2016

Die Kinderbibel für Weltentdecker

Die Kinderbibel für Weltentdecker
0

Es gibt viele Kinderbibeln auf dem Markt und es ist oft eine sehr schwere Entscheidung, welche man denn nehmen soll. Wir durften "Die Kinderbibel für Weltentdecker" aus dem SCM Verlag lesen und haben uns ...

Es gibt viele Kinderbibeln auf dem Markt und es ist oft eine sehr schwere Entscheidung, welche man denn nehmen soll. Wir durften "Die Kinderbibel für Weltentdecker" aus dem SCM Verlag lesen und haben uns sehr über das Rezensionsexemplar gefreut. Vielen Dank.

Die Bibel ist durchgehend etwas ganz besonderes. Zu den Bibeltexten aus Alten und Neuem Testament gibt es Geschichten rund um die Welt, die von Rich und Reneé Stearns gesammelt wurden. Rich ist Präsident der World Vision U.S. und bereiste schon 40 Länder wo die Organisation tätig ist. Und was natürlich nicht fehlen darf sind die Spalten "Hast du das gewusst?", wo ein paar Fakten zum jeweiligen Land stehen. Besonders für meinen ältesten Sohn (11) sind solche Fakten sehr wichtig, weil er möglichst viel über ein Land erfahren möchte.

Die Bibeltexte wurden für Kinder geschrieben. Sie sind einfach zu verstehen und kurz gehalten. Somit haben auch jüngere Kinder, deren Aufmerksamkeitsspanne noch nicht so hoch ist, Spaß an dieser außergewöhnlichen Bibel. Unser 4-jähriger Sohn hatte immer sehr viel Spaß am Vorlesen gehabt und lauschte gerne den Geschichten, die seine ältere Schwester (8) zuvor ausgesucht hatte.

Das Buch ist durchgehend und mit schönen Farben von Martina Peluso illustriert. Alles ist harmonisch aufeinander abgestimmt. Hinzu kommen noch jede Menge Fotografien die das ganze Buch abrunden.

Der Einband und die Ausstattung des Buches sind sehr hochwertig.

Wer eine wunderschöne Kinderbibel sucht, die auch noch mehr bietet, nämlich die Geschichten aus aller Welt, der sollte zu "Die Kinderbibel für Weltentdecker" greifen. Mit dieser Bibel kann man nichts falsch machen und auch schon jüngere Kinder werden ihren Spaß an dieser Bibel haben.

Kindermeinung:

Die Bibel fanden wir sehr schön, mit all den schönen Bildern. Man hat auch viel gelernt und bei manchen Bibeltexten konnten wir dann drüber sprechen und uns überlegen, wie die Geschichte gemeint war. Die Antwort gibt es aber dann auch. Was wir aber nicht so schön fanden war, dass das Buch so groß und schwer war. Das musste man dann am Tisch lesen.

Veröffentlicht am 25.10.2016

Der Hut des Präsidenten

Der Hut des Präsidenten
0

Man stelle sich mal vor, dass man in einer schönen Brasserie in Paris sitzt, eine große Meeresfrüchteplatte mit einer guten Flasche Wein genießt und auf einmal setzt sich eine Gruppe Männer an den Nebentisch. ...

Man stelle sich mal vor, dass man in einer schönen Brasserie in Paris sitzt, eine große Meeresfrüchteplatte mit einer guten Flasche Wein genießt und auf einmal setzt sich eine Gruppe Männer an den Nebentisch. Einer davon ist der mächtigste Mann Frankreichs. In diesem Fall Mitterrand, denn es ist das Jahr 1986. Man ist total gebannt von dieser Situation und als der Abend sich zu Ende neigt, der Präsident das Lokal verlässt, bemerkt man, dass dieser seinen Hut vergessen hat.

Mit dieser Situation, die Daniel passiert ist, beginnt die Geschichte und der Hut ist der rote Faden, der tragende Gegenstand. Es ist ein ganz besonderer Hut, der sich auf die Reise gemacht hat und seine Besitzer verändern sich. Von der ersten Seite an, geht ein Zauber aus diesem Buch hervor, den man kaum beschreiben und dem man nicht entkommen kann. Man wird an das Buch gefesselt, lernt Menschen und ihre Situationen kennen und wie der Hut seine "Macht" bei diesen entfesselt.

"Die wichtigen Ereignisse unseres Lebens sind immer die Folge einer Verkettung winziger Details." (Seite 28)

Es sind die kleinen Anstöße, die zur Veränderung führen. Eine kleine Begebenheit, ein Gedanke, ein letzter Schritt in die richtige Richtung und der Stein kommt zum Rollen.

Antoine Laurain beschreibt die Situationen und seine Protagonisten so natürlich. Seine Geschichte sprüht vor Charme, manchmal ist sie Witzig und manchmal macht sie auch nachdenklich. Ich konnte mir immer alles so gut vorstellen, wie ein kleiner Film, der im Kopf abläuft.

Der Schreibstil ist so angenehm, leicht und locker. Und es gibt immer wieder kleine Passagen, wo man die Protagonisten wieder trifft und sieht, was aus ihnen geworden ist. So bleibt die Bindung bestehen und es wirkt nicht abgehakt. Und am Ende schließt sich der Kreis, hält eine Überraschung bereit und ließ mich zufrieden ein wunderbares Buch zu klappen, wo alles gestimmt hat.

"Der Hut des Präsidenten" von Antoine Laurain ist ein kleines Schmankerl aus Frankreich, welches ich sehr genossen habe.

Veröffentlicht am 25.10.2016

Dark Wood

Dark Wood
0

Sechs Mitarbeiter einer Werbeagentur wollen in der neuen Reality-Show, ihre Agentur vor deren drohenden Pleite retten. Denn das Preisgeld sind 500 000 Euro. Der Spielort ist ein Wald in Norwegen, die Challenges ...

Sechs Mitarbeiter einer Werbeagentur wollen in der neuen Reality-Show, ihre Agentur vor deren drohenden Pleite retten. Denn das Preisgeld sind 500 000 Euro. Der Spielort ist ein Wald in Norwegen, die Challenges haben es in sich. Doch es sind nicht nur die Challenges, die gefährlich sind und die Mitarbeiter fordern, den kurz nach ihrer Ankunft passieren schreckliche Dinge in dem Wald. Wer oder was treibt in dem Wald sein Unwesen?

Da ich in letzter Zeit einige Thriller gelesen habe, die mir nicht ganz so gut gefallen haben, habe ich meine Erwartungen schon deutlich heruntergeschraubt. Damit habe ich aber diesem Buch echt unrecht getan.

Der Plot ist jetzt nichts Neues und somit war ich auf die Umsetzung sehr gespannt. Und die finde ich in diesem Falle sehr gelungen. Mich hat das Buch von der ersten Seite mitgerissen und selbst die vorhersehbaren Momente und die paar Klischees, die dieses Buch hat, haben mich nicht gestört.

Wie meist in so einem Buch, gibt es eine eher schüchternen Charakter, der über sich hinauswächst und gestärkt aus dieser Geschichte hinausgeht. In diesem Buch war das Dagmar. Sie lebt zurückgezogen, ist die graue Büromaus und ihr traut man nicht wirklich etwas zu. So nach und nach aber lässt sie ihre Fähigkeiten heraus und treibt somit die Geschichte voran. Aber auch der als Nerd geltende Sören hat mich mehr als einmal überrascht. Mit Katja haben die drei eigentlich meine Sympathiepunkte erhalten, denn die anderen Protagonisten waren eher die Kategorie egoistisch, hinterhältig und prollig. Eigenschaften die ich nicht mag.

Das Setting war sehr gelungen. Die Beschreibungen des Waldes waren genial und haben schon für genug Grusel gesorgt. Ich konnte mir die Gegend sehr gut vorstellen und der Autor hat es geschafft, mit kleineren Details mir das unheimliche Feeling, welches ein einsamer Wald irgendwie bei mir auslöst, näher zu bringen.

Die Handlung ist einfach gestrickt, manchmal war es mir zu einfach. Zwar konnte ich mir einige Dinge schon denken, wurde am Ende aber dennoch ein wenig überrascht. Manche Lösungen gingen mir zwar zu einfach vonstatten und Mr. Zufall hat auch immer mal wieder mitgeholfen, aber es trübte meine Lesefreude nicht.

Der Schreibstil war mitreißend gewesen. Die Spannung stieg kontinuierlich an und es gab Momente, da wollte ich das Buch einfach nicht aus der Hand legen. An manchen Stellen musste ich auch über die Wortwahl des Autors schmunzeln, so habe ich zum Beispiel das Wort "menekelte" in diesem Buch nicht erwartet.

"Dark Wood" ist ein toller Horrorthriller, dessen Plot überraschend gut umgesetzt wurde. Nichts für schwache Nerven, denn brutale Szenen gibt es viele und die werden auch sehr nah beschrieben.

Veröffentlicht am 22.10.2016

Zimt und weg

Zimt und weg
0

Seit ihrem zwölften Lebensjahr passieren diese komischen Sprünge. Sie dauern immer nur ein paar Sekunden und jedes Mal ist da vorher dieser Zimtschneckengeruch. Victoria King ist nun 15 Jahre alt und weiß ...

Seit ihrem zwölften Lebensjahr passieren diese komischen Sprünge. Sie dauern immer nur ein paar Sekunden und jedes Mal ist da vorher dieser Zimtschneckengeruch. Victoria King ist nun 15 Jahre alt und weiß nicht, was da los ist. Von jetzt auf gleich verschwindet sie und taucht irgendwo anders wieder auf. Nur ihrer besten Freundin Pauline hat sie das mit den komischen Sprüngen erzählt und die ist auch Feuer und Flamme die Ursachen dieses Phänomens zu ergründen. Sie ist der festen Überzeugung, dass Vicky in eine Parallelwelt springt. Aber kann das wirklich so sein? Doch dann werden die Sprünge länger und häufiger und irgendeine "Tory" stellt Vickys Leben auf den Kopf. Während Vicky in der anderen Welt festsitzt.

Es ist der erste Teil der "Zimt"-Trilogie und das Debüt von Dagmar Bauch und was soll ich sagen, es ist großartig. Ich habe mich von Anfang an in dieser Geschichte wohlgefühlt und das lag an der besonders sympathischen Victoria King, die ihre Geschichte erzählt.

Durch die Ich-Perspektive bekommt man Vickys Leben hautnah mit. Man riecht den Zimtschneckengeruch, wenn sie wieder springt und man lässt sich von Paulines Wissensdurst anstecken, und erkundet die Parallelwelt. Denn es scheint alles ziemlich ähnlich, aber doch ganz anders. Die Gefühle von Vicky passen wunderbar zu dem erlebten.

Auch die anderen Protagonisten sind herrlich beschrieben. Die Großeltern, die ein wenig verrückt sind, die Tante, die völlig aus der Reihe tanzt und etwas zu verbergen hat und besonders Pauline. Sie ist wirklich eine beste Freundin und steht hinter Vicky, so verrückt ihre Geschichte auch ist.

Dagmar Bach hat einen wunderbaren Schreibstil. Lebendig und neugierig machend, man liest Seite um Seite und möchte nicht aufhören zu lesen. Sie findet die richtigen Vergleiche, um Situationen dem Leser näher zu bringen oder ein Bild im Kopf entstehen zu lassen.

"Zimt und weg" von Dagmar Bach ist ein gelungener erster Band und ein großartiges Debüt, welches ich nur empfehlen kann. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil des zimtigen Lesevergnügen und bin ganz gespannt, was Vicky noch so erlebt.

Veröffentlicht am 22.10.2016

Das Bild aus meinem Traum

Das Bild aus meinem Traum
0

"Auktionen hinterlassen ein Gefühl der Trunkenheit, wie es kein alkoholisches Getränk vermag, und, im Gegensatz zum Kasino, hat man, wenn man verliert, trotzdem den Eindruck, ein wenig gewonnen zu haben:[...]" ...

"Auktionen hinterlassen ein Gefühl der Trunkenheit, wie es kein alkoholisches Getränk vermag, und, im Gegensatz zum Kasino, hat man, wenn man verliert, trotzdem den Eindruck, ein wenig gewonnen zu haben:[...]" (Seite 14, Das Bild aus meinem Traum)

Monsieur Chaumonts ist ein erfolgreicher und angesehener Anwalt für Patentrecht, doch seine große Leidenschaft sind alte Dinge. Das Sammeln alter Dinge. Er verbringt gerne Zeit in dem Pariser Auktionshaus Drouot oder auf Flohmärkten. Doch in seiner Wohnung regiert seine Frau und nach und nach wurden seine Schätze ins Arbeitszimmer verbannt.
Bei einem Streifzug durch das Pariser Auktionshaus entdeckt er ein Gemälde aus dem 18. Jahrhundert und er entdeckt sich selbst in dem Gemälde. Er ersteht das Bild, was ihn selbst zeigt und beginnt mit den Nachforschungen.

Meine erste Begegnung mit einem Buch von Antoine Laurain hatte ich Anfang des Jahres, als "Der Hut des Präsidenten" erschien. Ich war so überwältigt von seiner Art eine Geschichte zu erzählen, dass auch direkt im Anschluss "Liebe mit zwei Unbekannten" in mein Haus einzog und verschlungen wurde. Es stand schon im Frühjahr fest, dass ich unbedingt auch sein drittes Buch lesen möchte und nun war es endlich soweit. Vielen Dank an den Atlantik Verlag für das Rezensionsexemplar, ich habe mich sehr darüber gefreut.

"Moderne Augen? Es ist keine Seele mehr in ihnen, sie schauen nicht mehr zum Himmel." (Seite 60, Das Bild aus meinem Traum)

Auf den ersten Seiten lernt man Monsieur Chaumonts kennen, der seine Geschichte erzählt. Er macht am Anfang der Geschichte einen sehr traurigen und unglücklichen Eindruck. Es macht ihn zu schaffen, dass er all seine Schätze in seinem Arbeitszimmer verstecken muss, weil seine Frau sie nicht in der Wohnung duldet. Für sie sind es alte Dinge, die niemand mehr braucht. Er erzählt von den Anfängen seiner Sammelleidenschaft und erinnert sich gerne an den ein oder anderen Weiterverkauf und was er doch für ein gerissener Geschäftsmann ist.

Doch als er auf das Bild im Auktionshaus stößt, merkt man als Leser deutlich, wie er sich verändert. Die Erregung bei der Versteigerung des Bildes ist spürbar, es knistert förmlich und man bangt und hofft trotzdem als Leser, obwohl man ja weiß, wie es ausgehen wird, dass er dieses Bild ersteigert. Seine Verlegenheit soviel Geld für ein Bild auszugeben am Ende der Versteigerung, seine fast schon kindliche Art bei den Gedanken die er hat, löst die Spannung herrlich auf und ist amüsant.

Das Buch zeigt das alte und das neue Leben des Monsieur Chaumonts auf eine so schöne Weise. Sie zeigt, wie schön Liebe sein kann, wenn es wahre Liebe ist und wie gehässig alles werden kann.

Die Geschichte ist fast poetisch und sehr schwungvoll erzählt. Sie zieht einen in den Bann und man mag einfach nicht, dass es aufhört. Einerseits ist sie melancholisch auf der anderen Seite herrscht eine Leichtigkeit. Irgendwie hat das Buch wieder dieses gewisse Etwas, was ich sehr schwer erklären kann. Und, obwohl das Buch nur so wenige Seiten hat, ist die Geschichte zwischen den Buchdeckeln nicht nur an der Oberfläche erzählt, sondern sie geht sehr in die Tiefe.

Am Ende angekommen klappt man das Buch zu und hat noch lange das Gefühl, dass man eine schöne und auch aufregende Geschichte gelesen hat, an die man gerne zurückdenkt. Und das schafft nicht jeder Autor