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Veröffentlicht am 30.03.2020

Eine ganz andere Art von Dystopie, lesenswert

Eva
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Inhalt:

Um sich vor den negativen Einflüssen des Festlandes zu schützen, hat die Regierung von Selvia eine Mauer rund um die Insel gebaut. Doch obwohl Selvia technisch und medizinisch hoch entwickelt ...

Inhalt:

Um sich vor den negativen Einflüssen des Festlandes zu schützen, hat die Regierung von Selvia eine Mauer rund um die Insel gebaut. Doch obwohl Selvia technisch und medizinisch hoch entwickelt ist, sind sie gesellschaftlich doch wieder einen Schritt zurückgetreten. Die Männer haben die Herrschaft übernommen und die Frau gilt als minderwertig.

Auch Eva bekommt dieses System zu spüren. Obwohl sie erst 16 Jahre alt ist, soll sie auf dem Heiratsmarkt wie Ware angeboten und an den Höchstbietenden verkauft werden.

Doch längst gibt es Unruhen in Selvia. Die Frauen erheben sich und kämpfen gegen die Unterdrückung. Und obwohl Eva sich immer bemüht, eine gesetztestreue Bürgerin zu sein, gerät sie mitten in die Rebellion und muss am eigenen Leib erfahren, was das bedeutet … .

Meine Meinung:

Ich liebe Dystopien und auf diese hatte mich die Autorin schon so lange neugierig gemacht, dass ich sie unbedingt lesen musste.

Zu Beginn lernt man Eva, ihre Familie und das System kennen. Dabei wird sofort deutlich, was die Mädchen bzw. Frauen in Selvia aufgrund ihres Systems alles erleiden müssen. Es gibt den Männern sozusagen einen Freifahrtsschein alles mit den Frauen zu machen, was sie möchten, denn diese sind niedere Wesen, die von den starken Männern geführt werden müssen. Es ist fast unvorstellbar, dass das nicht wirklich ein erfundenes Schreckensszenario ist, sondern dass es das auch in unserer Gesellschaft vor einigen Jahren noch gegeben hat. Trotzdem war es für mich wirklich gruselig zu lesen, was man in Selvia von Frauen denkt und was dort alles passiert. Trotz allem gibt es natürlich auch Mädchen, die sich still in dieses System einfügen, so auch Eva. Zwar macht sie sich manchmal auch ihre eigenen Gedanken, aber im Grunde bemüht sie sich einfach darum, eine gesetzestreue Bürgerin zu sein. Ich fand es sehr interessant, dass diese Dystopie einmal nicht aus Sicht einer der Rebellen erzählt wird, sondern aus der einer unbescholtenen Bürgerin, die nicht ständig das System hinterfragt. Das war für mich einmal ein ganz neuer und sehr interessanter Ansatz.

Dabei wird das Buch in „Tage vor der Dunkelheit“, „Tage in der Dunkelheit“ und „Tage danach“ eingeteilt, wobei wir hier nur eine sehr kurze Zeitspanne abdecken. Insgesamt spielen sich die gesamten Ereignisse nämlich nur innerhalb von 3 Wochen ab. Die Geschichte wird aus Sicht von Eva erzählt, was ich einerseits sehr gut fand, da ich so ihr Denken und Fühlen hautnah miterlebt habe. Andererseits ist die Protagonistin leider kein Teil der Rebellion, so dass man davon kaum etwas mitbekommt. Dafür findet man sich in einem ganz anderen Schreckensszenario wieder, als Eva zu Unrecht verdächtigt und verhaftet wird. Obwohl mir der Ansatz von Franziska Szmania sehr gut gefiel, ihre Dystopie einmal von einer anderen Sichtweise beleuchten zu lassen, bekam ich als Leserin leider zu wenig von der Rebellion an sich mit. Die meisten meiner Fragen dazu blieben unbeantwortet, was mich etwas unbefriedigt zurückließ. Ich denke, es hätte der Geschichte gut getan, wenn sie aus zwei Sichten erzählt worden wäre: Einmal aus Evas Sicht und dann noch aus der Sicht eines Rebellen. So hätte man einen besseren Rundumblick bekommen und wäre nicht als Außenstehender zurückgeblieben.

Obwohl man denken könnte, dass die Geschichte abseits der Rebellion langweilig werden könnte, ist das hier nicht der Fall, denn wir erleben hautnah die Schrecken einer solchen Weltordnung mit. Dabei geht die Autorin auch nicht zimperlich mit ihren Charakteren um. Im Gegenteil: Dieses Buch ist sicher nichts für schwache Nerven, denn psychische und physische Gewalt spielen hier eine große Rolle. Deshalb würde ich sagen, dass diese Dystopie sicher nichts für junge Leute ist und empfehle sie erst ab dem Erwachsenenalter. Aber ich finde es trotz allem sehr authentisch, denn diese Gräuel gibt es und gab es wirklich schon. Und meiner Meinung nach sind viele Dystopien oft zu „rosarot“ und kommen ohne Opfer aus, was ich nicht sehr glaubwürdig finde. Trotzdem finde ich, dass man diesen Teil etwas hätte kürzen können, da sich vieles wiederholt und man als Leser ja eigentlich nach Informationen, die die Rebellion betreffen giert. Außerdem drücken die „Tage in der Dunkelheit“ sehr aufs Gemüt und ich persönlich musste mich fast schon zwingen, weiterzulesen.

Das bedeutet jedoch nicht, dass es nicht trotzdem spannend war. Nein, ich habe trotz allem mit Eva mitgefiebert und mich gefragt, was diese „Behandlung“ mit ihr machen würde. Erreicht sie das, was die Regierung damit wirklich wollte: Frauen, die sich bedingungslos im System unterordnen oder führt es doch dazu, dass Eva beginnt, selbst gegen die Regierung zu rebellieren. Überhaupt liegt in dieser Dystopie meiner Meinung nach das Hauptaugenmerk darauf, wie sich die einzelnen Charaktere verhalten: Hinterfragen sie das System oder nehmen sie es einfach als gegeben an? Rebellieren sie offen oder im Verdeckten? Wie gehen sie mit Verboten um und wie reagieren sie, wenn ihre Weltordnung plötzlich zusammenbricht? Franziska Szmania beleuchtet in ihrem ersten Teil deutlich die verschiedenen Handlungsweisen ihrer Figuren und lässt ihren Lesern dabei genug Spielraum, um sich selbst Gedanken zu machen. Wie würde man in dieser Situation handeln? Wo würde man selbst stehen? Das gefiel mir sehr gut, denn ich mag es, wenn ich mich auch selber durch ein Buch hinterfragen kann.

Auch der Schreibstil der Autorin ist anders, als ich es aus anderen Dytopien kenne. Es gibt viele kurze Szenen. Manchmal sind Situationen nur angeschnitten und ich hatte das Gefühl, als wären einige Ereignisse nicht fertigerzählt. Dadurch wirkt es teilweise etwas abgehackt, woran ich mich erst einmal gewöhnen musste. Außerdem gibt es sehr viele Wiederholungen im Buch, die jedoch von der Autorin bewusst eingesetzt werden, um dem Leser z.B. den Zustand der Protagonistin näherzubringen. Das sind zwar sehr ungewöhnliche Stilmittel, die Franziska Szmania hier einsetzt, ich finde sie jedoch sehr passend zu ihrer Geschichte.

Die Liebesgeschichte gefiel mir persönlich wirklich sehr gut. Sie deutet sich immer wieder an, nimmt aber allgemein nicht zu viel Raum ein. Für mich entwickeln sich die Gefühle langsam und passend zur Handlung, deswegen konnte ich sie gut nachvollziehen.

Am Ende bleibt vieles ungewiss und ich bin sehr gespannt, wie die Geschichte um Selvia ausgehen wird. Ich freue mich auf jeden Fall auf die Fortsetzung.

Fazit:

Diese Dystopie ist anders als alle anderen, die ich bis jetzt gelesen habe, was sie vielleicht genau deshalb so besonders macht. Wir erleben hier einmal nicht die Sicht einer Rebellin mit, sondern einer Unbeteiligten, die ins Fadenkreuz gerät, was diese Geschichte sehr spannend macht. Allerdings bekommt man dadurch auch wenig von der Rebellion an sich mit, wodurch mir ein paar Informationen gefehlt haben. Auch an den Schreibstil muss man sich erst gewöhnen. Hat man das jedoch, reißt einen diese Dystopie völlig mit. Ich freu mich jedenfalls schon sehr auf die Fortsetzung.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 27.03.2020

Genialer Plottwist

Gods of Ivy Hall, Band 1: Cursed Kiss
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Inhalt:

Rache ist das Einzige, an das Erin denken kann, als ihre älteste Schwester stirbt. Hades nutzt das, um das junge Mädchen zu einer Rachegöttin zu machen. Fortan ist Erin dazu verdammt mit einem ...

Inhalt:

Rache ist das Einzige, an das Erin denken kann, als ihre älteste Schwester stirbt. Hades nutzt das, um das junge Mädchen zu einer Rachegöttin zu machen. Fortan ist Erin dazu verdammt mit einem Kuss die Seele junger Männer zu stehlen und sie Hades zu übergeben.

Doch während es anderen Rachegöttinnen egal ist, wen sie küssen, achtet Erin genau darauf, dass es Männer sind, die es wirklich verdient haben. Trotzdem wird Erin dadurch nie das Glück haben, einen Jungen zu küssen, den sie wirklich liebt. Als Arden an ihrer Uni auftaucht, wird ihr das zum ersten Mal richtig bewusst. Doch das ist nicht die einzige Sorge, die das junge Mädchen quält … .

Meine Meinung:

Von Alana Falk habe ich schon einige Bücher gelesen und jedes konnte mich bis jetzt begeistern, deswegen musste ich natürlich auch „Gods of Ivy Hall“ unbedingt lesen.



Das Thema „Götter“ ist ja momentan sehr beliebt und auch ich liebe Geschichten rund um Zeus, Hades und wie sie alle heißen. In diesem Fall geht es vor allem um Hades, der Rachegöttinnen und –götter rekrutiert, um jungen Männern und Frauen die Seele zu rauben und sie ihm zu übergeben. Sehr gut gefiel mir dabei, dass Alana Falk hier auch keinen Unterschied in den Geschlechterrollen macht. Es gibt Rachegöttinnen, die Jungs küssen und welche, die Mädchen küssen. Genauso gibt es Rachegötter, die Frauen küssen und welche, die Männer küssen. Es ist ganz selbstverständlich und wird nicht großartig zum Thema gemacht. Überhaupt war ich total begeistert davon, dass es gleich eine ganze Gruppe Rachegötter gab. Diese wohnen in einer Studentenverbindung zusammen und unterstützen sich gegenseitig. Zwar dürfen Außenstehende nichts von ihnen wissen, aber innerhalb ihrer verschworenen Gemeinschaft wissen sie von ihrem Pakt mit Hades und können sich so gegenseitig helfen. Das fand ich herrlich erfrischend. Endlich einmal nicht eine einzelne Protagonistin, die ihre Kräfte vor allen geheim halten muss. Alana Falk hat hier wirklich eine sehr spannende Gruppe von Rachegöttinnen und –göttern gegründet, die ich total gerne begleitet habe. Es macht Spaß die einzelnen Personen kennenzulernen und man fliegt gerade so von Seite zu Seite.

Leider hielt diese anfängliche Euphorie bei mir jedoch nicht lange an, denn plötzlich schien die Story nicht weiterzugehen und die Ereignisse drehten sich im Kreis oder gingen nur sehr langsam vorwärts. Als Erin schließlich Arden kennenlernt, scheint sich alles plötzlich nur noch darum zu drehen, dass sich die beiden nicht küssen und deshalb nicht zusammen sein können. Das fand ich sehr schade, weil das Buch dadurch in meinen Augen an Spannung verliert. Ich sah kein Vorwärtskommen und deshalb war gerade der Mittelteil für mich doch etwas zäh.

Erst als der Pakt zwischen Hades und Erin wieder eine größere Rolle spielt, konnte mich das Buch wieder richtig fesseln, denn Alana Falk hat wieder einen genialen Plottwist eingebaut, den ich so niemals vorhergesehen hätte, so geschickt ist er getarnt. Und damit hat sie die gesamte Geschichte am Ende noch einmal umgeworfen und wir fangen quasi wieder bei Null an. Ich liebe es, denn jetzt scheint es für den zweiten Band noch einmal richtig spannend zu werden. Und obwohl das Buch nicht mit einem fiesen Cliffhanger endet, bin ich doch wahnsinnig gespannt darauf, was sich die Autorin für den zweiten Band noch einfallen hat lassen.



Fazit:

Ich liebe die Idee hinter „Gods of Ivy Hall“ und das nicht nur, weil Alana Falk hier das beliebte Thema der Götter aufgegriffen hat, sondern weil es endlich mal eine ganze Gruppe von Rachegöttern gibt und die Protagonistin damit nicht allein dasteht. Leider flacht die Spannung im Mittelteil sehr ab und das Liebesdrama drängt sich in den Mittelpunkt, was für mich die Story leider etwas zäh gemacht hat. Dafür gibt es am Ende nochmal einen genialen Plottwist, der die Karten komplett neu mischt und ordentlich Spannung für den nächsten Teil verspricht. Ich freue mich auf jeden Fall schon sehr darauf.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 27.03.2020

Die Schöne und das Biest im Piraten-Style

Die Kristallelemente (Band 1)
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Inhalt:

Amara konnte schon immer fühlen, wenn ein Sturm naht, doch ihre Großmutter hat ihr eingeschärft, nie jemandem von ihrer Gabe zu erzählen. Das macht das Leben der jungen Frau nicht gerade einfacher. ...

Inhalt:

Amara konnte schon immer fühlen, wenn ein Sturm naht, doch ihre Großmutter hat ihr eingeschärft, nie jemandem von ihrer Gabe zu erzählen. Das macht das Leben der jungen Frau nicht gerade einfacher. Als ihr Vater sie an einen skrupellosen Geschäftsmann verheiraten möchte, trifft sie einen folgenschweren Entschluss: Sie möchte fliehen.

Bevor sie ihren Plan jedoch in die Tat umsetzen kann, wird sie vom Captain der Piraten entführt und auf sein Schiff verschleppt. Dort soll sie ein Jahr lang unter den dunklen Gesellen leben. Doch was passiert nach diesem Jahr und welches Geheimnis verbirgt der Captain vor ihr? Weiß er etwa, wo sich das sagenumwobene silberne Herz des Meeres befindet? Eine gefährliche Reise beginnt an deren Ende sich das Schicksal der Beteiligten enthüllen wird … .

Meine Meinung:

Dieses Buch wurde vom Verlag als Adaption von „Die Schöne und das Biest“ angepriesen. Da ich dieses Märchen liebe, musste ich das Buch natürlich unbedingt lesen.

Zu Beginn erfährt man vom Schicksal von Amaras Großmutter und dass die alte Frau die einzige Bezugsperson des Mädchens war. Sie hatte eine ähnliche Gabe und wurde deshalb als Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Deshalb schärft sie dem Mädchen ein, nie über ihre Magie zu sprechen. Das führt dazu, dass Amara ihre Fähigkeit nicht so wirklich einschätzen und auch nicht einsetzen kann. Deshalb weiß man als Leser auch nicht besonders viel darüber. Doch das ist anfangs gar nicht schlimm. Stattdessen lernt man Amara etwas kennen, wie sie denkt und fühlt und dass sie kein einfaches Leben führt. Man spürt ihre Einsamkeit auf jeder Seite und ich hatte richtig Mitleid mit dem Mädchen. Allerdings finde ich es auch immer etwas seltsam, wenn Eltern sich ihren Kindern gegenüber so hart benehmen. Das ist für mich leider absolut unverständlich, auch, wenn ich weiß, dass es so etwas durchaus gibt. Mir hat es jedenfalls das Herz gebrochen und ich war traurig, dass Amara nicht mal eine einzige Freundin hatte. Doch das ist wohl für den Fortgang der Geschichte wichtig, denn sobald das Mädchen auf das Piratenschiff entführt wird, werden alle Zelte zu ihrer alten Heimat abgebrochen.

Ich war wirklich sehr gespannt, was Amara auf dem Schiff erwarten würde, doch leider fällt hier erst einmal die Spannungskurve für mich ab. Es werden viele Andeutungen gemacht, es gibt viele Geheimnisse und Fragen, aber kaum Antworten. Ich muss gestehen, mir ging es hier etwas zu langsam. Zwar lernt man die Crewmitglieder etwas kennen und erlebt mit, wie sich Amara einlebt und anfängt, sich unter den Piraten immer wohler zu fühlen, aber die Spannung an sich hat mir etwas gefehlt. Mir war das einfach zuviel Geheimniskrämerei, vor allem, da die Geschichte, wie sich am Ende herausstellt, sehr komplex ist. Da hätte ich mir doch gewünscht, dass man die ganzen Informationen nach und nach bekommt und so vielleicht die Zusammenhänge besser versteht. So ganz habe ich es nämlich auch nach dem Lesen noch nicht verstanden, wenn ich ehrlich bin.

Bei der Liebesgeschichte dagegen fand ich es gut, dass es so langsam vorwärts ging. Wie es bei „Die Schöne und das Biest“ eben der Fall ist, muss die Frau erst hinter die Fassade des Biests sehen, um zu erkennen, was unter der rauen Schale steckt. Auch hier ist das der Fall und ich fand es sehr schön, dass die beiden sich erst richtig kennenlernen mussten, bevor sie Gefühle füreinander entwickelt haben. Ich habe es so genossen, die beiden zu begleiten, denn sie sind wirklich ein unglaublich süßes Paar.

Die Story um das silberne Herz gefiel mir im Grunde sehr gut, allerdings habe ich die ganzen Zusammenhänge, wie schon gesagt, noch nicht so ganz verstanden. Es gibt so viele Informationen im Hintergrund, die mich selbst am Ende noch etwas verwirrt haben, die vielleicht aber in den Folgebänden noch einen Zusammenhang und für mich einen Sinn ergeben. Und obwohl die Geschichte erst einmal einen Abschluss findet, freu ich mich doch auf die Fortsetzung, da es da sicher noch einiges zu entdecken gibt. Außerdem freu ich mich schon auf ein Wiedersehen mit Amara und ihrem Kai.

Fazit:

„Kristallelemente – Das silberne Herz des Meeres“ ist wirklich eine schöne Märchenadaption zu „Die Schöne und das Biest“. Genau wie im Original muss auch hier die Protagonistin hinter die raue Schale ihres Biestes blicken, um ihn lieben zu lernen. Überhaupt sind die beiden so ein süßes Paar, dass man sie einfach gerne begleitet. Die Hauptgeschichte rund um das silberne Herz des Meeres wird mir zu lange geheim gehalten, so dass ich am Ende die Auflösung dieser komplexen Welt nicht ganz nachvollziehen konnte. Ich freue mich aber auf jeden Fall schon auf die Fortsetzung.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 31.01.2020

Eine echtes Schreckensszenario

Autumn & Leaf
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Inhalt:

Autumn und Leaf sind Produkte. Sie wurden in einem Institut künstlich hergestellt und statt eines Gehirns besitzen sie einen Computer. Sonst sind sie wie Menschen, haben aber keinerlei Rechte. ...

Inhalt:

Autumn und Leaf sind Produkte. Sie wurden in einem Institut künstlich hergestellt und statt eines Gehirns besitzen sie einen Computer. Sonst sind sie wie Menschen, haben aber keinerlei Rechte. Ihre Besitzer können mit ihnen machen, was sie möchten.

Doch die beiden setzen sich über die Regeln hinweg und treffen sich immer wieder. Bald schon verlieben sie sich ineinander und als sie erfahren, dass Leaf an einen skrupellosen und perversen Mann verkauft werden soll, beschließen sie gemeinsam wegzulaufen.

Das Schicksal hat jedoch andere Pläne mit ihnen. Pläne, die nicht nur ihr Leben für immer auf den Kopf stellen … .
Meine Meinung:

Bei Dystopien kann ich ja nie widerstehen und J.K. Bloom hat mich bereits mit anderen Büchern total begeistert, deswegen war „Autumn & Leaf“ ein absolutes Muss für mich.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir sehr leicht. Ich freute mich, dass Autumn und Leaf schon ein Paar waren und sich nicht erst finden mussten. Das fand ich auf jeden Fall schon einmal sehr erfrischend. Anfangs erfährt man natürlich auch einiges über das System und ich war wirklich fasziniert, was J.K. Bloom sich da hat einfallen lassen, vor allem, als ich noch mehr Informationen dazu bekam. Unweigerlich beschäftigte ich mich mit der Frage, ob ich mir auch ein Wunschkind „gestalten“ lassen würde, wenn ich selbst keine bekommen könnte. Ein wirklich interessantes Thema. Doch das Institut hat sich ja weiterentwickelt und so kann sich jeder quasi einen „Menschen ohne Rechte“ kaufen, um damit zu machen, was er möchte. Puh, wie gruselig! Dass diese Idee dem Grundgedanken des Instituts widerspricht und dazu führt, dass skrupellose und kranke Menschen das ausnutzen ist ja fast schon klar. Es klingt ja quasi wie eine Einladung und ich muss sagen, mir lief wirklich oft die Gänsehaut über den Rücken. Ein echt krankes System und ich wunderte mich sehr, dass es nicht schon lange eine Revolte dagegen gab.

Doch als Autumn und Leaf getrennt werden, taucht man tiefer in das Geschehen ein und erfährt, was außerhalb des Instituts passiert. Hier hat die Autor für mich ein authentisches Bild geschaffen: Es gibt diejenigen, die einfach versuchen, für sich den richtigen Weg zu finden, die einen Kompromiss eingehen, um in Ruhe und Frieden zu leben, die aber auch wegsehen. Dann gibt es aber auch diejenigen, die etwas verändern wollen und dabei verschiedene Wege gehen. Mir gefiel es sehr gut, die unterschiedlichen Ansätze zu lesen und mir meine eigenen Gedanken dazu zu machen, welchen Weg ich wohl wählen würde. Mich hat J.K. Bloom mit ihrem System auf jeden Fall sehr fasziniert. Dabei verschweigt sie auch nicht die Schrecken, die ein solches Vorgehen mit sich bringt. Ihre Protagonisten haben es dadurch nicht leicht, aber für mich machte es das Buch nur „glaubwürdiger“ und ich mag es auch nicht, wenn in einer Dystopie alles verharmlost wird.

Deshalb fand ich es auch richtig gut, dass die Autorin das Thema Therapie in ihr Buch mit eingebaut hat. Die Protagonistin erlebt schreckliche Dinge. Diese gehen natürlich nicht spurlos an ihr vorüber, aber solche Erlebnisse kann man einfach nicht alleine verarbeiten, dafür braucht man Hilfe und genau diese bekommt Leaf. Und das auch über einen längeren Zeitraum und erst nach und nach findet sie zurück ins Leben und kann daran wieder halbwegs normal teilnehmen. Sehr authentisch und ich finde es großartig, dass J.K. Bloom, das wie selbstverständlich in ihre Geschichte eingebaut hat. So zeigt sie, dass es etwas ganz Natürliches ist, sich Hilfe zu holen, eine sehr wichtige und wertvolle Botschaft.

Auch das übliche Familiensystem wirft die Autorin erst einmal komplett über den Haufen. Da gibt es die Adoptivmutter, das Kind und die leibliche Mutter dient als Tante. Das funktioniert wirklich gut für alle Beteiligten und ich fand es schön, dass es einmal nicht das übliche Vater-Mutter-Kind war. Leider bleibt J.K. Bloom diesem neuen Familienbild jedoch nicht bis zum Ende treu, was einen kleinen Wermutstropfen bei mir hinterließ.

Zur Mitte des Buches ließ meine anfängliche Euphorie jedoch leider etwas nach. Zwar fand ich die Suche nach Antworten sehr interessant und war wirklich neugierig darauf, was tatsächlich hinter den Produkten steckt, doch die Geschichte konnte mich leider nicht überzeugen. Mir persönlich war der Hintergrund nicht „rund“ genug. Es wirkte auf mich zu eindimensional und wollte für mich nicht so recht zu der Welt passen, die ich anfangs kennengelernt habe.

Außerdem hat die Autorin ein paar Ereignisse eingebaut, die für mich aus heiterem Himmel kamen und mir „zu viel“ waren. (Leider kann ich nicht näher darauf eingehen, ohne zu spoilern.) Je näher ich dem Ende kam, desto erzwungener kam mir alles vor. Vieles lief mir zu glatt und auch für das Ende hätte ich mir persönlich, nach dieser tollen Idee, einfach etwas anderes gewünscht.

Fazit:

Ich liebe Dystopien und J.K. Bloom hat mich mit ihrer Idee auch richtig begeistert. Menschen, die künstlich erschaffen werden, aber keinerlei Rechte haben, das kann nur zu einem schrecklichen Szenario führen, das die Autorin auch glaubhaft und ohne Rücksicht geschildert hat. Leider hielt meine anfängliche Begeisterung nicht komplett bis zum Ende, denn das Buch bekam eine Richtung, die für mich nicht so richtig passte und vieles lief mir zu „glatt“. Es gab Überraschungen, die in meinen Augen zu erzwungen waren und das Ende ZU perfekt machten. Deshalb konnte mich diese Dystopien leider nicht ganz überzeugen.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 29.01.2020

Dieses Buch hat mir tolle Lesestunden beschert

Mit Lampenfieber und Musik
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Inhalt:

Tessa hat sich gerade von ihrem Mann getrennt und steht jetzt erst einmal vor dem Nichts: Ohne Wohnung, ohne Job und ohne Selbstbewusstsein weiß sie nicht so recht, wie ihre Zukunft aussehen soll.

Eine ...

Inhalt:

Tessa hat sich gerade von ihrem Mann getrennt und steht jetzt erst einmal vor dem Nichts: Ohne Wohnung, ohne Job und ohne Selbstbewusstsein weiß sie nicht so recht, wie ihre Zukunft aussehen soll.

Eine spontane Begegnung mit Leadsänger Ben und seinem Bruder Andy bringt die Wendung. Als sie diesen kurzerhand aus der Klemme hilft, bietet Ben ihr einen Job als Kindermädchen bei ihnen in der Großfamilie an.

Aber nicht alle sind von Tessa sofort begeistert. Doch die junge Frau beweist, dass sie das Herz auf dem rechten Fleck hat und wird bald zu einem wertvollen Mitglied der Familie. Endlich fühlt sie sich irgendwo wieder richtig zuhause. Dieses Glück könnte jedoch durch ihre aufkeimenden Gefühle für Ben wieder zerstört werden. Da trifft Tessa eine folgenschwere Entscheidung … .

Meine Meinung:

Gleich im ersten Kapitel treffen Tessa und Ben aufeinander und sie rettet ihn und seinen Bruder vor den hysterischen Fans. Ich fand diese erste Begegnung richtig toll, da sie so viel Humor beinhaltet. Da wurde mir klar, dass ich hier nicht nur eine Liebesgeschichte vor mir hatte, sondern auch ein Buch, dass auf jeden Fall Spaß machen würde. Und tatsächlich überzeugte es mich vor allem durch den schönen Humor. Es gibt viele witzige, kleine Szenen und vor allem die jüngeren Mitglieder der Familie brachten mich häufig zum Grinsen.

Überhaupt hat es mir diese Familie wirklich angetan. Die einzelnen Charaktere sind so unterschiedlich und jeder hat seine eigene Geschichte. Da ist die älteste Schwester, die nach dem Tod des Vaters alles zusammenhielt und deswegen jetzt immer Angst hat, es könnte auseinanderbrechen, weswegen sie Fremden gegenüber erst einmal abweisend ist. Oder Sarah, die den Vater tot aufgefunden und seitdem nicht mehr gesprochen hat. Simon, der eigentlich immer schlechte Laune verbreitet, dafür aber einen wirklich guten Grund hat und und und. Ich freute mich wirklich sehr, die einzelnen Figuren kennenzulernen, denn Heike Sonn hat ihnen wahrlich Leben eingehaucht. In dieser witzigen, chaotischen, aber auch liebevollen Familie kann man sich einfach nur wohlfühlen und ich hätte tatsächlich auch gerne selbst Zeit mit ihnen verbracht.

Leider ging es mir mit Tessa da etwas anders, denn die fand ich wirklich anstrengend. Natürlich hat sie einiges mitgemacht und daraus ihre eigenen Lehren gezogen, aber mir war sie viel zu melodramatisch. Bei jeder noch so kleinen Schwierigkeit haut sie einfach ab, ohne ein Wort zu sagen. Zwar baut sie ein freundschaftliches Verhältnis zu den Familienmitgliedern auf, aber sie steht auch in einem Arbeitsverhältnis zu ihnen, hat einen Arbeitsvertrag unterschrieben und fährt dann einfach, als sie krank ist, nach Hause, ohne sich abzumelden. Also das konnte ich nicht verstehen und habe mich arg über die Protagonistin gewundert. An der Stelle der Geschwister wäre ich nicht so locker damit umgegangen, Vergangenheit hin oder her.

Trotz allem konnte ich natürlich nachvollziehen, dass Tessa sich verloren fühlt und nicht so wirklich weiß, wo ihre Zukunft sie hinführen soll. Auch ihre Bedenken gegenüber einer neuen Liebe fand ich authentisch. Sie hatte es nie wirklich leicht und wurde immer zu einer Person gemacht, die sie nicht wirklich war. Dabei hat sie sich selbst verloren und weiß nicht mehr, wer sie ist, was sie ausmacht. Das muss sie erst wieder lernen und dazu bekommt sie in dieser Familie wirklich Gelegenheit. Ich fand es sehr schön, wie sie aufgenommen und unterstützt wird. Wie die einzelnen Familienmitglieder aus ihr ihre Persönlichkeit herauskitzeln. So ist das Buch nicht nur eine schöne Liebesgeschichte, sondern auch ein Entwicklungsprozess, den Heike Sonn wirklich glaubwürdig darstellt.

Auch die Liebesgeschichte fand ich richtig schön. Man merkt, wie sich die Gefühle langsam entwickeln und immer stärker werden. Trotzdem wehrt sich die Protagonistin dagegen, weil die beiden zum einen gar nicht zusammenzupassen scheinen und andererseits, weil sie der Liebe abgeschworen hat. Ich mag es, wenn die Charaktere nicht sofort in „ewiger Liebe zueinander entbrennen“, da kann ich die Lovestory besser nachvollziehen und sie mehr genießen.

Fazit:

„Mit Lampenfieber und Musik“ von Heike Sonn ist eine schöne und humorvolle Geschichte, die sich nicht nur um die Liebe zwischen zwei Menschen, sondern auch um den Entwicklungsprozess der Protagonistin dreht. Leider wurde ich mit Tessa nicht wirklich warm, da ich sie zu melodramatisch fand, aber in den Rest der Charaktere kann man sich einfach nur verlieben. Mir hat das Buch auf jeden Fall einige tolle Lesestunden beschert.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

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