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Veröffentlicht am 17.02.2019

Liebe überwindet alles

Das Licht in meiner Dämmerung
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Inhalt:

Eleonore muss dabei zusehen, wie ihr der wichtigste Mensch von jetzt auf gleich einfach so genommen wird. Doch damit nicht genug: Ihr eigenes Leben ist ebenfalls in Gefahr. Deshalb muss sich die ...

Inhalt:

Eleonore muss dabei zusehen, wie ihr der wichtigste Mensch von jetzt auf gleich einfach so genommen wird. Doch damit nicht genug: Ihr eigenes Leben ist ebenfalls in Gefahr. Deshalb muss sich die junge Frau verstecken.

Zum Glück wohnt ihr Retter zurückgezogen in einem Baumhaus, mitten im Wald, fernab der Zivilisation. Obwohl er seine Gründe hat, wieso er dort alleine wohnt, nimmt er Eleonore notgedrungen bei sich auf.

Ethan ist alles andere als ein kommunikativer und kontaktfreudiger Mensch, doch das hat seine Gründe, denn auch er kämpft mit seiner Vergangenheit.

Was als Zwangsgemeinschaft beginnt, wird langsam zu einer Art Freundschaft und schließlich müssen sich beide eingestehen, dass sie mehr füreinander empfinden, als anfangs gedacht. Doch können die beiden ihre Vergangenheit hinter sich lassen, um eine gemeinsame Zukunft zu haben?



Meine Meinung:

Von Sarah Saxx habe ich schon viele Bücher gelesen und bisher haben sie mir immer sehr gut gefallen, deshalb waren meine Erwartungen an „Das Licht in meiner Dämmerung“ dementsprechend hoch.

Ohne viel Vorgeplänkel wird man sofort in die Geschichte geworfen, indem man Eleonore bei ihrer Flucht begleitet. Was wirklich passiert ist, erfährt man erst etwas später. Meine Nerven waren jedenfalls sofort angespannt. Natürlich weiß man aus dem Klappentext, dass der jungen Frau vorerst die Flucht gelingt, trotzdem hetzte ich gemeinsam mit der Protagonistin durch den Wald und habe sie innerlich angefeuert schneller zu laufen. Damit hatte die Autorin mich sofort mit in ihre Geschichte genommen und ich war gespannt, was mich noch erwarten würde.

Ethan nimmt zwar Eleonore bei sich auf, doch vorerst wirkt er alles andere als heldenhaft. Es scheint fast so, als hätte er gar keine Lust der jungen Frau zu helfen und dennoch tut er es. Schnell wird dem Leser klar, dass auch hinter seiner Fassade mehr steckt, als man denkt. Doch vorerst lässt uns Sarah Saxx noch im Dunkeln und macht immer nur Andeutungen, die mich jedoch nicht einmal ansatzweise auf die Geschichte von Ethan gebracht haben. Mit diesem Geheimnis hätte ich nie gerechnet und auch nicht mit den daraus resultierenden Konsequenzen, die Ethan in einem eher düsteren Licht darstellen. Ich fand es sehr interessant, dass der Protagonist nicht der typische Held ist und ich denke, hier spielt die Autorin ein bisschen mit unseren Erwartungen, denn im Grunde wusste ich nicht wirklich, was ich von Ethan halten sollte. Einerseits konnte ich verstehen, dass seine Vergangenheit Spuren bei ihm hinterlassen hat, andererseits führte sein Verhalten durchaus dazu, dass ich mich nicht ganz in ihn verlieben konnte. Trotz allem blieb er für mich ein sehr interessanter und spannender Charakter, bei dem es sich lohnt, ihn näher kennenzulernen.

Sofort ins Herz geschlossen habe ich dagegen Heathcliff. Was für ein genialer und liebenswerten Nebencharakter. Ein so herzlicher, alter Mann, der sich völlig selbstlos anderen annimmt. Ich mochte ihn sofort und fand es schön, dass er immer wieder eine Rolle in der Geschichte spielte.

Sehr gut gefiel mir auch die Liebesgeschichte an sich, denn die beiden Protagonisten verlieben sich nicht sofort ineinander bzw. erkennen sie lange Zeit ihre Gefühle nicht. Sie lernen sich immer besser kennen, verbringen mehr Zeit miteinander und lernen so, sich gegenseitig zu vertrauen. Das Tempo der Liebesgeschichte fand ich genau richtig gewählt, so dass ich mich langsam in die Protagonisten hineindenken konnte und mitbekam, wie langsam die Gefühle zueinander wuchsen.

Etwas schwierig dagegen fand ich, dass die beiden ihre Erlebnisse so ganz ohne Therapeuten bewältigen, einzig durch die Liebe zueinander. Ja, es ist eine Liebesgeschichte, da sie jedoch einen sehr ernsten Hintergrund hat, habe ich mir gewünscht, dass auch dieser sinnvoll beleuchtet wird. Ich bin einfach kein Freund von „Liebe schafft alles und überwindet alle Grenzen“. Mir war das dann doch einen kleinen Ticken zu viel „heile Welt“ und ich mag es nicht so gerne, wenn sich alles plötzlich einfach so in Wohlgefallen auflöst.

Trotz all der Ernsthaftigkeit, die vor allem in der Vergangenheit der Protagonisten begründet ist, gelingt es Sarah Saxx etwas Humor in die Geschichte zu bringen, so dass sie nicht zu bedrückend wird. So konnte ich das Buch trotz allem entspannt genießen.

Fazit:

Obwohl ich mir einige Dinge anders gewünscht hätte, da sie mir einfach zu unrealistisch erschienen, hatte ich mit diesem Buch ein paar schöne Lesestunden. Die Liebesgeschichte entwickelt sich langsam und zeigt, dass auch zwei schwierige Charaktere zueinanderfinden können. Die Vergangenheit der Protagonisten verleiht diesem Buch Ernsthaftigkeit und doch gelingt es Sarah Saxx auch etwas Humor in die Geschichte zu bringen, so dass sie nicht zu drückend wird. Diese Ausgewogenheit gefiel mir sehr gut und ich konnte das Buch trotz allem entspannt genießen.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

Veröffentlicht am 19.01.2019

Eine süße, kleine Geschichte, die Spaß macht

Eistanzliebe
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Inhalt:

Hannah liebt den Eistanz und ihren Partner Niklas. Gemeinsam mit ihm will sie die Weltspitze erklimmen, doch ein tragischer Unfall zerstört all ihre Pläne und Träume.

Der Platz an einem renommierten ...

Inhalt:

Hannah liebt den Eistanz und ihren Partner Niklas. Gemeinsam mit ihm will sie die Weltspitze erklimmen, doch ein tragischer Unfall zerstört all ihre Pläne und Träume.

Der Platz an einem renommierten Sportinternat soll deshalb ein Neuanfang sein. Sie wechselt die Disziplin und den Partner. Zwischen ihr und Jan stimmt die Chemie von Anfang an, was sich bald nicht nur auf den Eislauf beschränkt. Doch eigentlich müsste sie sich doch auf ihre Karriere konzentrieren und kann sich so eine Ablenkung nicht leisten.

Bald schon muss sie sich fragen, ob sie wirklich auf dem richtigen Weg ist und wohin dieser sie schlussendlich führen wird … .

Meine Meinung:

Momentan stecke ich mitten in einer Liebesroman-Phase und da hat mich der Klappentext von Mia Leonis neuestem Buch wirklich angesprochen und ich musste es unbedingt lesen.

Das Buch startet mit Hannahs Bewerbung am neuen Sportinternat. Man merkt ihr sofort ihre Liebe zum Eis und dem damit verbundenen Sport an. Mit jeder Faser ihres Körpers genießt sie es, auf den Kufen zu stehen und ihr Können unter Beweis zu stellen. Ich finde diese Leidenschaft wirklich bemerkenswert und hätte Hannah gerne live bei ihrer Kür beobachtet. Diese Sportart fasziniert mich schon immer und ich freute mich sehr darauf, in dem Buch mehr davon zu lesen.

Doch wer jetzt Angst hat, dass sich dieses Buch nur um den Eistanz bzw. Eislauf dreht und dass es mit Fachbegriffen gespickt ist, der täuscht sich. Selbst für Amateure, wie mich, ist es gut zu lesen und man kann der Geschichte super folgen, ohne, dass man sich mit diesem Sport auskennen muss. Denn abseits von Hannahs Leidenschaft bekommt man auch einen Einblick in ihr Leben. Sie lernt neue Freunde kennen, verliebt sich, geht auf Parties und führt zusätzlich zum Leistungssport noch ein weitgehend normales Leben. Mir machte es jedenfalls sehr viel Spaß, die Protagonistin zu begleiten. Manchmal war sie mir etwas zu ehrgeizig, wodurch sie ab und zu ein bisschen zickig rüberkam, aber sonst fand ich sie wirklich nett und auch ihre neuen Freunde gefielen mir total gut. Natürlich hatte ich meinen heimlichen Favoriten, hach, er ist einfach ein Typ zum Verlieben. Und mal ehrlich, wenn man noch so jung ist, hat das Verlieben doch noch ein bisschen mehr Leichtigkeit, die man hier in diesem Buch auch spüren kann. Ich fand es jedenfalls richtig toll, diese Schmetterlinge im Bauch gemeinsam mit Hannah zu spüren.

Der Schreibstil ist dabei flüssig und locker-leicht. Manchmal hätte ich mir noch etwas mehr Tiefe gewünscht, ein paar Seiten mehr, um die Gefühle noch deutlicher spüren und nachvollziehen zu können. Aber auch so ist es eine nette, kleine Geschichte, in die man sich fallen lassen und die man genießen kann.



Fazit:

„Eistanzliebe“ ist eine süße, kleine Geschichte über die Liebe und die Leidenschaft für einen Sport. Auch ohne Fachwissen über den Eistanz oder Eislauf kann man es gut lesen und mit den Protagonisten mitfiebern. Ab und zu hätte ich mir ein paar Seiten mehr gewünscht, aber auch so hat mir das Buch wirklich Spaß gemacht.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

Veröffentlicht am 19.01.2019

Anders, als die übrigen Bücher von Kate Morton, aber dennoch gut

Die Tochter des Uhrmachers
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Inhalt:

1862 lädt der Maler Edward Radcliffe seine Freunde dazu ein, den Sommer mit ihm in seinem Landhaus an der Themse zu verbringen. Doch was in einer entspannten und kreativen Atmosphäre beginnt, ...

Inhalt:

1862 lädt der Maler Edward Radcliffe seine Freunde dazu ein, den Sommer mit ihm in seinem Landhaus an der Themse zu verbringen. Doch was in einer entspannten und kreativen Atmosphäre beginnt, endet in einer Tragödie: Eine Frau wird erschossen, eine andere verschwindet spurlos und der junge Maler ist nie wieder der, der er vorher war … .

Einhundertfünfzig Jahre später erwacht die Geschichte rund um das seltsame Haus erneut, als die Archivarin Elodie Winslow die Sepiafotografie einer jungen Frau und die Zeichnung genau jenen Hauses findet. Was hat die Frau auf dem Bild wohl mit dem Haus zu tun und was steckt hinter ihrer Geschichte. Elodie macht sich auf die Suche und deckt schließlich ein Geheimnis auf, das all die Jahre tief vergraben war … .

Meine Meinung:

Bücher von Kate Morton sind inzwischen ein absolutes Must-Have für mich, umso mehr freute ich mich auf ihr neuestes Werk.

Das Buch beginnt aus der Perspektive einer Person, von der man nicht sofort weiß, wer sie ist. Sie erzählt von ihrem Sommer in Birchwood Manor gemeinsam mit Edward und macht damit richtig neugierig auf die Ereignisse. Ich war sehr gespannt, was damals wohl passiert war.

Danach springen wir ins Jahr 2017 und erfahren von Elodie, die eine Aktentasche mit einem Skizzenbuch und einer Fotografie findet. Das Haus, das in das Skizzenbuch gezeichnet wurde, kommt ihr sofort bekannt vor und sie möchte unbedingt wissen, was dahintersteckt.

Doch anstatt von da an zwischen diesen beiden Zeitebenen hin- und herzuspringen, flechtet die Autorin in diesem Buch noch mehr Perspektiven und Zeiträume mit ein, denn während der 150 Jahre, gab es viele Besucher in Birchwood Manor und jeder hatte in dem Haus seine eigenen Erlebnisse, seine eigene Geschichte, die die Vergangenheit schließlich mit der Gegenwart verbindet. Ich liebe an den Büchern von Kate Morton gerade diese Verbindung zwischen den Zeiten, aber in diesem Werk waren es doch etwas viele Personen und viele Erlebnisse und oftmals dauerte es sehr lange, bis man die Zusammenhänge erkennen konnte. Dadurch entstanden meiner Meinung nach ein paar Längen und andere Zeitspuren, wie z.B. die von Elodie kamen mir persönlich etwas zu kurz. Das fand ich richtig schade.

Auch den Hintergrund einer der Charaktere fand ich etwas seltsam (genauer möchte ich aus Spoilergründen nicht darauf eingehen). Zwar passt er zur Geschichte und nur dadurch wird sie wirklich rund, weil ansonsten ein paar Informationen fehlen würden, aber ich konnte mich trotz allem nicht recht damit anfreunden, vielleicht, weil mir da etwas der Glaube daran fehlt.

Trotz diesen Kritikpunkten hatte auch dieses Buch wieder diesen besonderen Zauber, den ich so liebe. Es macht einfach wahnsinnig Spaß, sich gemeinsam mit den Protagonisten auf die Suche nach Antworten zu machen, die Puzzleteile nach und nach zusammenzusetzen und dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. In dieser Geschichte liegt dieses Mal auch eine richtige Tragik, die mich sehr traurig gestimmt hat, aber auch etwas Schönes an sich hatte. Ich habe jedenfalls richtig mitgefühlt mit den Charakteren und konnte das Buch kaum aus der Hand legen, weil ich endlich erfahren wollte, wie sich am Ende wirklich alles zugetragen hatte.

Dabei liebe ich den Schreibstil von Kate Morton. Sie beschreibt die Landschaften immer mit so viel Liebe und Leidenschaft und so genau, dass man sie sich wirklich vorstellen kann. Birchwood Manor wurde vor meinem Auge richtig lebendig und ich wünschte mir, es selbst besuchen und die Räume betreten zu können.

Am Ende wurde zwar das große Ganze ersichtlich, es wurden jedoch nicht alle meine Fragen vollständig geklärt, was vielleicht daran lag, dass es einfach zu viele Handlungsstränge gab und so nicht auf jedes Detail eingegangen werden konnte. Dennoch schlug ich das Buch mit einem guten Gefühl zu und konnte die Geschichte auf mich wirklich lassen. Denn irgendwie hat dieses Buch mich noch länger beschäftigt, was sicher an dem ungewöhnlichen Ausgang lag.

Fazit:

„Die Tochter des Uhrmachers“ ist nicht mein liebstes Buch von Kate Morton, was vielleicht daran liegt, dass es zu viele Personen, zu viele Handlungsstränge gibt, die in meinen Augen ein paar Längen erzeugt haben. Trotzdem konnte ich den üblichen Zauber spüren, den die Geschichten dieser Autorin immer versprühen und auch die Tragik, die es in diesem Werk gab, gefiel mir sehr gut und hat mich sehr bewegt, was mich am Ende doch noch überzeugen konnte.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

Veröffentlicht am 25.11.2018

Wer Märchenadaptionen mag, sollte sich diese auf keinen Fall entgehen lassen

Das Schicksal des Winters
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Inhalt:

Maila lebt hoch in den Bergen in Skandinavien und fristet dort ein einsames Leben inmitten von Schnee und Eis.

Einst wurde sie von einer bösen Hexe verflucht und darf sich deshalb keinem Menschen ...

Inhalt:

Maila lebt hoch in den Bergen in Skandinavien und fristet dort ein einsames Leben inmitten von Schnee und Eis.

Einst wurde sie von einer bösen Hexe verflucht und darf sich deshalb keinem Menschen nähern. Bis jetzt hat die junge Frau immer tapfer durchgehalten, doch dann klopft ein verirrter Wanderer an ihre Tür und sucht Zuflucht vor einem Schneesturm.

Schnell beginnt Maila sich in Gesellschaft von Ko wohlzufühlen und genießt es, nicht mehr allein zu sein. Doch Ko kann nicht bleiben, im Gegenteil, er muss so schnell wie möglich wieder verschwinden, bevor er noch rausfindet, wer Maila wirklich ist und was es bedeutet, in ihrer Nähe zu sein … .

Meine Meinung:

Als ich hörte, dass es eine Adaption zur Schneekönigin geben würde, war ich sofort Feuer und Flamme. Ich liebe Märchen und folglich auch Märchenadaptionen, deswegen war dieses Buch natürlich ein absolutes Must-Have für mich.

Zu Beginn des Buches erhält man eine kleine Einführung in das Thema Elfen, Märchen und Wechselbälger und da diese Themen eine wichtige Rolle in der Geschichte spielen, fand ich es toll, dass man vorab ein paar Informationen bekommt.

Im Anschluss springt man direkt in das Leben von Maila und lernt ihre beiden Elfen Röckchen und Flöckchen kennen, von denen ich sofort richtig begeistert war. Diese beiden sind so wundervoll. Sie sind einzigartig und liebenswert und bringen einiges an Humor in die Geschichte, was sicher daran liegt, dass die beiden ganz unterschiedlich sind und sich immer wieder in die Haare kriegen.

Auch Maila selbst ist eine ganz außergewöhnliche Protagonistin. Ich liebe ja starke Heldinnen, aber diese junge Frau setzt noch einen drauf. Sie hat ein wirklich gutes Herz, was sie von Anfang an beweist. Selbst als sie verflucht wird, denkt sie zuerst an andere und dann an sich. Und dabei muss sie immer wieder Rückschläge einstecken und trotzdem geht sie weiter ihrer wichtigen Aufgabe nach. Selbstverständlich hinterlässt das seine Spuren auf Mailas Seele und doch ist sie in meinen Augen eine bemerkenswert starke junge Frau und ich konnte gar nicht anders, als sie zu bewundern. Lilly London hat mit ihr wirklich eine einzigartige Persönlichkeit geschaffen, der man gerne nacheifern möchte.

Ko, den männlichen Part, konnte ich dagegen nicht so ganz greifen. Er hatte für mich zu viele Geheimnisse, blieb etwas blass und undurchsichtig. Obwohl er einen guten Gegenpart zu Maila bildet, war ich bis zum Ende nicht so ganz von ihm überzeugt.

Die Geschichte selbst ist sehr vielfältig. Zum einen ist sie vor allem durch Flöckchen und Röckchen sehr humorvoll und auch durch die Begegnungen von Ko und Maila bekommt sie eine Leichtigkeit und macht richtig Spaß. Zum anderen hat sie aber auch eine sehr ernste und fast schon düstere Seite. Mir gefiel dieses Gleichgewicht sehr gut, weil der Humor die Schwermütigkeit wieder ausgleicht, so dass die Geschichte nicht zu deprimierend wird, aber doch auch ernste Seiten aufzeigt. Eigentlich hätte ich ja erwartet, hier einfach eine locker-leichte Liebesgeschichte zu bekommen, doch dieses Buch bietet viel, viel mehr.

Besonders der innere Zwiespalt von Maila wurde von der Autorin sehr gut hervorgehoben. Die Frage, wie weit man aus Rache gehen darf, ob man gegen sein Schicksal ankämpfen kann und ob ein Opfer gerechtfertig ist, um andere zu retten. Es hat mich wirklich sehr nachdenklich gemacht, denn auch, wenn es ein Märchen ist, lässt sich doch auch einiges auf das reale Leben übertragen, was ich sehr schön fand. Ich mag es sehr, wenn mich Bücher zum Nachdenken bringen und das tut „Das Schicksal des Winters“ definitiv.

Während Lilly London viel Zeit und Mühe für die Entwicklung von Maila aufwendet und sowohl der innere Zwiespalt, als auch die Begegnung zwischen Ko und der jungen Frau viel Raum in der Geschichte einnehmen, werden andere Aspekte nur kurz angerissen und gingen mir auch etwas zu schnell. Für die ein oder andere Begebenheit hätte ich mir persönlich eine andere Lösung gewünscht, aber da das nur Nebenaspekte waren, kann man darüber gut hinwegsehen.

In dieser Märchenadaption gibt es nicht nur Parallelen zum Originalmärchen „Die Schneekönigin“ von Hans Christian Andersen, sondern auch zur „Eiskönigin“ von Disney. Eine wirklich spannende Mischung.

Fazit:

Mit „Das Schicksal des Winters“ hat Lilly London eine wirklich schöne Märchenadaption geschaffen. Sie hat sowohl eine ernste, als auch eine humorvolle Seite, so dass es ein tolles Gleichgewicht gibt. Die Autorin versteht es sehr gut, tiefgründige und einzigartige Charaktere zu erschaffen und sie in eine spannende und interessante Handlung einzuweben. Mich konnte sie mit ein paar wenigen Ausnahmen, mit ihrer Geschichten wirklich überzeugen. Wer Märchenadaptionen mag, darf sich diese auf keinen Fall entgehen lassen.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

Veröffentlicht am 09.11.2018

Hier wird die Götterwelt mal auf den Kopf gestellt - echt toll

Götterherz (Band 1)
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Inhalt:

Penelope verbringt gemeinsam mit ihrer Familie den Urlaub in Griechenland. Doch seit sie dort angekommen ist, plagen sie seltsame Albträume von einer Arena voller Monster, in der sie um ihr Leben ...

Inhalt:

Penelope verbringt gemeinsam mit ihrer Familie den Urlaub in Griechenland. Doch seit sie dort angekommen ist, plagen sie seltsame Albträume von einer Arena voller Monster, in der sie um ihr Leben kämpfen muss. Zum Glück wird sie stets von einem jungen Mann mit grünen Augen gerettet.

Als sie diesem jedoch auch im wahren Leben begegnet, verlagern sich ihre Albträume zu Ohnmachtsanfällen, die immer schlimmer werden. Schnell hat sie das Gefühl, dass es jedoch weniger Träume, als viel mehr Erinnerungen sind. Erinnerungen an ein früheres Leben.

In diesem spielte eine Liebesgeschichte eine große Rolle, denn sie hatte sich in einen Gott verliebt und wünschte sich nichts mehr, als die Unsterblichkeit, um für immer mit ihm zusammen sein zu können. Leider war nicht jeder begeistert von ihren Gefühlen und welcher Feind kann schlimmer sein, als ein rachsüchtiger Gott, der seinem Bruder die Liebe nicht gönnt?

Meine Meinung:

Ich muss gestehen, obwohl es gerade zu einem Trend zu werden scheint, Geschichten über Götter zu schreiben und ich solchen Trends gegenüber meist sehr skeptisch bin, liebe ich doch Geschichten über die Mythologie. Deshalb musste ich dieses Buch von B.E. Pfeiffer auch unbedingt lesen.

Die Idee ist auch wirklich großartig. Ich mochte es total, dass die Autorin die Götterwelt mal ein bisschen auf den Kopf stellt und jedem eine neue, etwas andere Rolle zuschreibt. In allen Filmen und Büchern, die ich bis jetzt gelesen und gesehen habe, ist Zeus immer der Gute, der Göttervater, der alle zusammen- und die Welt im Gleichgewicht hält. Da fand ich es einmal richtig erfrischend, dass B.E. Pfeiffer mit diesem Klischee bricht und er mal nicht als strahlender Held hervorgeht. Das macht die Geschichte auf jeden Fall originell und gefiel mir deshalb richtig gut.

Auch die Liebesgeschichte konnte ich unter den gegebenen Umständen besser nachvollziehen und akzeptieren. Ich bin da ja häufig skeptisch, wenn es darum geht, dass zwei Menschen füreinander bestimmt sind oder allzu schnell von Liebe sprechen. Doch diesen Umstand hat die Autorin durch ihre Geschichte geschickt ausgehebelt und damit selbst mir den Wind aus den Segeln genommen, so dass ich tatsächlich mit den beiden mitfiebern konnte und mir ein Happy End gewünscht habe.

Der Schreibstil ist dabei immer schön locker, leicht und trotz der verschiedenen Götternamen kann man das Buch flüssig lesen, da diese ja schon bekannt sind.

Einzig die Action hat mir mal wieder etwas gefehlt. Gerade in den ersten beiden Dritteln des Buches geht die Geschichte meiner Meinung nach nur sehr schleppend voran. Man lernt alle kennen und bekommt viele Hintergrundinformationen, die natürlich auch wichtig sind, aber gerade aus dieser Story hätte man in meinen Augen mehr herausholen können. Die Handlung wäre perfekt für unvorhersehbare Überraschungen gewesen, doch alles läuft auf den vorher aufgebauten Showdown hinaus, der dann leider auch ohne allzugroße Wendungen abläuft.

Fazit:

Die Idee zu „Götterherz“ konnte mich richtig begeistern, vor allem, da die Autorin auch mit üblichen Klischees bricht und ihre Geschichte so aufbaut, dass ich auch die Lovestory nachvollziehen und sogar mitfiebern konnte. Leider hätte ich mich gerade durch die Handlung einiges an Action erwartet, die leider ausblieb bzw. nur in geregelten Bahnen verlief. Das Buch ließ sich zwar sehr gut lesen, hätte in meinen Augen aber noch mehr Potenzial gehabt.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.