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Morlin

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.08.2020

Geschichte eines Warenhauses

Das Lichtenstein - Modehaus der Träume
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Was für ein wunderbares Buch. Für mich war es ein absoluter Überraschungshit.

Wir begleiten hier insbesondere vier Menschen in den Jahren vor und während des ersten Weltkrieges in der Modehochburg ...

Was für ein wunderbares Buch. Für mich war es ein absoluter Überraschungshit.

Wir begleiten hier insbesondere vier Menschen in den Jahren vor und während des ersten Weltkrieges in der Modehochburg Berlin. Da sind zum einen Hedi und Thea, die im Kaufhaus Lichtenstein angestellt sind und sich dort langsam ihren Platz erobern. Und wir haben noch Jacob – einen der beiden Söhne des Kaufhausbesitzers – und Ella eine Schauspielerin, die gerade ihre ersten Erfolge am Theater feiert.

Mir haben bei dem Buch besonders zwei Dinge gefallen. Zum einen der geschichtliche Bezug. Es finden sich viele historische Details – beispielsweise, dass es eine besondere Warenhaussteuer gab (die höher lag, als üblich), weil man damals solche Großbetriebe im Einzelhandel wohl nicht so gerne gesehen hat (ganz anders als heute) oder dass sich Schauspieler ihr Bühnenoutfit selber besorgen mussten. Zum anderen die Thematik der Modebranche der damaligen Zeit. Begriffe wie Posamentierwaren (das sind Borten, Spitzen usw.) oder Appretur (eine besondere Bearbeitungsform bei Stoffen) waren mir bisher gänzlich unbekannt – und keine Angst, hinten gibt es ein Glossar. Trotzdem habe ich auch viel gegoogelt, da es mich einfach interessiert hat und mir auch gerne mal Bilder dazu angesehen habe.

Zu all diesem positiven kommt dann noch ein toller Schreibstil, der mich richtig in die Zeit hat abtauchen lassen. Für mich eine klare Leseempfehlung für alle Liebhaber von historischen Romanen. Und da das Ganze als Trilogie angelegt ist, war der Abschiedsschmerz nicht ganz so schlimm. Nächstes Jahr wird es ja wieder weiter gehen und ich bin auf jeden Fall mit dabei.

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Veröffentlicht am 02.08.2020

Geschichte einer Dirigentin

Die Dirigentin
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In diesem Buch lernen wir die angehende Dirigentin Antonia Brico und ihren Werdegang kennen. Mir war bisher gar nicht bewusst, dass eine weibliche Dirigentin auch heute noch Seltenheitswert hat und damals ...

In diesem Buch lernen wir die angehende Dirigentin Antonia Brico und ihren Werdegang kennen. Mir war bisher gar nicht bewusst, dass eine weibliche Dirigentin auch heute noch Seltenheitswert hat und damals - in den 30ern des letzten Jahrhunderts - ein absolutes Novum war.

Das Buch wird aus drei Perspektiven geschrieben und so wandern wir mit den Personen durch die wirklich fesselnde Geschichte. Richtig gut hat mir der geschichtliche Hintergrund gefallen. Allerdings hätte ich mir noch mehr aus dem Alltag einer Dirigentin gewünscht und dafür die Liebesgeschichte etwas reduziert. Trotzdem ist es ein rundum gelungenes Buch, welches bereits in den Niederlanden verfilmt wurde. Der zugehörige Trailer ist auf jeden Fall vielversprechend und ich freue mich, wenn der Film in Deutschland erscheint. Dann bin ich auf jeden Fall mit dabei.

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Veröffentlicht am 23.09.2024

Das Buch Hanna

Ein anderes Leben
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Der Titel des Buches lässt sich nach der Lektüre auf zweierlei Arten interpretieren.

Zum einen beschreibt der Buchtitel das Leben von Hanna, dass auf jeden Fall anderes ist, als man es zu dieser Zeit ...

Der Titel des Buches lässt sich nach der Lektüre auf zweierlei Arten interpretieren.

Zum einen beschreibt der Buchtitel das Leben von Hanna, dass auf jeden Fall anderes ist, als man es zu dieser Zeit erwarten würde. Denn drei Kinder von drei verschiedenen Ehemännern, ist alles andere als üblich. Zudem sich alle Ehemänner und Kinder untereinander gut verstehen. Eine Patchworkfamilie, wie man sie sich wünscht.

Die zweite Interpretation ist, dass sich Hanna eigentlich ein anderes Leben gewünscht hat. Denn mir kam es so vor, als hätte Hanna komplett auf Familienleben verzichten können. Sie hat weder die Geduld noch Freude daran, als Hausmütterchen jeden Tag ein Mittagessen auf den Tisch zu zaubern. Auch die Erziehung ihrer Kinder empfindet sie als langwierig und eher lästig.

Hanna war für mich eine eigenartige und eigene Person, stark und unvergesslich.

Ein gutes Buch, das von mir 4,5 Sterne erhält!

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Veröffentlicht am 20.07.2024

Schweigen und Schuld

Kleine Monster
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Dieses Buch ist mir durch den Titel „Kleine Monster“ aufgefallen. Da kann man viel hineininterpretieren. Handelt es sich um einen Thriller oder gar einen Horrorroman? Doch nach dem Lesen des Klappentextes ...

Dieses Buch ist mir durch den Titel „Kleine Monster“ aufgefallen. Da kann man viel hineininterpretieren. Handelt es sich um einen Thriller oder gar einen Horrorroman? Doch nach dem Lesen des Klappentextes stellte sich heraus, nichts von alle dem. Mit „Kleine Monster“ ist hier etwas ganz anderes gemeint.

Es geht um Luca, das einzige Kind von von Pia und Jakob. Lucas Grundschullehrerin bitte um ein Gespräch, denn es gab einen Vorfall mit einer Mitschülerin. Was genau passiert ist, bleibt aber unklar. Doch für das Umfeld ist der Schuldige Luca, denn er ist der Junge. Und Mädchen lügen bei so etwas ja nicht.

Während Jakob sicher ist, dass Luca nichts böses oder verwerfliches getan hat, ist sich Pia nicht wirklich sicher. Für sie es vor allem ein Problem, das Luca nichts dazu sagt. Sein Schweigen deutet sie als Schuld.

Dieses Ereignis rührt bei Pia zudem ein Kindheitstraumata auf; auch hier geht es um Schweigen und Schuld.

Mich hat das Buch wirklich in seinen Bann gezogen. Die Zerrissenheit von Pia war absolut greifbar und manchmal schwer zu ertragen.

Eine ungewöhnliche Geschichte, der ich gerne eine Leseempfehlung ausspreche.

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Veröffentlicht am 26.06.2024

Ehemänner ohne Ende – Himmel oder Hölle?

Ehemänner
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Ich muss sagen, dass Cover hatte mich so gar nicht angesprochen. Aber zum Glück habe ich mir trotzdem den Klappentext durchgelesen und damit war dann mein Interesse geweckt.

Doch beginnen wir von vorne. ...

Ich muss sagen, dass Cover hatte mich so gar nicht angesprochen. Aber zum Glück habe ich mir trotzdem den Klappentext durchgelesen und damit war dann mein Interesse geweckt.

Doch beginnen wir von vorne. Lauren kommt nach einer Junggesellinnenabschiedsparty spät und nicht mehr ganz nüchtern nach Hause. Doch statt eine leere Wohnung vorzufinden, wird sie von ihrem Ehemann begrüßt. Dabei gibt es aber einen Haken, denn Julien ist gar nicht verheiratet und den Mann der vor ihr steht, hat sie noch nie gesehen. Merkwürdigerweise befinden sich aber Bilder auf ihrem Handy, mit genau diesem Mann. Und auch andere Menschen aus ihrem Umfeld kennen ihren Ehemann.

So ganz begreifen kann sie das alles nicht. Bald findet sie heraus, dass der Ehemann, sobald er auf den Dachboden steigt, durch einen anderen Ehemann ausgetauscht wird. Dabei ändert sich auch das Umfeld. Ihre Wohnung ist zu einem Finde-den-Unterschied-Suchbild geworden, mal ist das Sofa rot statt grün, mal gibt es einen Teppichboden, wo vorher Laminat lag.

Eigentlich eine feine Sache so ein verzauberter Dachboden, denn dabei gibt es durchaus angenehme Ehemänner-Exemplare. Und die weniger angenehmen kann man ja unter einem Vorwand wieder auf den Dachboden schicken und schwubs gibt es die Chance auf einen besseren Ehemann. Von dieser Möglichkeit macht Lauren gerne Gebrauch.

Bis dahin war es eine nette Geschichte. Ich fragte mich aber, ob man damit über 400 Seiten füllen kann. In der Mitte des Buches gibt es dann aber eine überraschende Wende und dann wurde es richtig spannend.

Mir hat der Roman wirklich gut gefallen. Es war kein Highlight, aber eine interessante Idee, gut umgesetzt und mit einem flüssigen Schreibstil. Ich wurde auf jeden Fall unterhalten. Für mich ein 4,5 Sterne Buch.

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