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Morlin

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Veröffentlicht am 23.10.2020

Die Dystopie geht weiter

QualityLand 2.0 (QualityLand 2)
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Der Autor Marc-Uwe Kling liefert hier den zweiten Teil der Dystopie Qualityland. Und es hat wieder genau so großen Spaß gemacht in diese Welt einzutauchen, wie beim ersten Mal. Vor allem die Therapiegespräche ...

Der Autor Marc-Uwe Kling liefert hier den zweiten Teil der Dystopie Qualityland. Und es hat wieder genau so großen Spaß gemacht in diese Welt einzutauchen, wie beim ersten Mal. Vor allem die Therapiegespräche von Peter Arbeitsloser mit den technischen Geräten (z.B. einem Staubsaugerrobot oder einem Cuddle-Bot) fand ich einfach nur herrlich. Was Maschinen über das Leben der Menschen erzählen würden, wenn sie es denn könnten? Das mag man sich nicht wirklich ausmalen.

Die ungewöhnliche Aufmachung des Buches und die humorvollen Überschriften haben mich wieder überzeugt. Es war wieder ein besonderes Leseerlebnis für mich.

Der rasant und witzig erzählte Roman lässt am Ende sogar Hoffnung auf einen dritten Teil. Mich würde es freuen und viele andere Leser bestimmt auch. Denn ein paar Fragen sind ja noch offen und die müssen unbedingt noch geklärt werden.

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Veröffentlicht am 01.10.2020

Deutschland der 50er

Die Wunderfrauen
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Deutschland der 50er

Anhand von vier jungen Frauen, werden die Rolle und die Erwartungshaltung der Gesellschaft an die Frauen zu dieser Zeit dargestellt.

Da gibt es Luise, die als selbstständige Ladenbesitzerin ...

Deutschland der 50er

Anhand von vier jungen Frauen, werden die Rolle und die Erwartungshaltung der Gesellschaft an die Frauen zu dieser Zeit dargestellt.

Da gibt es Luise, die als selbstständige Ladenbesitzerin ihren Mann steht. Marie, die als Flüchtling im für sie fremden Bayern auf einem Bauernhof landet. Helga, die dem goldenen Käfig entflieht und Annabel, wohlhabend, eine Frau Doktor und doch unglücklich.

So fremd einem als Leserin dieses Leben erscheint, so ist es doch noch gar nicht so lange her. Es könnten unsere Großmütter sein, die uns ihre Geschichte erzählen.

Mir hat der Auftakt der Trilogie wirklich sehr gut gefallen. Aber ich habe auch festgestellt, welch ein Glück ich habe, zu heutiger Zeit als Frau zu leben. Was uns heute als selbstverständlich erscheint, war damals für Frauen nahezu unmöglich.

Ich bin gespannt, wie es dann mit dem Jahr 1963 weitergeht.

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Veröffentlicht am 19.09.2020

Familie Partlow

Unter uns das Meer
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Die Familie Partlow – Mutter Juliet, Vater Michael und die Kinder Sybil (7 Jahre) und George (2 ½ Jahre) – startet in ein großes Abenteuer. Ein Jahr möchten sie mit ihrem neu erworbenen Segelboot die Welt ...

Die Familie Partlow – Mutter Juliet, Vater Michael und die Kinder Sybil (7 Jahre) und George (2 ½ Jahre) – startet in ein großes Abenteuer. Ein Jahr möchten sie mit ihrem neu erworbenen Segelboot die Welt erkunden.

Für die Kinder ist es ein großer Spaß – Abenteuer erleben und viel Zeit mit ihren Eltern verbringen. Die Erwachsenen haben aber ganz andere Gründe und Sehnsüchte. Michael befindet sich am Anfang einer Midlifecrisis und möchte noch einmal etwas erleben. Juliet leidet an depressiven Schüben und ihr Mann erhofft sich durch den Segeltörn eine Verbesserung. Ingesamt ist die Ehe der beiden am kippeln und die Zeit miteinander und den Kindern, soll die Familie wieder mehr zusammenschweißen. Doch die Reise gestaltet sich nicht so wie erwartet.

Das Buch wechselt fast schon abschnittsweise zwischen zwei Zählperspektiven. Einmal haben wir da das Logbuch von Michael (als die vergangene Sicht) und einmal den Erzählstrang von Juliet in der heutigen Sicht. Mir hat das sehr gut gefallen, man muss sich aber darauf einlassen.

Amity Gaige hat hier einen eindringlichen Beziehungsroman geschrieben – mit kriminalistischen und psychologischen Aspekten. Die ruhige Erzählweise und der flüssige Schreibstil haben mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 12.09.2020

Humorvoll und weise

Im nächsten Leben wird alles besser
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Arnold Kahl wacht eines Morgens in einem fremden Bett – ja in einer für ihn sogar fremden Welt auf. Seine letzte Erinnerung stammt vom 16. Februar 2020, doch nun ist es der 16. Februar 2045. Wir befinden ...

Arnold Kahl wacht eines Morgens in einem fremden Bett – ja in einer für ihn sogar fremden Welt auf. Seine letzte Erinnerung stammt vom 16. Februar 2020, doch nun ist es der 16. Februar 2045. Wir befinden uns also in einer nicht ganz so fernen Zukunft und doch hat sich die Welt deutlich verändert. Der Klimawandel hat sich weiter verschärft und einige Landstriche sind untergegangen. Trotzdem ist es kein apokalyptischer Roman, sondern eine mögliche Zukunftsvision, die ich interessant und irgendwie gar nicht mal so schlecht und gleichzeitig doch wieder erschreckend fand. Ich bin mir nach wie vor unschlüssig, ob ich in dieser Welt gerne leben würde.

Für Arnold ist die „schöne neue Welt“ auf jeden Fall befremdend und beängstigend, da er so ohne jede Vorwarnung hineingeschubst wurde. Was er und sein synthetischer Charakter Gustav (in den ich mich direkt verlieben könnte) nun alles erleben, soll jeder Leser selbst herausfinden. Da will ich nicht zuviel verraten.

Mich hat die Geschichte auf jeden Fall unterhalten und auch nachdenklich gemacht. Das Ende war sehr berührend. Ich muss mir unbedingt noch weitere Bücher von Hans Rath ansehen.

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Veröffentlicht am 09.09.2020

Gelungener Auftakt einer Trilogie

Fräulein Gold: Schatten und Licht
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Wir befinden uns in Berlin der zwanziger Jahre und begleiten die Hebamme Hulda Gold bei ihrer Arbeit. Gerade dieser Aspekt hat mir im Buch ganz besonders gut gefallen. Man erfährt einiges über Geburten ...

Wir befinden uns in Berlin der zwanziger Jahre und begleiten die Hebamme Hulda Gold bei ihrer Arbeit. Gerade dieser Aspekt hat mir im Buch ganz besonders gut gefallen. Man erfährt einiges über Geburten in der damaligen Zeit – aber auch über die Lebensumstände der Menschen in Berlin insgesamt und die großen Unterschiede zwischen Arm und Reich.

Bei einer ihrer Hausbesuche wird sie in einen Kriminalfall verwickelt. Das ist nicht ganz ungefährlich und Hulda kommt dabei in die ein oder andere brenzlige Situation. Außerdem lernt sie bei ihren „Ermittlungen“ den Kriminalbeamten Karl North kennen und ich vermute mal, er wird auch in den nachfolgenden Bänden noch eine Rolle spielen.

Am spannendsten fand ich die einzeln in die Geschichte eingestreuten Tagebuchaufzeichnungen der Ermordeten, bei denen die Zustände in der Irrenanstalt bei Dalldorf bzw. im Nervenlazarett bei Brandenburg beschrieben werden. Darüber hätte ich gerne noch mehr erfahren.

Insgesamt ist der erste Band um Hulda Gold ein gelungener Auftakt der geplanten Trilogie und im Oktober geht es direkt weiter mit dem nächsten Band. Da bin ich auf jeden Fall auch wieder mit dabei.

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