Profilbild von MyCalmingSpace

MyCalmingSpace

Lesejury Profi
offline

MyCalmingSpace ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit MyCalmingSpace über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.06.2021

*Mein absoluter Liebling der All Saints High*

All Saints High - Der Verlorene
1

Inhalt:
Seit sich Lenora und Vaughn in jungen Jahren über den Weg gelaufen sind und sie sein Geheimnis entdeckt hat, besteht zwischen beiden eine tiefgreifende Abneigung. Als er sich dann für ein Stipendium ...

Inhalt:
Seit sich Lenora und Vaughn in jungen Jahren über den Weg gelaufen sind und sie sein Geheimnis entdeckt hat, besteht zwischen beiden eine tiefgreifende Abneigung. Als er sich dann für ein Stipendium an der Kunst-Akademie ihres Vaters bewirbt und ihr den Platz vor der Nase weg schnappt, sinnt sie jedoch auf Rache, statt sich länger von ihm kleinkriegen zu lassen. Allerdings muss sie während dieses Vorhabens feststellen, dass hinter seiner eiskalten Maske viel mehr steckt als erwartet.

Meinung:
„All Saints High – Der Verlorene“ ist mein persönlicher Lieblingsband der Reihe, was vor allem am männlichen Protagonisten liegt. Denn Vaughn hat mir aufgrund seiner Authentizität und seines Facettenreichtums enorm gut gefallen, so wie auch schon sein Vater Vicious mein Liebling war. Der Spencer-Nachkomme ist einfach ziemlich verkorkst, wie man es von L.J. Shens Charakteren erwartet. Doch auch Lenny hat einen ordentlichen Knacks, der deutlich spürbar wird.
Vaughn Spencer ist kalt, kontrolliert und schert sich einen Dreck darum, was andere von ihm denken. Alles an Nähe, was über einen Blowjob hinaus geht, kommt für ihn unter keinen Umständen infrage. Für mich war eigentlich schon zu Beginn des Buches klar, inwieweit es bei ihm zu dieser Entwicklung auf emotionaler Ebene gekommen ist, da sein Geheimnis bereits im Prolog angesprochen wird. Zwar konnte ich mir kein allzu genaues Bild davon machen, ich war mir meiner Vermutung allerdings relativ sicher. Was mich hingegen irritiert hat, war Lenoras Reaktion darauf. Weshalb diese anders ausfiel als erwartet, hat sich jedoch ebenfalls im Verlauf des Buches aufgeklärt. Auch wenn das alles sein Verhalten Lenny gegenüber nicht entschuldigt, erklärt es dies zumindest.
Doch nicht nur Vaughn fand ich spannend, auch Lenora hat mich auf gewisse Weise fasziniert. Nicht zuletzt auch deshalb, weil sie im wahrsten Sinne des Wortes eine Maske aufsetzt, um sich vor Vaughn zu schützen. Aber auch ihre Entwicklung habe ich mit Wohlwollen verfolgt, denn zu Beginn der Geschichte erschien sie mir noch recht verschreckt und darum bemüht, ihre Fassade aufrechtzuerhalten, während sie gegen Ende hin tatsächlich einen recht starken Charakter entwickelt hat.
Am meisten mochte ich jedoch all die Szenen, in denen die beiden Protas aufeinander getroffen sind, denn die Dynamik zwischen ihnen hat mich enorm gefesselt. Die Anziehung wie die Abneigung waren auf beiden Seiten immer deutlich spürbar und jede Form der Nähe war von Schmerz begleitet, was zu ihrer Beziehung enorm gut gepasst hat. Zwar habe ich an einem Punkt das Gefühl gehabt, dass sich Vaughns innere Einstellung ihr gegenüber um 180° gewendet hat, was mir nicht ganz einleuchtend erschien, allerdings war die Schilderung seiner Gefühle nach außen hin weiterhin absolut authentisch. Man bekommt also mal wieder wunderbar verkorkste Charaktere mit einer unglaublich toxischen Beziehung, wie man es sich bei einem Buch dieser Autorin wünscht.
Es sei vielleicht noch zu erwähnen, dass die Figuren aus den anderen Büchern hier keine sonderlich große Rolle gespielt haben, mich hat das jedoch in keiner Weise gestört. Lediglich Lennys Konflikt mit einem Nebencharakter fand ich etwas sehr schnell und einfach gelöst, zumal der Zusammenhang mit ihr recht konstruiert wirkte. Dagegen ist allerdings der tolle Schreibstil sowie der Aspekt des Künstlerischen zu halten, der mich ziemlich fasziniert hat, da ich mir jedes beschriebene Kunstwerk ganz genau vorstellen konnte.
Meiner Meinung nach ist dies ein wunderbarer Abschluss der Trilogie und wenn es nach mir ginge, dürfte es ruhig noch mehr Werke zu den Figuren aus Todos Santos geben.

Lieblingszitat:
Ars longa, vita brevis.
Die Kunst währt ewig, das Leben nur kurz.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.06.2021

*Typisch L.J. Shen mit überraschender Emotionalität*

Twisted Love
0

Inhalt:
Elf Jahre ist es her, dass Dean und Rosie erstmalig aufeinander getroffen sind. Und elf Jahre ist es her, dass er ihr das Herz gebrochen hat, weil er eine andere ihr vorgezogen hat. Nun sehen die ...

Inhalt:
Elf Jahre ist es her, dass Dean und Rosie erstmalig aufeinander getroffen sind. Und elf Jahre ist es her, dass er ihr das Herz gebrochen hat, weil er eine andere ihr vorgezogen hat. Nun sehen die beiden einander wieder und obwohl einiges zwischen ihnen geschehen ist, flammen Sehnsucht und Verlangen erneut zwischen ihnen auf. Dean ist nun fest entschlossen, Rosie für sich zu gewinnen. Doch ihre Krankheit könnte seinem Plan einen gehörigen Strich durch die Rechnung machen.

Meinung:
Die Geschichte von Rosie und Dean konnte mich absolut für sich gewinnen. Denn die Dynamik zwischen den Protas hat mir unglaublich gut gefallen. Anfangs hätte ich das gar nicht gedacht, denn zu Beginn hatte ich mit der Geschwindigkeit, in der sich alles zwischen den beiden entwickelt, so meine Probleme; es ging mir einfach zu schnell. Rückblickend war das für die beiden jedoch absolut passend.
Man erfährt durch regelmäßige Rückblicke in die gemeinsame Vergangenheit der beiden, was sie bereits durchgestanden haben und wo die Schwierigkeiten lagen, die sie voneinander getrennt haben. Das hat besonders auf Rosies Seite noch einmal für mehr Klarheit gesorgt. Doch auch Deans Perspektive wurde so klarer. Somit habe ich die Komplexität der Situation viel besser verstehen können und auch beide Seiten als nachvollziehbar empfunden.
Besonders spannend fand ich auch, dass Rosies Krankheit hier eine Rolle gespielt hat und immer irgendwie präsent war, jedoch nicht zu sehr in den Fokus gerückt wurde. Die aus ihrer Krankheit resultierenden Reaktionen ihr gegenüber fand ich ebenfalls sehr interessant. Denn sie fielen doch sehr unterschiedlich aus und dadurch kam ich selbst ins Überlegen, wie ich damit umgehen würde, wenn es meiner Schwester so erginge.
Dass der Aspekt dieser recht ernsten Krankheit hier aufgegriffen wurde, hat mir vor allem auch deshalb gefallen, weil ich mit der Reihe nicht unbedingt diese Emotionalität verbinden würde. Für mich überzeugt die „Sinners of Saint“-Reihe eher durch ihre Tabu-Brüche, das Spiel mit Kontroversen, toxische Beziehungen und eine derbe Sprache. Dass „Twisted Love“ nun etwas emotionaler war als sein Vorgänger, fand ich sehr gut.
Doch auch das Zusammenspiel der Haupt- und Nebencharaktere fand ich sehr gelungen, da einiges aus Band 1 noch einmal aufgegriffen und hier passend eingebunden wurde. Besonders Vicious fand ich hier wieder sehr spannend, da man ihn noch einmal von seiner etwas weicheren Seite kennenlernt, während er seinem Charakter dennoch absolut treu bleibt.
Insgesamt fand ich auch den Spannungsaufbau sehr gut gelungen. Und tatsächlich gab es zusätzlich noch zwei überraschende Geheimnisse, mit deren Auflösung ich in dieser Form definitiv nicht gerechnet hatte. Der Überraschungseffekt war für mich also definitiv gegeben.
Lediglich mit dem Epilog bin ich hier nicht ganz warm geworden und hätte die Geschichte ohne diesen vermutlich sogar noch etwas runder gefunden. Doch das ist natürlich persönlicher Geschmack.
Insgesamt mochte ich „Sinners of Saint – Twisted Love“ wieder sehr gerne und bin sehr gespannt auf die Bücher von Jaime und Trent.

Lieblingszitat:
Wenn es amüsant, schmutzig und verdorben ist, bin ich jederzeit dafür zu haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.06.2021

Humorvoller Männerbuchclub mit überraschender Tiefe

The Secret Book Club – Die Liebesroman-Mission
0

Inhalt:
Braden Mack, Gründer und eingefleischtes Mitglied des Buchclubs, ist fest davon überzeugt, dass das Lesen von Liebesromanen im echten Leben durchaus hilfreich sein kann. Schließlich hat das bei ...

Inhalt:
Braden Mack, Gründer und eingefleischtes Mitglied des Buchclubs, ist fest davon überzeugt, dass das Lesen von Liebesromanen im echten Leben durchaus hilfreich sein kann. Schließlich hat das bei seinem Kumpel Gavin und dessen Ehefrau auch funktioniert. Allerdings sieht das in der Praxis anders aus, stellt Liv ihn doch immer wieder vor Herausforderungen, die nicht so einfach mit Lektionen aus Büchern zu lösen sind. Und auch für Livs Problem mit ihrem ehemaligen Boss haben die Liebesgeschichten nicht wirklich die perfekte Lösung parat...

Cover:
Wie bereits bei Band 1 dieser Trilogie findet sich auch hier die Illusion eines aufgerissenen Stück Papiers, unter dem hier das Wort „Book“ zum Vorschein kommt. So wird auch hier wieder das Gefühl vermittelt, es handele sich um einen Liebesroman mit Krimi-Elementen. Auch die Farben harmonieren hier wieder wunderbar miteinander.

Meinung:
Durch einen rasanten Einstieg, bei dem man als Leser*in mitten ins Geschehen geworfen wird, kommt man sehr schnell in die Geschichte rein und lernt die relevanten Charaktere direkt auf den ersten Seiten kennen. Auch das Problem wird relativ schnell deutlich. Hierfür wählt die Autorin ein absolut relevantes Thema (sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz) das meiner Meinung nach sehr gut von vielen Seiten beleuchtet wird. Somit erhalten wir nicht nur die Seite der Empörung über ein solches Verhalten und das damit häufig einhergehende Unverständnis, warum die Betroffenen denn nichts dagegen tun, sondern auch die Seite eben jener Betroffener, die nach so etwas Scham empfinden.
Außerdem wird sehr gut deutlich, wie sicher sich solche Menschen in ihren (Macht-)Positionen fühlen und dass sie häufig nichts zu befürchten haben, da sie sich der Angst der Betroffenen sehr bewusst sind. Diese Haltung wird in Livs Chef Royce sehr deutlich.
Abgesehen von dieser Thematik bekommen wir aber auch wieder den Humor, der mich auch schon in Band 1 zum Lachen bringen konnte. Das liegt zum einen an Liv und Mack, die beide kein Blatt vor den Mund nehmen, wodurch die Dynamik der beiden sehr interessant ist. Sie sind einander absolut ebenbürtig und geraten nicht nur einmal aneinander. Zum anderen ist das aber auch auf die wunderbar authentisch gezeichneten Nebencharaktere zurückzuführen. So haben wir nicht nur den Buchclub, deren Mitglieder wir hier noch einmal mehr kennenlernen und der gegen toxische Maskulinität einsteht, sondern auch Rosie als starke Feministin und ihren männlichen Gegenpart Hop, der einige veraltete Ansichten mit sich herum trägt und so eine gute Darstellung des strukturellen Sexismus bietet.
Besonders Liv und Mack sind sehr greifbar, da sie Fehler machen, manchmal etwas zu verbohrt in ihren eigenen Ansichten sind und einiges aus der Vergangenheit mitbringen. Allerdings habe ich die Entwicklung ihrer Beziehung teilweise als etwas sprunghaft empfunden, sodass mir diese nicht immer ganz nachvollziehbar erschien. Gut gewählt war hingegen das recht aufgeladene Finale für dieses Paar, da es zu der ziemlich spannungsgeladenen Beziehung der beiden passt. Allerdings war es mir ein kleines bisschen zu schnell abgehandelt.
Dies hat der grandiose Epilog jedoch wieder ausgeglichen, da er den beiden Protagonisten, insbesondere aber Mack, absolut treu geblieben ist. In diesem Band war der Schreibstil so toll wie bereits in seinem Vorgänger und ich muss sagen, dass der Titel der Geschichte absolut gerecht wird. Insgesamt wieder ein sehr gelungenes Buch, mit minimalen Abzügen, aber fast so gut wie Band 1.

Lieblingszitat:
Mack stieß einen Pfiff aus. „Verdammt, Mädchen. Wer hat dir so weh getan?“
„Das Patriarchat“, antwortete sie trocken.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.09.2020

Traurig, traumatisch, aber wunderschön

Never Doubt
0

Inhalt:
Nach einem schrecklichen Vorfall vor einem Jahr und dem Umzug in eine neue Stadt, entdeckt Willow ihr Interesse für das Theater. Sie bewirbt sich für die Rolle der Ophelia am Theater des kleinen ...

Inhalt:
Nach einem schrecklichen Vorfall vor einem Jahr und dem Umzug in eine neue Stadt, entdeckt Willow ihr Interesse für das Theater. Sie bewirbt sich für die Rolle der Ophelia am Theater des kleinen Ortes und erhält so die Möglichkeit, ihre eigene Geschichte und ihren Schmerz durch die Worte Shakespeares mit dem Publikum zu teilen. Doch nicht nur sie findet Halt im Schauspiel, auch Isaac, der schon seit Jahren der hellste Stern am Theaterhimmel in Harmony ist. Dafür ist sein Leben in der Realität umso finsterer. Beide kämpfen sie im Scheinwerferlicht der Bühne gegen die Dunkelheit in ihrem Inneren.

Cover:
Das Cover ist in ruhigen Blautönen gehalten, was an die Tiefen des Meeres denken lässt. Angesichts des Tiefgangs der Geschichte, die sich im inneren verbirgt, ist dies hervorragend gewählt. Die Musterung wirkt, als sähe man filigrane Flügel, was die Zerbrechlichkeit der Charaktere unglaublich gut widerspiegelt.

Meinung:
Schon zu Beginn erfährt man, was genau Willow vor einigen Monaten widerfahren ist – es ist furchtbar und leider für viele (junge) Frauen Realität. Entsprechend wäre eine Trigger-Warnung durchaus gut gewesen, die fehlte leider. Mir persönlich hat es nichts ausgemacht, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass gewisse Textstellen für Überlebende solcher Situationen unter Umständen sehr schwierig sein könnten.
Mit der kleinen Geschichte am Anfang erhält man direkt einen roten Faden in die Hand, der sich durch das gesamte Buch zieht. Auch die Stimmung wird sofort spürbar und von den ersten Seiten an war mir klar, dass es sich hier nicht um leichte Lektüre handelt, die man mal eben nebenbei liest. Beim Lesen dieses Buches habe ich die ganze Zeit über eine Schwere gespürt, die ich so nie zuvor bei einer anderen Geschichte gefühlt habe. Das lag nicht zuletzt daran, dass Willows Gefühlswelt absolut greifbar war. Man hat den Schmerz und das Leid gespürt, das sie seit Monaten in sich trägt, in jeder Seite, die man gelesen hat. Dabei habe ich das Gefühl gehabt, einen tief sitzenden Schmerz meiner eigenen Vergangenheit durch das Lesen ans Licht zu holen und mich gemeinsam mit Willow aus der Dunkelheit wieder ins Licht zu kämpfen.
Auch Isaac habe ich unglaublich schnell ins Herz geschlossen, da sehr früh klar wurde, dass er nicht der gefährliche Bad Boy ist, die die Stadt gerne aus ihm machen würde. Er hat seine eigene Art mit seinem Leben umzugehen und ist so vielschichtig, dass ich froh war, dass man durch seine Präsenz auf der Bühne einen so guten Blick in sein Inneres werfen konnte. So verschlossen er den meisten gegenüber immer ist, so offen zeigt er sich im Theater. Emma Scott hat es tatsächlich geschafft, dass ich dachte, ich würde mir seine Vorstellung tatsächlich ansehen und nicht nur davon lesen.
Die Beziehung zwischen Willow und Isaac habe ich zunächst eher skeptisch gesehen, aber sehr schnell verstanden, wie viel die beiden einander tatsächlich geben. Auch ihre jeweils eigenen Entwicklungen waren fein ausgearbeitet und absolut glaubhaft. Die gesamte Geschichte hat sich toll bis zum Höhepunkt aufgebaut und auch wenn dieser ab einem gewissen Punkt etwas vorhersehbar war, ist sie in einem grandiosen Schluss geendet, der manchen vielleicht unrealistisch vorkommen mag, für mich aber ein wunderbar sanfter Ausklang einer zerbrechlichen und gleichzeitig so kraftvollen Geschichte ist.
Scott hat einen großartigen Schreibstil und etwas Vergleichbares habe ich bisher noch nicht gelesen. „Never doubt“ hat mich auf eine unglaublich tiefgreifende, hochemotionale, grobe, zerstörerische Art mit unglaublich fragilen, zerbrechlichen Worten sehr berührt. Die Schwere des Buches hat sich beim Lesen auf mich nieder gelegt und ich bin mir sicher, dass ich selten so viel Schmerz zwischen den Zeilen gespürt habe wie bei diesem.

Lieblingszitat:
„Das ist das Komische an der Kunst. Wenn sie wirklich gut ist, kannst du dich selbst darin sehen. Manchmal ein bisschen. Manchmal sehr.“

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.09.2020

Toller Start in Seattle

Truly
0

Inhalt:
Ohne Wohnung, Geld und Aussicht auf einen Nebenjob kommt Andie in Seattle an, um dort mit ihrer besten Freundin June zu studieren. Die notdürftige Unterkunft in Junes Wohnheimzimmer ist somit die ...

Inhalt:
Ohne Wohnung, Geld und Aussicht auf einen Nebenjob kommt Andie in Seattle an, um dort mit ihrer besten Freundin June zu studieren. Die notdürftige Unterkunft in Junes Wohnheimzimmer ist somit die einzige Sicherheit bei ihrer Ankunft. Und als hätte sie mit ihrer Situation nicht schon genug Sorgen, lernt sie Cooper kennen. Cooper, der sie trotz seines widersprüchlichen Verhaltens und seiner verschwiegenen Art absolut nicht loslässt. Und auch er kann Andie nicht aus seinem Kopf verdrängen, obwohl er genau das immer und immer wieder versucht. Als sich dann Andies Situation zuspitzt, sind die beiden jedoch gezwungen, sich miteinander zu arrangieren.

Cover:
Die Gestaltung des Covers hebt sich von vielen Covern des LYX-Verlags ab und ist durch seine weiße Grundfarbe recht schlicht gehalten. Lediglich die Buchstaben sind farblich hervorgehoben. Insgesamt ist es ein schönes Cover, das mich ohne Klappentext aber eher nicht zum Lesen des Buches bewegt hätte.

Meinung:
Der Prolog hat mich als Leserin direkt neugierig gemacht, was für mich persönlich einfach enorm wichtig ist, um die Geschichte auch wirklich lesen zu wollen. Hinzu kommt auch der sehr gelungene Schreibstil, der mir von der ersten Seite an positiv aufgefallen ist. Ava Reed schreibt unglaublich bildhaft und poetisch, dennoch ist diese Geschichte nicht zu schwer und äußerst humorvoll. Entsprechend schnell habe ich mich in die Handlungen und Charaktere hineinversetzen können und umso schwerer fiel es mir jedes Mal, das Buch wieder aus den Händen zu legen. Daher habe ich das Buch bereits nach vier Tagen beenden können. Gut war auch, dass ich es im Buddy Read gelesen habe, denn ich hatte regelmäßig das große Bedürfnis danach, mich mit jemandem über die Geschehnisse auszutauschen.
Nach und nach lernt man die Haupt- und Nebenfiguren in „Truly“ kennen, angefangen bei Andie und ihrer besten, recht temperamentvollen Freundin June. Zunächst scheinen beide absolut gegensätzlich zu sein, doch es dauert gar nicht allzu lange, bis man versteht, weshalb die beiden eigentlich so gut miteinander befreundet sind. Außerdem weisen auch beide Züge auf, die man eher der anderen zuschreiben würde, sodass sie beide absolut authentisch wirken. Auch Cooper, den man zunächst für ein abweisendes A******* halten könnte, entfaltet sich zu einer recht komplexen Figur, deren Denk- und Handlungsweisen man gut nachvollziehen kann. Unterstützt wird dies durch die Tatsache, dass wir die Geschichte von Andie und Cooper sowohl aus ihrer als auch aus seiner Sicht erfahren.
Aber auch die Freunde Mason und Jack erhalten ihre eigenen Stimmen und tragen zu einer insgesamt sehr bunten, humorvollen Runde bei. Hinzu kommt, dass die Nebenfiguren in diesem Buch selbst aktiv werden und nicht bloß als passive Zuschauer
innen einfach nur da sind. Das lässt sie nicht nur wesentlich sympathischer, sondern vor allem auch deutlich realistischer wirken. Insgesamt betrachtet hat die Autorin hier einen wunderbaren Haufen an Freunden geschaffen, die einander zur Seite stehen und auch in schwierigen Zeiten für einander da sind. Gleichzeitig bringt sie so viel Humor mit hinein, dass ich nicht nur einmal beim Lesen laut lachen musste. So einige amüsante Sequenzen sind also auch auf die Liste meiner buchigen Lieblingszitate gelandet.
Die Problematiken, die in diesem Buch angesprochen wurden, wurden meiner Auffassung nach sehr gut ausgearbeitet. Sie konnten sich aufbauen, entfalten und letzten Endes gelöst werden, der Aufbau erscheint mir daher recht gelungen. Lediglich das Ende ging mir etwas zu schnell und ich hätte mir für Andie und Cooper etwas mehr Zeit gewünscht. Dennoch gibt das dem Buch insgesamt keinen Abbruch, wodurch es definitiv Potential für ein Re-read hat. Zuvor wird aber erstmal auf Band 2 hingefiebert!

Lieblingszitat:
„Ab und an sollte man sich die Dinge ansehen, die man geschafft hat, nicht nur die, die man noch tun muss.“

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere