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Veröffentlicht am 15.04.2017

Gute Hintergrundgeschichte, doch vor allem der STÄNDIGE Sex nervt

Schwestern des Mondes - Die Hexe
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Das Buch hat bei mir nicht ganz so für Spannung gesorgt und das liegt meiner Meinung nach zum großen Teil am Schreibstil, denn die Handlung ist eigentlich ziemlich spannend und actiongeladen. Es ist ja ...

Das Buch hat bei mir nicht ganz so für Spannung gesorgt und das liegt meiner Meinung nach zum großen Teil am Schreibstil, denn die Handlung ist eigentlich ziemlich spannend und actiongeladen. Es ist ja nicht mal so, dass die Autorin schlecht schreibt. Das Buch lässt sich ganz gut lesen, manchmal - aber wirklich nicht sehr oft - brachte es mich sogar zum Schmunzeln. Aber irgendwie beschreibt Yasmine Galenorn spannende Szenen so seltsam, dass die Spannung einfach nicht überspringen will. Da werden Worte verwendet, die nicht hinpassen, oder es wird noch ewig etwas beschrieben, was da echt nicht hin sollte, oder, am schlimmsten, die Hauptpersonen denken darüber nach, dass sie jetzt unglaublich gerne Sex hätten. Hallo? Du wirst von Dämonen angegriffen, ist da wirklich das erste, worüber du nachdenkst, dass du es gerne mit jemandem treiben würdest?
Sex an sich ist sowieso ein Riesenthema in diesem Roman. Ständig - und mit ständig meine ich STÄNDIG - ist Camille, die Protagonistin, entweder angeturnt, hat Sex mit jemandem oder denkt darüber nach, mit jemandem Sex zu haben. Echt jetzt? Muss das denn sein? Die Autorin liefert als Erklärung zwar, dass Camille und ihre Schwestern Feenblut in sich tragen, die dafür bekannt sind, in solchen Dingen ziemlich rege zu sein, aber mir kommt es so vor, als hätte sie das nur mit eingebaut, um einen Erotikstreifen aus dem Büchlein zu machen...
Na ja, wenn man davon absieht, ist die Handlung tatsächlich ganz interessant: Drei Schwestern aus einer anderen Welt, nicht ganz menschlich, die nun auf der Erde sind. Dämonen kommen und greifen an und auf einmal stehen die Schwestern dieser Bedrohung gegenüber, der sie eigentlich nicht gewachsen sind. Ist alles ganz okay und vor allem passiert auch viel, ich konnte nicht viel Unnötiges in dem Buch finden. Was ich an der Geschichte ja total interessant finde, ist einerseits, dass die Menschen von übernatürlichen Wesen wissen, vor ein paar Jahren gab es ein großes Outing. Es ist also nicht das typische "Wir leben unter ihnen, retten die Welt, müssen uns aber bedeckt halten" und auch kein "Ach, wir waren schon immer da, die wissen das sowieso", sondern so eine Art Übergang zwischen den beiden, was ganz interessant ist :) Außerdem hat sich die Autorin einiges einfallen lassen für diese Welt der Übernatürlichen. Feen, Elfen, Dämonen und sooo viel, was man nicht schon aus anderen Fantasy-Romanen kennt und echt cool ist. Alle Arten haben ihre Eigenheiten und Geschichte und auch die Politik und Gesellschaft in der Anderwelt, also der Welt, in der die Übernatürlichen leben, sind total gut beschrieben. Dafür hat die Autorin wirklich Lob verdient!
Die Charaktere würde ich weitestgehend als in Ordnung bezeichnen. Ich mag Delilah, sie erinnert mich ein wenig an mich selbst, und auch Menolly ist mir sympathisch, genauso wie die meisten ein bisschen weniger wichtigen Charaktere. Oder zumindest sind sie mir einigermaßen egal, bei manchen, wie Iris zum Beispiel, hab ich nämlich das Gefühl, sie überhaupt nicht zu kennen, obwohl sie öfters mal auftauchen... Aber mit Camille werde ich irgendwie nicht so richtig warm. Von den drei Schwestern mag ich sie eindeutig am wenigsten. Wie schon gesagt geht mir dieses ständige Gerede und Nachgedenke über Sex ein wenig auf die Nerven und es ist auch einfach ihre ganze Art. Zum Beispiel sagt sie auch dauernd, wie oft ihre Sprüche doch nach hinten losgehen, aber komischerweise klappt es dann doch meistens, wenn sie in der Handlung zaubert. Oder es geht zumindest nicht so phänomenal in die Hose, wie gesagt wird. Außerdem ist sie bei Gruppendingern immer so chef-like, geht immer vorneweg, redet für alle und so weiter und so weiter. Keine Ahnung, sie ist mir eben einfach nicht sympathisch und das, obwohl sie einen gewissen Sinn für Humor hat.
Das Ende des Teils finde ich auch eher so la la. Es endet zwar spannend oder zumindest mit einem Kampf und es wird was gesagt von wegen "Es kommen noch mehr Bedrohungen auf euch zu", aber irgendwie hat das Ende mich dann nicht so richtig mitgerissen und das totale Interesse für den nächsten Band geweckt. Deswegen finde ich das Buch auch nur mittelmäßig.

Veröffentlicht am 30.03.2017

Unnötig in die Länge gezogen und nervig

City of Heavenly Fire
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Oh Mann! In Band 6 und gleichzeitig dem letzten Band der „Chroniken der Unterwelt“ hat die Reihe meiner Meinung nach seinen Tiefpunkt erreicht. Ich habe eine halbe Ewigkeit gebraucht, um diesen unnötig ...

Oh Mann! In Band 6 und gleichzeitig dem letzten Band der „Chroniken der Unterwelt“ hat die Reihe meiner Meinung nach seinen Tiefpunkt erreicht. Ich habe eine halbe Ewigkeit gebraucht, um diesen unnötig in die Länge gezogenen Roman durchzulesen und bleibe unzufrieden zurück.
Der letzte Teil hat ja hochdramatisch geendet. Sebastian hat einige Schattenjäger in dunkle Schattenjäger, sogenannte 'Erdunkelte' verwandelt, die ihm nun uneingeschränkt loyal ergeben sind. Zwar musste er fliehen, aber die Bedrohung durch ihn besteht weiterhin. Jace, der durch das Himmelsschwert Glorious von Sebastian getrennt wurde, trägt nun das Himmliche Feuer in sich und ist somit die einzige Person, die Sebastian aufhalten könnte. So weit, so gut. Seitdem sind ein paar Monate vergangen und am Anfang von Band 6 kommt Sebastian wieder, greift Schattenjäger-Institute an, um weitere Erdunkelte zu rekrutieren. Daraufhin fliehen alle Schattenjäger nach Idris, um dort zu besprechen, wie es weitergehen soll. Natürlich kommt Clary und Jace dabei eine ganz außergewöhnlich wichtige Rolle zu, sie sind quasi der Schlüssel zum Sieg gegen Sebastian, und natürlich gibt es einen ach so dramatischen Show Down mit darauf folgenden unvermeidlichen Happy End.
Das war jetzt mal das Objektive zu diesem Buch, komme ich also zum Subjektiven, was größtenteils daraus besteht, was mich alles gestört hat. Es fängt schon mit den ersten Seiten an, mit dem Prolog. Hier wird sofort eine neue Figur eingeführt, die zwölfjährige Emma, eine junge Schattenjägerin, die im Institut im Los Angeles einen der Angriffe von Sebastian hautnah mitbekommt. Man fragt sich so "Wer ist sie und was soll das? Ich kenne sie gar nicht und auf einmal fängt das Buch mit ihr an?". Sie taucht auch noch öfter im Buch auf, hat eigene Sichtweisen, bekommt einen größeren Teil in dem Roman gewidmet als so manch anderer Charakter, der in den letzten Büchern eindeutig wichtiger, weil existent, war. Und tadaaa: Emma ist die Hauptperson der neuen Reihe von Cassandra Clare, "Lady Midnight". Schon als ich zum ersten Mal davon gehört habe, fand ich es ziemlich dreist von der Autorin, sowas zu bringen, aber jetzt, nachdem ich das Buch selbst gelesen habe, finde ich es noch schlimmer! Es wird einem hier die neue Reihe von der lieben Mrs Clare aufgedrängt, sie hätte gleich noch ein rotes Schild mit ins Buch packen können, mit der Aufschrift "Lady Midnight: LIES MICH!". Emma und alle Charaktere, die mit ihr zusammenhängen, sind zwar auch Schattenjäger und passen irgendwie auch in die "Chroniken der Unterwelt"-Reihe, aber für mich hat es sich trotzdem so angefühlt, als hätte die Autorin diese Leute auf Teufel komm raus noch in dieses Buch quetschen wollen, nur um zu zeigen, dass sie eine neue Reihe schreibt und doch bitte jeder sie lesen soll. Und eins kann ich euch verraten, ich werd mir diese neuen Bücher von ihr garantiert nicht kaufen!
Ich bin auch echt enttäuscht davon, wie wenig hier Charaktere vorkommen, die ich total gerne mag. Es kommt mir vor, als wäre ich zurück in Band 1 geschleudert worden, der fast nur von Clary erzählt wurde, nur mit ein bisschen mehr Anteil von anderen Personen. Also 80% Clary, 20% von allen anderen und mir "allen anderen" meine ich Jace, Simon, Isabelle, Alec, Magnus, Luke, Jocelyn, Emma, Maia und ab und an Jia Penhallow. Es ist also nicht nur nervig, dass Clary so oft zu Wort kommt und andere, die ich viel viiiieeeel lieber mag, kaum, sondern auch, dass es so viele sind. Dadurch ist das Buch auch so unglaublich fett geworden, 900 Seiten für gerade mal eine Woche, wenn man vom Epilog mal absieht! Das regt irgendwie total auf, ich hatte teilweise das Gefühl, überhaupt nicht vorwärts zu kommen, weil dementsprechend auch nicht so viel passiert, wie man in 900 Seiten erwarten würde.
Außerdem war noch etwas anderes so, als wäre man in der Zeit zurückgeworfen worden, nämlich die Beziehung von Clary und Jace. Da ging es ja bis Band 3 dauernd so "Oh nein, wir dürfen uns nicht lieben, weil wir Geschwister sind!". Und nein, es kommt nicht raus, dass die beiden doch verwandt sind und sich doch nicht lieben dürfen, aber dafür hat Jace das Himmlische Feuer in sich, das er nicht kontrollieren kann und weswegen er Clary kaum anfassen kann, weil er sie ja sonst verletzen würde. Augenverdreh-Alarm! Schon klar, liebe Autorin, wenn es sonst keine Beziehungsprobleme gibt, werden eben mal schnell neue erfunden, damit auch alles schön dramatisch bleibt! Von Clary-und-Jace-Momenten wird man aber trotzdem nicht verschont, es wird genug gekitscht.
Sehr witzig, aber nicht gelungen, fand ich die Tatsache, dass Cassandra Clare versucht, coole Jugendsprache und Witz in "City of Heavenly Fire" reinzubringen. Auf einmal sollen die Leute "DBDen", also "die Beziehung definieren" oder es wird lustig über nonexistente Schattenjäger-Magazine gesprochen. Ich fand das zu gewollt, es passt überhaupt nicht dazu. Es gibt eben Autoren, die haben einen witzigen, leicht zu lesenden Schreibstil, und andere, die haben ihn einfach nicht. Cassandra Clare gehört eindeutig zu letzteren. Über ihren Schreibstil allgemein könnte ich mich natürlich noch seitenlang aufregen, lass es aber lieber. Das Einzige, was ich jetzt noch dazu sagen will ist: Sie muss ihre Leser echt für doof halten! Personen, Umgebungen, einfach alles wird doppelt und dreifach bis hundertfach beschrieben, zehn Metaphern werden verwendet, nur um einen See zu beschreiben! Ich hab das dann teilweise nur noch überflogen, weil es für mich nicht schön bildlich und lebhaft vorstellbar wurde, sondern mir nur noch auf die Nerven ging. So. Autoren-Lästereien Ende.
Jetzt nur noch zum Happy End, das ja auch abzusehen war. Sehr vieles in diesem Buch war ja abzusehen, für mich gab es nur ein paar wenige Überraschungen. Das Happy End war dann auch wirklich seeehr klischeehaft und kitschig. Jeder war glücklich und zufrieden, jedem Yin sein Yang, selbst wenn ein paar Sachen nicht so glücklich verliefen, wurden sie noch geklärt. Zwar gab es im Buch auch ein paar Opfer, aber entweder kamen sie mir nicht so wichtig vor oder haben mich emotional gar nicht mitgenommen. Es gab gerade mal eine Stelle im Buch, an der mir fast die Tränen gekommen wären und das ist mir für ein Finale einfach nicht genug. Gut an dem Happy-End-Ende fand ich, dass tatsächlich alle unbeantworteten Fragen beantwortet wurden. Man hat zum Beispiel endlich erfahren, wer Magnus' dämonischer Vater ist, auch wenn ich es vorhersehbar fand, dass man es erfährt und auch, wer er ist, was meiner Meinung nach viel zu oft angedeutet wird.
Zu den Charakteren noch kurz: Ich finde ja, dass kaum jemand von den wichtigsten Charakteren eine Wandlung durchgemacht hat, wenn, dann Simon. Clary und Jace schwadronieren zwar andauernd, wie sehr sie sich doch verändert haben, doch ich hab davon nichts mitbekommen, sie sind so nervig wie eh und je. Simon hingegen hat sich wirklich gewandelt und ist und bleibt mein Lieblingscharakter dieser Reihe. Wirklich viel Konkurrenz hat er eh nicht. Durch ihn hat die Reihe wenigstens ein bisschen Witz und Überraschung bekommen. Eins der anderen wenigen Dinge, die ich in "City of Heavenly Fire" gut fand, war, dass die Autorin Personen aus der "Chroniken der Schattenjäger"-Reihe hat vorkommen lassen, die im 19. Jahrhundert spielt. Ich hab die Bücher zwar nicht gelesen, aber mir den Inhalt im Internet doch mal angesehen, um zu verstehen, wie das alles denn zusammenhängt. Ich fand es ziemlich gelungen, wie Clare es geschafft hat, hier einen Bogen zu schlagen und bevor ihr euch jetzt wundert: Nein, die Personen werden nicht so in den Mittelpunkt gestellt wie Emma von der nächsten Reihe, sie kommen in Maßen vor.
Alles in allem bin ich einfach nur enttäuscht von diesem versucht dramatischen Finale, das für mich zu vorhersehbar, zu kitschig und zu sehr in die Länge gezogen war, mit vielen Charakteren, die ich einfach nicht ausstehen konnte und einer, meiner Meinung nach, nicht lesenswerten Schreibstil.

Veröffentlicht am 30.03.2017

Langatmig und mit einer der unsympathischsten Protagonistinnen seit Langem!

City of Lost Souls
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Im fünften Teil ihrer Reihe kehrt Cassandra Clare wieder dahin zurück, ihren Schreibstil fast ununterbrochen um Clary kreisen zu lassen. Bestimmt zwei Drittel des Buches werden aus der Perspektive unserer ...

Im fünften Teil ihrer Reihe kehrt Cassandra Clare wieder dahin zurück, ihren Schreibstil fast ununterbrochen um Clary kreisen zu lassen. Bestimmt zwei Drittel des Buches werden aus der Perspektive unserer Little Miss Sunshine geschrieben und ja, sie ist die Protagonistin, aber in Teil 4 hat die Autorin es doch auch gebacken bekommen, mal aus anderen Sichtweisen zu schreiben. So interessant ist Clary nun wirklich nicht, Simons Sichtweisen sind wenigstens noch witzig und mal was anderes, nicht immer wieder das gleiche "Hach, ich liebe Jace ja so sehr" und "Oh nein, ich kann ihn nicht lieben". Aber neeeiiiin, Clary kommt dauernd vor, es ist teilweise wirklich ätzend. Und dann die anderen Sichtweisen, die außer Simon noch dazukommen. Ja, gut, Alec ist echt in Ordnung, aber Maia und Jordan? Die beiden sind ja fast so schlimm wie Clary und Jace und das muss schon was heißen! Da hätte die Autorin gut und gerne Seiten einsparen können...
Clares Schreibstil an sich hat sich natürlich nicht geändert: Genauso langatmig und gewollt metaphorisch, was aber nicht wirklich gut rüberkommt, Dialoge, die man nicht von Teenagern erwarten würde...Am schlimmsten finde ich nach wie vor diese ellenlangen Beschreibungen. Echt mal, ich will nicht wissen, welche Farbe die Decke des Zimmers hat, das brauch ich nicht, um mir den Raum vorstellen zu können!
Und auch wieder die Charaktere. Ach. Du. Meine. Güte! Clary... Ja, die tolle Clary, die inzwischen echt alles kann, sogar kämpfen. Die Autorin scheint einen Kurs in "Wie mache ich einen unglaubwürdig tollen Charakter noch unglaubwürdig toller". Jace ist in dem Band mal ein bisschen was anderes, da er an Sebastian gebunden ist, aber wenn nicht, wäre es derselbe eingebildete, selbstzerstörerische Kerl, der einem wie immer auf die Nerven fällt. Dafür ist jetzt sogar seine Haut golden. Goldene haare, goldene Augen, goldene Haut - Jace muss aussehen, wie eine menschliche, goldene Discokugel! Maia und Jordan gehen mir wie gesagt ebenfalls auf die Nerven. Bleiben also nur Simon, Isabelle, Alec und Magnus, die das Buch wieder einmal für mich retten, da die wenigstens nicht dieses immergleiche Spiel spielen, durch das Cassandra Clare Clary und Jace so gerne treibt.
Was mir allerdings in "City of Lost Souls" am krassesten aufgefallen ist und mich auch wirklich gestört hat, ist, dass fast jede der wichtigeren Personen hier superbesonders und toll ist. Zu Jace muss ich wahrscheinlich nichts mehr sagen, er ist sowieso der tollste Hecht und kann alles. Clary ist wie schon gesagt jetzt auch zur Super-Kämpferin mutiert und hat natürlich ihre Runen-Begabung, die sonst niemand hat. Isabelle ist die allertollste weibliche Schattenjägerin. Alec... na gut, der fällt ein bisschen aus dem Rahmen, er ist nur gewöhnlich super. aber nichtsdestotrotz super! Simon ist der einzige Tageslichtler-Vampir weit und breit und trägt außerdem das Kainsmal. Magnus ist der beste Hexenmeister, den es gibt. Und dann noch Jordan, einer der vielversprechendsten Absolventen der Praetor Lupus und damit natürlich ein richtig toll ausgebildeter Werwolf. Dazu darf man außerdem nicht vergessen, dass alle Leute im Buch durch die Bank hindurch superheiße Feger sind, kaum irgendwelche äußerlichen Macken haben. Gott, wie ist das nervig! Wieso merkt die Autorin denn nicht, wie unglaubwürdig es ist, ausnahmslos total attraktive und begabte Charaktere in seiner Reihe zu haben? So macht man seine Bücher doch nur unrealistisch, also sogar für eine Fantasy-Geschichte...
Mir war der fünfte Teil der „Chroniken der Unterwelt“-Reihe eindeutig zu langatmig und die Protagonistin samt ihres Gegenparts Jace unfassbar unsympathisch. Wäre die Story an sich nicht einigermaßen interessant und gäbe es die sympathischeren Charaktere wie Simon und Co. nicht, hätte ich die Reihe wahrscheinlich schon lange aufgegeben.

Veröffentlicht am 29.03.2017

Nur minimale Verbesserungen im Vergleich zu Teil 1

City of Ashes
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Allgemein fand ich den zweiten Teil schon besser als den ersten, vor allem deswegen, weil nicht nur aus Clarys Sicht erzählt wird, die mich ja schon sehr nervt. Na gut, die Kapitel aus Jace' Sicht sind ...

Allgemein fand ich den zweiten Teil schon besser als den ersten, vor allem deswegen, weil nicht nur aus Clarys Sicht erzählt wird, die mich ja schon sehr nervt. Na gut, die Kapitel aus Jace' Sicht sind auch nicht besser, aber ab und an hat man dann auch ein Simon- oder Alec-Kapitel und das ist dann auch viel schöner zu lesen :) Zwar stört es mich, dass man zwischen den Sichtweisen so ziemlich keinen Unterschied hat, aber gut, was will man machen... Auch die Handlung an sich wird spannender und sogar ein wenig unvorhersehbar. Dass Valentin irgendwie wieder in den Geschehnissen pfuscht, ist vielleicht klar, aber was genau ist und wie die einzelnen Charaktere zu den Ereignissen stehen, das ist nicht immer so eindeutig.
Was mich auch gefreut hat, war, dass neue Charaktere hinzugekommen sind. Ob es nun Maryse und Robert Lightwood sind, die Königin vom Lichten Hof, die Inquisitorin oder der kleine Max Lightwood, es ist total interessant, diese neuen Leute kennenzulernen, auch wenn der ein oder andere von ihnen nicht gerade oft vorkommt. Doch die Charaktere, die eine größere Rolle spielen, sind echt gut herausgearbeitet, man weiß oft nicht, warum sie jetzt das ein oder andere tun, was ihre Beweggründe sind. Also noch ein Spannungspluspunkt.
Nichtsdestotrotz gehört Clares Schreibstil immer noch nicht zu meinen Lieblingsstilen. Das lag in dem Buch gar nicht so sehr an den Beschreibungen, die mich im vorigen so aufgeregt haben, sondern eher daran, dass sie Action nicht gerade gut rüberbringen kann. Und es kommt ja schon die ein oder andere Actionszene vor! Dass man sich aus Clarys Sicht manchmal fühlt wie ein total unbeteiligter Zuschauer ist klar, sie macht ja auch nicht wirklich viel, aber bei Jace? Der steht nicht so passiv herum, ganz im Gegenteil steht er immer im Zentrum des Geschehens, doch beim Stil der Autorin kommt man da einfach nicht rein, es nimmt mich nicht so mit wie es sollte. Allgemein wurde ich emotional nicht mitgerissen, das merkt man vor allem, wenn eine Person stirbt hat es mich nicht ein bisschen traurig gemacht oder schockiert.
Außerdem war es irgendwie unbefriedigend, dass die Sache mit Clarys Mutter immer noch nicht gelöst wurde. Ja, tatsächlich, sie ist noch nicht aufgewacht! Am Ende von Teil 1 wurde ja so eine Riesensache daraus gemacht, dass doch Jace mit ins Krankenhaus soll und das war so ein Riesenreinfall, Jocelyn ist deswegen natürlich nicht aufgewacht und während des gesamten zweiten Teils liegt sie schön unbeteiligt in ihrem Krankenbettchen und wird kaum erwähnt. Wie schon gesagt, ziemlich unbefriedigend. Aber das ist ja gar nicht das Schlimmste am Buch. Am meisten genervt hat mich die ganze Clary-Jace-Situation. Manche finden es wahrscheinlich unfassbar dramatisch, dass die beiden Geschwister sind und sich trotz allem lieben, nie jemand anderen geliebt haben oder lieben werden, aber mich stresst es einfach, wie die Autorin damit übertreibt. Das Einzige, was es für mich einigermaßen erträglich macht, ist, dass ich beide nicht leiden kann und sie sich deswegen irgendwie verdienen. Dass hier unbedingt ein Liebesdreieck reingequetscht werden musste, war auch abzusehen.
Ich fand das Buch zwar insgesamt etwas besser als Teil 1, aber trotzdem ist vor allem Clares Schreibstil überhaupt nicht mein Fall.

Veröffentlicht am 29.03.2017

Interessante Idee und Charaktere, dafür mit langweiligem Schreibstil und nervtötend perfekter Protagonistin

City of Bones
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In den letzten Jahren ist man um die „Chroniken der Unterwelt“ ja kaum herumgekommen, es ist eine dieser Jugendreihen, die einen Hype ausgelöst haben, auch wenn ich das hier nicht so ganz nachvollziehen ...

In den letzten Jahren ist man um die „Chroniken der Unterwelt“ ja kaum herumgekommen, es ist eine dieser Jugendreihen, die einen Hype ausgelöst haben, auch wenn ich das hier nicht so ganz nachvollziehen kann.
Ich fange auch direkt an zu meckern, wenn auch über eine Kleinigkeit. Nämlich die Länge der Kapitel. Da will man sich nur mal kurz hinsetzen und lesen, schaut vorher noch schnell, wie viele Seiten das vor einem liegende Kapitel hat und Bämm! 40 Seiten! Da hat man doch dann keine Lust mehr, damit anzufangen! Also ich zumindest nicht. Es geht mir da nicht unbedingt darum, dass ich nicht so viel am Stück lesen könnte, aber so ein Kapitel von 40 Seiten, das zwingt dich ja quasi dazu, diese 40 Seiten auch zu lesen, wenn man nicht mittendrin aufhören möchte.
Das nächste, was mir negativ auffällt, ist die Schreibweise. Wir haben es hier mit einer Kombi aus dritter Perspektive und Vergangenheit zu tun, etwas, das ich sowieso nicht gerade gerne mag, weil es irgendwie schnell so distanziert wirkt, man nicht ganz so schnell in die Geschichte rein findet. Manchmal ist dieser Stil auch okay, es kommt eben immer auch auf den Rest an, aber hier flasht mich der Rest eben auch nicht, deswegen ist die Kombi meiner Meinung nach ziemlich ungünstig. Ja, und was nervt mich jetzt genau am Schreibstil der lieben Autorin Cassandra Clare? Irgendwie ist es das Gesamtpaket. Da wären einmal die ellenlangen Beschreibungen. Ist mir klar, dass neue Orte mal beschrieben werden müssen, aber doch bitte nicht so lang und ausführlich in metaphorischer und gehobener Sprache! Verdammt, die Zielgruppe des Buches sind Teenager, was sollen die mit irisierenden Lichtern anfangen oder psalmodierenden Leuten? Das passt einfach nicht. Ja, okay, es gibt definitiv schlimmere Stile, aber der von Clare ist auch nicht unbedingt mein liebster. Was mich jedoch am meisten an ihrem Stil genervt hat, war, dass sie ihn stramm durchzieht, egal, ob mal was aus einer anderen Sicht erzählt wird. Zum Beispiel wird ein ganzes Kapitel lang mal der Hauptperson etwas aus der Vergangenheit erzählt. Könnte also vergleichbar sein mit wörtlicher Rede, oder? Oder?! Oh nein, leider ganz und gar nicht...Es wird weiterhin ellenlang die Umgebung beschrieben und es werden so viele hochgestochene Wörter in die Sätze gepfropft, wie nur möglich. Das hat für mich überhaupt nicht gepasst.
Die Dialoge dagegen sind einigermaßen gut, da kommt es dann auch rüber, wenn sich zwei Jugendliche unterhalten, weil sie Abkürzungen benutzen und Umgangssprache und das finde ich dann wieder ziemlich realistisch.
Auch die Charaktere im Buch finde ich ziemlich gelungen. Also, bis auf, dass sie alle rumhüpfen und mal so nebenbei Dämonen und sowas töten, als wäre es nichts, obwohl sie noch keine 18 sind. Die haben auch ihre Ecken und Kanten, machen Fehler und rasten ein bisschen aus, sind dann aber wieder total sympathisch. Also die meisten. Denn idealerweise mag ich genau die beiden Hauptpersonen am wenigsten, Clary und Jace. Jace ist so unglaublich eingebildet, aber auf eine für mich absolut schlechte Art und Weise, ich muss andauernd die Augen verdrehen, wenn er wieder mal einer seiner ach so tollen Sprüche ablässt. Wie er dann auch noch beschrieben wird. Dauernd bekommt man als Leser vorgehalten, wie toll er aussieht. Seine Haare sind golden, seine Augen sind golden, dann sind seine Haare mal silbern oder kupferfarben und seine Augen sehen ganz schwarz aus. Ich meine ach du scheeeiiiße! Man kann es auch wirklich übertreiben! Und Clary, die scheint sein unerträglich netter, perfekter Gegenpart zu sein, der immer die richtigen Entscheidungen trifft, höflich zu allen ist, aber im richtigen Moment gegen die Bösen auch mal kontern kann. Und dann ist sie auch noch ach so hübsch, sich dessen aber natürlich nicht bewusst. Würg! Dabei gibt es so viele coole Charaktere in der Geschichte - Simon, Isabelle, Alec, Magnus,... - und genau die Protagonistin muss so unsympathisch sein! Gibt es etwa eine Verschwörung der Autoren für Jugend-Fantasy, die besagt, dass alle Protagonistinnen unglaublich perfekt sein müssen?
Na gut, ansonsten, von der Geschichte her, ist "City of Bones" ziemlich interessant. Zwar ist die Lovestory doch ziemlich vorhersehbar und auch ein bisschen was von der sonstigen Handlung, doch es gibt auch Wendungen, mit denen man nicht unbedingt rechnet und wenn man dann mal vom Schreibstil absieht, lässt sich das Buch recht schön lesen Außerdem ist es auch interessant zu sehen, wie die Autorin verschiedene Mythen in der jetzigen Zeit miteinander verbindet, was sie wahr werden lässt und was einfach weiter Mythos bleibt. Ich meine, wir haben hier Vampire, Werwölfe, Feen und Hexen plus noch Dämonen in einem Buch und zwar nicht in einem mittelalterlichen Kontext, sondern in New York City, das ist schon ganz cool.
Insgesamt ist der erste Band der „Chroniken der Unterwelt“ für mich jedoch nicht mehr als ein solides Buch, das vielleicht bei Jugendlichen gut ankommt, mich aber durch seinen langatmigen Schreibstil und eine nervtötende Protagonistin nicht überzeugt hat.