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Veröffentlicht am 10.04.2022

Herzensbuch

A History of Us − Nur drei kleine Worte
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Ich habe mich wirklich wahnsinnig auf Band 3 der Willow-Creek-Reihe gefreut und endlich hat Mitch seine Geschichte bekommen! Mitch und April kennt man natürlich bereits aus den ersten beiden Bänden und ...

Ich habe mich wirklich wahnsinnig auf Band 3 der Willow-Creek-Reihe gefreut und endlich hat Mitch seine Geschichte bekommen! Mitch und April kennt man natürlich bereits aus den ersten beiden Bänden und ich habe ich gefreut endlich ihre Geschichte zu lesen. Bereits in Band 1 hatte ich gehofft, dass es einen Band über die Beiden geben würde.

April ist die große Schwester von Emily, deren Geschichte in Band 1 erzählt wurde. Mitch Malone ist der begehrteste Junggeselle und vor allem in einem Kilt während des Willow-Creeks-Mittelalterfestivals unwiderstehlich.

Nachdem Caitlin, Aprils Tochter, ihren Abschluss gemacht hat möchte April endlich aus der Kleinstadt Maryland ziehen. Dafür muss sie allerdings das Haus renovieren, damit es verkaufstauglich wird. Und allein ist das wirklich anstrengend, aber zum Glück für sie schlägt der begehrteste (und attraktivste) Junggeselle einen Deal vor.

Eines Abends in der Bar der Kleinstadt trifft April auf Mitch Malone. Bis dato hatten die Beiden nur oberflächlicheren Kontakt doch drei Worte von ihm verändern alles. „Sei meine Freundin!“. Mitchs Familie meckert gerne über seinen Job als Lehrer und als Highlander während des Mittelalterfestivals. Das möchte er beim nächsten Treffen mit seiner nächsten Familie ändern. Er möchte April als seine (Fake-) Freundin vorstellen.

April lässt sich auf den Deal ein und im Gegenzug hilft er ihr bei den Renovierungsarbeiten. Wie schlimm kann es schon sein eine ganze Familie, die man nicht kennt, anzulügen und ihnen etwas vorzumachen?

Mitch wurde oft als Frauenheld vorgestellt, der viele One-Night-Stands hat. Während des Renaissance faire ist er nur der attraktive Highlander mit dem Kilt, der darin verboten gut aussieht. Aber ich habe von Anfang an gewusst, dass in ihm mehr steckt als nur der attraktive Frauenheld und ich hatte absolut recht. Mitch ist ein Bookboyfriend wie er im Buche steht und ich habe mich während des Lesens Hals über Kopf in ihn verliebt.

Er ist einfach unglaublich liebenswürdig und sympathisch. Er ist locker und fröhlich und der perfekte beste Freund und mehr… Ich habe ihn von der ersten Seite an geliebt und es war mir eine Freude ihn besser kennenlernen zu dürfen. Doch unter seiner lockeren Art verbergen sich auch die Sticheleien und Meckereien seiner Familie. Alle haben bessere Berufe und vor allem einer reibt ihm das wahnsinnig gerne unter die Nase. Seine Familie sieht einfach nicht was für ein wundervoller Mensch er ist. Aber April sorgt bei ihrem Treffen dafür, dass sie ihre Meinung vielleicht einmal überdenken.

April ist mit ihren (fast) 40 Jahren älter als die meisten Protagonistinnen, über die ich größtenteils lese. Auch Emily und Stacey, die Protas aus Band 1&2 sind älter als April. April ist eine unabhängige Frau, die ihre Tochter ganz alleine aufgezogen hat, da ihre Ehe noch vor Caitlins Geburt gescheitert ist. Aber sie macht ihren Job großartig und bald ist ihr Küken aus dem Nest und geht aufs College. Auch April möchte Willow-Creek endlich den Rücken kehren. Sie braucht nicht oft Hilfe und möchte Dinge lieber selbstständig erledigen, als um Hilfe zu fragen. April ist nicht sehr gesellig und bringt sich nicht viel ein. Sie war auch nach all den Jahren noch nie auf dem Mittelalterfestival, das nicht nur in ihrer Familie eine große Bedeutung hat.

Durch Aprils Alter und auch durch den Altersunterschied von neun Jahren gab es ganz andere Probleme (zumindest vornehmlich für April), als in anderen Büchern. Meiner Meinung nach wurde das sehr authentisch dargestellt und ich mochte es wirklich sehr gerne. Normalerweise ist der Mann in Büchern auch immer älter und ich mochte, dass hier die „Rollen“ vertauscht wurden.

Mitch und April mochte ich richtig gerne – zusammen, aber auch allein waren sie sehr authentische und sympathische Charaktere. Ich habe ihnen ihre Fake-Beziehung von Anfang an abgekauft, da zwischen den Beiden einfach diese Bindung und Chemie war, die ich von der ersten Seite an gespürt habe.

Also eine absolute Liebe für die Charaktere und ich mochte es sehr, dass auch die anderen Charaktere wieder ihren Platz in diesem Buch gefunden haben. Absolute Mitch-Liebe.

Dieser Band spielt tatsächlich nur sehr wenig auf dem Festival. April ist nicht so ein Fan davon und kann die Liebe und Freude ihrer Schwester, Tochter und ihrer Freunde nicht wirklich nachvollziehen. Sie war noch nie auf dem Mittelalterfestival, für das ihre Stadt bekannt ist, und hat es eigentlich auch nicht vor. Dementsprechend spielt es leider nicht (viel) auf dem Willow-Creek-Festival. Und auch wenn genau das Setting das Besondere an der Reihe war hat es für mich tatsächlich keinen Abbruch getan, auch wenn ich natürlich gerne mehr Content davon gehabt hätte.

Ich habe das Buch in einem Rutsch beendet, weil ich gar nicht mehr aufhören konnte und wollte. Auch diese Geschichte beinhaltet nicht allzu viel Drama und Action aber genau dieses Ruhigere macht die Story so besonders. Die Geschichte ist so wie April wächst und die Flügelschläge des Buches sind seicht und langsam. Die Reihe zeigt, wie man auch ohne viel Drama wundervolle Geschichten zaubern kann. Ich hätte aber auch gar kein Drama gebraucht, da es in meinen Augen gar nicht wirklich zu den Charakteren und zum Setting gepasst hätte.

Auch wenn ich diesen Band sehr geliebt habe, bleibt mein Favorit immer Band 1. Die Geschichte von Simon und Emily ist und bleibt mein Platz 1. Aber dicht dahinter reiht sich die Geschichte rund um Mitch und April ein.

Ich hoffe wirklich sehr, dass noch mehr von der Autorin erscheinen wird, da sie mich mit ihrer Trilogie, den authentischen und liebenswürdigen Charakteren und natürlich dem Setting absolut überzeugen konnte. Außerdem möchte ich bitte auch einen Simon und einen Mitch in meinem Leben.

Der Schreibstil war mal wieder sehr flüssig und sehr angenehm zu lesen. Ich habe das Buch in einem Rutsch verschlungen, weil ich unbedingt weiterlesen wollte und das auch ohne große Spannungen. Die Geschichte enthält so viel Charme, dass ich gar nicht mehr aufhören wollte mich zu verlieben.

Fazit:

Ich habe mich wahnsinnig auf Aprils und Mitchs Geschichte gefreut und wurde definitiv nicht enttäuscht. April und Mitch sind zwei ganz besondere Charaktere, die sehr authentisch und liebenswürdig waren. Ich habe ihre Geschichte sehr gerne verfolgt.

Mitch ist so viel mehr als der attraktive Junggeselle mit den vielen Frauen, der auf einem Festival einen Kilt trägt und darin unwiderstehlich aussieht. Und auch April und ihr Verhalten konnte ich in ihrem eigenen Band so viel besser nachvollziehen. Es war mir eine Ehre, die beiden zu verfolgen.

Gerade aber durch Aprils Alter und den Altersunterschied der Beiden wurde die Geschichte zu etwas Besonderem. Es gab andere Probleme, über die man selten in New Adult Büchern spricht und das mochte ich sehr. Außerdem mochte ich es auch, dass der Mann endlich mal jünger war als die Protagonistin, da das viel zu selten in Büchern beschrieben wird.

Ganz viel Liebe für die Charaktere und vor allem für Mitch. Mitch love.

Auch wenn dieser Band nicht viel auf dem Mittelalterfestival spielt und das Setting die Geschichten davor eigentlich zu etwas Besonderem gemacht haben, hat es der Geschichte meiner Meinung nach keinen Abbruch getan. Der Schreibstil war wie zu erwarten wieder sehr flüssig und sehr angenehm zu lesen. Dadurch habe ich das Buch in einem Rutsch beendet.

Auch wenn Band 1 nicht von seinem Thron gestoßen werden konnte, konnte sich dieser Band knapp dahinter einen wundervollen Platz sichern.

Ich hoffe sehr, dass noch mehr von der Autorin kommen wird, da ich ihre Bücher sehr ins Herz geschlossen habe. Die Autorin zeigt, wie man auch mit wenig Drama fantastische Geschichten schreiben kann.

„A history of us – Nur drei kleine Worte” ist für mich ein ganz besonderes Herzensbuch, das ich nicht mehr aus der Hand legen konnte.

4,5⭐️ von 5⭐️

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Veröffentlicht am 10.04.2022

Spannender Pageturner

Schweigende Seele
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Ich war wirklich sehr gespannt auf das Buch, da es richtig gut klang. Es war erst mein zweiter Thriller nach Jahren und ich musste teilweise hart schlucken. Es war auf jeden Fall deutlich brutaler und ...

Ich war wirklich sehr gespannt auf das Buch, da es richtig gut klang. Es war erst mein zweiter Thriller nach Jahren und ich musste teilweise hart schlucken. Es war auf jeden Fall deutlich brutaler und ganz anders als ich erwartet hatte.

Das Buch wird aus drei verschiedenen Zeiten (weiter)erzählt. Ein Erzählstrang fängt 1994 an und erzählt von der jungen Charly, die unter dem Training der anderen Art ihrer Mutter sehr leidet. Ihre Mutter tötet sie immer und immer wieder, nur um sie immer wieder wiederzubeleben. Denn ihre Mutter ist davon überzeugt, dass ihr Kind genau wie sie selbst unsterblich ist. Aber sie bekommt auch Strafen wie nichts zu trinken oder sie wird eingesperrt. Ihr Vater glaubt den ganzen Schwachsinn seiner Frau nicht, kann aber seiner Tochter Charly auch nicht wirklich helfen, denn sonst wird er heftig verprügelt. Wir bekommen mit wie sehr Charly unter ihrer Mutter leidet und das Training und die Misshandlungen Jahre lang gehen.

Der zweite Handlungsstrang spielt im Jahr 2018. Lisa schickt ihren kleinen Bruder Ben kurz raus, weil er sie unterbrochen hat und sie sich durch die Worte ihres Freundes Nick hat, beeinflussen lassen. Doch als sie ihren Bruder suchen möchte, um sich zu entschuldigen findet sie ihn nicht. Nur sein Handy und eine nicht geschickte Nachricht mit den Worten „Du hättest ihn nicht allein lassen dürfen“ wurden hinterlassen. Ben ist spurlos verschwunden. Ben wurde von einer grausamen Frau entführt, die das gleiche Training wie auch bei Charly an ihm durchführt, denn er ist unsterblich. Er wird gefoltert und stark misshandelt.

Gleichzeitig bekommen wir als Leser mit, wie sich seine Schwester Lisa im Jahr 2020 immer noch größte Vorwürfe macht. Doch die Freude ist riesig als die Polizei ihr mitteilt, dass ihr Bruder gefunden wurde. Doch von dem dreizehnjährigen fröhlichen Jungen ist nichts mehr übrig. Ben ist stark traumatisiert. Jeder merkt, wie sehr er unter seiner Entführung leidet, doch er schweigt. Er darf nichts sagen, denn sonst wird er und seine Familie bestraft. Lisa jedoch versucht alles, um ihrem Bruder zu helfen und die Täterin für die schrecklichen Taten büßen zu lassen. Doch was dann alles passiert, damit hat sie im Leben nicht gerechnet.

Nachdem ich den Klappentext gelesen habe, habe ich ehrlich gesagt etwas anderes erwarte, aber wurde von der Geschichte positiv überrascht. Es ist einfach krass zu sehen, wie extrem sich die Psyche eines Menschen verändern kann und wie sehr man sie auch beeinflussen kann. Ich habe nicht mit dem „unsterblich“ Aspekt gerechnet, aber es war einerseits sehr interessant und spannend andererseits auch sehr erschreckend und grausam.

Einige Szenen sind sehr detailliert geschrieben worden und das ein oder andere Mal musste ich wirklich hart schlucken. Auch Gänsehaut habe ich das ein oder andere Mal bekommen, was mir bisher tatsächlich fast noch nie passiert ist.

Aber kommen wir erst einmal zu den Charakteren. Ich persönlich finde es wirklich schwierig die Meinung zu Charakteren in Thrillern zu beschreiben. Bei mir ist es nämlich meisten so, dass ich jedem einzelnen in dem Buch misstraue, weil er ja vielleicht doch irgendwie der Täter sein könnte. Und bei dieser Geschichte war es wirklich genau richtig den Charakteren zu misstrauen, denn ich wurde nicht nur einmal sehr überrascht.

Die Protagonistin Lisa fand ich eigentlich sehr sympathisch. Ich konnte ihre Verzweiflung gut nachvollziehen und auch, dass sie versucht hat, selbst Dinge in Erfahrung zu bringen, nachdem die Polizei ihrer Meinung nach nicht schnell genug den Täter gefunden hat. Manchmal ging sie mir aber ehrlich gesagt auch sehr auf die Nerven, weil ich wusste, dass sie schlechte Entscheidungen trifft und Menschen mit ihrem Verhalten öfter verletzt. Aber andererseits konnte ich mir vorstellen, dass ihre Nerven einfach blank lagen und sie deshalb so war wie sie war. In Extremsituationen reagiert man einfach ganz anders.

Ben tat mir einfach unfassbar leid. Man hat durch die Kapitel aus der Vergangenheit mitbekommen wie er behandelt wurde und es war einfach schrecklich das zu lesen.

Nick, den Freund von Lisa, mochte ich eigentlich auch ganz gerne. In den Kapiteln aus der Vergangenheit konnte ich ihn tatsächlich nicht ausstehen, aber das hat sich mit den Kapiteln aus dem Jahr 2020 geändert. Ich mochte es wie er für Lisa da war und ihr immer versucht hat unter die Arme zu greifen. Das war wirklich süß.

Der Schreibstil hat mich wirklich in seinen ganz eigenen Bann gezogen. Ich habe das Buch fast in einem Durchgang verschlungen. Normalerweise hätte ich für die 450+ Seiten viel länger gebraucht, aber hier bin ich nur so durch die Kapitel geflogen und war plötzlich fertig. Der Schreibstil war sehr spannend, flüssig und angenehm zu lesen, aber auch sehr bildhaft.

Ab einem gewissen Zeitpunkt war ich mir eigentlich sicher, wie die Geschichte ausgehen würde. Und ich hatte recht, aber es konnte mich dennoch noch einige Male sehr überraschen. Immer wenn ich dachte „Das war es jetzt aber“ kam am Ende wieder etwas ans Tageslicht und ich saß in den letzten Kapiteln nur noch mit offenem Mund vor dem Buch und konnte gar nicht glauben, was ich da gerade las. Das Buch hat mich wirklich sprachlos zurückgelassen. Vor allem aber zwei Plottwists haben mich absolut überrascht, da ich damit absolut nicht gerechnet hätte. Das Buch war für mich definitiv ein Pageturner.

„Schweigende Seele“ war mein erstes Buch der Autorin, aber wird definitiv nicht mein letztes Buch von ihr gewesen sein. Allein wegen ihres Schreibstils will ich unbedingt mehr von ihr lesen. Auch die anderen Bücher der Autorin Andrea Reinhardt klingen wirklich vielversprechend und ich freue mich schon auf den nächsten Thriller von ihr.

Fazit:

Ich war wirklich sehr gespannt auf das Buch „Schweigende Seele“, da es mich sofort angesprochen hat. Bereits in den ersten Seiten konnte mich das Buch in seinen Bann ziehen und hat mich auch nicht mehr losgelassen.

Das Buch wird aus drei verschiedenen Zeitsträngen (angefangen 1994, 2018 und 2020) erzählt, aber ich hatte dennoch nie das Gefühl, dass ich nicht mehr hinterherkommen würde oder ähnliches. Ich war einfach sehr schnell gefangen in der Geschichte.

Ab und an hatte ich meine Probleme mit der Protagonistin Lisa, aber andererseits konnte ich ihr Verhalten in dieser Extremsituation auch verstehen. Ihre Nerven lagen einfach blank und ich weiß nicht, wie ich reagiert hätte.

Den Schreibstil habe ich von der ersten Seite an sehr gemocht, denn er war flüssig, spannend, erschreckend, angenehm und sehr bildlich. Ich bin nur so durch die Seiten gelogen.

Eigentlich dachte ich, ich wüsste wie das Buch ausgehen würde, aber ich habe mich sehr sehr getäuscht. Am Ende konnte es mich sehr überraschen und besonders zwei Plottwists haben mich einfach nur noch sprachlos zurückgelassen.

Dieser Thriller war zwar mein erstes Buch der Autorin, aber wird ganz sicher nicht mein letzter gewesen sein.

„Schweigende Seele“ ist ein überraschender Pageturner, der mich überraschen und überzeugen konnte.

4,5⭐️ von 5⭐️

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Veröffentlicht am 04.03.2022

Fesselnder Thriller

LARA. der Anfang.
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Ich habe mich sehr auf „Lara – der Anfang“ gefreut, weil ich die Liebesromane der Autorin sehr mag und gespannt darauf war, wie mir ihre Bücher in einem anderen Genre gefallen würden. Es ist schon eine ...

Ich habe mich sehr auf „Lara – der Anfang“ gefreut, weil ich die Liebesromane der Autorin sehr mag und gespannt darauf war, wie mir ihre Bücher in einem anderen Genre gefallen würden. Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich einen Thriller gelesen habe, weil mich die letzten 2-3 sehr enttäuscht haben und ich deshalb eine Pause gemacht habe. „Lara – der Anfang“ war für mich der perfekte Start, um wieder in das Genre zu kommen.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir wirklich sehr leicht. Der Prolog macht es richtig spannend, weil man unbedingt wissen möchte, wie es zu dieser Szene gekommen ist.

Man lernt gleich zu Beginn die beiden Protagonistinnen Bobby und Lara kennen, die seit einiger Zeit in einer Beziehung sind. Doch ihre junge Liebe wird bald auf eine sehr sehr harte Probe gestellt. Kann die Beziehung zwischen Bobby und Lara das überleben?

Lara bekommt einen Anruf eines Altenheims, in dem ihr die Nachricht überbracht wird, dass ihr Großvater, ihr letzter lebender Verwandter, gestorben ist. Lara hatte als Kind ein gutes Verhältnis zu ihrem Großvater und verbrachte viel Zeit mit ihm. Doch dann geschah etwas und der Kontakt brach ab. Sie hatte ihn nur noch zwei Mal gesehen. Einmal bei der Beerdigung ihrer Mutter vor vierzehn Monaten und dann noch einmal kurz darauf.

Lara möchte das Erbe ihres Großvaters auf keinen Fall antreten, aber da wäre noch das Haus am Meer ihres Opas. Bobbi scheint von einer einsamen Hütte am Meer mitten im Winter sofort angetan zu sein und so überredet sie ihre Freundin dazu, dort Urlaub zu machen. Doch für Lara ist es nicht nur ein Urlaub, sondern sie weiß, dass sie dort wahrscheinlich Antworten auf Fragen bekommt, die sie sich selbst nicht traut zu stellen. Was war der Grund für den plötzlichen Bruch zwischen ihr und ihrem Großvater vor achtzehn Jahren? Und haben die Alpträume, die sie seitdem plagen etwas damit zu tun?

Mitten im Winter. Ein Haus am Meer. An einem menschenleeren Strand.

Es klingt wie die perfekte Auszeit. Man kann sich näher kennenlernen, sich noch näherkommen und einfach mal die Seele baumeln lassen. Oder? Weg vom Stress der Uni, weg von den Verpflichtungen, weg von Social Media und dem Immer-am-Handy-sein.

Doch bereits am ersten Tag passieren merkwürdige Dinge. Und langsam, aber sicher entwickelt sich der geplante Erholungsurlaub zu einem Alptraum.

Das Eingangslicht ist nach ihrem Restaurant-Besuch aus, obwohl sie es angelassen haben. Der Strom scheint nicht mehr zu funktionieren und dann wäre da auch noch das Geräusch einer zuschlagenden Tür, dass Lara gehört hatte. Dann sah Lara aber auch noch Schatten vor ihrem Haus, die aussahen wie ein Mann.

Bildete sich Lara all das nur ein, weil das Haus und der Winter sich zu sehr einem Horrorfilm ähnelten? Doch Bobbi und sie fanden immer wieder plausible Erklärungen. Das Haus ist schon alt, da kann es sicher mal passieren, dass der Strom kaputt ausfällt. Das Geräusch der Tür war sicher nur der Wind.

Doch es passieren immer merkwürdigere Dinge, für die sich keine Erklärungen mehr finden lassen. Aber dann wären da auch noch die schrecklichen Entdeckungen im Haus ihres Großvaters, die Lara und Bobbi sehr zu schaffen machen. Sie sind nicht mehr allein in dem Haus am Meer, umgeben von Wald. Weit und breit keine Menschenseele, der ihnen helfen könnte.

Immer mehr Angst und Panik macht sich breit, bis Lara und Bobbi nur noch zu zweit und Messer als Waffen das Wohnzimmer, ihr umfunktioniertes Zimmer für alles, verlassen. Sie sind gefangen und der Alptraum geht weiter.

Charaktere in Thrillern zu beschreiben ist wirklich schwierig. Es ist nicht so wie bei einem Liebesroman, indem du sagen kannst, dass dir die Charaktere sehr sympathisch waren. Denn bei diesem Thriller zweifelst du alles an. Ich habe keinen der Beiden wirklich mehr trauen können, weil was wäre, wenn …

Auch wenn immer wieder Zweifel aufkamen, war mir Lara eigentlich sehr sympathisch. Ich konnte ihr Verhalten gut nachvollziehen und fand sie wirklich wahnsinnig mutig und stark. Selbst wenn sie voller Panik war, versuchte sie Bobbi zu beruhigen. Ihre Ideen waren meist sehr gut durchdacht und teilweise echt genial. Sie war verängstigt und vorsichtig und gleichzeitig aber auch mutig und stark. Diese Eigenschaften habe ich sehr an ihr bewundert. Aber sie tat mir auch wahnsinnig leid. Sie musste so viel durchmachen und immer, wenn ich dachte, sie hätte es geschafft passierte wieder etwas, was mich schockiert zurückgelassen hat.

Die Geschichte wird aus Laras Perspektive erzählt, deshalb war mein Misstrauen recht gering und meine Zweifel niedrig. Sie flammten immer nur kurz auf und verloschen dann wieder. Bei Bobbi war das aber nicht der Fall, da man sie quasi nicht dauernd „überwachen“ konnte, da man nichts aus ihrer Perspektive erlebt hat.

Zu Bobbi konnte ich keinen richtigen Draht ziehen, was vielleicht an meinem Misstrauen ihr gegenüber lag, auch wenn sie dieses gar nicht schürte. Es war einfach ein Thriller und ich habe jeden verdächtigt etwas getan zu haben. Bobbi war aber eine sehr fürsorgliche und liebenswerte Person, die für alle Geschehnisse versucht hat, einen nachvollziehbaren Grund zu finden. Das rechne ich ihr wirklich hoch an, denn ich bin mir sicher, dass ich es nicht gekonnt hätte. Sie war für Lara da, wenn diese nicht mehr weiterwusste, und das fand ich wirklich süß. Im Laufe der Geschichte hat man einiges über sie erfahren und deshalb tat sie mir wirklich leid.

Anfangs fand ich das Verhalten von Lara nicht ganz so nachvollziehbar. Geräusche bildet man sich leicht ein oder das Licht kann auch einfach von selbst ausgegangen sein. Ich war da wie Bobbi und habe versucht alles rational zu sehen. Deshalb hatte ich anfangs etwas Probleme wirklich in den Lesefluss der Geschichte zu kommen. Aber spätestens nach 100 Seiten konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen und die Story hat mich richtig gefangen genommen.

Es wurde alles immer dramatischer und krasser und ich fieberte richtig mit. Ich hatte teilweise sogar das Gefühl mitten im Geschehen zu sein. Es wurde immer spannender und spannender und ich habe das Buch durchgesuchtet. Die Geschichte hat mich gefangen genommen und nicht mehr losgelassen, weil es mich so sehr gefesselt hat. Es war teilweise wirklich krass, aber ich hatte dennoch nie das Gefühl, dass es zu viel oder zu krass war. Der Autorin ist es gelungen das spannendste aus dem Buch rauszuholen. Und mir wurde schnell klar, dass A. D. Wilk nicht nur wundervolle Liebesromane schreiben kann, sondern auch fesselnde Thriller.

Der Schreibstil war wahnsinnig spannend, sehr flüssig und angenehm zu lesen. Ich konnte und wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Was mir übrigens sehr gefallen hat ist, dass das Thema LGBTQ+ so gut in das Buch mit eingebaut wurde. Ich habe tatsächlich noch nie einen Thriller mit queeren Charakteren gelesen und fand das wirklich toll. In Thrillern und Krimis sollte es mehr LGBTQ+ Repräsentationen geben und „Lara – der Anfang“ hat gezeigt wie.

Aber noch etwas, was ich bereits aus anderen Büchern der Autorin kenne, hat mir hier wieder sehr gefallen und das sind die Zeichnungen, die sich immer wieder im Buch finden. Sie veranschaulichen die Szenen und unterstützen die Atmosphäre. Ich habe es geliebt!

Fazit:

„Lara – der Anfang“ war mein erster Thriller nach einer langen Zeit und er hat mich auf keinen Fall enttäuscht. Ich mag die Autorin sehr gerne und habe alle Liebesromane von ihr bisher geliebt und war deshalb sehr gespannt, wie mir ein Thriller aus ihrer Feder gefallen würde. Und was soll ich sagen? Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Ich war total gefesselt von der spannenden Handlung und dem eisigen und dunklen Setting. Es hat einfach alles gepasst und konnte mich nicht mehr loslassen. Spätestens ab Seite 100 wusste ich, dass die Autorin nicht nur wundervolle Liebesromane schreiben kann, sondern auch spannende Thriller.

Das Ende kam viel zu schnell, weil ich gar nicht mehr aufhören wollte zu lesen. Und eines ist gewiss: Ich brauche Band 2 ganz dringend.

„Lara – der Anfang“ ist ein fesselnder Thriller, der einem nicht mehr loslässt. Herzklopfen und Gänsehaut garantiert.

4,5⭐️ von 5⭐️

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Veröffentlicht am 04.03.2022

Herzensbuch

Heart Story
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Ich habe mich so sehr auf diese besondere Geschichte gefreut. Band 1 „Kissing Lessons“ war ein Highlight, Band 2 „Love Challenge“ ein Herzensbuch. Deshalb habe ich mich so gefreut endlich „Heart Story“ ...

Ich habe mich so sehr auf diese besondere Geschichte gefreut. Band 1 „Kissing Lessons“ war ein Highlight, Band 2 „Love Challenge“ ein Herzensbuch. Deshalb habe ich mich so gefreut endlich „Heart Story“ lesen zu können.

Die Autorin Helen Hoang schreibt Herzensbücher mit einem Thema, dass leider viel zu selten thematisiert wird und das egal in welchem Medium: Autismus. Bereits in Band 1 und 2 ist das Thema präsent und ich habe das Gefühl, dass ich nur durch diese Bücher schon so viel dazugelernt habe. Diese Spektrums-Störung kann bei jedem anders aussehen und das zeigen die Bücher der „Kiss, Love & Heart“-Trilogie meiner Meinung nach wirklich gut.

Gleich an dem Tag, an dem es ankam, musste ich die Geschichte anfangen, da ich so gespannt auf die Geschichte von Anna und Quan war.

Die Beiden lernen sich durch eine Dating Plattform kennen. Annas Freund hat ihr eben mitgeteilt, dass er für einige Zeit eine offene Beziehung möchte, um zu sehen, ob das was sie haben für immer ist. Aber davor möchte er sich noch etwas ausprobieren. Und diesem Grund beschließt Anna einen One-Night-Stand zu haben und meldet sich in der App an. Auch Quan möchte nur etwas für eine Nacht, aber das aus einem ganz anderen Grund. Die Beiden treffen sich und weil ihr erstes Date nicht ganz so geklappt hat wie erhofft, treffen sie sich noch einmal und lernen sich besser kennen.

Der Einstieg fiel mir gleich sehr leicht, da man schnell Anna und ihre aktuelle Lage kennenlernt. Sie war mir ziemlich schnell sympathisch und ich habe viel mit ihr mitgelitten. Annas ganze Leidenschaft ist ihre Violine. Vor einigen Monaten ist sie durch einen Zufall viral gegangen und ist somit zu einer Social-Media-Berühmtheit geworden. Doch nun steht sie vor einem Stillstand. Seit 6 Monaten spielt sie immer und immer wieder die gleichen Takte. Sie macht einen Fehler und fängt von vorne an und das geht, seit sage und schreibe einem halben Jahr so. Sie kann einfach nicht weiterspielen, wenn sie sich verspielt hat, sondern muss von vorne anfangen und damit spielt sie immer und immer wieder die gleichen Takte. Anna muss sich extra einen Alarm an ihrem Handy stellen, damit sie nicht vergisst zu essen und zu trinken und dennoch vergisst sie es öfter, als sie zugeben möchte.

Was ich wirklich toll fand ist, dass das Thema Therapie so ein zentraler Punkt der Geschichte war. Viel zu oft „verschwinden“ psychische Probleme durch die Liebe zum Partner einfach, aber das ist leider absolut unrealistisch, deshalb freue ich mich immer, wenn jemand in Therapie geht und sich professionelle Hilfe holt. Denn das ist wichtig und richtig.

Als Leser merkt man schnell, dass Anna sich anders verhält. Sie denkt über Dinge nach über die viele wahrscheinlich nicht einmal einen Gedanken verschwenden würde. Sie tut das was sie denkt, was andere von ihr wollen. Anna kopiert das Verhalten anderer und versucht es nachzumachen. Sie hat vor dem Spiegel geübt zu Lächeln, damit es so aussieht wie bei anderen und setzt es dann in Situationen ein in denen andere lächeln also macht sie es auch.

Und dann wäre da auch noch Annas Familie. Ich glaube ich habe schon lange keine Familie einer Protagonistin so sehr gehasst wie Annas Familie. Ihre Mutter ist schon schlimm, aber ihre Schwester übertrifft alles. Sie behandelt sie absolut grausam und Anna denkt es wäre normal, dass sie so behandelt wird. Einmal hat Anna ihre Schwester Priscilla ohne das Anhängsel „je“ für ältere Schwester angeredet und dann musste Anna zwei Stunden im Badezimmer knien. Aber auch sonst ist sie eine absolut toxische Person, die Anna die Schuld an allem gibt. Es war einfach erschreckend das alles zu lesen, auch weil Anna das für normal und richtig gehalten hat. Als Anna ihrer Schwester im Laufe des Buches ihre Diagnose des Asperger-Syndroms mitteilt, meint diese nur, dass sie einfach nur faul wäre und aufhören sollte das Geld für eine Therapie auszugeben. Ihre Therapeutin wolle ihr nur das Geld aus der Tasche ziehen und sie solle sich nicht so anstellen.

Ich liebe die Entwicklung, die Anna im Laufe des Buches macht. Sie verhält sich nicht, wie andere es erwarten würden, sondern sie ist so wie sie ist. Ihre Diagnose hat da sicher viel dazu beigesteuert, da sie auf einmal vieles nachvollziehen konnte. Sie hat sich verstanden gefühlt. Das war einfach so schön mitzuerleben wie Anna wächst und wie sie selbstbewusster wird. Ihre Charakterentwicklung ist eines der Dinge, die ich an der Geschichte am meisten mochte.

Ich war teilweise wirklich geschockt von den Aussagen und Taten ihrer Schwester. Beide haben nicht verstanden, dass das Verhalten von Priscilla absolut nicht in Ordnung ist.

Quan dagegen hat ein tolles Umfeld und Freunde, die für ihn da sind. Man kennt seine zwei Freunde bereits aus Band 1 und 2 der Trilogie. Es war einfach ein Riesenkontrast zwischen Annas und Quans Umfeld.

Quan war mir von Anfang an ebenfalls sehr sympathisch. Er ist so aufmerksam, liebenswürdig und man muss ihn einfach gernhaben. Er hatte es in der Vergangenheit nicht leicht und das Thema, das dabei aufgegriffen wurde, fand ich wirklich spannend und interessant, da ich es bisher noch nie irgendwo gelesen hatte. Quan hat einfach immer gemerkt, wenn es Anna nicht gut ging und hat sein möglichstes versucht um ihr so gut wie möglich zu helfen. Quan ist ein herzensguter Mensch.

Neben dem Thema Autismus, Therapie, toxische Familien und Quans Päckchen gab es aber noch ein zentrales und sehr wichtiges Thema in der Geschichte. Die Geschichte war nicht unbedingt leichtes Gepäck durch seine Themen, aber es war dennoch nicht erdrückend. Es war einfach so wichtig und interessant. Ich mag es immer, wenn Dinge thematisiert werden, über die in der Gesellschaft und den Medien nicht/kaum geredet wird und das war hier der Fall. Es waren einige Themen, aber dennoch hatte ich nicht das Gefühl, dass es zu viele wären und das Buch davon überladen worden wäre. Es war einfach genau so richtig.

Insgesamt wurde mehr Wert auf Annas Situation und ihren Umgang damit gelegt als auf die Beziehung von Anna und Quan. Ein bisschen habe ich die Beziehung der Beiden vermisst, aber ich konnte dennoch alles gut nachvollzeihen, da man die Chemie einfach gespürt hat auch durch die Seiten hindurch.

Der Schreibstil war berührend, spannend, emotional und gleichzeigt so flüssig. Ich konnte mir alles wirklich gut vorstellen und ich fand die Charaktere so authentisch und habe sie (außer Annas Familie) sehr in mein Herz geschlossen.

Ich hoffe sehr, dass noch mehr von Helen Hoang kommt, da ich ihre Bücher sehr geliebt habe. Ich denke auch nach dem Beenden der Geschichten oft an die Geschichte und die Charaktere. Alle drei Geschichten sind etwas ganz Besonderes für mich und die Reihe ist eine absolute Herzensreihe.

Fazit:

Ich habe mich sehr auf Band 3 der „Kiss, Love & Heart“-Trilogie gefreut und ich wurde nicht enttäuscht. Der Einstieg fiel mir sehr leicht und ich habe sowohl Anna als auch Quan schnell in mein Herz geschlossen. Beide waren so liebenswürdig und authentisch und ich habe viel mit ihnen gelitten. Quan und Anna sind Charaktere, die ich so schnell nicht vergessen werde.

In „Heart Story“ werden viele wichtige Themen thematisiert, die man leider viel zu selten in anderen Medien findet. Autismus, toxische Familien und einige weitere Themen, die teilweise wirklich bedrückend waren, aber dennoch war die Geschichte nicht zu voll und erdrückend. Helen Hoang hat es geschafft die perfekte Balance zwischen wichtigen Themen und Humor zu erschaffen.

Der Schreibstil war wirklich sehr emotional, spannend und berührend aber gleichzeitig auch flüssig. Ich habe das Buch innerhalb kürzester Zeit beenden können, weil ich gar nicht mehr aufhören konnte zu lesen.

„Heart Story“ ist wie auch seine Vorgänger ein absolutes Herzensbuch mit wichtigen Themen, authentischen Charakteren und einem berührenden Schreibstil.

4,5⭐️ von 5⭐️

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Veröffentlicht am 04.03.2022

Ein richtig tolles Debüt

Vergessene Götter
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Ich war wahnsinnig gespannt auf das Buch. „Vergessene Götter“ von Norah und Cory habe ich bereits in der Selfpublisherwoche mit anderen Bloggern vorgestellt und war da schon total von der Geschichte und ...

Ich war wahnsinnig gespannt auf das Buch. „Vergessene Götter“ von Norah und Cory habe ich bereits in der Selfpublisherwoche mit anderen Bloggern vorgestellt und war da schon total von der Geschichte und den Charakteren angetan.

Deshalb war es für mich auch eine riesige Freude und Ehre das Buch testlesen zu dürfen. Eigentlich wollte ich mir bewusst viel Zeit für das Buch nehmen, aber nach einer Zeit war ich so vertieft, dass ich gar nicht mehr aufhören konnte zu lesen.

Die 18-jährige Philomena Correia ist ein großer Familienmensch und eigentlich ein ganz normales Mädchen, dass mit ihren Eltern auf Madeira lebt. Sie hat normalerweise lange blonde Haare, die aber im Winter aus nicht erklärbaren Gründen pechschwarz werden. Philomena ist ein großer Film- und Computernerd, vor allem Minecraft und Star Trek stehen bei ihr hoch im Kurs.

Sie freut sich schon sehr auf den Ausflug mit ihren besten Freunden Luisa und Rafael und ihrer Klasse, denn es geht für zwei Wochen nach Griechenland. Was als normaler Schulausflug anfängt wird zum größten Abenteuer für Philomena, dabei fängt es am Anfang schon einmal sehr doof an. Bei der Buchung ist ein Fehler unterlaufen und so befindet sich Philomena nicht mit ihrer besten Freundin in einem Zimmer, sondern mit Atarah und Anna. Atarah Walsh kommt aus England und die 18-jährige Anna kommt aus Berlin. Annas Bruder Aaron ist ebenfalls bei dem Ausflug mit dabei. Auch wenn die drei vermutlich nicht unterschiedlicher sein könnten verstehen sie sich von der ersten Sekunde an richtig gut und verbringen viel Zeit miteinander.

Eines Abends steht plötzlich ein Typ vor ihrer Tür, der sich als Argos – Botengott des Olymps und blut- und seelenverwandt mit Hermes vorstellt. Außerdem behauptet er, dass sie – Philomena, Atarah, Aaron und Anna – vergessene Götter wären. Außerdem lädt Argos die vier in das Reich der Götter, den Olymp, ein. Erst halten die vier das für einen schlechten Scherz, als Atarah ihnen erzählt, dass sie in Altgriechisch miteinander reden. Für die anderen ist das unbegreiflich und einfach nur komisch, doch Argos sagt, dass er morgen zur selben Zeit alles erklären wird und wenn sie wollen, sie dann in den Olymp mitnimmt.

Währenddessen ist Melas, der im Olymp wohnt absolut nicht begeistert von der Idee, dass die vergessenen Götter zu ihnen in den Olymp kommen. Aber gegenüber Zygios hat er nicht viel zu melden, da dieser aus der Blutlinie des Zeus stammt.

Melas ist 19 Jahre alt und im Olymp aufgewachsen. Seine Blutlinie ist die des Hades, aber er kann und will seinen inneren „Hades“ bis heute nicht akzeptieren. Er leugnet diese Seite in sich und an manchen Tagen hasst er diesen Teil in sich sogar. Die Protagonistin Philomena nennt das Ganze im Laufe der Geschichte auch „sein Hades-Problem“.

Melas ist stur, arrogant, impulsiv, sarkastisch, misstrauisch, vor allem Fremden gegenüber und sehr leicht reizbar. Außerdem ist er ausschließlich auf seine eigenen Pläne fokussiert. Da passt es ihm also gar nicht, wenn eine kleine Horde Menschen, seine Pläne durchkreuzen, vor allem aber Philomena – deren Blutlinie, die der Persephone ist- kann er nicht ausstehen. Er will nicht, dass sich die Geschichte von Hades und Persephone mit ihnen wiederholt, deshalb geht er auf Abstand und versucht Philomena zu hassen. Aber ob das so wirklich gelingt, ist fraglich.

Wenn man Melas mit einer Farbe beschreiben müsste, wäre das mit ziemlicher Sicherheit schwarz. Denn Melas hat schwarze Augen, schwarze Haare, die ihm meistens chaotisch in die Stirn hängen und auch seine Outfits sind komplett schwarz. Meistens trägt er die Kampfuniform der Unterwelt, die natürlich (wie sollte es auch anders sein) ebenfalls schwarz ist.

Seine Attribute sind das Feuer und Pfeil und Bogen. Und auch wenn er das Paradebeispiel eines Gottes ist, hat er eine Schwäche, die ihn in meinen Augen sehr menschlich wirken lässt und das sind Süßigkeiten.

Als Melas und Philomena das erste Mal aufeinander treffen funkt es sofort zwischen den Beiden, auch wenn sie das vielleicht nicht glauben wollen. Aber die Beiden müssen gemeinsam auf eine wichtige Mission und so kommen sie sich auch unweigerlich näher und das passt vor allem Melas ganz und gar nicht.

Man sollte Melas am Anfang vermutlich nicht unbedingt mögen, weil er so launisch und teilweise auch aggressiv ist, aber ich habe mein Herz dennoch ziemlich schnell an ihn verloren. Er ist ein so starker Charakter und das mochte ich sehr gerne an ihm. Er lässt sich nicht gerne die Meinung sagen und tut immer so als wäre ihm sein bester Freund Aecheus, der aus der Blutlinie des Poseidon – und später auch Philomena nicht wichtig, dabei würde er vermutlich für Beide sterben, auch wenn er es wohl eher nicht laut aussprechen würde.

Die Verbindung zwischen Philomena und Melas ist von Anfang an sehr stark und kraftvoll. Manche Charaktere haben diese Bindung wahrscheinlich erst nach einigen Wochen, aber die Beiden haben sie innerhalb weniger Tage. Man spürt die Chemie zwischen ihnen einfach bis über den Buchrand hinaus und ich freue mich schon jetzt wahnsinnig dolle auf Band 2 und Band 3.

Philomena ist eine extrem mutige und starke Protagonistin, die ich schnell in mein Herz geschlossen habe, weil sie so eine wundervolle Art hatte. Sie denkt nicht nur immer an sich, sondern auch an ihre Freunde und an die Menschen, die ihr wichtig sind. Ihr geht einiges sehr nahe, zum Beispiel, wenn sich Melas wieder mal wie ein totales Arschloch verhalten hat. Nicht jeder hätte die Aufgaben so gut gemeistert wie Philomena, die von all dem Götterzeug anfangs total überrumpelt war.

Melas hat im Laufe der Geschichte eine wirklich schöne Charakterentwicklung durchgemacht. Philomena tut ihm und seinem inneren Hades wirklich gut. Es sorgt sich um sie und merkt auf einmal, wenn er jemandem im Zorn psychisch verletzt. Bei manchem ist ihm das immer noch egal aber nicht bei Philomena, die er beschützen will. Melas hilft ihr, wo er nur kann, und merkt dabei gar nicht wie groß das ist was er für sie tut. Er muss erstmal mit seinen neuen Gefühlen klarkommen, denn die sind so ungewohnt für ihn. Aber spätestens am Ende merkt man was er alles für Philomena machen würde.

Aber nicht nur die Protagonisten habe ich in mein Herz geschlossen, sondern auch die Nebencharaktere, vor allem aber Aecheus und Atarah mochte ich sehr. Aber nicht nur einzeln waren sie toll, sondern auch zusammen habe ich sie sehr gemocht. Ich freue mich schon auf Band 2, wenn ich all meine Herzenscharaktere wieder treffen kann.

Ich war von Anfang an in der Geschichte drinnen. Eigentlich wollte ich die Geschichte genießen und über mehrere Tage verteilet lesen, damit ich mehr von den Göttern haben würde aber am Ende ging es einfach nicht mehr und so habe ich das Buch in zwei oder drei Sitzungen gelesen.

Zu dem tollen Lesefluss hat auf jeden Fall der angenehme und flüssige Schreibstil viel dazugetan. Ich habe beim Lesen alles um mich herum vergessen und war total in der Geschichte drinnen und habe mich immer wie mitten im Geschehen gefühlt.

Die Idee von „Vergessene Götter“ fand ich von Anfang an ganz großartig. Es war einmal etwas ganz anderes, was ich so bisher noch nie gelesen hatte und das hat es für mich umso spannender und interessanter gemacht. Also allein der Plot konnte mich sehr schnell von sich überzeugen.

Die Geschichte wird hauptsächlich aus den Sichten der Protagonisten Melas und Philomena geschrieben, aber im Laufe der Geschichte bekommen auch die wichtigsten Nebencharaktere einen Auftritt. Vor allem das Kapitel aus Zygios Sicht war wahnsinnig interessant. So lernt man auch die Nebencharaktere und deren Sicht auf die Dinge besser kennen, was mir sehr gefallen hat.

Am liebsten mochte ich aber die Kapitel von Melas, da über den Kapiteln immer ein selbstgeschriebenes Gedicht von Melas stand und das fand ich einfach immer besonders. So hat man einfach einen noch besseren Einblick in seine Gefühlswelt bekommen.

Das Buch beinhaltet zwar sehr viele Charaktere – im Olymp sowie auch in der Oberwelt – aber ich hatte nie das Gefühl, dass es zu viele auf einmal waren oder ich den Überblick verlieren würde. Das ist sicher nicht einfach und deshalb ziehe ich meinen Hut vor den Autorinnen, die das so gut gemeistert haben.

Ich mochte das Buch bereits, aber spätestens als zwei meiner liebsten Tropes darin vorgekommen sind habe ich es geliebt. Einmal gab es das sehr beliebte One-Bed-Trope aber auch eine umgewandelte Form des Touch-her-and-I-will-kill-you-Trope, und zwar dem Talk-badly-to-her-and-I-will-kill-you-Trope. Bei beiden Szenen hatte ich vermutlich Herzchen in den Augen.

Und dann kam auf einmal das Ende und das war mehr als nur gemein. Ich saß mit offenem Mund vor dem Buch und dachte nur so: Als ob, das kann doch nicht sein. Was ist das bitte für ein mieses Ende. Ich möchte weiterlesen, und zwar am besten gleich. Das kann doch nicht das Ende sein, das darf nicht das Ende von Band 1 sein. Wie soll ich denn noch so lange auf Band 2 warten? Wie?

Man könnte sagen ich war geschockt und wusste nicht mehr was ich machen sollte.

Ich freue mich wahnsinnig auf die weitere Geschichte, auch wenn ich ehrlich gesagt etwas Angst vor dem weiteren Verlauf habe. Außerdem freue ich mich darauf allen Charakteren – hoffentlich lebend – wieder zu begegnen.

Fazit:

Mich hat „Vergessene Götter“ in allen möglichen Weisen positiv überraschen können.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, flüssig und spannend. Ich hatte das Gefühl immer mitten im Geschehen zu sein. Außerdem habe ich immer die Zeit und den Alltag um mich herum vergessen.

Die Idee fand ich einfach großartig und ich liebe sie immer noch sehr. So etwas in der Art habe ich bisher noch nie gelesen und deshalb war es ein umso spannenderes Abenteuer.

Aber auch die Charaktere sind mir schnell ans Herz gewachsen. Philomena mit ihrer mutigen Art, Melas mit seinem kleinen oder größeren Hades- und Agressionsproblem. Aber auch die Nebencharaktere waren tolle authentische Charaktere, die ich mochte (zumindest die meisten) andere Charaktere dagegen konnte ich nicht ausstehen Zygios ist da ein sehr gutes Beispiel.

„Vergessene Götter“ ist ein mehr als gelungenes Debüt, das ich sehr in mein Herz geschlossen habe und nicht mehr loslassen konnte.

4,5⭐️ von 5⭐️

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