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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.01.2023

In der arktischen Eiswüste

The Dark
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Kate will ihren eigenen Problemen entfliehen und meldet sich auf eine Stellenanzeige. Ein Jahr als Ärztin in der Antarktisstation, das klang für Kate North nach Abenteuer. Sie kam als Ersatz für den französischen ...

Kate will ihren eigenen Problemen entfliehen und meldet sich auf eine Stellenanzeige. Ein Jahr als Ärztin in der Antarktisstation, das klang für Kate North nach Abenteuer. Sie kam als Ersatz für den französischen Arzt Jean-Luc, der vor zwei Monaten im Eis gestorben ist. Der Tod von Jean-Luc liegt über der Station wie ein Fluch, denn gleichzeitig wird Alex beschuldigt das Ausrüstungsmaterial nicht genügend kontrolliert und so den Tod des Arztes verschuldet zu haben. Alex fühlt sich verantwortlich, beschwört aber, dass er die Gegenstände genau geprüft hat. Kate ahnt, dass der Tod von Jean-Luc kein Unfall war und versucht Licht ins Dunkel zu bringen, hat aber mit eigenen Dämonen zu kämpfen.

Zu Beginn werden die handelnden Personen vorgestellt, die auf der Antarktisstation leben und arbeiten. Auch die Internationalität ist erkennbar. Durch die bildhaften Beschreibungen spürt man die Kälte und die unmenschlichen Bedingungen in der arktischen Eiswüste. Etwas gestört hat mich die Tablettenabhängigkeit von Kate, wenn man bedenkt, dass es für die Stelle als Ärztin ein strenges Auswahlverfahren gegeben hat und die Abhängigkeit nicht aufgefallen ist.

Für einen Thriller hätte ich mir von Beginn an mehr Spannung gewünscht. Die Geschichte entwickelt sich langsam bis sie kurz vor Schluss den Höhepunkt erreicht. Trotzdem hat es mir Freude bereitet, mit zu rätseln.

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Veröffentlicht am 23.01.2023

Was geschah mit Emily?

Dunkelziffer
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Ein neuer Fall, der aufgeklärt werden muss, von der A-Gruppe, dem Spezial-Ermittlerteam aus Stockholm. Der Einstieg in das achte Buch von Arne Dahl „Dunkelziffer“ um die A-Gruppe gestaltete sich schwierig.
Eine ...

Ein neuer Fall, der aufgeklärt werden muss, von der A-Gruppe, dem Spezial-Ermittlerteam aus Stockholm. Der Einstieg in das achte Buch von Arne Dahl „Dunkelziffer“ um die A-Gruppe gestaltete sich schwierig.
Eine Klassenfahrt führt zu einem Hof dicht am Wald. Es gab eine Absprache, dass niemand den Garten verlässt, ohne einen Erwachsenen Bescheid zu sagen. Doch plötzlich ist Emily verschwunden. Eine Suchaktion wird von Lehrern, Eltern und Schülern gestartet. Sie haben keinen Erfolg und die Polizei wird alarmiert. Der Fall der verschwundenen Emily wird in die routinierten Hände der A-Gruppe gegeben, da man internationale Verbindungen vermutet, denn es waren mehrere Fahrzeuge mit baltischem Kennzeichen gesehen worden. Gleichzeitig wird festgestellt, dass sich drei aktenkundige Pädophile in der Gegend aufhalten. Doch auch ein uraltes Skelett und eine geköpfte Leiche spielen eine Rolle.
Die Geschichte beginnt etwas schleppend und langatmig. Die Suchaktion nach Emily wird aus den verschiedenen Blickwinkeln der Beteiligten geschildert. Dieses verwirrt mehr, als das es Klarheit vermittelt. Nur langsam wird Spannung aufgebaut, die immer wieder durch detaillierte Beschreibungen unterbrochen wird. Es ist kein Buch, das man so nebenbei lesen kann. Eine Konzentration auf die Geschichte ist schon erforderlich, denn bei den vielen unterschiedlichen Handlungssträngen ist es nicht einfach die Übersicht zu behalten.
Wer bis zum Ende des Buches durchhält, kann erleben wie die von Arne Dahl verstreuten vielen kleinen Puzzleteilchen in einem spannenden Finale zusammengefügt werden.

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Veröffentlicht am 21.01.2023

Zufall über Zufall

Das Herz ihrer Tochter
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Viele Schicksalsschläge treffen June Nealon. Ihren ersten Mann verliert sie bei einem Autounfall. Doch dann findet sie in den Polizisten Kurt Nealon einen neuen Ehemann und Vater für ihre Tochter Elizabeth. ...

Viele Schicksalsschläge treffen June Nealon. Ihren ersten Mann verliert sie bei einem Autounfall. Doch dann findet sie in den Polizisten Kurt Nealon einen neuen Ehemann und Vater für ihre Tochter Elizabeth. Ein Sexualstraftäter setzt diesem Glück ein Ende und ermordet ihren zweiten Mann und ihre Tochter. Das einzige was sie noch am Leben hält, ist ihr ungeborenes Kind. Elf Jahre nach der Geburt ihrer Tochter Claire schlägt das Schicksal wieder zu. Claire hat einen Herzfehler und benötigt dringend ein Spenderherz.
Shay Bourne, der Mörder ihres Mannes und ihrer Tochter, wurde zum Tode verurteilt und wartet nun auf die Vollstreckung des Urteils. Als er von Claires Erkrankung hört, ist sein sehnlichster Wunsch, sein Herz der kranken Tochter von June zu spenden. Oh Wunder, es passt. Doch Claire und June wollen das Herz des Mörders nicht haben.
Die Geschichte handelt überwiegend von Shay Bourne. Sie wird abwechselnd aus vier verschiedenen Perspektiven geschildert. Mal aus der Sicht des zweifelnden Priesters Michael, der als Student in der Geschworenenjury gesessen hat und dem Todesurteil zu stimmte. Dann aus der Perspektive von der übergewichtigen Anwältin Maggie, die die Todesstrafe abschaffen möchte. Auch von dem an Aids erkrankten Lucius, einem Zellennachbarn im Gefängnis, erfahren wir etwas über Shay. Dann erzählt die verzweifelte June aus ihrer Sicht.
Die ständig wechselnden Erzählperspektiven waren teilweise sehr interessant, haben aber auch den Lesefluss etwas gehemmt. Die Grundthemen Todesstrafe und Religion fand ich einerseits faszinierend, gleichzeitig sind die religiösen Diskussionen für mich ein bisschen zu langatmig ausgefallen.
Jodi Picoult hat wieder ein schwieriges Thema aufgegriffen und ich bewundere ihre Erzählkunst, aber ich habe schon bessere Bücher von ihr gelesen. Mich haben am meisten die viel zu vielen Zufälle gestört.

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Veröffentlicht am 21.01.2023

Auswanderung nach Australien

Das Lied der roten Erde
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Das Buch erzählt die Geschichte von Moira, einer jungen nicht angepassten Frau aus Dublin. Zum Leidwesen ihrer Eltern hat sie sich an dem Abend ihres Debüts nach dem ersten Tanz heimlich aus dem Ballsaal ...

Das Buch erzählt die Geschichte von Moira, einer jungen nicht angepassten Frau aus Dublin. Zum Leidwesen ihrer Eltern hat sie sich an dem Abend ihres Debüts nach dem ersten Tanz heimlich aus dem Ballsaal geschlichen, um ihrer Stute Dorchas bei der Geburt des ersten Fohlens beizustehen. Der Skandal war perfekt. Hausangestellte kündigten, ihr Vater verlor Kunden und nur noch wenige Freunde standen der Familie bei. Von daher waren ihre Eltern hoch erfreut, als der Arzt Dr. Alistair McIntyre, der nur zwei Jahre jünger als ihr Vater war, um ihre Hand anhielt. Auch eine verzweifelte Lüge half Moira nicht, der Hochzeit zu entgehen, die kurzfristig stattfand, da McIntyre nach Australien auswandern wollte, um dort als Arzt in einer Sträflingskolonie zu arbeiten. In New South Wales angekommen, fühlt sich Moira sehr einsam an der Seite ihres ungeliebten Ehemanns und ihre Abneigung gegen ihn wächst immer mehr. Als der Sträfling Duncan sie vor der Vergewaltigung eines Aufsehers rettet, kommen sich beide näher und treffen sich heimlich. Hat ihre Liebe eine Zukunft?

Der bildhafte Schreibstil von Inez Corbi ist flüssig und verständlich. Man kann Moira gut verstehen, dass sie von der Heirat mit dem alten Arzt Dr. McIntyre nicht begeistert war. Denn sein Verhalten in der Hochzeitsnacht lassen auf einen lieblosen Mann schließen, der sie nur geheiratet hat, um einen Nachkommen zu zeugen. Schon nach wenigen Seiten fühlt man sich mitten im Geschehen und ist gespannt, wie sich die Geschichte weiter entwickelt. Leider bleibt die Spannung der ersten Seiten nicht bis zum Schluss bestehen, sondern flacht stellenweise ab. Einige Vorkommnisse sind vorhersehbar, andere wirken unglaubwürdig. Trotzdem ein interessantes Buch, in dem man an trüben kalten Wintertagen in eine andere Zeit und einen anderen Kontinent abtauchen kann.

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Veröffentlicht am 06.01.2023

Ein solider Krimi

Die Nordseefalle
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Am Sonntagmorgen hatte man den Tagelöhner Hinrich Dahl in der Heide bei Husum gefunden, wo er seinen Rausch ausschlief und dabei lag er mitten auf einen Toten. Dahl wurde als Täter sofort verdächtigt und ...

Am Sonntagmorgen hatte man den Tagelöhner Hinrich Dahl in der Heide bei Husum gefunden, wo er seinen Rausch ausschlief und dabei lag er mitten auf einen Toten. Dahl wurde als Täter sofort verdächtigt und der junge Anwalt Theodor Storm übernahm den Fall. Bei dem Toten handelt es sich um Orla Christensen aus Kopenhagen. Als noch weitere Morde geschehen, deutet alles darauf hin, dass die Fälle mit einem geheimnisvollen Schatz und der sagenumwobenen gesunkenen Stadt Rungholt in Zusammenhang stehen.

Dies ist der vierte Fall für Anwalt Theodor Storm und seinen Schreiber Peter Söt. Es war für mich kein Problem ohne Vorkenntnisse in die Geschichte hineinzukommen. Der Krimi spielt im Jahr 1844 in Husum. Gut konnte ich mich in die Zeit zurückversetzen, da der historische Teil sehr gut umgesetzt wurde. Zur damaligen Zeit war Schleswig-Holstein noch dem dänischen König unterstellt, der seine Sommer auf der Insel Föhr verbrachte.

Die Geschichte wird aus der Perspektive von dem Schreiber Peter Söt erzählt. Der Krimihandlung ist interessant, verläuft sehr ruhig, aber ich hätte mir mehr Teilnahme an der Ermittlungsarbeit gewünscht, die kam für mich etwas zu kurz.

Ein solider Krimi ohne große Spannung, dessen Augenmerk mehr auf den historischen Teil ausgerichtet ist.

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