Was man über die Zeit wissen sollte...
Wie man die Zeit anhältDer Klappentext:
Wenn Liebe die Zeit besiegt.
Keiner lehrt Geschichte so lebendig wie er ‒ und das hat einen guten Grund: Tom Hazard, Geschichtslehrer und verschrobener Einzelgänger, sieht aus wie 40, ...
Der Klappentext:
Wenn Liebe die Zeit besiegt.
Keiner lehrt Geschichte so lebendig wie er ‒ und das hat einen guten Grund: Tom Hazard, Geschichtslehrer und verschrobener Einzelgänger, sieht aus wie 40, ist aber in Wirklichkeit über 400 Jahre alt. Er hat die Elisabethanische Ära in England, die Expeditionen von Captain Cook in der Südsee, die Literaten und Jazzmusiker der Roaring Twenties in Paris erlebt und alle acht Jahre eine neue Identität angenommen. Eines war er über die Jahrhunderte hinweg immer: einsam. Denn die Nähe zu anderen Menschen wäre höchst gefährlich gewesen. Jetzt aber tritt Camille in sein Leben. Und damit verändert sich alles.
Worum es geht:
Tom Hazard ist alt, sehr alt. In seinem langen Leben hat er schon vieles gesehen und kaum etwas vergessen. Die Last der Erinnerungen wiegt schwer und so manches Mal droht ihn diese Last zu erdrücken. Allen voran sind es die schmerzlichen Erinnerungen an seine längst verstorbene große Liebe, die ihn immer wieder in den Abgrund zu reißen drohen und ihm vor Augen führen, welche Schattenseiten sein langes Leben birgt. Besonders stark treten sie zu Tage, als Tom wieder nach London zurückkehrt, eine neue Identität als Geschichtslehrer annimmt. Und das Schicksal hat einen weiteren Plan, denn es schickt Camille, Französischlehrerin und Toms Kollegin an der Schule. Sein Herz beginnt verräterisch schnell zu schlagen, wenn er sie sieht, doch er darf den Grundsatz der Gesellschaft nicht vergessen - Verliebe dich niemals!
Meine Meinung zum Buch:
Verschroben, schrullig, seltsam, nachdenklich, tragisch und ab und zu auch komisch - das ist Protagonist Tom Hazard, der von verschiedenen Stationen seines langen Lebens erzählt. Angefangen bei seiner Kindheit, die alles andere als leicht war über das 19. Jahrhundert bis ins heutige London werden wir als Leser Zeuge einer meist traurigen Geschichte die zeigt, wie wertvoll die Zeit ist, die wir haben und die auch gleichzeitig die größte Tücke sein kann.
Bisher hatte es Tom wirklich nicht leicht und diese Last, die er mit sich trägt, ist auch gut spürbar, man empfindet Mitleid und Bedauern. Ich habe mich beim Lesen immer wieder dabei ertappt, dass ich mich gefragt habe, wie ich wohl in seiner Situation reagieren würde.
Ebenso wie Tom ist auch der Schreibstil. Zunächst ist die Erzählung in der Ich-Perspektive gewöhnungsbedürftig. Lange, teils verschachtelte Sätze, zeitliche Sprünge vom Jetzt in die Vergangenheit und wieder zurück. Doch genau davon lebt die Geschichte und die Einblicke in Toms Erlebnisse sind wichtig, um alles zu verstehen. Es brauchte ein paar Seiten, bis mich das Buch abholen konnte, doch dafür war es dann ein umso größeres Lesevergnügen. Ich habe mir auch etliche Zitate im Buch markiert und herausgeschrieben.
Fazit:
Ich habe ziemlich lange gebraucht, um das Buch zu beenden. Das liegt vor allem daran, dass es kein Buch ist, welches man in einem Rutsch durchlesen sollte. Stück für Stück habe ich es bewusst genossen und viel daraus mitgenommen. Von Tom können wir viel lernen. Die Zeit ist heutzutage unser wertvollstes Gut, aber auch Fluch und Segen gleichermaßen.
Ein tiefgreifendes Leseerlebnis der etwas anderen Art mit einem besonderen Protagonisten, einem besonderen Schreibstil und vielen kleinen Weisheiten, die das Leben bereichern können!