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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.07.2018

Berühmte Bande

Die Unruhigen
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Es ist nicht leicht, als uneheliches Kind zweier Künstler aufzuwachsen. Die Mutter ist Schauspielerin, reibt sich zwischen Beruf und Kind auf, wodurch die Tochter an wechselnden Orten und mit verschiedenen ...

Es ist nicht leicht, als uneheliches Kind zweier Künstler aufzuwachsen. Die Mutter ist Schauspielerin, reibt sich zwischen Beruf und Kind auf, wodurch die Tochter an wechselnden Orten und mit verschiedenen Kindermädchen groß wird. Der Vater, inzwischen von der Mutter getrennt und mit neuer Familie, ist ein berühmter Regisseur, der Struktur und Regeln liebt.

Linn Ullmann gibt uns einen Einblick in eine berühmte Familie, die dann doch in vielen Belangen völlig normal erscheint. Sie teilt ihre Erinnerungen, die nicht chronologisch, aber dadurch umso tiefgehender sind. Sie schreibt über Familie, Eltern und Kinder und das Altern. Auf Wunsch ihres Vaters trifft sie sich regelmäßig mit ihm, da er gerne ein Buch schreiben möchte. Tonbandaufzeichnungen sind stellenweise direkt wiedergegeben. Aufgrund seiner zunehmenden Demenz wird die Arbeit immer schwieriger. Für mich ist erstaunlich, wie versöhnlich der Ton des Buches ist. Die Autorin scheint den Eltern nichts nachzutragen. Unklar bleibt für mich nur, inwieweit das Buch autobiographische Züge trägt oder fiktiv ist, da dies auf der Rückseite explizit erwähnt wird. In jedem Fall ist das Buch empfehlenswert.

Veröffentlicht am 29.06.2018

Ein Bus voll Mut

Ans Meer
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Anton fährt mit seinem Bus jeden Tag dieselbe Strecke. Er kennt seine Fahrgäste, deren Geschichten, bringt den Kindern ansatzweise gutes Benehmen bei. Glücklich macht ihn sein Beruf trotzdem nicht. Als ...

Anton fährt mit seinem Bus jeden Tag dieselbe Strecke. Er kennt seine Fahrgäste, deren Geschichten, bringt den Kindern ansatzweise gutes Benehmen bei. Glücklich macht ihn sein Beruf trotzdem nicht. Als eines Morgens die todkranke Carla mit ihrer Tochter einsteigt und ihn bittet, sie in ihr Heimatdorf am Meer zu fahren, willigt er nach einigem Zögern ein und bricht aus seinem alten Leben aus. Mehr oder weniger freiwillig mit dabei sind einige höchst unterschiedliche Menschen sowie ein Kaninchen. Eines haben sie alle gemein – eine Stärke und Mut, wenn es darauf ankommt.

Aus irgend einem Grund fällt es mir schwer, dieses Buch zu bewerten. Es hat mich sehr gut unterhalten und ich habe mich mit der Geschichte wohl gefühlt. Die Figuren sind wunderbar skuril und liegen einem sofort alle am Herzen. Das Buch ist in sich rund und hat eigentlich alles, was es braucht, vor allem, da ich persönlich Bücher ohne unnötige Längen bevorzuge. Es ist stellenweise traurig, dann wieder lustig und sogar spannend. Alles ist da und trotzdem fehlt mir ein kleines bisschen Tiefe und etwas, das ich nicht benennen kann. Insgesamt möchte ich es in jedem Fall weiterempfehlen und habe mir selbst die bereits erschienenen Bücher des Autors gekauft.

Veröffentlicht am 29.06.2018

Der Umgang mit Emotionen

Der emotionale Rucksack
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Vivian Dittmar widmet sich in diesem Buch einem sehr interessanten Thema. Wie beeinflussen Erlebnisse und Gefühle aus der Vergangenheit uns und unsere Handlungen oft Jahre später noch. Der Rucksack ist ...

Vivian Dittmar widmet sich in diesem Buch einem sehr interessanten Thema. Wie beeinflussen Erlebnisse und Gefühle aus der Vergangenheit uns und unsere Handlungen oft Jahre später noch. Der Rucksack ist ein sehr schönes und geeignetes Bild für diese Last.

Die Autorin hat einen sehr angenehmen Schreibstil und stützt ihre Ausführungen mit anschaulichen Beispielen. Sie zeigt auf, wie man mit dem Rucksack umgehen kann, wie etwas hinein kommt, wie man ihn wieder leichter macht und wie aus der Last ein Gewinn werden kann. Erklärungen, Tips und praktische Übungen ermöglichen es, dass man aus der Lektüre auch einen echten Nutzen zieht. Die beschriebenen Methoden geben Möglichkeiten an die Hand, aktiv mit dem „Rucksack“ umzugehen. Sicher muss man sich darauf einlassen, ich wage aber zu sagen, dass jeder etwas für sich aus dem Buch mitnehmen kann. Die Übungen habe ich zum Beispiel nicht alle gemacht, da manche darauf ausgelegt sind, sie mit jemand anderem zusammen zu machen, was mir nicht so liegt. Trotzdem habe ich neue Sichtweisen und Ansätze kennen gelernt.

Fazit: Für mich war das Beschriebene neu und es hat mir Spaß gemacht, mich damit auseinander zu setzen.

Veröffentlicht am 09.04.2018

Schönes Kinderbuch für kleine, freche Mädchen

Ziemlich beste Schwestern – Quatsch mit Soße (Ziemlich beste Schwestern 1)
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Sarah Welk lässt in diesem Buch die 7-jährige Mimi aus ihrem Leben erzählen. Mimi lebt zusammen mit Mama, Papa, der 5-jährigen Schwester Flo, zwei Kaninchen, einem Kater und vier Mäusen in einem Dorf. ...

Sarah Welk lässt in diesem Buch die 7-jährige Mimi aus ihrem Leben erzählen. Mimi lebt zusammen mit Mama, Papa, der 5-jährigen Schwester Flo, zwei Kaninchen, einem Kater und vier Mäusen in einem Dorf. Zusammen mit Flo kommt sie auf die eine oder andere abenteuerliche Idee, die mich als Leser immer wieder zum Schmunzeln gebracht haben. Gleichzeitig werden so auf sehr nette Art verschiedene für Kinder relevante Themen behandelt. Der Hauptzweck des Buches ist jedoch sicherlich einfach gut zu unterhalten.

Die Sprache ist kindgerecht und die Geschichten werden von tollen Illustrationen untermalt. Das Einzige, was ich ein bisschen schade finde ist, dass das Buch aufgrund der Farbgestaltung ausschließlich Mädchen ansprechen wird. Vielleicht ist dies so gewollt, da es sich ja auch um „Ziemlich beste Schwestern“ dreht. Dennoch hätte man es ohne Aufwand durchaus etwas geschlechtsneutraler gestalten und z.B. auf die rosaroten, mit Herzchen versehenen ersten und letzten Seiten verzichten können. Das fällt mir vielleicht aber auch nur als Mutter eines lesebegeisterten Sohnes auf.
Dass in einer der Geschichten sehr viel geflucht wird, hat mir ebenfalls nicht gefallen, wobei ich sie beim Vorlesen einfach ausgelassen habe.

Ansonsten kann ich das Buch sicher empfehlen.

Veröffentlicht am 09.11.2017

Nicht eindeutig

Und du wirst den verborgenen Schatz in dir finden
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Atheistin und Unternehmensberaterin trifft auf einen erfolglosen Priester und übernimmt das Marketing für die Kirche. So könnte man das Buch auch zusammenfassen. Dass dieses Aufeinandertreffen an den Beiden, ...

Atheistin und Unternehmensberaterin trifft auf einen erfolglosen Priester und übernimmt das Marketing für die Kirche. So könnte man das Buch auch zusammenfassen. Dass dieses Aufeinandertreffen an den Beiden, die sich schon aus Kindertagen kennen, nicht ohne Spuren vorübergeht ist klar. Die Kirche bekommt ein völlig neues, moderneres Gesicht, Alice macht sich im Gegenzug Gedanken über das Leben und erlebt eine unbekannte Spiritualität.

Gounelle möchte uns mit diesem Buch die Spiritualität näherbringen, die in unserem Leben oft fehlt. So erklärt er es in einem kurzen Film zum Buch. Von diesem Standpunkt aus hätte er auch ein Sachbuch schreiben können, wobei das vermutlich weniger Leser gefunden hätte. Der Roman greift sehr komplexe Themen auf, es werden verschiedene Lehren untersucht bzw. es wird auf sie eingegangen, wobei keine Lösung in dem Sinn geboten wird. Vielmehr regt das Buch dazu an, selbst über das Thema nachzudenken, einen eigenen Weg zu finden. Dass die Kombination von Roman und sachlichen Inhalten gelingen kann, hat das Kinder-/Jugendbuch „Sofies Welt“ gezeigt. Ganz so gelungen ist es für mich bei Gounelles Buch nicht. Totzdem liefert es viel Stoff zum Nachdenken, ist lesenswert und es lohnt sich, dem Buch eine Chance zu geben.