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Veröffentlicht am 16.08.2018

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Immerwelt - Der Anfang
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Erst einmal möchte ich auf das Worldbuilding eingehen, welches ich einzig- und großartig finde.

Es gibt das Ewigleben, welches in zwei mächtige Sphären namens Myriad und Troika unterteilt ist. Die beiden ...

Erst einmal möchte ich auf das Worldbuilding eingehen, welches ich einzig- und großartig finde.

Es gibt das Ewigleben, welches in zwei mächtige Sphären namens Myriad und Troika unterteilt ist. Die beiden Spähren sind erbitterte Feinde und machen sich natürlich gegenseitig bei den Menschen im Land der Ernte (sowas wie die Erde) schlecht. In den Sphären soll für die Menschen im Land der Ernte das "wahre" Leben erst beginnen. Geistwesen leben in den Sphären, welche in einer Hülle dann zum Land der Ernte gelangen können, um die Ungezeichneten (Menschen, welche sich noch nicht für eine Sphäre entschieden haben) auf die jeweilige Seite zu ziehen. In Myriad erwarten einen nach dem Tod/ dem Erstleben angeblich Mondlicht, Schlösser und sollte man "sterben" verschmilzt man mit einer anderen Seele im Land der Ernte. Sonnenschein, Blumen und eine Ewigkeit in Frieden sobald man seine Verpflichtungen erfüllt, erwartet einen in Troika. Ungezeichnete, welche sich nicht für eine Seite entscheiden und sterben, landen in Viele Enden. Dort erwarten einen nur Leid und Schmerz und ist sozusagen die Prynne-Anstalt vom Ewigleben.

Und in genau dieser Prynne-Anstalt beginnt für uns die Geschichte von Tenley, unserer Protagonistin. Tenley wurde dort von ihren Eltern reingesteckt, da sie nicht bei Myriad unterschreiben wollte, der Sphäre, welcher auch ihre Eltern angehören. Sie wird dort gequält und das nur, damit sie endlich bei Miryad unterschreibt, was ihren Eltern weitere Vorteile in deren Leben bringen soll. Doch Ten möchte sich für den richtigen Weg entscheiden, einem, hinter dem sie stehen kann, doch kann und will sie sich noch nicht entscheiden. In der Anstalt lernt sie "die Neue" namens Bow kennen, welche ihre neue Zellengenossin wird. Doch da ist nicht nur Bow, die sie auf einmal vor Vans, dem Leiter der Anstalt, beschützt, sondern auch der super mega gutaussehende Killian. Beiden verbergen ein Geheimnis und wissen, dass es eine große Rolle spielt, für welche Späre sich Ten entscheidet. Wer die beiden sind und wie es weitergeht solltet ihr allerdings selbst nachlesen. Allerdings finde ich, dass der Klappentext schon extrem spoilert. 

Tenley ist eine super interessante Protagonistin, aus deren Sicht sich in der Ich-Perspektive die Geschichte abspielt. Sie hat mein Herz sofort erobert, weil sie ANDERS ist und anders sein finde ich gut. Was sie so besonders macht? Sie liebt Zahlen, hegt eine Leidenschaft für sie und bezeichnet Zahlenkunde auch als ihre Lieblingssucht. Zudem ist sie unglaublich stark, da sie die ganzen Qualen der Anstalt durchsteht, obwohl sie sich ihr Leben auch selbst durch ihre starrköpfige Art schwer macht. Sie wirkt abgestumpft durch die ganzen Qualen, dabei möchte sie einfach nur weg aus der Anstalt und wartet darauf, dass sie das Alter der "Verantwortung" erreicht und sich selbst entlassen kann. Ich finde sie als Protagonistin unglaublich interessant.

Auch die Nebencharaktere waren alle besonders und daher gut auseinander zu halten, obwohl ich davon sehr viele waren. Ich finde aufgrund des Klappentextes könnte man denken, dass es sich um eine Dreiecks-Beziehungskiste handelt, aber das war überhaupt nicht der Fall. Es geht hier eher um Liebe und Freundschaft und nicht um zwei Männer, welche ein Mädchen umwerben. Natürlich gibt es eine Liebesgeschichte, diese ist aber wirklich toll geschrieben. Besonders das gegenseitige necken zwischen Ten und dem "Mann, dessen Namen ich jetzt nicht nenne", haben mir sehr gefallen. Ich finde ihn wirklich sehr charmant.

Das Worldbuilding, wie bereits oben näher beschrieben, hat mich von den Socken gehauen. Eine unglaublich komplexe Welt erwartet den Leser in dieser Geschichte. Von Anfang an war ich fasziniert von den gegensätzlichen Sphären, obwohl ich persönlich mich schon sehr früh für eine hätte entscheiden können. Allerdings spielen bei Tenley viele verschiedene Faktoren eine Rolle, sodass es bei ihr um viel mehr geht, als nur um ihr eigenes Leben oder eher ihren eigenen Tod.

Zudem war es immer wieder super interessant, wenn Tenley über Zahlen nachdachte wie z.B.: im folgenden Zitat:

Zwölf: Die Anzahl der Monate pro Jahr, die Anzahl der Geschworenen und die der Stunden auf einem Ziffernblatt.

Zahlen bestimmen einfach ihr Leben und das hat mich total fasziniert. Solche Passagen kommen nicht ständig vor, aber ab und an und was Ten dann mit den Zahlen in Verbindung bringt war einfach interessant.

Dinge, welche einem am Anfang der Geschichte Fragen aufwerfen und wo man einfach nur wissen möchte, was es mit der Auflösung auf sich hat, verfolgen einem bis zum Ende, werden aber aufklärt. Leider kann ich nicht sehr genau darauf eingehen, da ich sonst zu viel spoilern und das möchte ich unbedingt vermeiden.

Der Schreibstil von Gena Showalter war sehr fesselnd, auch wenn die Spannung nach dem krassen Anfang etwas nachgelassen hat. Ich wollte dennoch immer wieder wissen, wie es nun weitergeht. In der Mitte sowie am Ende gab es kleine Längen, aber Spannung kam dazwischen immer wieder auf.

Einen extremen Plot gab es für mich nicht, aber immer wieder tauchten unerwartete Wendungen auf. Ich liebe unerwartete Wendungen. Zudem wurde es mal zuckersüß, dann wieder spannend, düster und grausam. Für mich war einfach alles dabei und ich glaube mein Herz ist froh, dass das Buch nun beendet ist und es etwas Ruhe hat. Mit dem Ende bin ich wirklich mehr als zufrieden und freue mich nun auf den 2. Band bzw. auf das große Finale mit Ten und den anderen.

Fazit
Tolle komplexe Welt, welche mich sofort eingenommen hat. Gena Showalter konnte mich überzeugen und obwohl die Geschichte sehr in die Science Fiction Richtung geht, was ich eigentlich nicht mag, konnte sie fesseln bis zur letzten Seite. Der Schreibstil war toll und der Einstieg viel mir leicht. Eine klare Leseempfehlung trotz ein paar Längen. Lasst euch von Tenley in ihre Welt entführen. :)

Vielen lieben Dank an den Harper Collins Verlag für das Rezensionsexemplar!
Erhältlich im Buchhandel eures Vertrauens oder direkt beim Verlag.

Eure Neni ♥

Veröffentlicht am 05.08.2018

Eine düstere Mischung aus Schneeweißchen und Rosenrot mit einer Prise Hänsel und Gretel...

Rosen & Knochen
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Da die Hauptgeschichte mit ca. 157 nicht sehr lang ist, würde ich es gern bei dem Klappentext belassen und nicht unbedingt viel mehr zum Inhalt verraten. 

Die Geschichte erzählt uns Muireann, auch Schneeweißchen ...

Da die Hauptgeschichte mit ca. 157 nicht sehr lang ist, würde ich es gern bei dem Klappentext belassen und nicht unbedingt viel mehr zum Inhalt verraten. 

Die Geschichte erzählt uns Muireann, auch Schneeweißchen genannt, aus der Ich-Perspektive. Von der ersten Seite an mochte ich bereits "ihren" Erzählstil oder eher den Schreibstil des Autors. Auf düstere Art werden süße Märchen, so wie viele sie kennen, komplett über den Haufen geworfen und zu einem neuen geformt, zu einem eigenen. Ich finde, dass Christian Handel großartige Arbeit geleistet hat. Sein Schreibstil lässt sich unglaublich flüssig lesen und ich weiß nicht, wann ich zuletzt 150 Seiten am Stück gelesen habe, so wie ich es bei dieser Geschichte. Von mir aus hätte es auch direkt mit den Abenteuern von Rose und Muireann weitergehen können.

"... Hier treibt eine Hexe ihr Unwesen. Eine tote Hexe. Sie nährt sich vermutlich von Angst und sorgt dafür, dass wir sie verspüren. ..." - Rose, Rosenrot

Was mich ebenfalls begeistern konnte ist, dass Muireann und Rose, auch Rosenrot genannt, ein lesbisches Liebespaar sind. Damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet. Das war einfach wunderbar erfrischend und hat dem ganzen etwas modernes verliehen. Wie liebevoll die beiden miteinander umgehen hat mir sehr gefallen und war zwischen dem ganzen Grusel auch etwas "beruhigend". Aber mit vielen anderen Dingen, die ebenfalls in diesem Buch passieren, habe ich ebenfalls nicht gerechnet. Die Geschichte hat mich von Anfang an sehr überrascht. Man beginnt sofort mitten im Geschehen und ist hin und weg. Die zauberhafte Welt hat mir sofort gefallen und als Schneeweißchen und Rosenrot ihre Arbeit beginnen und das Grundstück der Hexe betreten überlief mich direkt ein Schauer! Es war so ein paranormales und gruseliges Feeling. Es war etwas da, was man nicht sehen, aber spüren konnte. Sowas gruselt mich total! Zudem ist der Inhalt an Hänsel und Gretel angelehnt, aber dennoch was ganz Eigenes. Es ist keine Märchen-Adaption wie viele sie kennen.

Leider kann ich euch nicht viel über die Charaktere verraten, da ihr selbst hinter das Geheimnis kommen sollt. Was ich aber verrate: Das Geheimnis ist mega cool und damit habe ich ebenfalls nicht gerechnet. Ich wurde auf so viele Weisen immer wieder positiv überrascht und hoffe, das wir in den nächsten Bänden noch mehr über Rose und Muirann erfahren.

Der Spannungsbogen ging stetig nach oben, aber den Plot habe ich bereits geahnt, auch wenn er noch etwas anders war als ich ihn erwartet hatte. Dennoch war ich die ganze Zeit gespannt, wie der Plot jetzt umgesetzt wird, sodass es weiterhin spannend war.

Sie roch nach Sommer, wie eine Wildblume, selbst im tiefsten Winter. Das war mir bereits bei unserer ersten Begegnung aufgefallen und in diesen Duft hatte ich mich vielleicht noch früher verliebt als in sie selbst. - Muireann, Schneeweißchen

Das Cover finde ich mega schön! Es sind Schneeweißen (links) und Rosenrot (rechts) abgebildet, wie sie sich auf dem Grundstück der Hexe vor dem Hexenhaus befinden. Das Haus ist auch der hauptsächliche Ort des Geschehens. Es gibt keine Ortswechsel, aber das braucht die Geschichte auch gar nicht. Die Beschreibungen des Hauses und was dort alles passierte/ passiert hat mir Gänsehaut bereitet und hat mich schaudern lassen. Im Klappentext steht, dass es ein dunkles Märchen sei, aber das es so dunkel ist, hätte ich nicht erwartet. 

Nach der Hauptgeschichte geht es noch weiter mit einem Nachwort zur Geschichte, indem noch einiges erklärt wird und was soll ich sagen? Es war toll, nochmal etwas über die Hintergründe zu erfahren und noch tiefer in die Welt der beiden Dämonenjägerinnen einzutauchen. Danach erwartet uns eine Kurzgeschichte namens "Der Flötenspieler" welche ebenfalls in der Welt der Hexenwald-Chroniken spielt und eine Mischung aus "Der Rattenfänger von Hameln" und "Rumpelstilzchen" ist. Hierbei handelt es sich auch wieder um ein dunkles, selbstgestaltetes Märchen, welches mich wieder total fesseln konnte. Ich bin einfach ein Fan düsterer Geschichten! :D 

Doch damit ist das Buch noch nicht beendet, denn es gibt noch ein überarbeiteten Artikel des Autors namens "Grimmige Märchen" wo es um die wahren und wirklichen Märchenerzählungen geht und nicht die überarbeiteten und verschönerten, welche wir heute zumeist kennen. Auch davon war ich begeistert wie eigentlich von allem. :D

Fazit
Für alle Fans von dunklen und düsteren Geschichten und Märchen! Schreibstil, Handlung, Charaktere und das Setting haben mir super gefallen und waren toll aufeinander abgestimmt. Zudem ist das Paar lesbisch, was ich irgendwie super  und viel zu selten finde. Eine Geschichte voller Spannung und auch die Liebe kommt nicht zu kurz

Erhältlich im Buchhandel eures Vertrauens oder direkt beim Verlag.

Eure Neni ♥

Veröffentlicht am 03.08.2018

Brutal, grausam, liebevoll, lustig, düster und faszinierend

Elian und Lira – Das wilde Herz der See
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Lira ist eine Sirene und eine Prinzessin, die Tochter der Meereskönigin. Die Sirenen sammeln für jedes ihrer Lebensjahre an ihrem Geburtstag ein Herz, welches sie den Menschen aus der Brust reißen. Sollten ...

Lira ist eine Sirene und eine Prinzessin, die Tochter der Meereskönigin. Die Sirenen sammeln für jedes ihrer Lebensjahre an ihrem Geburtstag ein Herz, welches sie den Menschen aus der Brust reißen. Sollten die Sirenen noch zu jung sind, kümmern sich deren Mütter darum. Lira besitzt bereits 17 Herzen, doch nicht von irgendwelchen Menschen. Es sind Herzen von Prinzen aller Art, daher nennet man sie unter Menschen auch Fluch der Prinzen. Als Lira eines Tages ein Herz herausreißt, dies aber nicht an ihrem Geburtstag macht, fühlt die Meereskönigin sich angegriffen, da Lira sich nicht an ihre Regeln hält. Zur Strafe verwandelt sie Lira in einen Menschen, genau die Wesen, die von den Sirenen am meisten verabscheut werden. Sie soll in diesem "Zustand" das Herz von Prinz Elian herausreißen und der Königin übergeben. Denn Prinz Elian ist ein Piratenprinz welcher mit seiner Mannschaft Sirenen jagt und besonders auf eine hat er es abgesehen: auf den Fluch der Prinzen. Als er eines Tages eine junge Frau aus dem Meer fischt, ahnt er nicht, wen er sich da auf das Schiff geholt hat.

In einer einzigen Bewegung stoße ich meine Faust durch die Brust des Prinzen und reiße sein Herz heraus. - Lira

Die Geschichte ist aus der Ich-Perspektive der beiden Hauptcharaktere Elian und Lira erzählt. Kapitelweise erfahren wir von den beiden die Geschichte aus ihrer Sicht, sodass meinen einen tollen Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt bekommt. Mir hat es besonders gut gefallen, dass die Schriftart je nach Perspektive gewechselt hat. Eine wirklich tolle Idee und etwas besonderes.

Alexandra Christo konnte mich mit ihrem Schreibstil sehr mitreißen und hat mich in die Welt von Piraten und Sirenen entführt. Ihre bildhafte und manchmal harte und düstere Art zu schreiben hat mich komplett in die Welt von Elian und Lira eintauchen lassen.

Lira ist für mich ein ganz besonderer Charakter und das nicht nur, weil sie eine Sirene/ Prinzessin ist. Von Zuhause aus hat sie immer die Peitsche bekommen anstatt Zuckerbrot und wird von ihrer Mutter immer nur abgelehnt und nieder gemacht. Egal was sie tut, sie wird nie gut genug sein. Dies und viele andere Dinge haben sie immer härter werden lassen. In Ihren Kreisen gibt es weder Freundschaft, noch Liebe. Sie ist eiskalt, brutal. Dennoch hat sie es geschafft mir immer sympatischer zu werden. Zu allererst war ich von ihrem Äußeren fasziniert und ihrer Art, wie sie diesen ganzen Hass aushält. Lira hat rotes Haar, ihr linkes Auge ist ebenfalls rot und das rechte hat die Farbe des Meeres aus dem sie stammt. Ihre Wimpern bestehen aus Eisbergsplittern und ihre Lippen sind so rot wie das Blut der Seeleute, ihre Flosse orange. Hört sich das nicht großartig an?! Ein wenig erinnert sie an Arielle, allerdings nur, aufgrund des roten Haares und der bleichen Haut, aber charakterlich ist sie definitiv eine ganz andere.

Männer wie Torik - gute Männer - sehen, was diese Kreaturen sein könnten: Frauen und Mädchen, Mütter und Töchter. Aber ich sehe nur, was sie sind: Scheusale und Ungeheuer, Bestien und Teufelinnen. - Elian

Elian ist ein Prinz, ein Piratenprinz. Allerdings mehr Pirat als Prinz! Er hat überhaupt keine Lust auf sein Zuhause und sein Königreich, wo er in einer der größten aus purem Gold gemachten Pyramide lebt, möchte nicht regieren und auch nicht König werden. Elian hat sein Herz ganz der Jagd nach Sirenen verschrieben und ist dabei unerbittlich. Und das nicht ohne Grund. Sein größter Wunsch ist es den Fluch der Prinzen zu fangen und zu töten, doch warum das so ist, dass müsst ihr natürlich selbst nachlesen! Doch das Sirenenjagen verheimlicht er seiner Familie. Sie wissen nicht was er und seine Mannschaft auf der Saad, seinem Schiff, tun und denken, dass er einfach die Welt entdecken möchte.

Die Meereskönigin ist unfassbar grausam und von der Beschreibung her ähnelt sie sehr Ursula von Arielle. Sie ist halb Krake und hat rote Augen und einen Dreizack. Ziemlich cool oder? Ja, man kann diese Vergleiche mit Arielle natürlich ziehen, aber man muss es nicht. Eigentlich fällt es einem beim Lesen nicht sonderlich auf.

Alexandra Christo hat wirklich ganz besondere Charaktere und auch Nebencharaktere erschaffen.

Jetzt zählt nur dies: ich, mein Schiff und ein Mädchen mit einem großen, weiten Ozean in den Augen. - Elian

Die Art wie die Sirenen jagen und auch die Beschreibung des Ortes an dem sie Leben war unglaublich faszinierend. Ich bin immer noch hin und weg von dem Worldbuilding. Auch die Königreiche wie Midas, in welchem fast alles aus purem Gold ist (Königreich von Elian), haben mir sehr gefallen. Auch der Spannungsbogen ging stetig bergauf und das Ende hat mich besonders mitgerissen. Einen Plot oder Cliffhanger gibt es nicht, aber das tut der Spannung keinen Abbruch. Bis zur letzten Seite war ich gefesselt!

Wie Elian und Lira miteinander umgehen, während sie sich immer besser kennenlernen hat mir gut gefallen. Ich fand die schnippischen Antworten und neckenden Andeutungen der beiden super unterhaltsam. Eine wahre Hassliebe, aber nicht auf zerstörerischer Art und Weise, sondern liebevoll, auch wenn dies zunächst nicht so den Anschein hat. Lira hat einfach so trockene Antworten gegeben oder Fragen gestellt, die mich wirklich haben schmunzeln lassen. Die Liebesgeschichte war aber nie schnulzig oder hat überhand genommen. Es stehen wirklich andere Dinge im Vordergrund. Auch die Nebencharaktere haben die eigentlich sehr harte und brutale Geschichte aufgelockert und somit ebenfalls für Unterhaltung gesorgt. Ich wäre wirklich sehr gern selbst Teil der Mannschaft auf der Saad gewesen.

Das Cover finde ich richtig schön, besonders mit dem Glitzer, allerdings hätte ich mir Lira in ihrer Sirenengestalt abgebildet gewünscht und nicht - wie es jetzt ist - in ihrer menschlichen Gestalt. Den Titel finde ich im englischen besser gewählt, obwohl der deutsche natürlich auch passt. Denn die Herzen von Elian und Lira schlagen beide im Rhythmus des Meeres. Beide sind sehr wild und haben ihre Eigenheiten, allerdings geht es in der Geschichte eher um den Untergang eines Königreiches anstatt um eine Liebesgeschichte.

Ich könnte noch Ewigkeiten über dieses wunderbare Buch schwärmen, möchte euch allerdings nicht zu viel vorweg nehmen.
Fazit

Ich bin Fan der Geschichte und des Schreibstils von Alexandra Christo. Düstere Fantasy ist einfach ein Genre, dass mich am meisten begeistert und so ist es auch hier. Die Geschichte ist brutal, grausam, liebevoll, lustig, düster und faszinierend. Anders kann ich meine Begeisterung nicht ausdrücken. Ein Highlight für mich!
Vielen lieben Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar!

Erhältlich im Buchhandel eures Vertrauens oder direkt beim Verlag.
Eure Neni ♥

Veröffentlicht am 18.07.2018

Perfekt zu Halloween

Emily Bones
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Erst einmal muss ich einfach loswerden, dass das Cover mir unglaublich gut gefällt. Mittlerweile habe ich es bereits als Printausgabe gesichtet und was soll ich sagen? Es glänzt unglaublich schön! Ich ...

Erst einmal muss ich einfach loswerden, dass das Cover mir unglaublich gut gefällt. Mittlerweile habe ich es bereits als Printausgabe gesichtet und was soll ich sagen? Es glänzt unglaublich schön! Ich denke, dass allein das Cover und der Klappentext nicht nur jüngere anspricht, sondern auch Erwachsene (wie mich).

Die 13-jährige Emily wacht eines Nachts in einem Sarg auf. Sie denkt zuerst, dass ihre beste Freundin Lisa sie mal wieder reingelegt hat, da sich beide gegenseitig oft Streiche spielen, und hält dies für einen ziemlich fiesen Scherz. Doch schnell bemerkt Emily, dass sie sich in einer anderen Welt mit Geistern, Skeletten und anderen Wesen befindet und sie selbst ebenfalls ein Geist ist. Allerdings möchte Emily das nicht war haben, denn sie ist auch nicht eines natürlichen Todes gestorben und ein Teil ihres Lebens steckt noch in ihr. Sie will und kann nicht loslassen und daher versucht sie sich ihr Leben zurückzuholen und macht Jagd auf ihren Mörder. Wie genau alles miteinerander zusammenhängt, dass müsst ihr selbst nachlesen. ;)

Der Marmor glänzte in Cosimos Licht und darauf stand, in goldenen Lettern und mit einer geschwungenen Rose über dem ersten Buchstaben, ihr Name: Emily Bones.

Das Buch hat nummerierte Kapitel, neben welchen mal eine Fledermaus oder auch Spinnenweben abgebildet sind. Wie lang ein Kapitel ungefähr ist, kann ich nur schätzen, da ich es als E-Book gelesen habe. Ich denke aber, dass es ca. 20 Seiten waren.

Der poetische und bildhafte Schreibstil von Gesa Schwartz hat mir wieder einmal den Atem geraubt. Ich liebe es, wie sie die Umgebung beschreibt oder auch Gefühle versucht zu vermitteln. Ihre Geschichten sind immer etwas düster, haben Tiefe und einen oder auch mehrere Gänsehautmomente. Manchmal ist es auch etwas wirr in meinem Kopf gewesen, da ich versucht habe, mir alles so genau wie möglich vorzustellen. Von der Handlung war aber alles klar und somit hat mich dies in keinster Weise gestört.

Emily ist eine tolle Protagonistin, die mir von Anfang an sympatisch war. Sie liebt Halloween, spielt gerne Streiche und hat einen tollen Humor, was man direkt zum Anfang der Geschichte erfährt. Was mir besonders gefallen hat ist ihre Entwicklung. Von der unsicheren Emily zu Anfang des Buches war am Ende nichts mehr zu spüren. Sie hat einfach Kampfgeist und lässt sich nicht unterkriegen. Sowas gefällt mir und ich finde, dass gerade in Kinderbüchern gezeigt wird, dass man sich nicht unterkriegen lassen sollte und es sich lohnt zu kämpfen. Neben Emily tauchen auch ganz tolle Nebencharaktere auf, welche man ebenfalls sofort ins Herz schließt.

Er schrieb nicht mit Tinte, das war Emily klar, und sie roch ihn wieder: den metallischen Duft von frischem Blut.

Des Weiteren bin ich auch ein Fan des Settings. Die Autorin hat sich mit dem Friedhof Père Lachaise in Paris (einer der meistbesuchten Stätten in Paris und zudem auch noch der größte Friedhof) eine tolle Kulisse ausgesucht. Der Friedhof (ihr müsst ihn mal googlen) sieht wunderschön aus. Das Worldbuilding ist Gesa Schwartz auch hier wieder super gelungen.

Natürlich erwarten euch in der Geschichte unerwartete Wendungen. Für die wurde ausreichend gesorgt. Gesa Schwartz konnte mich mit ihrer Geschichte mal wieder überzeugen und lädt uns zu einem spannenden Abenteuer ein. Es gibt einen Plot und zum Glück keinen Cliffhanger, da es sich um einen Einzelband handelt.

Fazit
Eine fantasievolle Geschichte, welche mich komplett überzeugen konnte. Tolle Handlung, tolle Protagonistin, liebenswerte Nebencharaktere und ein grandioser Schreibstil machen das Buch zu etwas besonderem. Ich kann dieses Buch nicht nur Kindern, sondern auch Erwachsenen empfehlen.

Vielen lieben Dank an den Thienemann Esslinger Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar!
Erhältlich im Buchhandel eures Vertrauens oder direkt beim Verlag.

Eure Neni ♥

Veröffentlicht am 28.06.2018

Krasse Geschichte!

Clean
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Lexi ist reich, schön und hat einfach alles. Sogar ein Drogenproblem. Nachdem sie einen krassen Absturz erlebt (oder auch nicht, da sie bewusstlos ist), bringt ihr Bruder Nicholas sie in eine Entzugsklinik, ...

Lexi ist reich, schön und hat einfach alles. Sogar ein Drogenproblem. Nachdem sie einen krassen Absturz erlebt (oder auch nicht, da sie bewusstlos ist), bringt ihr Bruder Nicholas sie in eine Entzugsklinik, in der sie wieder clean werden soll. Nun beginnt Lexi über ihr Leben nachzudenken und sich endlich mit ihrem Problemen und "Mitbewohnern" auseinanderzusetzen. Ob sie will oder nicht!

Das Cover hat mich von den Farben her total angesprochen. Sieht man so, wenn man auf einem Trip ist? Ich weiß es nicht, da ich noch nie (!) irgendwelche Drogen konsumiert habe. Auf den Cover sind Lexi und ihre "Mitinsassen" zu sehen, was ich ziemlich cool finde. Alle sind so unterschiedlich, dass man während des Lesens sofort weiß, wer wen auf dem Cover darstellt. Ich finde das super! :)

Juno Dawson hat einen tollen Schreibstil. Er ließ sich ganz locker lesen und gerade aufgrund der vielen Dialoge, die Lexi mit sich selbst und anderen führt, ist die Geschichte durchweg spannend und unterhaltsam gewesen. Die Geschichte wird uns aus der Sicht von Lexi in der Ich-Perspektive erzählt. Lexi ist mit ihren 17 Jahren ziemlich abgebrüht. Ich fand es teilweise wirklich schockierend, wie sie von den ganzen Partys und ihrem Leben erzählt. Aber natürlich kommt ihr Drogenproblem nicht von ungefähr, denn auch ihr sind schlimme Dinge widerfahren.

"Um das nochmal klarzustellen: Innerhalb von vierundzwanzig Stunden haben Sie Diazepam, Kokain und Heroin genommen?"

Auch die Nebencharaktere fand ich super interessant. Besonders, da sie alle im gleichen Alter sind, allerdings unterschiedliche Probleme haben. Zudem geht jeder damit anders um. Mich hat das unglaublich mitgenommen. Die eine isst zu viel, wohingegen die andere zu wenig ist. In der Gruppentherapie wird darüber gesprochen und während des Essen muss die Magersüchtige der "Dicken" zuschauen, wie sie die kalorienarmen Speisen bekommt, während es bei ihr anders herum ist. In dieser Geschichte geht es also nicht nur um das "Clean von Drogen" werden, sondern eher darum, sich von seinen Problemen als Auslöser zu befreien.

Mir hat es ebenfalls gut gefallen, dass es keine Kapitel gibt, sondern "Schritte" unterteilt ist, die jeder Süchtige durchlebt. Einfach super interessant! Für mich war es einfach super aufregend diesen Entzug mit Lexi zu durchleben. Die Klinik, das Leben nach der Klinik, Gedankenrückblicke, Probleme, all das erwartet euch in diesem tollen Buch. Ich bin immer noch baff! Dieses Buch gibt einem einfach so viele tolle Werte mit auf dem Weg, dass ist einfach unglaublich. Ich habe geschmunzelt, geweint und mit Lexi mitgefiebert. Ihre Geschichte hat mich sehr berührt und komplett abgeholt. In die Gedanken eines süchtigen Menschen einzutauchen war etwas komplett Neues für mich, denn ich war noch nie von irgendetwas süchtig. Außer Lesen vielleicht! ;)

Fazit
Es gibt wirklich Betroffene, Abhängige, Menschen die einer Sucht nachgehen, aber keine Einsicht zeigen oder es vielleicht noch nicht einmal merken. Bitte helft diesen Menschen! Mir hat das Buch noch einmal eine ganz neue Sichtweise gegeben. Ich kann es nur jedem ans Herz legen. Es war gefühlvoll, mitreißend, schockierend, spannend und konnte mich von der ersten Seite an überzeugen. Ich möchte definitiv mehr von Juno Dawson lesen.

Vielen lieben Dank an den Carlsen Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar!
Erhältlich im Buchhandel eures Vertrauens oder direkt beim Verlag.

Eure Neni ♥