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Veröffentlicht am 17.07.2019

Noch besser als der erste Teil

Scherbenwelten
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Klappentext
Ein Notizbuch. Viele Geheimnisse.
Fünfeinhalb Jahre nachdem Aiko ihr altes Leben hinter sich gelassen hat, kehrt sie zurück in ihre Heimatstadt Ohanami, um sich einen lang gehegten Traum zu ...

Klappentext
Ein Notizbuch. Viele Geheimnisse.
Fünfeinhalb Jahre nachdem Aiko ihr altes Leben hinter sich gelassen hat, kehrt sie zurück in ihre Heimatstadt Ohanami, um sich einen lang gehegten Traum zu erfüllen. Mit der Unterstützung ihres besten Freundes Kai und ihrer Jugendliebe Mamoru schafft sie es, dort Fuß zu fassen und ihre Ziele letztendlich zu erreichen. Als kurz darauf jedoch der gutaussehende Shinichi und der schüchterne Satoshi in ihr Leben treten, droht wieder alles aus den Fugen zu geraten. Und was hat es eigentlich mit diesem ominösen Buch auf sich, an dem Aiko nebenbei schreibt?

Cover & Titel
Auf dem Cover ist wie bei dem des ersten Bandes ein Foto in einem Bilderrahmen zu sehen, dessen Glas gebrochen ist. Auf dem Foto sind fünf Personen zu sehen, die die Hauptfiguren dieser Geschichte darstellen (Mamoru, Kai, Satoshi, Aiko und Shinichi (von links nach rechts)). Im Gegensatz zu dem Bild auf dem Cover des ersten Bandes ist hier ein Pflaster zu sehen, welches verhindert, dass die gebrochenen Glasscherben herunterfallen können. Es hält somit das Bild zusammen, heilt es quasi.
Der Titel „Scherbenwelten“ lässt schon vermuten, dass sich die Scherben nicht nur bei einer Figur befinden, sondern dass jede Person ihren eigenen Scherbenhaufen besitzt, den sie beseitigen muss.
Sowohl Cover, als auch Titel passen somit wunderbar zur Geschichte.

Meine Meinung
Dieser Teil spielt fünfeinhalb Jahre nach dem Ende des ersten Bandes. Damit diese Zwischenzeit für den Leser nicht wie ein schwarzes Loch wirkt, werden zwischendurch in kleinen Rückblicken Geschehnisse aus dieser Zeit beschrieben, die der Geschichte eine gewisse Dynamik geben. Außerdem wechseln zwischendurch die Perspektiven, sodass der Leser Einblicke in die Gefühls- und Gedankenwelten aller Protagonisten erhält.
Die Charaktere sind in den fünfeinhalb Jahren, die zwischen den beiden Bänden liegen reifer und erwachsener geworden.
Aiko hat gemeinsam mit ihren Freunden Kai und Mamoru eine Praxis eröffnet, um anderen Menschen zu helfen. Sie hat immer noch Schwierigkeiten, sich komplett auf jemanden einzulassen, jedoch stößt sie die Menschen nicht mehr vollkommen von sich weg, sondern stellt sich auch unangenehmen Situationen. Sie spielt nun eher mit offenen Karten.
Shinichi ist Aikos Assistent. Er ist sehr glücklich, mit Aiko zusammen zu sein und den Job zu haben, allerdings scheint ihn seine kriminelle Vergangenheit langsam einzuholen und alles aufs Spiel zu setzen. Zu Beginn hatte ich so meine Schwierigkeiten mit ihm, da ich nicht so recht wusste, was ich von ihm halten soll. Allerdings erfährt man im Laufe der Geschichte sehr viel über ihn, wodurch er sich doch in mein Herz geschlichen hat.
Mamoru hat seine Drogenprobleme nun im Griff. Er hat einen festen Job und seinen besten Freund als Konstante in seinem Leben, die ihm die Sicherheit bieten, die er braucht. Seine Liebe zu Aiko steht allerdings immer noch unter keinem guten Stern, da sie in einer Beziehung mit dem ihm so unsympathischen Shinichi ist. Mamoru handelt nicht mehr ganz so impulsiv wie im ersten Band und sucht sich nun andere Ventile als Drogen.
Kai ist immer noch ein genauso toller Freund wie im ersten Band. Er ist einfach immer für seine Freunde da, egal wie oft sie ihre Fehler wiederholen und egal was sie für Dummheiten anstellen. Seine Freundschaft zu Aiko ist schon wirklich schön, aber die zu Mamoru ist ein Traum. Wir erfahren in diesem Band mehr über seine Vergangenheit und seine Familienverhältnisse.
Satoshi ist einfach nur zuckersüß. Der 18-jährige absolviert ein Jahrespraktikum in Aikos und Kais Praxis und kommt einfach mit jedem gut aus. Irgendwann bemerkt er allerdings, dass er die Beziehung zu seiner Freundin nicht mehr aufrechterhalten kann, dass er das Mädchen nicht liebt und auch nie lieben wird. Er wird von Selbstzweifeln geplagt und muss plötzlich auch noch um den Zusammenhalt seiner Familie bangen.

Der zweite und somit letzte Teil dieser Dilogie hat mir wirklich sehr gut gefallen. Zwar hatte ich keinen Protagonisten, bei dem ich sage konnte „mit ihm/ ihr kann ich mich komplett identifizieren und all ihre Handlungen nachvollziehen“, aber das muss auch gar nicht sein. Stattdessen gab es in jedem Protagonisten etwas, das ich auf mich selbst beziehen konnte, wodurch mir nicht eine Figur, sondern die ganze Geschichte ans Herz gewachsen ist.

Autorin
Melina Coniglio wurde im Jahre 1997 in Köln geboren, wo sie bis heute mit ihrem Freund und ihren zwei Katzen lebt. Zurzeit studiert sie Modernes Japan und Germanistik in Düsseldorf und arbeitet auf eine berufliche Laufbahn als Lektorin hin. Am Schreiben hat sie schon früh Gefallen gefunden und hat bereits während ihrer Schulzeit an diversen Artikeln der Schülerzeitung mitgewirkt. Auch ist sie seit mehreren Jahren auf dem Schreibportal »Fanfiktion.de« unterwegs, wo sie sich in ihrer Freizeit leidenschaftlich ihren privaten Schreibprojekten widmet und schon zwei Stück veröffentlicht hat, die sich zunehmender Beliebtheit erfreuen. Die junge Autorin liebt es, sich von verschiedenen Dingen inspirieren zu lassen, wie zum Beispiel von Serien oder Videospielen, um damit im Anschluss etwas völlig Neues zu kreieren. Mit ihrem ersten Roman »Scherbenbilder« hat sie jedoch etwas ganz Eigenes erschaffen und sich dazu auch noch an ein für sie ganz neues Terrain herangewagt, denn eigentlich fühlt sich Melina im Fantasy-Genre am wohlsten.
(Lebenslauf von Melinas lovelybooks-Profil übernommen)
Instagram: https://www.instagram.com/melina.coniglio/

Zitate
„Ich glaube das Problem ist, dass ich dich einfach nicht loslassen kann. Egal was ich auch versuche, es zieht mich auf unerklärliche Weise immer wieder zu dir. Ich komme einfach nicht von dir los. Du ziehst mich an, als wärst du das Licht und ich die Motte. Es ist ein Fluch.“

Veröffentlicht am 17.07.2019

Unfassbar überraschend und spannend bis zur letzten Seite

Believe Me - Spiel Dein Spiel. Ich spiel es besser.
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Klappentext
DU TRIFFST SIE. DU VERTRAUST IHR. DU GEHST IHR IN DIE FALLE.
Claire finanziert ihr Schauspielstudium mit einem lukrativen Nebenjob: Für Geld flirtet sie mit verheirateten Männern, deren Ehefrauen ...

Klappentext
DU TRIFFST SIE. DU VERTRAUST IHR. DU GEHST IHR IN DIE FALLE.
Claire finanziert ihr Schauspielstudium mit einem lukrativen Nebenjob: Für Geld flirtet sie mit verheirateten Männern, deren Ehefrauen wissen wollen, ob sie ihnen wirklich treu sind. Doch die Frau von Patrick Fogler ist nicht nur misstrauisch – in ihren Augen liest Claire Angst. Und am Morgen nach Patricks und Claires Begegnung ist sie tot. Die Polizei verdächtigt Patrick, und Claire soll helfen, ihn zu überführen – wenn sie nicht will, dass die Polizei herausfindet, was sie selbst in der Mordnacht getan hat. Doch Patrick wirkt nicht nur beängstigend und undurchschaubar, er fasziniert Claire. Und sie ahnt: Sie muss die Rolle ihres Lebens spielen…

Inhalt
Nachdem Claires letzte Auftraggeberin Mrs Fogler am Morgen nach ihrer Begegnung tot aufgefunden wird, erhält die Schauspielstudentin die Möglichkeit, in die Rolle ihres Lebens zu schlüpfen und so gleichzeitig Geld zu verdienen und ihre Fähigkeiten auszubauen. Sie soll sich Patrick Fogler annähern, sein Vertrauen gewinnen und ihn somit dazu bringen, sich als Mörder zu enttarnen. Der Polizist und die Profilerin warnen Claire jedoch davor, zu sehr in die Rolle einzutauchen, da sie in Patrick einen Psychopathen sehen, der möglicherweise für eine Vielzahl an Morden verantwortlich ist. Doch die junge Frau geht völlig in ihrer neuen Rolle auf und bald verschwimmen Fiktion und Realität. Wer spielt hier ein Spiel? Wer ist der Psychopath? Wer hat Mrs Fogler wirklich ermordet? Und kann man seinen eigenen Erinnerungen überhaupt trauen?

Meine Meinung
Nach ‚The girl before‘ musste ich Delaneys neues Buch unbedingt auch lesen. Der Thriller hatte mir so gut gefallen, dass ich auch an dieses Buch sehr hohe Erwartungen hatte. – Gleich vorneweg: Meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt!
Ich habe das Buch gar nicht aus der Hand legen können und das meine ich wortwörtlich. Ich habe es an einem Stück durchgelesen, weil mich die Handlung so sehr gefesselt hat. Ich bin sofort in die Protagonistin hineingetaucht, fand ihre leicht verrückte Art, sich Szenen auszudenken oder in Gedanken nachträglich zu verändern super spannend und habe mit ihr und dieser verzwickten Situation mitgefiebert.
Noch nie habe ich ein Buch gelesen, das mich im Laufe der Handlung so oft überrascht hat, sei es durch wirklich unvorhersehbare Wendungen oder durch kleine Schocker, die nicht nur die anderen Figuren, sondern auch mich aus der Reserve gelockt haben. Bis zur letzten Seite blieb es spannend und ich habe keiner der Figuren mehr getraut, bis wirklich aufgelöst wurde, wer nun Mrs Fogler umgebracht hat.

Veröffentlicht am 17.07.2019

Eine unfassbar humorvolle Sommerlektüre - Bauer sucht Frau hinter den Kulissen :D

Landliebe
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Klappentext
Ellie hat Geldprobleme und nur eine Chance, ihren Kopf aus der finanziellen Schlinge zu ziehen: die Teilnahme an der TV-Show Landliebe. Vier Wochen muss sie, begleitet von Kameras und in ein ...

Klappentext
Ellie hat Geldprobleme und nur eine Chance, ihren Kopf aus der finanziellen Schlinge zu ziehen: die Teilnahme an der TV-Show Landliebe. Vier Wochen muss sie, begleitet von Kameras und in ein Dirndl gequetscht, das bayerische Großstadtdummchen mimen. Das Weingut an der Mosel, das als Drehort dient, ist zwar traumhaft schön, doch Winzer Tom entpuppt sich als hinterwäldlerischer Sturkopf. Und er ist gar nicht erfreut, Ellie als Landliebe-Partnerin aufnehmen zu müssen. Außerdem hat Ellie weder mit Toms Augen gerechnet noch mit seinem Lächeln, das ein Kribbeln in jeden Winkel ihres Körpers jagt ...

Cover & Titel
Der erste Blick auf das Cover und ich dachte: „Bauer sucht Frau!“ Die niedliche Covergestaltung mit den gezeichneten bunten Blumen und dem, auf einer Art Etikett gedruckten, Titel hat mich sofort angesprochen. Da ich eigentlich kein Fan von Liebesromanen bin, habe ich mir mehrmals überlegt, ob ich dieses Buch anfragen soll. Da mir das Cover aber nicht mehr aus dem Kopf ging, habe ich mich dann schließlich doch dafür entschieden, diesem Roman eine Chance zu geben und habe es nicht bereut. Sowohl das Cover im Landhaus-Stil, als auch der Titel passen perfekt zum Inhalt des Buches.

Inhaltliche Gestaltung
Jedes Kapitel beginnt mit einer kurzen Drehszene, die mal gut und mal nicht ganz im Sinne des Regisseurs verläuft. In den Kapiteln wird dann quasi die Vorgeschichte dieser Szene dargestellt. Es wird abwechselnd aus den Perspektiven von Ellie und Tom erzählt, sodass der Leser Einblicke in die Gedanken beider Charaktere erhält.

Meine Meinung
Schon die erste Seite des Buchs hat mich überzeugt. Wer kennt sie schließlich nicht, die Fernsehserie „Bauer sucht Frau“ mit den ständigen Alliterationen bei der Beschreibung der Kandidaten?! So ist auch hier die Rede vom rüstigen Rinderzüchter Roland, dem patenten Pferdewirt Peter, Ziegenzüchter Zoran, dem smarten Schweinebauern Sepp und dem Almbauern Alois. Das Buch führt den Leser hinter die Kulissen einer solchen Sendung und offenbart so die kleinen Tricks, die dem Zuschauer eigentlich verborgen bleiben sollen. Die Protagonisten Ellie und Tom sind mir sehr schnell ans Herz gewachsen, da sie wirklich authentisch handeln und wunderbar ausgearbeitet sind. Das, für Romane typische, Hin und Her der Verliebten hat mich kaum gestört, da ich ihre Handlungen und Gedanken sehr gut nachvollziehen konnte (auch wenn ich Tom manchmal ganz gerne in den Hintern getreten hätte, damit er sich einen Ruck gibt).
Ich habe das Buch gelesen, da ich eine leichte Sommerlektüre gesucht habe und ich muss sagen, dafür war dieses Buch perfekt. Ich habe beim Lesen so viel gelacht und das Buch in jeder freien Minute aus meiner Tasche geholt, um weiterzulesen. Im Nachhinein hatte ich das Gefühl, die Geschichte nicht gelesen, sondern in einem Film gesehen zu haben, da ich so in die Handlung eingetaucht bin, dass sich die kleine Stadt an der Mosel in meiner Vorstellung so detailliert aufgebaut hat.

Autorin
Jana Lukas ist eines der Pseudonyme, unter denen Jana Lukaschek neben Liebesromanen auch Thriller verfasst. Ich habe vor Landliebe noch nie etwas von ihr gelesen, werde es aber auf jeden Fall nachholen!

Zitate
„>>Alles in Ordnung?<<, wollte er wissen. >>Ja natürlich.<< Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Peinlicher, als sich vor seinen Augen zu verschlucken, war eigentlich nur, aufzugeben.“
„Er glaubte, sie wollte ihn bezirzen? Oh Gott. Sie drehte sich weg und wollte sich zurücklehnen, um Abstand zwischen sich und ihn zu bringen. Dort, wo normale Bänke eine Lehne hatten, war bei einer Bierbank – nichts. Für den Bruchteil einer Sekunde schwebte sie, dann krachte sie mit dem Rücken schmerzhaft auf den Kies. Okay, es ging peinlicher, als sich zu verschlucken.“
S. 74f.

Veröffentlicht am 17.07.2019

Emotional, geheimnisvoll und spannend bis zum Schluss

The Woman in the Window - Was hat sie wirklich gesehen?
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Klappentext
Anna Fox lebt allein. Ihr schönes großes Haus in New York wirkt leer. Trotzdem verlässt sie nach einem traumatischen Erlebnis ihre vier Wände nicht mehr. Anna verbringt ihre Tage damit, mit ...

Klappentext
Anna Fox lebt allein. Ihr schönes großes Haus in New York wirkt leer. Trotzdem verlässt sie nach einem traumatischen Erlebnis ihre vier Wände nicht mehr. Anna verbringt ihre Tage damit, mit Fremden online zu chatten, zu viel zu trinken – und ihre Nachbarn durchs Fenster zu beobachten. Bis eines Tages die Russels ins Haus gegenüber einziehen – Vater, Mutter und Sohn. Bei dem Anblick vermisst Anna mehr denn je ihr früheres Leben, vor allem, als die neue Nachbarin sie besucht. Kurze Zeit später wird sie Zeugin eines brutalen Überfalls. Sie will helfen. Doch sie traut sich nach wie vor nicht, das Haus zu verlassen. Die Panik holt sie ein. Ihr wird schwarz vor Augen. Als sie aus ihrer Ohnmacht erwacht, will ihr niemand glauben. Angeblich ist nichts passiert ...

Cover & Titel
Das Cover ist sehr dunkel gehalten, was wirklich gut zur aktuellen Lebenssituation der Protagonistin Anna passt. Es sind metallic-blaue Streifen zu sehen, die eine Jalousie abbilden, die unterhalb des Buchstaben „o“ heruntergedrückt wird, als würde dort jemand mit der Hand das Rollo zur Seite schieben, um besser hindurchschauen zu können.
Der Titel „the woman in the window“ ist ebenfalls sehr passend, da die Protagonistin sehr viel Zeit damit verbringt, ihre Nachbarn durchs Fenster hindurch zu beobachten.

Meine Meinung
Das Buch hat mich von der ersten Seite an gepackt, sodass ich es gar nicht weglegen wollte. Die Geschichte ist chronologisch aufgebaut und durch ein Datum zu Beginn jedes neuen Kapitels gekennzeichnet. Innerhalb der Tageskapitel gibt es weitere Unterkapitel, die den einzelnen Tag weiter gliedern und kleinere Zeitsprünge darstellen.
Das Buch ist aus der Sicht der Protagonistin Anna geschrieben, sodass der Leser nur das erfährt, was Anna ihn wissen lässt, beziehungsweise was sie wahrnimmt. Die ehemalige Kinderpsychologin leidet seit einem traumatischen Ereignis unter einer Angststörung namens Agoraphopie, die sie selbst beschreiben würde als die Angst vor Räumen, die sie nicht kontrollieren kann. Daher verlässt sie ihr Haus nicht mehr und ihr Untermieter kümmert sich um alle Angelegenheiten, die sich nicht von zu Hause aus erledigen lassen. Ich habe beim Lesen das Gefühl gehabt, Anna von Seite zu Seite näher kennenzulernen, sie besser zu verstehen und mit ihr mitzuleiden. Sie ist eine wirklich sympathische, aber auch starke und intelligente Protagonistin, die mir sehr ans Herz gewachsen ist.
Auch wenn zu Beginn nicht wirklich viel passiert, war das Buch durchgehend spannend und wurde schließlich immer spannender. Besonders gut gefallen hat mir, dass es immer wieder Wendungen gab, die ich so nicht erwartet hätte und die die Geschichte somit unvorhersehbar machten. Mir hat es außerdem gut gefallen, dass der psychologische Aspekt in diesem Thriller eine große Rolle gespielt hat und zwar nicht „nur“, weil die Protagonistin unter einer Angststörung leidet, sondern auch, weil sie selbst Kinderpsychologin und somit selbst quasi Profi auf dem Gebiet ist.
Ein ganz besonderes und wirklich spannendes Buch, das ich nur empfehlen kann!

Autor
„The woman in the window“ ist A. J. Finns Debütwerk, wobei es sich bei diesem Namen um ein Pseudonym von Daniel Mallory handelt. Der Autor hat schon für viele Zeitschriften, wie die Los Angeles Times, Wahsington Post und das Times Literacy Supplement (UK) geschrieben. Er wurde in New York geboren, wo er auch heute wieder lebt.

Veröffentlicht am 17.07.2019

Einfach nur packend. Man weiß nicht, ob man dem Ende entgegenfiebern oder es fürchten soll

The Girl Before - Sie war wie du. Und jetzt ist sie tot.
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Klappentext
EIN HOCHMODERNES HAUS. ZWEI FRAUEN. EIN VERBRECHEN.
„Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich nicht alleine bin. Manchmal glaube ich, dass dieses Haus mich beobachtet. Etwas muss hier geschehen ...

Klappentext
EIN HOCHMODERNES HAUS. ZWEI FRAUEN. EIN VERBRECHEN.
„Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich nicht alleine bin. Manchmal glaube ich, dass dieses Haus mich beobachtet. Etwas muss hier geschehen sein. Etwas Schreckliches.“

Cover & Titel
Auf dem Cover ist „Folgate Street 1“ zu sehen, das Haus, in dem Emma gelebt hat. Das Haus, in dem nun Jane lebt.
Oberhalb des Schriftzugs ist eine Treppe zu sehen, vermutlich die Treppe, die Emma hinunterstürzte.
Unterhalb des Schriftzugs ist die Silhouette einer Frau zu sehen, die sowohl Emma, als auch Jane darstellen könnte.
Das Cover vermittelt schon eine etwas düstere, geheimnisvolle Atmosphäre, was ausgezeichnet zum Buch passt.
Auch den Titel finde ich sehr gut gewählt, da es sowohl in Emmas, als auch in Janes Situation eine vorherige Frau gibt, die wie sie war und die nun tot ist.

Inhalt
Damals: Emma
Nachdem Emma nachts in ihrer Wohnung von zwei Einbrechern überrascht und anschließend mit einem Messer bedroht wurde, fühlt sie sich dort nicht mehr wohl. Gemeinsam mit ihrem Freund Simon ist sie auf der Suche nach einer neuen Wohnung, doch sie merken schnell, dass zwischen ihren Wünschen und den Möglichkeiten bezüglich ihres Budgets ein großer Unterschied liegt. Schließlich schlägt ihr Makler vor, ihnen ein ziemlich ausgefallenes Objekt zu zeigen. Folgate Street 1.
Heute: Jane
Jane braucht einen Neuanfang. Nach der Todgeburt ihrer Tochter hält sie es in ihrer alten Wohnung nicht mehr aus. Sie beauftragt eine Maklerin, doch die muss ihr schließlich mitteilen, dass sie entweder ihre Anforderungen an eine Wohnung senken, oder das Budget erhöhen müsse. Doch da kommt der Maklerin eine Idee und so zeigt sie Jane eine ziemlich außergewöhnliche Immobilie. Folgate Street 1.
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Beide Frauen sind sofort von dem Haus begeistert, welches vom Vermieter, einem sehr bekannten Architekten, erbaut worden ist und mehr ein Kunstwerk, als ein Wohnort zu sein scheint und lassen sich auch nicht von den ca. 200 Ge- und Verboten abschrecken, deren Verstoß einen Vertragsbruch bedeuten würde. (Ein Auszug aus den Verboten: Keine Teppich, keine Bilder, keine Pflanzen, keine Vorhänge, keine Haustiere, keine Kinder, keine Gegenstände dürfen auf dem Boden liegen,…) Sie beschließen also, das Bewerbungsformular auszufüllen, welches ebenfalls sehr außergewöhnlich ist und dem noch drei Fotos beigelegt werden müssen. Beide Frauen werden zu einem persönlichen Bewerbungsgespräch eingeladen, nachdem sie ihre Chancen auf das Haus nicht mehr so gut einschätzen, doch entgegen ihrer Befürchtungen, bekommen sie die Zusage und dürfen fortan Folgate Street 1 bewohnen. Doch der gleiche Wohnort soll nicht die einzige Gemeinsamkeit bleiben, die die beiden Frauen verbindet…

Meine Meinung
Dieses Buch hat mich einfach durchgehend gefesselt. Einige Male habe ich das Buch kurz beiseitelegen müssen, um meine Gedanken zu sortieren. Dadurch, dass die Kapitel abwechselnd aus Emmas und Janes Sicht geschrieben sind und man schon durch den Klappentext (auf der Innenlasche) erfährt, dass Emma damals gestorben ist, wirkt die Geschichte wie eine Art Countdown. Einerseits wollte ich unbedingt wissen, wie es weitergeht und was Emma damals zugestoßen ist, andererseits wollte ich nicht weiterlesen, weil ich wusste, dass sie sterben wird.. Meine Neugier hat natürlich gesiegt.
Die Charaktere haben mir ebenfalls sehr gut gefallen, da sie alle eigene Charakterzüge haben, die wunderbar mit ihrer Vergangenheit und ihrem Verhalten zusammenpassen und somit sehr authentisch wirkten.
Ich habe mit den beiden Protagonistinnen mitgefiebert und gelitten. Das Gefühl der Frauen, sich durch das Haus beobachtet zu fühlen wurde so gut dargestellt, dass ich mich selbst ein wenig beklemmt gefühlt habe.
Zwischendurch sind einige der Fragen, die bei der Bewerbung für das Haus ausgefüllt werden mussten, zwischen die Kapitel gedruckt, sodass man selbst grübeln kann, wie man in der jeweiligen Situation antworten kann (Ich hasse solche (ethischen) Fragen eigentlich, seit wir einige davon damals im Philosophieunterricht besprochen haben… )
Dieser Thriller hat mir wirklich sehr gut gefallen! (*****)

Autor
J.P. Delaney ist eines der Pseudonyme von Anthony Capella (geboren 1962 in Uganda, schrieb auch unter dem Namen Tony Strong)
Weitere Werke sind z.B.:
The Poison Tree (dt. Katzenzungen)
The Death Pit (dt. Der Taubenturm)
The Decoy (dt. Gefährliche Versuchung)
Tell Me Lies (dt. Auf meiner Haut)

Zitate
„Wussten Sie, dass es eine Sorte von Haien gibt, die so grausam ist, dass ihre Embryonen einander im Mutterleib auffressen? Sobald ihnen die ersten Zähne wachsen, stürzen sie sich aufeinander, bis nur noch der größte übrig ist, und der wird dann geboren. Genauso ist Edward. Er ist machtlos dagegen. Wer ihn herausfordert, wird von ihm zerstört.“ (S. 231)