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Veröffentlicht am 15.09.2016

Ermittlung in der Normandie

Die Nacht des Zorns
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Kommissar Adamsberg verschlägt es diesmal in die Normandie. Der Legende nach kündigt dort das „Wütende Heer“ vier Todesfälle an, wenn es einem Menschen erscheint. Im „Wütenden Heer“ befinden sich drei ...

Kommissar Adamsberg verschlägt es diesmal in die Normandie. Der Legende nach kündigt dort das „Wütende Heer“ vier Todesfälle an, wenn es einem Menschen erscheint. Im „Wütenden Heer“ befinden sich drei Personen, die dem „Sehenden“ bekannt sind, und eine unbekannte Person. Es ist Lina, die das „Wütende Heer“ gesehen hat und somit weiß, welche drei Personen bald sterben werden.

Bald wird das erste Opfer tot aufgefunden. Doch noch bevor Adamsberg richtig mit den Ermittlungen starten kann, wird er wegen eines Anschlages zurück nach Paris beordert. Dann gibt es in der Normandie einen weiteren Todesfall. Wieder jemand, den Lina im „Wütenden Heer“ gesehen hat. Adamsberg kehr zurück, denn nun gilt es zwei Morde aufzuklären und eine dritte Person zu schützen.

Ein Mörder geht um und bedient sich dieser Legende in der Normandie, und auch der Fall in Paris scheint nicht so einfach zu lösen zu sein. Denn der ermittelte Täter wurde zu schnell und zu einfach für Adamsberg Geschmack festgestellt. Er hält den Verdächtigen für unschuldig und verhilft ihm zur Flucht.

Mit diesen beiden Fällen hat Adamsberg es nicht leicht. Doch auf seine eigene Art und mit seinen Helfern gelingt es ihm auch diesmal wieder, den richtigen Spuren zu folgen. Fred Vargas hat auch noch eine Geschichte um eine Taube und was ihr widerfahren ist eingeflochten. Dem Leser tun sich somit drei Fragen auf. Wer ist der Mörder, der sich hinter einer Legende versteckt? Wer hat den Geschäftsmann ermordet? Was ist mit der Taube und welche Rolle spielt sie in der Geschichte?

Ein Roman, der auch die zwischenmenschlichen Beziehungen nicht außer Acht lässt. Die schwierige Suche nach den Tätern ist bis zum Ende des Romans spannend. Das Buch ist ein Muss für alle Freunde von Kommissar Adamsberg und seiner besonderen Art, Fälle zu lösen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

An sensible Leser: Taschentuch bereit halten :-)

Neun Tage und ein Jahr
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Elsie findet mit Ben ihre große Liebe. Bereits nach einem halben Jahr hält er um ihre Hand an, und sie sagt Ja. Doch die Ehe wird nur neun Tage dauern, denn Ben stirbt bei einem Unfall. Im Krankenhaus ...

Elsie findet mit Ben ihre große Liebe. Bereits nach einem halben Jahr hält er um ihre Hand an, und sie sagt Ja. Doch die Ehe wird nur neun Tage dauern, denn Ben stirbt bei einem Unfall. Im Krankenhaus lernt Elsie ihre Schwiegermutter Susan kennen. Es ist für beide keine einfache Situation, denn Susan weiß nichts von Elsie und daher auch nichts von der Heirat. Was hat also diese fremde Frau am Bett ihres Sohnes zu suchen?

In den Rückschauen begleitet der Leser die Beziehung von Elsie und Ben durch ihr halbes Jahr – in der Gegenwart sind es Elsies Verzweiflung und Trauer über ihren Verlust. Ana, ihre beste Freundin, steht ihr in dieser schweren Zeit bei, und auch die Beziehung zu Susan verändert sich im Laufe der Zeit.

Ein Roman mit „Taschentuch-Alarm“. Der Leser begleitet Elsie durch alle Phasen der Trauer. Während der Rückschauen erfährt man von der großen Liebe zwischen ihr und Ben. Sie hatten nur eine kurze Beziehung, doch sie war voller intensiver Liebe – wahrscheinlich war ihre Zeit sogar intensiver, als manche Ehe nach vielen Jahren.

Die Nebenfiguren sind sehr gut herausgearbeitet und halten sich dennoch so weit im Hintergrund, dass die Liebesgeschichte von Elsie und Ben einfach zu Herzen geht. Fans von Büchern dieser Art werden dieses Buch mögen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wie das Leben so spielt

Die Blüten der Wüste
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Kerrie hat während ihrer Ehe mit einem Künstler ihr eigenes Leben vernachlässigt. Immer dreht sich alles um Milton, seine Karriere und seine drei Töchter. Diese haben Kerrie nie als Stiefmutter akzeptiert ...

Kerrie hat während ihrer Ehe mit einem Künstler ihr eigenes Leben vernachlässigt. Immer dreht sich alles um Milton, seine Karriere und seine drei Töchter. Diese haben Kerrie nie als Stiefmutter akzeptiert und ihr so das Leben auch nicht gerade einfach gemacht. Plötzlich stirbt Milton und Kerrie weiß nicht, wie es weitergehen soll. Das Schicksal führt sie in die australische Opal-Wüste, und Kerrie entdeckt sich selbst wieder. Die neu gewonnenen Freunde unterstützen sie auf ihrem neuen Weg.

Eine dieser neuen Freunde ist die 80-jährige Sherley. Sie bewohnt einen Dugout, eine Opal-Höhle, die sie seit 20 Jahren nicht mehr verlassen hat. Sie erzählt Kerrie, was sie in diese Wüste verschlagen hat.

Anna ist Sportlerin und kellnert zur Zeit in Opal Lake. Sie weiß nicht, in welche Richtung sich ihr Leben weiterentwickeln soll. Mit ihrer Auszeit in der Wüste versucht sie sich darüber klar zu werden.

Das Buch ist unterteilt in verschiedene Teile. Im ersten Teil ist es die Geschichte von Kerrie und ihrem Leben mit Milton sowie ihre Zeit in der Opalwüste. Im zweiten Teil erfährt der Leser, wie es Sherley in die Wüste verschlagen hat und im dritten Teil, warum Anna in der Wüste kellnert.

Wie das Leben in der Opal-Wüste aussieht und welche Menschen es dorthin verschlägt wird ebenso gut dargestellt, wie auch alles Wissen rund um Opale. Denn über diese Steine erfährt der Leser mehr als genug – denn die Opale sind die heimlichen Hauptdarsteller in diesem Roman. Kerrie, Sherley, Anna und all die Menschen in der Wüste sind eher das Beiwerk, damit der Leser verstehen kann, was für eine Faszination diese Steine auf den Menschen ausüben.

Doch auch die Beschreibung der Landschaft kommt nicht zu kurz. Der Leser bekommt das Gefühl „neben“ Kerrie durch die Landschaft zu streifen oder bei Sherley mit einer Tasse Tee vor ihrem Dugout zu sitzen und die Aussicht zu genießen. Das Buch eignet sich prima als Urlaubslektüre, da es an den Leser keine großen Ansprüche stellt. Einzig das Finale kann bemängelt werden, allerdings ist es ohne zu spoilern nicht möglich zu sagen, was genau gestört hat.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Erst Gott und jetzt der Teufel

Und Gott sprach: Der Teufel ist auch nur ein Mensch!
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Jakob Jakobi ist Psychotherapeut. Vor Jahren hatte er einen Patienten, Abel Baumann. Dieser behauptete, dass er Gott sei und Hilfe brauche. Jetzt lernt Jakob Anton Auerbach kennen. Auerbach gibt sich als ...

Jakob Jakobi ist Psychotherapeut. Vor Jahren hatte er einen Patienten, Abel Baumann. Dieser behauptete, dass er Gott sei und Hilfe brauche. Jetzt lernt Jakob Anton Auerbach kennen. Auerbach gibt sich als Teufel aus und möchte die Seele von Jakob kaufen.

Erst Gott und jetzt der Teufel – Jakob ist genervt und auch nicht bereit, die Angebote des Teufels anzunehmen. Andere Personen in seinem Umfeld können der Verlockung jedoch nicht widerstehen. Da Jakob seine Seele partout nicht hergeben will, sorgt Auerbach dafür, dass Jakobs Leben um einiges schlimmer wird. Wo ist also Gott, wenn man ihn mal braucht?

Wie schon im ersten Buch „Und Gott sprach: Du musst mir helfen“ muss sich Jakobi mit der Frage auseinander setzen, ob er es mit einem Patienten oder doch mit dem Teufel zu tun hat. Hans Rath verleiht in der Geschichte auch den Nebenfiguren einzigartige Charaktere. Ein gutes Buch, welches sich bequem an einem Nachmittag lesen lässt.

Das Lesen des ersten Buches ist kein „Muss“, aber es sind gerade die Parallelen zwischen Jakobs Begegnungen mit Gott und dem Teufel, die zum Schmunzeln anregen. Sofern es sich überhaupt um Gott und den Teufel handelt und nicht um Patienten, die einfach nur Hilfe brauchen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Blutschule

Die Blutschule
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Die Berliner Großstadt-Teenager Simon und Mark ziehen mit ihren Eltern aufs Land. Ein außerhalb gelegenes Haus und ein Pädophiler als Nachbar erwarten sie dort. Die Beiden können sich fast nichts Schlimmeres ...

Die Berliner Großstadt-Teenager Simon und Mark ziehen mit ihren Eltern aufs Land. Ein außerhalb gelegenes Haus und ein Pädophiler als Nachbar erwarten sie dort. Die Beiden können sich fast nichts Schlimmeres vorstellen. Die Dorfjugend empfängt sie auch nicht gerade freundlich. Sandy, ein Mädchen aus der Clique, ist geradezu hinterhältig und bösartig.

Die Jungs lernen den Hund vom Stotter-Peter kennen – ein Hund, der angeblich unsterblich sein soll, da er in den Seelenspiegel geblickt habe. Auch sein Wesen habe sich danach umgekehrt, und aus einem bösen Hund wurde ein sanftes Lämmchen. Simon und Mark nehmen das nicht für ernst, doch dann geschieht ein Unfall, und ihr Vater ist danach ein ganz anderer.

Er nimmt seine Söhne mit auf eine unbewohnte Insel im Storkower See. In einer Hütte erwartet Simon und Mark ihr schlimmster Albtraum. Der Raum ist wie ein Klassenzimmer eingerichtet, und ihr Vater wird ihnen besonderen Unterricht erteilen. Der Lehrplan könnte direkt vom Teufel selbst stammen.

Max Rhode schildert die Geschichte aus der Perspektive von Simon. Dadurch ist der Leser nah dran am Geschehen, vielleicht auch schon zu nah. Das Grauen springt den Leser an, aber zu Beginn muss der Leser stark sein. Denn bevor eben dieses los geht, wird von der Ankunft im Dorf und den Menschen erzählt.

Allerdings sind einige Ereignisse leicht vorherzusehen und – sorry, Herr Fitzek – das nimmt wiederum die Spannung. Aber vielleicht ist dies auch beabsichtigt. Denn der Autor ist Max Rhode, und ihn lernt man erst durch das Buch „Das Joshua Profil“ kennen. Denn in diesem Roman von Sebastian Fitzek ist Max Rhode die Hauptfigur. Der Leser darf also gespannt sein.