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Nilchen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.10.2021

Motivator zur Veränderung

Power Hour
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Alles begann mit einem Podcast. Adrienne Herbert, die Powerfrau aus London mit vielen Kompetenzen, spricht über ihre Herzensangelegenheit: sich selbst Zeit nehmen um die eigenen Ziele zu definieren und ...

Alles begann mit einem Podcast. Adrienne Herbert, die Powerfrau aus London mit vielen Kompetenzen, spricht über ihre Herzensangelegenheit: sich selbst Zeit nehmen um die eigenen Ziele zu definieren und sich selbst empowern. Sie ist damit erfolgreich und natürlich lässt sich vieles Gesagte auch gut in ein Buch zusammenfassen und tada! Hier ist es und heißt natürlich: Power Hour! Genauso wie der Podcast. Im Original übrigens bereits im letzten Jahr erschienen. Aber keine Sorge, denn die Inhalte sind zeitlos! Apropos zeitlos, so fühlen wir uns doch alle. Der Tag könnte gut und gerne 48h statt lapidare 24h haben und wir würden immer noch nach MEHR schreien. Und da liegt auch der größte Schatz vergraben den wir haben: Unsere Zeit. Etwas was man nicht horten, nicht zurückspulen und nicht vermehren kann: schlicht und einfach unsere Lebenszeit. Kein Geschenk ist größer als jemandem unsere Aufmerksamkeit zu geben. Und wem geben wir sie am wenigsten? Uns selbst! Genau. Ihr merkt, keine neuen Weisheiten, aber nett zusammengefasst um mal wieder die wichtigen Dinge in den Fokus zu rücken.
Im Buch geht sie darauf ein und welche Stellschrauben besonders wichtig sind wie Ziele setzen, mit Gewohnheiten brechen, Macht der Bewegung – richtig die vielen Selfcarethemen wie dein Handeln muss zu deinen Zielen passen. Nicht neu, aber wahr. Es changiert von alltäglichen Stellschrauben wie dem Schlaf bis hin zu übergeordneten Aussagen, dass dein Handeln dein Leben bestimmt. Eine bunte Mischung.
Es gab bei mir keine Aha-Erlebnisse, aber irgendwie ist dann doch was hängen geblieben und ich versuch mir meine PowerHour nun wirklich aus dem Alltag zu schneiden ohne zu viel Zeit zu verplempern und fokussiert zielgerichtet zu handeln. Schauen wir mal wie nachhaltig das Ergebnis sein wird.

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Veröffentlicht am 19.10.2021

Seine Stärken muss man finden im Leben

Aribella und die Feuermaske
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Was für ein Auftakt! Aribella meint es gut und will ihren Freund Theo beschützen und merkt, dass sie eine besondere Fähigkeit hat, die sie allerdings zunächst nicht besonders findet, sondern erschreckend. ...

Was für ein Auftakt! Aribella meint es gut und will ihren Freund Theo beschützen und merkt, dass sie eine besondere Fähigkeit hat, die sie allerdings zunächst nicht besonders findet, sondern erschreckend. Sie kann Feuer aus ihren Fingern zünden! Es verschlägt sie kurzerhand vor ihrem 13. Geburtstag nach Venedig zu den Cannovacci. Ein geheimer besonderer Bund.
Ein Ereignis jagd das Nächste. Dieses Buch ist ein wirklich spannendes Buch für Kinder. Mich hat überzeugt, dass wir Aribella begleiten bei einer Selbstfindung auf deren Weg sich der Wert guter Freunde deutlich macht und es sich lohnt Mut zu beweisen für die richtigen Dinge.
Und natürlich ist die Kulisse Venedigs eine besondere für diese Geschichte. Entsprecht toll und atmosphärisch hat die Autorin Anna Hoghton ihr Debüt geschrieben.
Das Buch ist laut Verlag für Kinder ab 10 Jahren, sicherlich eine Angabe für das Selbstlese-Alter, denn es ist reichlich Text pro Seite und nicht illustriert, sieht man mal von der Rialtobrücke ab die jedem Kapitelanfang vorangestellt ist. Sprich, ein Buch für gute Leser:innen oder auch schon früher zum Vorlesen, dann würde ich ca 8 Jahre anpeilen.
Wir waren restlos begeistert!

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Veröffentlicht am 22.09.2021

Es schnürte mir die Kehle zu

Die Überlebenden
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Harter Tobak! Mich hat das Buch vor allem aus meiner Mutterbrille total umgehauen und mir die Tränen in die Augen getrieben. Das schaffen nur wenige Romane.
Der schwedische Autor Alex Schulmann hat mit ...

Harter Tobak! Mich hat das Buch vor allem aus meiner Mutterbrille total umgehauen und mir die Tränen in die Augen getrieben. Das schaffen nur wenige Romane.
Der schwedische Autor Alex Schulmann hat mit seinem Debüt ‚Die Überlebenden‘ einen ruhigen Roman mit Wucht geschrieben. Kein Anprangern, kein Bewerten. Der/Die Leser:in nimmt eine beobachtende Position ein und begleitet die drei Brüder auf dem Weg ihre Mutter zu beerdigen. Sie kehren zu dem abgeschiedenen Sommerferienhaus zurück, in dem sie Jahr ein und aus ihren Sommer als Familie verbrachten. Dieser Ort könnte ein idyllischer sein, hat ihnen aber keine unbeschwerte Kindheit bescherte. 3 Brüder, die sich sehr nahe waren und doch so fern.
Bedrückend macht der Blick in die Seele der Jungen. Diese ungebrochene Liebe zu den Eltern, die Aufmerksamkeit die ihnen verwehrt wird, die Sehnsucht nach Liebe. Es tut einem weh beim Lesen, obwohl nichts ausdekliniert wird. Und dann als Erwachsene realisieren sie was ihnen fehlte, was passierte und auch das nur angedeutet. Das macht diesen Roman so überwältigend.
Geschrieben ist der Roman aus der Sicht des mittleren Bruders, Bejamin, Er lässt uns an seinen Gedanken teilhaben und lässt uns hinein in seine Kernfamilie.
Eine Lektüre die aufwühlt und uns zeigt was für eine wichtige und essentielle Rolle Eltern für ihre Kinder spielen und wie rein die Liebe der eigenen Kinder ist.

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Veröffentlicht am 09.09.2021

Kalimera Norbert!

Ein Zwergmammut verschenkt man nicht
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Das wäre doch was! Ein Zwergmammut als Haustier! Abgefahren und genau so ist es und zwar bei Henry. Bei ihm lebt das niedliche Tier namens Norbert und fühlt sich da seit Band 1 ‚Nur mal schnell das Mammut ...

Das wäre doch was! Ein Zwergmammut als Haustier! Abgefahren und genau so ist es und zwar bei Henry. Bei ihm lebt das niedliche Tier namens Norbert und fühlt sich da seit Band 1 ‚Nur mal schnell das Mammut retten‘ (den wir nicht kennen) pudelwohl! Machte gar nix, dass wir erst zu der jüngeren Fangemeinde gehören und die Vorgeschichte noch nicht kannten, denn auf den ersten Seiten wird für eingefleischte Fans wiederholt und für Frischlinge ein wenig Einblick gegeben was im ersten Band geschah.
In ‚Ein Zwegmammut verschenkt man nicht‘ fliegt Henry mit seiner Granny (Oma) und Norbert nach Kreta und erkundet die Heimat der Zwergmammuts. Dort will der König dieses seltene Exemplar am liebsten für sich behalten und Harry kommt ganz schön ins Schwitzen, dass zu verhindern. Was der Situation nicht sonderlich hilft, aber das Chaos komplett macht: Norbert verschwindet und Henry wird sehr traurig. Findet selbst heraus, ob Henry es mit Hilfe seiner neuen Bekannten Aliki schafft Norbert wieder zu finden und ob das Zwermammut am Schluss in Griechenland bleibt oder wieder mit Henry nach Hause fliegt!
Knut Krüger hat ein wirklich niedliches Kinderbuch vorgelegt. Er hat wunderbar das Geschehene beschrieben und die Gefühle, die Sorgen und Ängste nachvollziehbar transportiert. Wirklich eine rundum gelungene Geschichte!
Das bringt mit dazu die Altersempfehlung von 8 Jahren des Verlags nur als Anhaltspunkt zu betrachten. Denn, dieses Buch kann wunderbar zum Vorlesen als Familienlektüre genutzt werden, wenn verschiedene Altersspannen beieinander sitzen und einer Geschichte lauschen wollen. Hier nehmen schon die 4-5jährigen was mit und die „Großen“ mit 8 Jahren sehen ganz andere Aspekte und können sich mit Henry und Aliki identifizieren. Zum Selbstlesen in der Grundschule sollten die Lesekenntnisse schon fortgeschritten sein, denn es ist recht viel Text und minimal bebildert – eigentlich gar nicht – zu Beginn des Kapitels.
Wer Lust hat sich noch intensive zu informieren vor oder nach der Lektüre, dem ist die eigens für das Mammut eingerichtete Website zu empfehlen:
https://www.dtv.de/special-knut-krueger-nur-mal-schnell-das-mammut-retten/start/c-1349

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Veröffentlicht am 04.09.2021

DDR Nachwehen – eine Aufarbeitung

Die Verlassenen -
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Dieser schmale Band bring mich ins Schwärmen, denn Matthias Jügler hat einen richtig guten Roman geschrieben. „Die Verlassenen“ ist zwar kein sonderlich einladender Titel und das Sujet der DDR-Aufarbeitung ...

Dieser schmale Band bring mich ins Schwärmen, denn Matthias Jügler hat einen richtig guten Roman geschrieben. „Die Verlassenen“ ist zwar kein sonderlich einladender Titel und das Sujet der DDR-Aufarbeitung auch nicht innovativ, aber es ist sehr gut umgesetzt und das auf knapp 170 Seiten.
Ein Mosaik, dass sich so nach und nach zusammensetzt zu einem großen Bild. Der Protagonist des Romans ist Johannes, der zu DDR Zeiten groß wird in Halle an der Saale, ungefähr 1994 mit 13 Jahren wird er bei seiner Oma vom Vater zurückgelassen, wo er doch wohl schon mit 5 Jahren seine Mutter verlor. Als Erwachsener fängt er erst an sich Gedanken zu machen und stößt auf Unerhörtes! Natürlich hatte die Stasi ihre Finger im Spiel.
Dies ist eine literarisierte wahre Geschichte, aber nicht die des Autors, sondern einer anderen Familie, die zu DDR-Zeiten von der Stasi überwacht wurden. Matthias Jügler dürfte sie für seinen Roman verwenden und hat es toll umgesetzt. Dieser wahre Hintergrund macht diesen Roman noch erschütternder. Wobei auch noch mal gesagt werden muss, dass die Stasi-Dokumente im Buch auch reine Fiktion sind.
Großartig ist wie der Ich-Erzähler Johannes modellierte. Zunächst ein zurückhaltendes Kind, was wenig hinterfragt und still ist. Dann die Entwicklungskurve mit der Neugier über die eigene Vergangenheit. Sprachlich wird auch viel vom Autor zwischen den Zeilen transportiert. Vieles bleibt ungesagt und dieses großes Schweigen der Beteiligten wird deutlich. Matthias Jügler hat diese erdrückende Stimmung, die wie eine Glocke über dem Text hängt aus meiner Sicht sehr gut beschrieben.
Eine absolute Leseempfehlung!

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