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Nilchen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.02.2021

Kein langweiliger Frauenschmöcker!

Kissing Chloe Brown (Brown Sisters 1)
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Chick-Lit oder auch Frauenschmöcker genannt, lese ich höchst selten und dann eigentlich auch lieber in einer anderen Sprache, damit das ganze überhaupt einen Mehrwert hat. So, nun kennt ihr schon mal meine ...

Chick-Lit oder auch Frauenschmöcker genannt, lese ich höchst selten und dann eigentlich auch lieber in einer anderen Sprache, damit das ganze überhaupt einen Mehrwert hat. So, nun kennt ihr schon mal meine Grundeinstellung zum Thema…und daher ist es äußerst schwierig mich davon zu überzeugen das ein Liebensroman für Frauen gut sein kann!
„Kissing Chloe Brown“ fällt ohne Frage in die Kategorie Chick-Lit! Dann kommt ein dickes ABER, denn die Geschichte ist zwar was fürs Herz, aber nicht der übliche Null-Acht-Fünfzehn Kram. Talia Hibbert hat es sich zur Aufgabe gemacht auch Minderheiten mit Liebe zu beglücken. Nicht nur Schöne und Reiche sollten in Liebensromanen vorkommen, sondern eben auch die Randgruppen. Klar, sie schreibt auch die klassischen Frauenromane, also nicht alles was sie zu Papier bringt fällt in diese Kategorie, aber es ist mal ein Anfang.
Nun aber zu Chloe Brown. Eine chronisch kranke Frau, die fast stirbt und das als Initialzündung sieht ihr Leben zu ändern und schreibt erst einmal eine „To Do“-Liste – was sonst! Da stehen dann Dinge drauf, die ihr sonst nicht so liegen wie: Einen Camping Trip machen. Und vor allem zieht sie endlich aus dem großen Haus der Eltern aus und findet eine Wohnung. In diesem Apartmenthaus gibt es den Hausmeister Redford Morgan, den sie zunächst „observiert“ und der ihr erst gar nicht wohlgesonnen ist durch ihren Famiienreichtum. Aber es kommt ja dann (zum Glück) doch anders.
Gut, finde ich, dass die Charaktere nicht klischeehaft und eindimensional gezeichnet sind. Das hat mir in der Tat gut gefallen. Zudem wird man gut unterhalten und einen Lacher entlockt das Buch einem auch noch an der ein und anderen Stelle.
Fazit. Wenn schon ein Liebensroman, dann bitte Talia Hibbert!

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Veröffentlicht am 16.11.2020

Niedliches Detektiv-Duo für Erstleser.

Bell und Fletsch – Auf falscher Fährte
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Ein kreatives neues Duo taucht in der Kinderbuch-Szene auf: Bell & Fletsch! Bianca Bell und ihr Hund Fletsch gründen zusammen ein Detektivbüro. In dem ersten Band der neuen Serie „Auf falscher Fährte“ ...

Ein kreatives neues Duo taucht in der Kinderbuch-Szene auf: Bell & Fletsch! Bianca Bell und ihr Hund Fletsch gründen zusammen ein Detektivbüro. In dem ersten Band der neuen Serie „Auf falscher Fährte“ ermitteln die beiden erfolgreich in 3 Fällen…oder das was man dafür halten könnte. Denn Bianca ist großartig in falschen Schlüssen ziehen und somit auch eigentlich immer auf der falschen Fährte, merkt es bloß nicht. Witzig und kurios zugleich geht es hoch her.
Sehr leichte Sprache, wenig Text pro Seite und kurze Sätze machen es Erstlesern einfach. Irritierend ist nur das unruhige Schriftbild, da wird beispielsweise das Klingeln des Telefons in einer verwackelten Schrift geschrieben. Angesichts der Fülle an Kinderbüchern die solch ein wusseliges Schriftbild haben und heiß geliebt werden, mag das auch nur für mich störend sein.
Wirkt wie ein Comic aus den 50er Jahren, alles ist in gelb-schwarz bebildert. Die Geschichte ist niedlich in Szene gesetzt.
Fazit: Ein kindlich unschuldiger Text ohne große Aufregung, aber zum Lachen.

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Veröffentlicht am 08.06.2020

Literarische Beschreibungskunst als autobiografisches Werk

Die Kartographie der Hölle
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„Die Kartographie der Hölle“ ist Knud Romer’s zweiter Roman. Ich kannte den Ersten vor dieser Lektüre nicht und konnte mich ganz unvoreingenommen dem Werk widmen. Dann begann ich diesen Roman, bei dem ...

„Die Kartographie der Hölle“ ist Knud Romer’s zweiter Roman. Ich kannte den Ersten vor dieser Lektüre nicht und konnte mich ganz unvoreingenommen dem Werk widmen. Dann begann ich diesen Roman, bei dem man nie so genau weiß was autobiografisch ist und was dann doch noch hinzugedichtet wurde. Aber eigentlich ja auch irrelevant, wenn man eigentlich ein gutes Buch lesen möchte. Und seine Prosa ist in der Tat gut. Wunderbar kann Knud Romers Wörter zu fantastischen Sätzen kombinieren und man möchte förmlich den Hut ziehen vor solch einer Leistung. Schreibkunst auf wahrlich höchstem Niveau. Und nun kommt das „Aber“, ganz recht. Leider leider ist der Roman sehr langatmig und Knut Romers sehr detaillierte Beschreibungen nehmen kein Ende. Nach 100 Seiten war ich es leid und las leider immer nur noch sporadisch 10-20 Seiten damit ich mal vorankam. Aufgeben mochte ich allerdings auch nicht, denn der Text als solcher ist gelungen. Bloß sollte man nicht Erwartung haben hier erzählt einer sein Leben stringent und erhellend. Es wird in Teilen sehr konfus, wenn er anfängt in seiner Einsamkeit einen Freund zu erfinden mit dem er sich auseinandersetzt oder Drogen im Spiel sind. Dann kommen wieder so aberwitzige Passagen wo er sein Ziel im Inselverlag publiziert zu werden postuliert, was ja dem Autor nun im wahren Leben auch gelang.
Mit Abstand ein interessanter, aber ganz ehrlich ein anstrengend zu lesender Roman. Sicherlich für den Autor, der auch Werbfachmann ist, ein Kontrast zu dem auf den Punkt gebrachten Slogan, sich hier seitenweise kleinsten Details zu widmen.
Fazit: Nicht jedermanns Sache.

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Veröffentlicht am 26.02.2020

Ein bitterer Zufall

Nach Mattias
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Hier stirbt ein junger Mann Namens Mattias. Und mehr weiß man lange nicht. Dieser Roman „Nach Mattias“ ist nichts für Fakten-Leser, hier muss man erst einmal die eigene Unwissenheit aushalten, um dann ...

Hier stirbt ein junger Mann Namens Mattias. Und mehr weiß man lange nicht. Dieser Roman „Nach Mattias“ ist nichts für Fakten-Leser, hier muss man erst einmal die eigene Unwissenheit aushalten, um dann recht spät die Zusammenhänge zu verstehen. Es kommen 9 verschiedene Personen als Ich-Erzähler zu Wort, alle verbindet sie etwas mit Mattias, die einen sehr viel, die anderen nur ein Ereignis – die Bandbreite ist groß. Und so auch die Themenvielfalt der einzelnen Personen. Was sie beisteuern ist aus ihrem sehr persönlichen Blickwinkel erzählt. Mal verlierend in Details, mal hadernd, mal ausschweifend – mal mehr über Mattias, mal weniger. Sicher wächst die Erkenntnis im Laufe des Romans was überhaupt passiert ist und wie diese Personen zusammenhängen, aber durch die minimalistische Schreibkunst Peter Zantinghs bleibt viel unklar und die eigne Vorstellungskraft ist gefragt. Minimalistisch ist der Roman nicht nur auf inhaltlicher Ebene, auch die Sätze selbst, wirken zum Teil unnatürlich verkürzt. Wie beispielsweise auf Seite 153 “Dafür war sie Mutter: zu glauben, dass eine bessere Version ihrer selbst existierte, die das Glück länger festhalten und gesünder sein und sie unsterblich machen würde.“
Musik spielt in diesem Roman auch eine entscheidende Rolle, es gibt sogar eine Playliste am Ende des Buches, die auch der Autor beim Schreiben hörte. Es werden immer wieder Lieder benannt.
Der Autor, Peter Zantingh, hat den Roman geschrieben um den zufälligen Tod als Handlungsauslöser und Einflussgröße bei Dritten zu untersuchen. Was passiert wem, wenn eine Person jetzt verstirbt? Aus dieser Gedankenspiel entstand dieser Text, was ich als interessanten Untersuchungsgegenstand empfinde.
Insgesamt hat der Roman mich nicht überzeugt, vor allem durch die stakkatoartige Schreibweise und einzelne Inhalte wie Fußball. Meine Vermutung ist, dass es Leser geben wird, die dieses Buch feiern werden, mir fallen auch gleich ein paar Männer ein, die hier Freude am Lesen haben könnten – aber meins ist es nicht.

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Veröffentlicht am 06.07.2019

Guter Schmöker

Im Freibad
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Geschmäcker sind verschieden und das gilt natürlich auch für Romane! Normalerweise habe ich nach Beendingung eines Romans eine genaue Bewertung für das jeweilige Buch im Kopf und kann es entweder empfehlen, ...

Geschmäcker sind verschieden und das gilt natürlich auch für Romane! Normalerweise habe ich nach Beendingung eines Romans eine genaue Bewertung für das jeweilige Buch im Kopf und kann es entweder empfehlen, vielleicht auch nur einer bestimmten Gruppe von Personen oder eben auch überhaupt nicht. Und nun kommt mir „Im Freibad“ von Libby Page (im Original „The Lido“) zwischen die Finger, dass passender in diesen letzten Sommertagen hätte nicht sein können. Die meiste Lesezeit habe ich sogar in Freibädern verbracht – besser geht es nicht. Und trotzdem war ich stellenweise gelangweilt, dann wieder mitfiebernd ob das Schwimmbad gerettet wird. Mal hat mich der Schreibstil genervt, weil doch recht einfach gehalten und mal gab es Sätze die schöner nicht hätten sein können. Die Darstellung von Brixton und seinen Bewohnern fand ich gut und teilweise originell, aber auch strapazierend unkreativ bei manch anderen.
Was mir auch zu Beginn natürlich schon bewusst war, es ist keine herausragende Literatur, sondern eben ein Buch fürs Schwimmbad, für die Ubahn, für den Strand, für den Flieger. Ablenkende Lektüre.
Die Gestaltung des Buches selbst ist äußert gelungen, nicht nur das Cover auch die innenliegenden Seiten des Umschlages zieren Schwimmbahnen mit Schwimmern. Gestalterisch gelungen.
Ihr ahnt es schon, so recht empfehlen mag ich es nicht, aber wer ein leichtes Sommerbuch sucht, liegt hier nicht falsch und ist mit „Im Freibad“ sicher besser bedient als mit anderen Schmökern. Ja, vielleicht ist das mein Resümee für einen Schmöker sehr gelungen! Wer gerne auch mal zu einem englischen Buch greift ist mit dem Original sicher gut bedient, kein komplizierter Text.
Die Autorin Libby Page ist jung und ich glaube fest daran, dass mit steigender Lebenserfahrung auch die Ausarbeitung der Charaktere tiefer wird und die Geschichten auch Ecken und Kanten bekommen. Ich bin gespannt auf ihre Entwicklung. Ich werde sicher auch dem nächsten Roman eine Chance geben . aber in English!