Profilbild von NolaRosewood

NolaRosewood

aktives Lesejury-Mitglied
offline

NolaRosewood ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit NolaRosewood über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.07.2022

Erfrischende Mischung aus Bridgerton und Jane Austen mit einer schlagfertigen Protagonistin

Wie man sich einen Lord angelt
0

Dass dieses Buch als eine Mischung aus Jane Austen und dem Netflix-Hit Bridgerton beworben wurde, hat mich sofort neugierig gemacht. Das schöne Cover, das die Leser:innen direkt in das London des Jahres ...

Dass dieses Buch als eine Mischung aus Jane Austen und dem Netflix-Hit Bridgerton beworben wurde, hat mich sofort neugierig gemacht. Das schöne Cover, das die Leser:innen direkt in das London des Jahres 1818 versetzt, steigerte meinen Wunsch, das Buch zu lesen 😊
Die Geschichte erschien mir zwar zu Beginn recht vorhersehbar, da das bei Liebesromanen aber normal ist, störte es mich nicht weiter. Der Anfang hat mir auch gleich sehr gut gefallen, da bereits die erste Szene mich an meine Schwäche für Jane Austen-Romane erinnert hat. Die gelungenen Beschreibungen des historischen London und der Gesellschaft haben mir sehr gut gefallen, da man sich leicht in die Geschichte hineinversetzen konnte.
Die Protagonist:innen Kitty und Radcliffe passen wunderbar zueinander. Trotz des historischen Settings und den Einschränkungen, die damit für Kitty einhergehen, ist sie eine starke Persönlichkeit und genauso schlagfertig wie der schneidige Lord Radcliffe. Zu Anfang befürchtete ich, sie könne mir durch ihre berechnende Art unsympathisch werden, doch das Gegenteil war der Fall, ich bewunderte sie zunehmend für ihre selbstbewusste Art, zu wissen, was sie will. Über Radcliffe hätte ich gerne noch ein wenig mehr erfahren, doch auch mit ihm ist der Autorin eine spannende und sympathische Figur gelungen.
Der Schreibstil hat mir ebenfalls sehr gut gefallen, da er zwar einerseits an die Zeit der Handlung angepasst ist, jedoch trotzdem eine angenehme Frische in den Text bringt und ihn lebendig hält. Super fand ich auch, dass die Liebesbeziehung sich eher langsam und mit wenig Kitsch entwickelt, was ich anders erwartet hatte.
Wenn ihr Bridgerton gerne angeschaut habt, wird euch dieses Buch auf jeden Fall gefallen! Erheiternd, romantisch und elegante Lords und Ladys auf jeder Seite, was will man mehr? 😊

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.04.2022

Dark Academia-Vibes aus einem Internat in Schottland und Charaktere, deren Höhen und Tiefen so authentisch sind, dass man ins Buch springen und ihnen beistehen möchte!

Dunbridge Academy - Anywhere
0

Die Dunbridge Academy lässt mich bedauern, nie auf einem Internat gewesen zu sein! Die detaillierten Beschreibungen des ehemaligen Klosters nahe Edinburgh erwecken ein deutliches – und wunderschönes – ...

Die Dunbridge Academy lässt mich bedauern, nie auf einem Internat gewesen zu sein! Die detaillierten Beschreibungen des ehemaligen Klosters nahe Edinburgh erwecken ein deutliches – und wunderschönes – Bild des Ortes. Das weitläufige Gelände, die Türmchen und Verzierungen, die gemütlichen kleinen Zimmer – ich will da hin! Auch wie die Schüler:innen über ihr Zuhause sprechen, lässt erkennen, dass sie es tatsächlich als solches ansehen, was dem ganzen Setting eine beruhigende Note gibt. Auch für die Protagonistin Emma, die in Deutschland aufgewachsen ist und ein Auslandsjahr macht, wird die Dunbridge Academy schnell zu einem zweiten Zuhause.
Emma war mir von Anfang an sympathisch. Sie ist manchmal stark und manchmal unsicher, auf der Suche nach ihrer Identität und Eigenständigkeit. Sie ist nach Schottland gekommen, um ihren Vater zu finden, der sie und ihre Mutter verlassen hat, als sie noch klein war. Durch die detaillierte Darstellung ihrer Gefühle kann man sich hervorragend in sie hineinversetzen und leidet mit ihr unter der Situation. Auch die Thematik des Laufens, das für Emma einen großen Teil ihres Lebens und ihre Möglichkeit, mit starken Gefühlen umzugehen, ausmacht, lässt Emma sehr nahbar und authentisch werden. Ich bekam zeitweise sogar selbst Lust, meine Laufschuhe aus der verstaubten Ecke hervorzuholen Das Laufen stellt auch wunderbar die Verbindung zwischen ihr und Henry dar, die sich durch gemeinsames Training näherkommen.
Henry konnte ich am Anfang des Buches nicht wirklich einschätzen, er schaffte es jedoch durch seine warme und süße Art schnell, mich für sich zu gewinnen. Er ist sehr zielstrebig und erfolgreich, dabei jedoch nicht arrogant. Besonders gut hat mir auch an ihm die Gefühlstiefe gefallen, die Sarah Sprinz erschaffen hat. Sowohl seine Freude als auch die traurigen oder wütenden Momente reißen einen jedes Mal mit. Die Beziehung zwischen den beiden mochte ich sehr gern, weil sie zwar zwischendurch kitschig ist, jedoch auch echte Probleme zu überwinden hat. Auch die wenigen, aber sehr geschmackvoll beschriebenen Sexszenen haben mir gefallen, weil sie realistischer sind als in manch anderen Büchern
Dieses Buch gehört ab jetzt zu meinen Lieblingstiteln, der zweite Band ist schon vorbestellt und ich freue mich sehr darauf, mehr von der Dunbridge Academy zu lesen! Ganz klare Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.04.2022

Emilia Lancasters Geschichte erscheint zunächst wie die Neuauflage eines Märchens – aber das ist sie ganz und gar nicht!

Silver Crown - Forbidden Royals
0

Die Geschichte spielt in dem fiktiven Königreich Caerleon, das wie ein beschauliches, skandinavisches Großbritannien wirkt. Der Anfang des Buches erinnert an „Plötzlich Prinzessin“. Zwar weiß Emilia von ...

Die Geschichte spielt in dem fiktiven Königreich Caerleon, das wie ein beschauliches, skandinavisches Großbritannien wirkt. Der Anfang des Buches erinnert an „Plötzlich Prinzessin“. Zwar weiß Emilia von ihrer Verbindung zur Königsfamilie, aufgewachsen ist sie jedoch allein mit ihrer Mutter. Die Parallelen zur Komödie mit Anne Hathaway verschwinden bereits, als Emilia auf unsanfte Art und Weise an den Hof und damit zu ihrer königlichen Verwandtschaft gebracht wird. Vor allem ihrer neuen Stiefmutter scheint Emilias Existenz zu missfallen, was sie auch deutlich zeigt. Ganz anders als im Märchen findet sich Emilia in einem goldenen Käfig wieder, in dem jeder seine eigenen Ziele verfolgt.
Der Autorin gelingt es hervorragend, die Leser:innen in ihre Welt zu entführen, gleich die erste Szene ist so emotional aufgeladen, dass man mitfiebern muss. Man kann nicht anders, als mit Emilia mitzufühlen, deren Leben durch den plötzlichen Tod des Königs aus der Bahn geworfen wird. Mit einer Mischung aus Mitleid, Bewunderung und Freude verfolgt man ihre Entwicklung von Überforderung zu Durchsetzungsstärke. Auch ihre Stiefgeschwister Chloe und Carter sind interessante Charaktere, die mehr zu bieten haben als den oberflächlichen Playboy und die verzogene Tochter. Besonders gefallen hat mir die gelungene Verbindung zwischen dem Prunk und der Etikette des Hofes und dem zeitweise trotzdem lockeren Verhalten der (jüngeren) Charaktere, die ab und zu fluchen und mit ihren eigenen Schwierigkeiten zu kämpfen haben.
Die Liebesgeschichte zwischen Emilia und Carter entwickelt sich schnell, bleibt jedoch lange ein unsicheres Verhältnis, das zwischen starker Anziehung und Zurückweisung schwankt. Auch in dieser Hinsicht kann die Autorin Emilias Gefühlswirrwar so realistisch abbilden, dass man als Leser:in in Höhen und Tiefen mitgerissen wird. Gestört hat mich nur, dass eine Beziehung zwischen Carter und Emilia von beiden kategorisch als unmöglich abgetan wird, mit der Begründung, dass sie jetzt Stiefgeschwister seien. Und dass, obwohl beide erwachsen sind, sich nie zuvor gesehen haben, also getrennt aufgewachsen sind, und als Stiefgeschwister absolut nicht miteinander verwandt sind. Warum also diese konservative Ablehnung, die man bei ihrer Stiefmutter Octavia erwarten könnte, bei Emilia jedoch weniger?
Von mir gibt es für Silver Crown eine klare Leseempfehlung! Es ist eine mitreißende Geschichte, die sowohl die Anziehung als auch die Schattenseiten der royalen Welt thematisiert. Emilias Charakter war mir von Anfang an sympathisch und in ihrer Emotionalität so echt, dass man mit ihr mitfühlen muss. Ich konnte das Buch kaum weglegen und hatte es in zwei Tagen durchgelesen. Da dies kein in sich geschlossener Band ist, zwingt einen der echt fiese Cliffhanger am Ende geradezu, sofort den nächsten Band aufschlagen zu wollen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.04.2022

Neues aus Ravka! Ein Zar mit einer dunklen Seite, mächtige Grisha und ein Land, das von allen Seiten bedroht wird

King of Scars
0

Die Geschichte um den jungen Zar Nikolai Lantsov spielt sich einige Jahre nach der Handlung der Grisha-Trilogie ab und beleuchtet die Folgen des Bürgerkriegs in Ravka. Neben den beiden Protagonisten Nikolai ...

Die Geschichte um den jungen Zar Nikolai Lantsov spielt sich einige Jahre nach der Handlung der Grisha-Trilogie ab und beleuchtet die Folgen des Bürgerkriegs in Ravka. Neben den beiden Protagonisten Nikolai und Zoya erhält auch die aus der Krähen-Dilogie bekannte Nina Zenik einen großen Handlungsstrang: Zusammen mit zwei anderen Grisha reist Nina durch das verfeindete Fjerda, um Grisha-Flüchtlinge zu retten und nach Ravka zu bringen.
Nikolai Lantsov gilt als der beliebteste Charakter der Grisha-Trilogie – und auch in diesem Buch kann man ihn nur lieben! Die großartige Mischung aus frecher Arroganz und berührender Sensibilität verpackt in einen jungen, gutaussehenden Zaren. Zum Glück hat er ein dunkles Geheimnis, das nur seine engsten Vertrauten kennen, sonst wäre er einfach zu perfekt Aber nicht nur Nikolai ist in diesem Buch der Sympathieträger, auch Zoya, die meistens kalt und abweisend auftritt, erhält in dieser Geschichte eine Tiefe und einen Hintergrund, der verständlich macht, wieso sie so ist, wie sie ist. Nina war in der Krähen-Dilogie eine fröhliche Person, mit der man sich leicht identifizieren konnte, in diesem Buch durchlebt sie starke Emotionen, auch trauriger und wütender Natur, die mich jedes Mal mitgerissen haben.
Mit seinen 505 Seiten ist das Buch recht lang, doch jede einzelne hat ihre Berechtigung im großen Gefüge der Handlung, sodass die Geschichte nie zu ausschweifend oder langweilig wird. Die sich abwechselnden Handlungsstränge halten die Spannung an mehreren Stellen gleichzeitig aufrecht und lassen dem/der Lerser:in kaum Gelegenheit, das Buch zwecks alltäglicher Dinge wie Essen oder Schlafen beiseitezulegen. Ich war bis zum Ende gefangen in der großartigen, wenn auch manchmal schrecklichen Welt, die Leigh Bardugo geschaffen hat und musste dann feststellen, dass der Roman mit einem Cliffhanger endet … Also auf in den Buchladen, den zweiten Band kaufen!
Wer die bisherigen Romane des Grishaverse gelesen und geliebt hat, dem wird auch diese Geschichte gefallen. Für Neueinsteiger würde ich sie nicht empfehlen. Obwohl die Handlung in sich auch ohne das Vorwissen nachvollziehbar ist, fehlen einem in diesem Fall viele Hintergründe, um die Bedeutung der Handlung in Gänze zu verstehen. Auch könnten die vielen Personen, deren Geschichten aus der Grisha-Trilogie bekannt sind, verwirrend sein. King of Scars ist also auf jeden Fall zu empfehlen! Aber fangt vorne in der Chronologie an, falls ihr das nicht schon längst getan habt

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.06.2022

Spannende, historische Geschichte um eine junge Frau, die nach dem zweiten Weltkrieg mit Problemen, Feinden und der Liebe zu kämpfen hat.

Aufbruch voller Sehnsucht
0

Das Buch hat mir gut gefallen. Besonders spannend war bereits der Einstieg, als Erika und ihre Tante aus einem Lager flüchten müssen. Man kommt sehr schnell in die Geschichte hinein und wird über die Umstände ...

Das Buch hat mir gut gefallen. Besonders spannend war bereits der Einstieg, als Erika und ihre Tante aus einem Lager flüchten müssen. Man kommt sehr schnell in die Geschichte hinein und wird über die Umstände aufgeklärt, auch wenn man den ersten Teil der Reihe nicht gelesen hat, versteht man alles sehr gut. Die historischen Darstellungen sind meiner Meinung nach sehr gut gelungen, sodass man sich in die Umgebung der Figuren versetzen konnte.
Erika ist eine sehr interessante Protagonistin. Während ihre Tante Mimi mich manchmal mit ihrer Art zur Weißglut getrieben hat, ist Erika eine besonnene und eher ruhige Person, was die Erzählung sehr angenehm macht. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen, auch wenn ihre Lage von den heutigen Lebensumständen weit entfernt ist. Obwohl sie natürlich als Frau in den 40er-Jahren nicht so emanzipiert ist, wie viele Frauen es heute sind, hat mich zwischendurch ihr Verhalten gegenüber Erich gestört, da sie sich selbst jedes Mal zurücknimmt und sich die Schuld für jeden Konflikt gibt. Ihre Freundin Terry, die einen sehr viel stärkeren Charakter hat, fand ich daher teilweise sympathischer.
Die Handlung bleibt durchgehend auf einem konstanten Spannungslevel, da Szenen aus Sicht des Antagonisten dieses aufrechterhalten. Die Anzahl der Handlungsstränge war mir zeitweise etwas zu hoch, da manche Figuren nur kurze Szenen erhielten und ich mich später schwer an sie erinnern konnte, trotzdem waren auch die Einblicke in andere Lebensgeschichten der Zeit sehr interessant.
Ein unterhaltsames Buch, wenn man historische Geschichten mag, die auch den emotionalen Aspekt nicht zu kurz kommen lassen!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Thema