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Veröffentlicht am 24.04.2022

Der spannende Entwurf einer Welt, in der ehemalige Feinde, ganze Nationen zusammenarbeiten, um das Überleben der Menschheit und des Planeten zu sichern

Der neunte Arm des Oktopus
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Die Idee des Buches fand ich sehr spannend, da ich mich im Moment viel mit der Klimawandel-Thematik beschäftige. Natürlich ist die Möglichkeit einer solchen weltweiten politischen Zusammenarbeit in der ...

Die Idee des Buches fand ich sehr spannend, da ich mich im Moment viel mit der Klimawandel-Thematik beschäftige. Natürlich ist die Möglichkeit einer solchen weltweiten politischen Zusammenarbeit in der momentanen Situation utopisch, dennoch war es hochinteressant, die Ausgestaltung und die Effekte eines derartigen Gedankenspiels zu verfolgen. Die Geschichte wird aus vielen verschiedenen Perspektiven erzählt, sowohl in unserer Gegenwart um die Jahre 2018-2025 als auch in der Zukunft im Jahr 2100, was eine umfangreiche Darstellung der Problematiken ermöglicht.
Obwohl die Handlung sehr interessant ist, fand ich den Schreibstil leider nicht so angenehm. Der Text ist in sehr nüchternem Ton und eher einfachen Sätzen geschrieben, es ist also nicht kompliziert zu lesen. Allerdings werden die meistens recht kurzen Szenen durch die Angabe vieler kleiner Informationen gefüllt, die zwar ganz interessant und manchmal auch lustig sind, die Handlung jedoch recht unübersichtlich machen. Durch die vielen verschiedenen Personen, die alle einen wichtigen, aber kleinen Teil der Handlung ausmachen, erhält man sehr viele Informationen, die mich zeitweilig verwirrten. Auch nimmt der Erzähler eine große Distanz zu den Figuren ein, was natürlich die Informationsgabe erleichtert, ich mag es aber persönlich lieber, näher an den Figuren zu sein.
Trotz des Schreibstils, der mir weniger zusagte, werde ich wohl auch den zweiten Teil „Der Zorn des Oktopus“ lesen, da ich die Thematik wirklich interessant finde. Ich glaube, dass dieses Buch ungeachtet der Kritikpunkte eine wichtige Funktion erfüllen kann, da es das Bewusstsein für den Klimawandel und die Möglichkeiten der Menschen erhöht, diese Entwicklung aufzuhalten. Ich finde es sehr wichtig, dass wir alle um die kritische Situation wissen, in der wir uns befinden. Das Buch zeigt auch ohne die Annahme der weltweiten Zusammenarbeit Wege auf, dem Planeten zu helfen, sodass deutlich wird, dass man sich nicht allein auf die Politik verlassen muss bzw. sollte, die schon alles regeln wird. Denn es liegt in unseren Händen, ob unsere Umwelt erblüht oder verwelkt.
Wenn man politische Geschichten mag oder wissen möchte, wie der Klimawandel durch eine globale gemeinsame Politik aufgehalten werden könnte, ist dieses Buch eine gute Wahl. Wenn man sich zudem auf den nüchternen und von Distanz geprägten Schreibstil einlassen kann, hat man eine spannende und zum Nachdenken anregende Geschichte vor sich.

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