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Veröffentlicht am 03.01.2023

Der Klappentext verspricht eine andere Geschichte ...

There will be Hope
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„There will be Hope“ — ist ein schöner Roman, den ich für kurzweilige Lesestunden gerne empfehlen möchte. Jedoch verspricht der Klappentext in meinen Augen eine tiefgreifende Geschichte mit einem anderen ...

„There will be Hope“ — ist ein schöner Roman, den ich für kurzweilige Lesestunden gerne empfehlen möchte. Jedoch verspricht der Klappentext in meinen Augen eine tiefgreifende Geschichte mit einem anderen Schwerpunkt …

Doch von vorn: Es handelt sich um das Debüt von Tania Albrecht, welches sich modern und flüssig, klar und humorvoll lesen lässt. Wir treffen auf eine bunte Mischung aus Figuren und Problemen, auf Kämpfe und Schuld, dies sorgt für Abwechslung, wenn ich auch die ähnliche Namensgebung ungünstig finde.
Auf den 400+ Seiten warten schlagfertige Dialoge, alltägliche Situationen, Witz und kindliche Romantik. Mir fehlte es leider an Emotionen und Ernst, zudem liegt der Fokus des Geschehens auf Helen — Harleys Mutter —, die, gemeinsam mit »Potti«, den Großteil der Handlung erzählt und einnimmt. Im Verlauf finden sich immer wieder interessante und wichtige Informationen über Organspende und Harleys Erkrankung, doch das Mädchen selbst kam eindeutig zu kurz. Viele, wenn auch humorvoll erzählte, Ausschweifungen nehmen Raum ein, während wirkliche Gefühle, Spannung und Dramatik auf der Strecke bleiben. Kritisch sehe ich zudem die unnatürliche romantische Entwicklung zwischen ALLEN vier Charakteren – hier wird Liebe und Vertrauen auf den ersten Blick großgeschrieben. Selbst das angedachte Verhalten der Charaktere war zu keiner Zeit dem Alter entsprechend. Während die Eltern wie Teenager wirken, ist das Paar, das laut Klappentext eine Rolle spielt, eher kindlich.

„There will be Hope“ geht überraschend und rasant zu Ende, hinterlässt, aufgrund des Jugendlichen Charmes, ein warmes, hoffnungsvolles Gefühl, doch mehr als seichte Young Adult und kurzweilige Unterhaltung war es für mich.

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Veröffentlicht am 08.12.2022

Wirr und oberflächlich.

Fang jetzt bloß nicht an zu lieben
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„Fang jetzt bloß nicht an zu lieben“ war mein erstes Buch der Autorin, wobei der Klappentext ausschlaggebend für mein Interesse war.

Statt einer RomCom, wie erwartet, verpackt Mhairi McFarlane hinter ...

„Fang jetzt bloß nicht an zu lieben“ war mein erstes Buch der Autorin, wobei der Klappentext ausschlaggebend für mein Interesse war.

Statt einer RomCom, wie erwartet, verpackt Mhairi McFarlane hinter dem eigenwilligen Cover jedoch zahlreiche Problematiken: von toxischen Beziehungen in sämtlichen Lebenslagen, den daraus manifestierten Verhaltensweisen und der langwierigen Überwindung, bis hin zum Freimachen von gesellschaftlichen Erwartungen ist alles dabei. Und letztendlich dominieren diese schädlichen Konstellationen und Probleme der Protagonisten die Geschichte, sodass für eine Charakterzeichnung - / entwicklung oder den Ausbau von Verhältnissen, räumliche Darstellung, Tiefe oder Romantik kaum Raum blieb.

Im Fokus stehen etliche persönliche Dramen und Konflikte, die sich über diverse Handlungsstränge ziehen und durch einen undurchsichtigen Aufbau für Verwirrung sorgen. Zumindest blitzte hin und wieder etwas Humor auf - wenn auch die Übersetzung öfter nicht ganz rund wirkte.

Selbst stilistisch konnte mich „Fang jetzt bloß nicht an zu lieben“ wenig überzeugen, was an verschachtelten Sätzen lag, die so vollgepackt mit irrelevanten Gedankengängen und Beschreibungen waren, dass ich mich, trotz der zahlreichen brenzligen Themen, langweilte.

Kann man lesen, muss man aber nicht.

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Veröffentlicht am 12.11.2022

Zäh, langweilig und nicht, was ich erwartet habe.

Im Schatten des Fuchsmondes
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„Der Gesang der Orcas“ — auch nach 15 Jahren zählt diese Geschichte von Antje Babendererde für mich zu den unvergesslichsten. Auf die grundverschiedenen Jugendlichen, die in ihrem neuen Roman zueinander ...

„Der Gesang der Orcas“ — auch nach 15 Jahren zählt diese Geschichte von Antje Babendererde für mich zu den unvergesslichsten. Auf die grundverschiedenen Jugendlichen, die in ihrem neuen Roman zueinander finden, war ich daher sehr gespannt.

Leider konnte mich „Im Schatten des Fuchsmondes“ nicht von sich überzeugen. Angefangen beim Stil, liest sich der Text einfach, ohne die erwartete Mystik und Raffinesse, was sicherlich dem problemlosen Verständnis zugutekommt, jedoch schnell anspruchslos wirkt.
Das Setting sowie etliche Hintergründe kamen in allen Einzelheiten zur Geltung, doch, auch wenn deutlich ist, dass Antje Babendererde für ihre neue Geschichte ausführlich recherchierte, um eine vorstellbare Kulisse zu kreieren, besteht die Handlung großteils aus ausschweifenden Beschreibungen und irrelevanten Informationen.

Auch wahrt die Autorin eine gewisse Distanz, sodass die Probleme, mit denen sich die Charaktere auseinandersetzen müssen, weder mitfühlen lassen noch bewegen. Figuren, die unnahbar bleiben und es einem schwer machen, Sympathie zu empfinden, wenn gleich die Individualität sowie die Entwicklung interessant sind:
Lia und ihre Schwester sind privilegiert, während Lia mit seltsamen Marotten ihre Naturverbundenheit demonstriert, ist Kelsie augenscheinlich eine verwöhnte Prinzessin.
Finn, der vor der Vergangenheit flüchtet, Geheimnisse mit sich trägt, ärmlich aufwuchs, und erst im Verlauf, ganz langsam, einen Skandal enthüllt, der über dieses Fleckchen Idylle, in dem er durch Glück landete, riesige Wellen schlägt. Waren die Themen vielfältig und gut gewählt, teilweise sehr aktuell, kamen die Emotionen, die Schwere und auch die Romantik durch ein zu viel an Nichtigkeiten und ein zu wenig an Nähe kaum zur Geltung.

„Im Schatten des Fuchsmondes“ — tolle Idee, wunderschöne Aufmachung, leider zäh und teilweise langweilig.

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Veröffentlicht am 26.10.2022

Fad.

Die Chroniken von Rotkäppchen - Allein im tiefen, tiefen Wald
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Mit ihrem Roman „Die Chroniken von Rotkäppchen - Allein im tiefen, tiefen Wald“ hat Christina Henry dem bekannten Märchen nichts abgeschaut. Denn bis auf die Protagonistin Red, die einen roten Hoodie trägt, ...

Mit ihrem Roman „Die Chroniken von Rotkäppchen - Allein im tiefen, tiefen Wald“ hat Christina Henry dem bekannten Märchen nichts abgeschaut. Denn bis auf die Protagonistin Red, die einen roten Hoodie trägt, und zu ihrer Großmutter gelangen will, ist diese Geschichte vollkommen anders. Wer also eine Märchenadaption oder eine düstere Interpretation des Klassikers erwartet, wird nicht nur enttäuscht, sondern teilweise auch gelangweilt zurückbleiben.

Mit dem Wissen, dass die Welt in den letzten Jahren eine Pandemie ausgestanden hat, würde ich das Gelesene nicht mal als wirkliche Dystopie abtun. Die Autorin erschuf mit Reds Merkmalen, afrikanische Wurzeln, Queer und durch eine Beinprothese gehandicapt, jedoch einen Charakter, der in die „Diversität“ von Heute passt. Doch obwohl „Rotkäppchen“ auf alles vorbereitet war, sich in Krisen und Notlagen zu helfen wusste, blieb ihre Entwicklung auf dem Weg zu Omas Haus auf der Strecke.
Was es mit den Monstern und dem mysteriösen Problem, das zu dem Virus kommt, auf sich hatte? Diese Frage wird nach einem zähen Verlauf, der wenig Bedrohung und Spannung bereithält, nicht unbedingt geklärt.

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Veröffentlicht am 18.01.2021

Ein atmosphärischer Spannungsroman.

Der Schattenmörder
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„Der Schattenmörder“ erschien am 17. August 2020 im Blanvalet Verlag und trifft definitiv nicht das Genre Thriller.

Auch wenn „Der Schattenmörder“ spannend beginnt, kann sich der anfängliche Nervenkitzel ...

„Der Schattenmörder“ erschien am 17. August 2020 im Blanvalet Verlag und trifft definitiv nicht das Genre Thriller.

Auch wenn „Der Schattenmörder“ spannend beginnt, kann sich der anfängliche Nervenkitzel auf den 416 Seiten nicht halten. Hin und wieder baut sich im komplizierten Verlauf zwar eine gewisse Spannung auf, jedoch fällt diese schnell zusammen. Die wenigen fesselnden Szenen, die auf einen Thriller deuten, sind überschaubar.

Alex North gibt auf bildliche und interessante Weise Einblicke in die Ermittlungsarbeiten, doch diese werden zum Großteil von nebensächlichen Hintergrundinformationen
und anderweitigen Längen überschattet.

Die Charaktere waren oberflächlich gezeichnet und das, obwohl sich vieles in diesem Buch auf persönliche Aspekte der Handelnden richtet. Durch die eher flache Ausarbeitung, bleibt ein hineinversetzen oder Mitgehen, ein Verstehen aus und trägt auch nicht dazu bei, dass Reaktionen oder Gedankengänge authentisch erscheinen.
Jedoch umweht eine durchgehend greifbare, düstere Atmosphäre die Geschehnisse, sodass mich beim Lesen ein beklemmendes Gefühl begleitete.

Ich denke, dass die Idee wahnsinnig viel Potenzial für einen nervenaufreibenden Thriller besitzt, doch durch eine verstrickte, verworrene und oft nicht schlüssige Handlung sowie uninteressante Längen wird dieses in „Der Schattenmörder“ verschenkt.
Während das Ende wenig überzeugend war, war der Schreibstil von Alex North sehr angenehm.

Wer einen intensiven Thriller erwartet, wird enttäuscht werden. Doch wer sich nach einem untypischen Spannungsroman sehnt, nach einer düsteren Atmosphäre und einigen schaurigen Gruselmomenten sollte dieses Buch definitiv lesen.

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