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Veröffentlicht am 18.03.2021

Herrlich!

Woanders ist es auch nicht ruhiger
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Als der BER eröffnet wird, liegt das Haus der Bundschuhs im Rotkehlchenweg plötzlich in der Anflugschneise. Eine neue Unterkunft muss her, und da mittlerweile die ganze Familie mehr oder weniger zusammenlebt, ...

Als der BER eröffnet wird, liegt das Haus der Bundschuhs im Rotkehlchenweg plötzlich in der Anflugschneise. Eine neue Unterkunft muss her, und da mittlerweile die ganze Familie mehr oder weniger zusammenlebt, sollte diese auch für alle reichen, wie z. B. das Schloss in der Uckermark, das Gerald gefunden hat …

Der fünfte Band der Bundschuhs führt die Familie und den Leser nun aus Berlin heraus und aufs Land. Gundula ist zunächst gar nicht glücklich darüber, Berlin und vor allem Herrn Mussorkski verlassen zu sollen, und dann noch mit allen Familienangehörigen unter einem Dach – auf Dauer! Doch schließlich geht es „nur“ auf einen Dreiseitenhof, den man günstig ergattert hat, und der so manche Überraschung bietet.

Das neue Setting gefällt mir gut, es bietet zudem neue Aktionsmöglichkeiten für alle Familienmitglieder, zumal auch noch das Geld knapp wird. Aber auch die letzten Tage im Rotkehlchenweg sind lesenswert. Die Familie bleibt dabei größtenteils unter sich, die wenigen neuen Charaktere, die allerdings auch nur wenige Szenen bekommen, sind meist ähnlich skurril wie Gundula und die Ihren.

Nachdem mir der letzte Band weniger gut gefallen hat, ist dieser wieder zu alten Größe aufgefahren. Meistens wusste ich nicht, ob ich weinen oder lachen soll, denn Gundulas Familie ist wirklich sehr „besonders“, und Gundula selbst ist eigentlich auch nicht besser. Da gibt es wieder die verrücktesten Szenen, und am Ende habe ich doch meistens gelacht. Apropos Ende: Dieses ist auch besonders, und ich frage mich, ob das wohl das Ende der Reihe gewesen ist? Passen würde es, schade wäre es aber auch.

Band 5 der Bundschuh-Reihe ist wieder richtig gut, so dass man oft nicht weiß, ob man lachen oder weinen soll, und dann doch lieber lacht. Skurril ist da so ziemlich alles, und das neue Setting bietet neue Möglichkeiten – volle Punktzahl und eine Leseempfehlung für alle, die es skurril mögen.

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Veröffentlicht am 14.03.2021

Zweiter Band einer zauberhaften Kinderbuchreihe

Petronella Apfelmus - Zauberschlaf und Knallfroschchaos
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Im Ort hat ein Zirkus seine Zelte aufgeschlagen. Als die Zirkuskinder in der Schule auftauchen, gibt es schnell Gerüchte, sie sind sehr blass und tragen alle Schwarz – das werden doch keine Vampire sein? ...

Im Ort hat ein Zirkus seine Zelte aufgeschlagen. Als die Zirkuskinder in der Schule auftauchen, gibt es schnell Gerüchte, sie sind sehr blass und tragen alle Schwarz – das werden doch keine Vampire sein? Auch auf dem Zirkusgelände werden sonderbare Wesen gesehen, dazu noch der Name „Mondscheinzirkus“ – die Zwillinge Lea und Luis Kuchenbrand überlegen, wie sie das Geheimnis lüften könnten.

Derweil hat es die Apfelhexe Petronella Apfelmus mit einem Fischräuber zu tun. Ihm auf die Schliche zu kommen, stellt sie und ihre Freunde vor eine große Herausforderung.

Der zweite Band der Reihe um die Apfelhexe klingt sehr geheimnisvoll und ein bisschen gruselig. Und das ist er auch, aber nicht so, wie gedacht. Vorurteile und Akzeptanz stehen im Vordergrund, aber es gibt auch jemanden, der nichts Gutes im Sinn hat, und der aufgehalten werden muss.

Die Autorin nimmt die Leser nicht nur mit in den Zirkus, sondern auch in Petronellas Welt, in den Mikrokosmos des Apfelgartens und des Teiches darin. Erzählt wird humorvoll und spannend, die wunderschönen Zeichnungen von SaBine Büchner machen die Geschichte rund und passen wieder hervorragend.

Der zweite Band der Petronella-Apfelmus-Reihe ist humorvoll und spannend erzählt, hat eine nachvollziehbare Message und ist wieder sehr zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 06.03.2021

Gelungener Start in eine neue Reihe

Tinte & Siegel
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Aloysius MacBharrais ist Siegelmagier und schafft es einfach nicht, einen Schüler bis zur Prüfung zu bringen. Jetzt ist bereits Gordie, sein siebter Lehrling, gestorben, an einem Rosinenbrötchen erstickt. ...

Aloysius MacBharrais ist Siegelmagier und schafft es einfach nicht, einen Schüler bis zur Prüfung zu bringen. Jetzt ist bereits Gordie, sein siebter Lehrling, gestorben, an einem Rosinenbrötchen erstickt. Im Nachhinein ist das schon fast ein Glücksfall, denn Gordie hatte ein Geheimnis und Aloysius, auch Al genannt, kommt dadurch einer Verschwörung auf die Spur, die es in sich hat.

Der Protagonist ist ein älterer Herr mit einem gepflegten Schnauzbart und einem Stock – doch man sollte sich nicht täuschen lassen, der ältere Herr ist auch einer von nur fünf Siegelagenten weltweit, die dafür sorgen, dass die Menschen- und die Feenwelt Frieden miteinander halten, er arbeitet Verträge aus, die Feen und Götter im Zaum halten, und er kann mit seiner Siegelmagie allerhand „Magisches“ anstellen. Kevin Hearne lässt seinen Protagonisten selbst in Ich-Form erzählen, das gibt der Geschichte einen besonderen Reiz.

Al zur Seite stehen zwei interessante Charaktere, Buck Foi ist ein Hobgoblin, den Al aus einer unguten Situation rettet, und der ihm Begleiter und Kampfgefährte wird, zunächst vor allem aus eigenem Interesse. Nadia führt die Geschäfte von Als Druckerei, die seine Tarnung ist. Auch Nadia ist kein „normaler Mensch“, Al gegenüber aber absolut loyal. Diese Drei sind gelungen gezeichnet und ich hoffe sie in Folgebänden wiederzutreffen (falls sie alle überleben, was man erst knapp vor Ende des Romans erfährt). Der Roman ist in sich abgeschlossen, es bleiben aber Fragen offen, die in weiteren Bänden behandelt werden können, z. B. auch die, warum alle Schüler Als sterben.

Feenwesen tauchen so einige auf, von manchen hatte ich noch gar nichts gehört, andere schon in anderen Kontexten getroffen. Erzählt wird mit viel, oft schwarzem Humor und spannungsreich. Die Welt, die Kevin Hearne erschaffen hat, ist schlüssig, die Geschichte spielt in unserer heutigen Welt, es gibt aber eben auch die Feenwelt und ihre Wesen. Schauplatz ist hauptsächlich Schottland, auch wenn die Feenwesen der irischen Mythologie entsprungen sind.

Die letzte Reihe des Autors spielte bereits im selben Universum, Protagonist dort ist der Druide Atticus, der auch hier nicht nur erwähnt wird, sondern sogar einen kleinen Auftritt hat. Eine schöne Idee, die mir gut gefällt.

Band 1 der neuen Reihe des Autoren hat mir gut gefallen und Lust auf mehr gemacht. Die Protagonisten sind besonders und sympathisch und man darf gespannt sein, was sie noch alles erleben werden. Ich vergebe gerne volle Punktzahl und natürlich eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 28.02.2021

Interessant erzählter Portugalkrimi

Die Mauern von Porto
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Im Bairro da Sé, dem ältesten Viertel Portos, werden zwei weibliche Skelette gefunden, die Frauen wurden eindeutig ermordet – die Frage, wer die Toten sind und warum sie getötet wurden, stellt die Ermittler ...

Im Bairro da Sé, dem ältesten Viertel Portos, werden zwei weibliche Skelette gefunden, die Frauen wurden eindeutig ermordet – die Frage, wer die Toten sind und warum sie getötet wurden, stellt die Ermittler um Kommissar Fonseca vor eine große Herausforderung.

Im dritten Roman um Fonseca und sein Team ist dem Leser von Anfang an der Täter bekannt, er hat somit durchgehend einen Wissensvorsprung. Langweilig ist der Roman deswegen aber nicht, denn den Täter dabei zu beobachten, wie er versucht einer Entdeckung zu entgehen, oft durch sehr manipulatives Verhalten, und die Polizei bei ihren Überlegungen und Ermittlungen zu begleiten, ist interessant genug, zumal man nie sicher sein kann, ob am Ende eine Verhaftung ansteht. Diese Erzählweise gefällt mir gut und bietet einen ganz anderen Blick auf das Geschehen als ein „üblicher“ Whodunnit.

Fonsecas Team erhält in diesem Band Zuwachs, Tété Marinho bringt nicht nur frischen Wind mit, sondern auch ein Stück portugiesische Geschichte, denn sie stammt aus Angola, musste als Kind mit ihrer Familie flüchten und hat Schlimmes erlebt. Sie war mir von Anfang an sehr sympathisch und bereichert das Team.

Mich hat der Roman sehr schnell gepackt und ich konnte mich nur schwer von ihm losreißen. Neben dem Fall bringt er auch gesellschaftskritische Töne und viel Lokalkolorit mit. Im Anhang gibt es übrigens ein Glossar der portugiesischen Ausdrücke und eine Anmerkung zu den portugiesischen Namen, zusammen mit den beiden Karten sehr nützlich. Erzählt wird atmosphärisch und durch die Perspektivewechsel, auch zum Täter, wird zusätzlich Spannung erzeugt. Auch mein Kopfkino hatte zu tun.

Der dritte Band der Reihe hat mir sehr gut gefallen, trotz der ungewöhnlichen Ausgangssituation hatte ich spannende Lesestunden. Die Neue im Team gefällt mir zudem sehr gut und so freue ich mich auf den nächsten Band und vergebe gerne volle Punktzahl und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 20.02.2021

Hat mich sehr gut unterhalten

Der Tod der Schlangenfrau
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Berlin 1896: Im Fotoatelier der Familie Fuchs gibt es bei einer Fotosession eine Tote, die, wie sich später herausstellt, ermordet wurde. Auguste Fuchs hat das Gefühl, dass die Polizei sich nicht genug ...

Berlin 1896: Im Fotoatelier der Familie Fuchs gibt es bei einer Fotosession eine Tote, die, wie sich später herausstellt, ermordet wurde. Auguste Fuchs hat das Gefühl, dass die Polizei sich nicht genug engagiert, zu schnell und ohne Beweise wird ein Verdächtiger festgesetzt, und ermittelt selbst. Aber auch Kriminalassistent Jakob Wilhelmi versucht den wahren Täter zu finden.

Was mir neben dem interessanten Fall und dem historischen Hintergrund am besten gefällt, sind die Charaktere. Auguste ist zwar noch jung, aber sehr patent und weltoffen. Die Familie Fuchs bewohnt ein mehrstöckiges Haus, in dem neben Geschäft und Fotoatelier auch eine Pension ansässig ist, die von Augustes früherem Kindermädchen betrieben wird, es gibt sogar einen Aufzug samt Liftboy im Haus. Augustes gerade zu Besuch weilende Tante Lady Henrietta Droydon Jones führt ein unkonventionelles Leben – sie alle haben ihren Einfluss auf die Geschichte, wirken authentisch und gefallen mir gut.

Auf der Ermittlerseite gibt es neben Jakob Wilhelmi dessen Vorgesetzen Hubert von Barnstedt, der mir im Laufe des Roman immer besser gefallen hat. Weitere Charaktere haben vor allem mit den afrikanischen Kolonien und der gerade in Berlin stattfindenenden Kolonialausstellung zu tun – dies bestimmt auch stark den – gut recherchierten – historischen Hintergrund, und führt zu einiger Gesellschaftskritik.

Der Fall ist, wie oben schon erwähnt, interessant und der Leser bekommt ausreichend Möglichkeit mitzurätseln. Die Auflösung ist nachvollziehbar und gut hergeleitet.

Ulrike Blieferts Erzählstil ist packend und bildhaft, sie erzählt spannend, mein Kopfkino hatte beim Lesen viel zu tun, ich fühlte mich sehr gut unterhalten. Dass es weitere Romane mit Auguste geben wird, ein weiterer ist bereits geplant, finde ich sehr erfreulich.

Mich hat der Roman sehr schnell gefesselt und gut unterhalten. Vor allem die Charaktere konnten mich überzeugen, aber auch der interessante Fall und der gut recherchierte historische Hintergrund. Ich freue mich schon auf den nächsten Band und vergebe gerne 5 Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

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