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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.01.2021

Thema und Protagonist sehr gelungen umgesetzt

Der Tod des Henkers
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Am 27.05.1942 wird in Prag ein Attentat auf Reinhard Heydrich verübt, dem er später erliegt. Heinz Pannwitz wird zum Leiter der Sonderkommission der Gestapo und setzt alles daran, die Täter zu finden, ...

Am 27.05.1942 wird in Prag ein Attentat auf Reinhard Heydrich verübt, dem er später erliegt. Heinz Pannwitz wird zum Leiter der Sonderkommission der Gestapo und setzt alles daran, die Täter zu finden, bevor es zu ernsthaften Racheaktionen gegen die tschechische Bevölkerung des Protektorats Böhmen und Mähren kommt.

Ich bin im wesentlichen gut informiert über die Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland, der Roman nimmt allerdings ein Thema auf, das mir weniger geläufig ist. Die Autorin hat dies interessant aufbereitet, und wie man ihrem Nachwort entnehmen kann, sich größtenteils auch an die Fakten gehalten, ganz ohne Fiktion geht es bei einer Romanerzählung naturgemäß nicht, zumal sie den Protagonisten, Heinz Pannwitz, in Ich-Form erzählen lässt, was mir im übrigen sehr gut gefällt, und was auch wunderbar passt, denn Pannwitz ist zwar angepasst, aber im Inneren noch menschlich.

Meiner Meinung nach sollte man die historischen Hintergründe zumindest etwas kennen, ebenso die einzelnen Nationalsozialisten, die hier genannt werden. Es erleichtert einfach das Verständnis. Ein Personenverzeichnis wäre schön gewesen, mancher hat vielleicht auch Probleme mit den vielen tschechischen Namen, aber wer einigermaßen aufmerksam liest, sollte klar kommen.

Laura Nolls Erzählstil hat mir gut gefallen, er ist sehr bildlich, atmosphärisch und sie spart nicht mit Sarkasmen, die durch das, bereits erwähnte, Erzählen aus Sicht des Protagonisten besonders gut wirken. Einige der Verbrechen, die damals begangen wurden, werden angedeutet, andere explizit erwähnt, wie etwa die Vernichtung des Dorfes Lidice – und zwar sehr eindringlich, auch hier wirkt sich die Erzählperspektive positiv aus. Teilweise kann man im Nachhinein noch froh sein, dass nicht alles umgesetzt wurde, was angedacht war.

Heinz Pannwitz, den es wirklich gab, kommt dem Leser, natürlich auch durch die Erzählperspektive sehr nahe, man erfährt auch einiges über seine persönlichen Hintergründe, er ist ein interessanter, teilweise ambivalenter Charakter und von der Autorin sehr gut ausgearbeitet.

Der Roman ist absolut empfehlenswert und lässt diese dunkle Zeit einmal im Rahmen eines etwas weniger bekannten Settings lebendig werden. Dazu ist er interessant zu lesen, hat seine ganz eigene Spannung und einen interessanten Protagonisten. Ich vergebe sehr gerne volle Punktzahl.

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Veröffentlicht am 16.01.2021

Auch dem zweiten Band der Reihe steht das neue Gewand sehr gut

Athanor 2: Der letzte König
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Ein unglaublicher Mord bringt Athanor dazu, eine erneute Reise anzutreten, um den Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Sein Weg führt ihn über das Meer, das viele Gefahren birgt. Auf der anderen Seite des ...

Ein unglaublicher Mord bringt Athanor dazu, eine erneute Reise anzutreten, um den Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Sein Weg führt ihn über das Meer, das viele Gefahren birgt. Auf der anderen Seite des Ozeans erwarten ihn eine große Überraschung und weitere Abenteuer.

Im zweiten Teil der Reihe um Athanor findet man diesen dort wieder, wo man ihn im letzten Band verlassen hat: Im Elfenreich, wo er zusammen mit seinem Freund, dem Zwerg Vindur bemüht ist, die Voreingenommenheit der Elfen gegenüber Menschen und Zwergen zu überwinden. Doch nicht lange und er macht sich mit Vindur auf, einen Mörder zu jagen. Mich hat es zunächst überrascht, dass die Geschichte nicht an den bekannten Schauplätzen spielt, jedoch hat mich der Settingwechsel schnell überzeugen können. Schon die Fahrt über den Ozean ist grandios erzählt, so bildhaft, dass man meint, dabei zu sein.

Der Roman ist von Anfang bis Ende spannend, inklusive aller Kampfszenen. Sehr oft lese ich über Kampfszenen einfach hinweg, da sie mich meist langweilen, ganz anders hier, wo ich mitgefiebert habe und jede einzelne Szene gut fand. Besonders gegen Ende gibt es einen wunderbar choreographierten Kampf, von dem ich schon befürchtete, dass David Falk uns mit einem Cliffhanger sitzen lässt. Gut, dass das nicht so ist, auch dieser Teil ist wieder in sich abgeschlossen, bietet aber eine Menge Möglichkeiten für die Fortsetzung (auf die ich schon wieder sehr gespannt bin). Das Ende ist übrigens gut gelungen und bietet einen überzeugenden Abschluss des Romans.

Auch die Charaktere, bis in die Nebenfiguren, sind durchweg gut gezeichnet, auch sie kann man direkt vor sich sehen, ihre Emotionen werden greifbar, ihre Handlungen sind, wenn auch nicht immer verständlich, nachvollziehbar dargestellt. Zum besseren Verständnis der Charaktere (sowie zum Spannungsaufbau) tragen Perspektivewechsel bei.

Sehr gut gefällt mir der Humor, der immer wieder hervorblitzt, dieser wechselt sich mit tragischen Szenen ab, der Autor hat ein gutes Händchen dafür, beide im richtigen Verhältnis einzusetzen, David Falk beherrscht die Kunst des Erzählens einfach unglaublich gut.

Auch dieser Band ist nun in der Neuauflage des Atlantis Verlags erschienen, als hochwertiges Hardcover mit Lesebändchen und in erweiterter Fassung, im Anhang findet man neben einem Personenverzeichnis ein nützliches Glossar. Der von mir sehr geschätzte Timo Kümmel hat wieder die schön gelungene grafische Gestaltung beigesteuert, inkl. einer sehr nützlichen Karte. Auch der zweite Band der Reihe ist so noch schöner und runder geworden.

Was soll ich sagen: Mit diesem Band hat sich der Autor endgültig in die Riege meiner Lieblingsautoren eingereiht. Wer spannende und gut durchdachte Fantasy mag, sollte hier zugreifen. Man könnte den Band wohl auch ohne den Vorgänger lesen, sollte das aber nicht tun, sondern die Reihe schön der Reihe nach lesen. Absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 29.12.2020

Zweiter Band des Zweiteilers mit allen Doctoren

Doctor Who: Gefangene der Zeit
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Der zweite Band des Zweiteilers zeigt die Abenteuer des siebten bis elften Doctors, auch sie verlieren am Ende jeweils ihre – aus der Serie bzw. dem Film bekannten – Begleiter. Das Rätsel, wer dahintersteckt ...

Der zweite Band des Zweiteilers zeigt die Abenteuer des siebten bis elften Doctors, auch sie verlieren am Ende jeweils ihre – aus der Serie bzw. dem Film bekannten – Begleiter. Das Rätsel, wer dahintersteckt wird mit jedem Doctor klarer. Der elfte Doctor dann hat bereits eine Strategie entwickelt, wie man dagegen vorgehen könnte, so dass er kein getrenntes Abenteuer erlebt und Clara Oswald nur einen sehr kurzen Auftritt hat. Das zwölfte Kapitel ist schließlich allen elf Doctoren (und all ihren Begleitern) gewidmet, die gemeinsam die Welt retten müssen.

In diesem Band gibt es nicht ganz so viele bekannte Wesen wie in Band 1, insgesamt wird deutlich auf die Auflösung und die Rettung hingearbeitet. Die Auflösung ist nachvollziehbar, der Antagonist dem Whovian bereits bekannt, aber dennoch nicht gleich offensichtlich.

Die Zeichnungen in diesem Band gefallen mir teilweise nicht ganz so gut wie in Band 1, vor allem der siebte Doctor ist weniger gut getroffen (Ace allerdings gefällt mir besser). Auch hier schreiben zwischen den einzelnen Abenteuern „Whovianer von gestern und heute“ über die Geschichte der Doctor-Who-Comics.

Der Abschlussband bietet eine nachvollziehbare Auflösung und ein Wiedersehen mit allen bis dahin bekannten Doctoren und ihren Begleitern. Man sollte beide Bände unbedingt im Zusammenhang lesen – auch hier 5 Sterne und eine Leseempfehlung für Whovians.

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Veröffentlicht am 28.12.2020

Absolutes Highlight

Shadowscent - Die Blume der Finsternis
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Rakel pflegt ihren schwerkranken Vater, doch das Geld reicht vorne und hinten nicht. Da sie einen ausgeprägt guten Geruchssinn hat, entschließt sie sich, sich für eine Parfümeurausbildung zu bewerben. ...

Rakel pflegt ihren schwerkranken Vater, doch das Geld reicht vorne und hinten nicht. Da sie einen ausgeprägt guten Geruchssinn hat, entschließt sie sich, sich für eine Parfümeurausbildung zu bewerben. Dass sie in eine Intrige gerät und des Mordes verdächtigt wird, konnte sie leider nicht riechen.

Ash ist der Harnisch, der persönliche Leibwächter des designierten Thronfolgers, Prinz Nisai – und dessen Freund. Als der Prinz offensichtlich Opfer eines Giftanschlages wird, bleibt ihm nur die Hoffnung auf ein Gegengift, doch dafür muss erst das verwendete Gift erkannt werden.

Rakel und Ash fällt es zu, sich auf eine gefahrvolle Reise zu machen, um dem Prinzen doch noch das Leben zu retten. Dass die beiden sich gerade erst kennengelernt haben, macht die Sache nicht leichter.

Ich habe mich ruckzuck in diesen Roman verliebt. Schon die beiden Protagonisten sind wunderbare Charaktere, die durchaus ambivalent gezeichnet und mit ihren eigenen Päckchen beladen sind, die man aber einfach mögen muss. Ganz schnell war ich beiden auch emotional verbunden, und litt und hoffte mit ihnen.

Auch die anderen Charaktere gefallen mir gut und sind gelungen gezeichnet. So hat man z. B. Nisai kennengelernt und hofft mit Ash und Rakel auf seine Heilung. Gut gefallen hat mir u. a. auch Kip, die Ashs Platz als Harnisch einnimmt, als dieser sich auf die Reise begibt, und die schon vorher bei mir Pluspunkte gesammelt hat, oder Iddo, Nisais älteren Bruder, der aber für die Thronfolge nicht in Frage kommt, und sich als Gardehauptmann profiliert. Und natürlich all die vielen Charaktere, die die beiden Protagonisten auf ihrer Reise begegnen.

Die Reise führt durch alle Provinzen des Reiches, und gibt somit einen guten Einblick in die Welt, die die Autorin erschaffen hat. Mir wurde beim Lesen nie langweilig, im Gegenteil, die Abenteuer sind vielfältig, die Landschaften ebenso und jede Provinz hat ihre Eigenarten, gesellschaftlich, kulturell, religiös … Sehr gut gefällt mir auch die Rolle der Düfte, die nicht nur für Rakel und Ash, sondern auch für mich schnell eine zentrale Rolle spielen und den Roman nicht nur sehr bild- sondern auch geruchreich machen, das Kopfkuno zieht hier auch die Nase hinzu.

Erzählt wird abwechselnd aus Rakels und Ashs Perspektive in Ich-Form, dadurch kommen einem die beiden noch näher. Es entstehen so auch immer wieder kleine Cliffhanger, die die Spannung noch erhöhen und mit dazu beitragen, dass man den Roman nur ungern aus der Hand legt. Am Ende des Romans wartet ein weiterer Cliffhanger auf den Leser, aber der zweite Band ist gerade erschienen, und so muss man nicht lange darauf warten, weiterlesen zu können.

Selten hat mich ein Roman so schnell fasziniert und gefesselt, selten haben mich Protagonisten so schnell gefangen genommen – dieser Roman ist ein absolutes Lesehighlight für mich. Natürlich vergebe ich hier volle Punktzahl und eine Leseempfehlung (nicht nur) für Genrefans.

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Veröffentlicht am 28.12.2020

Erster Band des Zweiteilers mit allen Doctoren

Doctor Who: Gefangene der Zeit
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Im ersten Band des Zweiteilers trifft der Leser auf den ersten bis sechsten Doctor. Jeder erlebt sein eigenes Abenteuer, mit bereits bekannten Begleitern – wobei der Gestaltwandler Frobisher, der zusammen ...

Im ersten Band des Zweiteilers trifft der Leser auf den ersten bis sechsten Doctor. Jeder erlebt sein eigenes Abenteuer, mit bereits bekannten Begleitern – wobei der Gestaltwandler Frobisher, der zusammen mit Peri und dem sechsten Doctor unterwegs ist, nicht aus der Serie, wohl aber aus anderen Medien bekannt ist. Auch andere bereits bekannte Wesen sind mit an Bord, wie die Sontaraner oder der Master. Die Abenteuer finden zu vielfältigen Zeiten an ebenso vielfältigen Orten statt – wie man das vom Doctor eben kennt. Am Ende jedes Abenteuers verliert der Doctor seine Begleiter – ein Rätsel, das am Ende noch nicht gelöst ist.

Die Zeichnungen sind gelungen, vor allem der Doctor ist jeweils unverkennbar. Sehr gut gefällt mir auch die jeweilige Umgebung, die besonders beim zweiten Doktor, der sich in einem intergalaktischen Handelsposten wiederfindet, viel zu Erkunden bietet.

Zwischen den einzelnen Abenteuern schreiben „Whovianer von gestern und heute“ über die Geschichte der Doctor-Who-Comics – für mich interessant zu lesen.

Ich freue mich auf den zweiten Band und vergebe gerne volle Punktzahl und eine Leseempfehlung für Whovians.

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