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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.05.2020

Macht Appetit!

Kochen wie in Japan
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Schon das Cover hat mich sehr angesprochen, die Farben mag ich und das abgebildete Gericht macht Appetit – ein guter Einstieg.

Besonders gut gefällt mir, dass die Autorin auch Wert darauf legt, dem Leser ...

Schon das Cover hat mich sehr angesprochen, die Farben mag ich und das abgebildete Gericht macht Appetit – ein guter Einstieg.

Besonders gut gefällt mir, dass die Autorin auch Wert darauf legt, dem Leser die japanische (Ess)Kultur nahe zu bringen. Das ist interessant zu lesen, wie etwa dass eine ideale Mahlzeit alle Sinne ansprechen soll, und daher aus verschiedenen Farben und Geschmäckern bestehen soll, und diese Prinzipien sogar zum Weltkulturerbe erklärt wurden. Auch dass in der Regel mehrere Gerichte gleichzeitig serviert werden und das Essen am Tisch wertgeschätzt wird, spricht mich an. Wer japanisch kochen will, sollte es, wenn möglich, auch entsprechend zelebrieren.

Aufgeteilt ist das Kochbuch in sechs Rubriken: Suppen und Nudeln, Reisgerichte, Hauptspeisen, Beilagen und Salate, Hotpot und Streetfood, Süßes. In jeder Rubrik finden sich vielfältige Gerichte, nachvollziehbare Rezepte und ansprechende Fotos.

Das Kochbuch macht ganz klar Lust, sich mit der japanischen Esskunst und -kultur auseinanderzusetzen – empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 17.05.2020

Sehr gelungener historischer Kriminalroman

Der Teufel von New York
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1845: Eigentlich ist Timothy Wilde ganz zufrieden mit seinem Leben als Barmann. Er hat ein paar Ersparnisse, die ihm bald ermöglichen werden, seiner Traumfrau einen Antrag zu machen. Doch dann bricht ein ...

1845: Eigentlich ist Timothy Wilde ganz zufrieden mit seinem Leben als Barmann. Er hat ein paar Ersparnisse, die ihm bald ermöglichen werden, seiner Traumfrau einen Antrag zu machen. Doch dann bricht ein Feuer aus, und Timothy steht ohne Arbeit, ohne Unterkunft und ohne Ersparnisse da – und findet sich als Mitglied der neugegründeten Polizeitruppe wieder, ein Job den ihm sein Bruder Valentine, den er eigentlich möglichst wenig sehen will, verschafft, und den er widerwillig antritt.

Während eines Streifenganges läuft ein Mädchen in einem blutigen Nachthemd in ihn hinein, was ihn letztlich auf die Spur einer ganzen Reihe toter Kinder führt. Timothy setzt alles daran, den Täter zu finden, muss sich durch menschliche Abgründe und schlimme Gegenden New Yorks kämpfen, und merkt immer mehr, dass Polizist zu sein, so schlimm gar nicht ist, es gibt ihm immerhin eine wichtige Aufgabe.

Ich hatte wirklich Probleme, in diesen Roman hineinzukommen, ohne dass ich so recht sagen kann, woran das lag, und brauchte bestimmt 50 Seiten, bis sich das geändert hat. Dann fühlte ich mich wie mittendrin, und der Roman begeisterte mich mit jeder Seite mehr. Wie gut, dass ich nicht aufgegeben habe!

Timothy, den die Autorin selbst in Ich-Form erzählen lässt, kommt dem Leser sehr nahe, man lernt ihn gut kennen, fühlt mit ihm und mag ihn schnell. Auch die anderen Charaktere gefallen mir gut, z.  B. Bird Daly, das oben erwähnte Mädchen oder Mrs Boehm, Timothys Wirtin. Auch unter den Antagonisten gibt es interessante Charaktere, manch einem wird man vielleicht wiederbegegnen, den dieser Roman ist der Auftakt einer Reihe, zwei weitere Bände gibt es auf Deutsch, auf die ich mich schon freue.

Sehr gut gefällt mir auch der historische Hintergrund. Tatsächlich wurde damals eine Polizeitruppe gegründet, und George Washington Matsell, ihren Gründer, der im Roman eine wichtige Rolle spielt, gab es wirklich. Auch die sozialen Verhältnisse sind nicht erfunden – die kapiteleinleitenden Zitate haben mich teilweise sehr entsetzt. Der Fall, mit dem sich Timothy beschäftigt ist komplex und hat viel mit diesen Verhältnissen zu tun. Im Laufe der Geschichte gibt es gelungene Überraschungen, falsche Fährten und schlimme Erkenntnisse, aufgelöst wird alles nachvollziehbar.

Der Autorin gelingt es perfekt, eine Atmosphäre zu schaffen, die dem Leser das damalige Leben in dem Milieu, in dem auch der Protagonist und sein Bruder verkehren, nahebringt, man fühlt sich mittendrin, sieht alles regelrecht vor sich, glaubt sogar zu riechen und zu hören. Gleichzeitig entwickelt man ein tieferes Verständnis für die New Yorker der ärmeren Viertel und eine große Portion Mitleid, aber auch Erschrecken und Abscheu – auch die historischen Hintergründe werden klarer. Zur Atmosphäre trägt sehr bei, dass die Autorin viele der Charaktere Flash sprechen lässt, eine „Gaunersprache“ ähnlich dem Rotwelsch, für Verständnisprobleme hilft ein Blick ins angehängte Glossar, das meiste wird aber durch den Kontext verständlich.

Lyndsay Faye ist ein spannender, atmosphärischer historischer Kriminalfall gelungen, mit einem sympathischen Protagonisten und einer ganzen Reihe interessanter Charaktere. Dazu gibt es einen Kriminalfall mit Überraschungen und einer gelungenen Auflösung, ein Setting voller schockierender Verhältnisse, aber auch Zusammenhalt und Vertrauen – insgesamt ein gelungener Einstieg in einer Reihe, auf deren weitere Bände ich mich schon sehr freue. Unbedingt lesenswert!

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Veröffentlicht am 16.05.2020

Für mich der bisher beste Band der Reihe

Die Fotografin - Die Welt von morgen
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Mimi Reventlow hat Laichingen verlassen und ist mit dem Gastwirtsohn Anton Schaufler unterwegs. Sie hat es nicht leicht, denn Wanderfotografen werden immer weniger benötigt. Dafür hat Anton viele Ideen ...

Mimi Reventlow hat Laichingen verlassen und ist mit dem Gastwirtsohn Anton Schaufler unterwegs. Sie hat es nicht leicht, denn Wanderfotografen werden immer weniger benötigt. Dafür hat Anton viele Ideen und ist auch recht erfolgreich. Gemeinsam versuchen sie neue Geschäftsideen zu entwickeln.

Alexander Schubert hat es ebenfalls nicht leicht. In Stuttgart wird er von den anderen Schülern wegen seiner Herkunft verachtet. Architekt und Lehrer Mylo nimmt sich seiner mehr und mehr an, aber ob das gut ist für Alexander?

Bernadette Furtwängler, eine alte Bekannte Mimis, könnte ein zufriedenes Leben führen, wenn man sie als Frau ernster nähme. So beschließt sie, dass eine Heirat mit ihrem Geschäftspartner gut wäre. Aber ist das wirklich so?

Der dritte Band der Reihe führt nicht nur Mimi, sondern auch den Leser weg von Laichingen bis nach Berlin, wo sowohl Mimi als auch Anton sich vorstellen könnten, zu bleiben.

Fast alle Hauptcharaktere kennt man bereits aus den Vorgängerbänden (und es gibt sogar Wiedersehen mit Protagonisten aus anderen Romanen der Autorin), aber ein paar sind auch neu, wie z. B. Wolfram Weiß, Bernadettes auserwählter Ehemann, die Schäferin Corinne Clement oder der Kommandeur eines Truppenübungsplatzes. Vor allem Corinne lernt der Leser gut kennen, sie ist schnell sympathisch. Manche der bereits bekannten Charaktere, vor allem Alexander, machen eine Entwicklung durch, bei anderen, wie etwa Bernadette, muss der Leser über seine Sympathie neu nachdenken. Die Charaktere der Autorin wirken schnell lebendig, und erleben keine Schwarz-Weiß-Zeichnungen (naja, vielleicht mit ein paar Ausnahmen, die sich ganz schnell unbeliebt machen, aber ebenso schnell wieder verschwinden).

Auch sonst wirkt die Geschichte sehr lebendig, die Autorin zieht den Leser schnell in den Bann und vermittelt ihm das Gefühl, mit dabei zu sein. Am Schluss muss der Leser mit ein paar offenen Enden leben, ja, sogar dem ein oder anderen Cliffhanger, aber der nächste Band lässt nicht mehr ganz so lange auf sich warten – ich bin schon sehr gespannt! Auch in diesem Band gibt es im Anhang wieder Interessantes, lasst euch überraschen.

Der dritte Band der Reihe ist für mich der bisher beste, ich habe ihn von vorne bis hinten gerne gelesen und nichts zu meckern. Wer die Reihe mag, wird ihn sowieso lesen wollen, allen anderen kann ich die ganze Reihe sehr ans Herz legen und empfehle, sie von Anfang an zu lesen.

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Veröffentlicht am 15.05.2020

Abenteuer des dritten Doctors

Doctor Who - Der dritte Doctor
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Eigentlich könnte der dritte Doctor nach Ende seines Exils auf der Erde diese wieder verlassen. Doch als die Erde angegriffen wird, muss er sie natürlich erst einmal retten, zusammen mit UNIT, dem Brigadier ...

Eigentlich könnte der dritte Doctor nach Ende seines Exils auf der Erde diese wieder verlassen. Doch als die Erde angegriffen wird, muss er sie natürlich erst einmal retten, zusammen mit UNIT, dem Brigadier und einem überraschenden Verbündeten.

Vom dritten Doctor gibt es leider (noch?) keine DVD/Bluray, wie von allen anderen Inkarnationen, wie schön, dass es wenigstens etwas zu lesen gibt. Nachdem ich in mehreren Kurzgeschichten den dritten Doctor bereits kennen und lieben gelernt habe, habe ich mich auf dieses Comic sehr gefreut.

Und nicht umsonst, denn mir hat die Geschichte gut gefallen, vor allem auch die Überraschungen, die sie mit sich bringt. Aber auch der Doctor selbst konnte bei mir punkten. Schön auch ein Wiedersehen mit dem Brigadier. Als Begleiterin steht dem Doctor Jo Grant zur Seite. Es ist vielleicht nicht die beste Doctor-Who-Geschichte, aber sehr typisch und sie hat mich gut unterhalten – und mich wieder ein Stückchen mehr zum Fan dieser Inkarnation gemacht. Auch die Zeichnungen haben mir gut gefallen.

Im Anhang findet sich wieder, wie bei allen Doctor-Who-Comicalben des Verlages, ein paar Extras, hier u. a. eine Covergalerie und ein Interview.

Wer Doctor Who mag und gerne Comics liest, kann meiner Meinung nach, hier nichts falsch machen.

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Veröffentlicht am 11.05.2020

Wieder lesenswert

Der Schwalbenturm
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Ciri erzählt dem Einsiedler Vysogota die Geschichte, wie es dazu kam, dass er sie schwerverwundet in den Sümpfen fand. Derweil ist Geralt von Riva auf der Suche nach Ciri.

Der vierte Roman der Reihe legt ...

Ciri erzählt dem Einsiedler Vysogota die Geschichte, wie es dazu kam, dass er sie schwerverwundet in den Sümpfen fand. Derweil ist Geralt von Riva auf der Suche nach Ciri.

Der vierte Roman der Reihe legt den Fokus zum großen Teil auf Ciri. Die Geschichte wird mit vielen Perspektivewechseln und Zeitsprüngen erzählt, aber wer aufpasst, weiß immer schnell wo und wann sich die Geschichte befindet. Ich mag Sapkowskis Erzählweise sehr, in meinen Augen ist sie einzigartig und bringt immer Spannung ins Spiel. Außerdem finde ich es sehr gelungen, wie die Protagonisten immer wieder durch die Augen Dritter dargestellt werden.

Die kapiteleinleitenden Zitate stammen dieses Mal sowohl von fiktiven als auch von realen Autoren (z. B. J. R. R. Tolkien). und passen wieder sehr gut. Und neben der spannenden Story gibt es auch wieder reichlich Humor.

Ich bin gespannt auf den Abschlussband. „Der Schwalbenturm“ hat mir wieder sehr gut gefallen, man sollte ihn aber nicht lesen, ohne die Vorgängerbände zu kennen.

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