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Veröffentlicht am 17.03.2020

Der etwas andere Fuchs und die Menschen

Fuchs 8
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Fuchs 8 lernt die Menschensprache, indem er zuhört, wie Menschen sich Gute-Nacht-Geschichten erzählen, sogar lesen und schreiben lernt er sie. Als die Menschen den Wald roden, in dem sein Rudel lebt, um ...

Fuchs 8 lernt die Menschensprache, indem er zuhört, wie Menschen sich Gute-Nacht-Geschichten erzählen, sogar lesen und schreiben lernt er sie. Als die Menschen den Wald roden, in dem sein Rudel lebt, um dort ein Einkaufszentrum zu bauen, ist dies ein starker Einschnitt, die Füchse haben kaum noch zu essen. Als Fuchs 8 mitbekommt, dass es dort auch etwas zu essen gibt, macht er sich auf, seinem Rudel dort Nahrung zu besorgen. Doch sein Interesse an Menschen wird auf eine sehr harte Probe gestellt. Am Ende schreibt er einen Brief an die Menschen, weil er verstehen möchte, warum jemand, der fähig ist, gute Dinge zu tun, trotzdem so grausam sein kann.

Fuchs 8 schloss ich schnell ins Herz, er ist ein bisschen anders als die anderen, aber sehr sympathisch. Das ganze Buch ist in seinem eigenen Schreibstil geschrieben, er schreibt wie man spricht, für den erfahrenen Leser sollte das aber keine große Herausforderung sein, ich empfand es als genialen Kunstgriff des Autors, auch, weil man so immer vor Augen hat, wer hier erzählt.

Gibt es zunächst noch einiges zu schmunzeln, übernimmt später Ernst, Trauer und Unverständnis, manches geht einem sehr nahe, vieles ist entlarvend.

Gelungen sind in meinen Augen auch die Illustrationen von Chelsea Cardinal, schwarzweiß, die Füchse aber in rot.

Das kleine Büchlein erzählt eine Geschichte, die einen schmunzeln lassen, aber auch Tränen in die Augen treiben kann. Ich finde die Idee und die Ausführung genial, vergebe gerne volle Punktzahl und wünsche dem Büchlein viele Leser!

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Veröffentlicht am 14.03.2020

Spannend, mit gelungenen Charakteren

Blutlohn
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Nach dem Aufstand der Stämme müssen die Thebaner Stärke zeigen. Derik, Neffe des thebanischen Kaisers, erhält den Auftrag, die Jukaner erneut zu unterwerfen, doch so richtig steht er nicht hinter seiner ...

Nach dem Aufstand der Stämme müssen die Thebaner Stärke zeigen. Derik, Neffe des thebanischen Kaisers, erhält den Auftrag, die Jukaner erneut zu unterwerfen, doch so richtig steht er nicht hinter seiner Aufgabe. Seran dagegen gilt nun als Verräter, sein Ziehbruder Baleos ist schockiert über sein Verhalten und hat gleichzeitig damit zu kämpfen, dass die Familie an Ansehen verloren hat – doch es wird noch schlimmer für ihn kommen.

David Falk setzt direkt an den Geschehnissen des ersten Bandes an, eine Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse gibt es nicht, was es mir, nach der langen Zeit, seit ich Band 1 gelesen habe, den Einstieg etwas schwer machte – aber nicht lange. Schnell fühlte ich mich wieder in der Geschichte zu Hause, auch, weil die Erzählweise des Autors bildhaft, einnehmend und packend ist, man fühlt sich schnell mitten drin. Das liegt auch daran, dass die Charaktere wie echte Menschen wirken, man lernt sie sehr gut kennen, die Charakterisierung ist tiefgehend, man entwickelt Gefühle für sie.

Die Welt, die hier entworfen wurde, ähnelt dem römischen Reich unserer Welt, in diesem Band fast noch mehr als im letzten, es gibt aber gravierende Unterschiede, so gibt es hier Magie und die Götterwelt ist, wie sich nun herausstellt, doch sehr speziell. Dies ist ganz klar kein historischer sondern ein phantastischer Roman.

Der Roman ist wieder sehr spannend, gerade, weil einem die Protagonisten so nahe kommen und man mit ihnen mitfühlt. Wie sich hier wieder zeigt, kann man dabei nie sicher sein, ob jeder überlebt. Mir gefallen die Perspektivewechsel, die so viele verschiedene Einblicke in das Geschehen geben, sowohl aus thebanischer Sicht als auch aus der Angehöriger der Stämme. Das macht die Geschichte komplex, überfordert aber nicht, wobei ein bisschen aufmerksames Lesen nicht schadet, alleine wegen der Vielfalt der Charaktere. Am Ende des Romans findet sich übrigens ein Namensverzeichnis, zu Beginn Karten der Welt, die der geniale Timo Kümmel gefertigt hat.

David Falk ist seit seinem ersten Roman einer meiner Lieblingsautoren, und das bestätigt sich mit jedem weiteren Band. Auch hier konnte er mich umfassend überzeugen, und ich bin sehr gespannt darauf, wie es weitergehen wird. Von mir gibt es wieder volle Punktzahl und selbstverständlich eine Leseempfehlung, man sollte aber vor diesem den Vorgängerband gelesen haben.

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Veröffentlicht am 11.03.2020

Pageturner

Eisige Dornen (Ein Nathalie-Svensson-Krimi 4)
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Ein bekannter Fußballer wird tot in seinem Bett aufgefunden, eine blaugefärbte Rose auf der Brust. Was zunächst nach Selbstmord aussieht, bekommt eine ganz andere Bedeutung, als weitere Tote, auf gleiche ...

Ein bekannter Fußballer wird tot in seinem Bett aufgefunden, eine blaugefärbte Rose auf der Brust. Was zunächst nach Selbstmord aussieht, bekommt eine ganz andere Bedeutung, als weitere Tote, auf gleiche Weise arrangiert, gefunden werden. Die OFA (Operative Fallanalyse) um Ingmar Granstam ermittelt.

Nathalie Svenssons Leben verläuft immer noch nicht in geregelten Bahnen, ihre Kinder sind viel lieber beim Papa, dessen Freundin sie vergöttern. Und auch Johan Axberg hat private Probleme, Freundin Carolina möchte unbedingt ein zweites Kind und ein eigenes Haus, zu beidem ist er aber nicht bereit. Eigentlich ist er gerade in Elternzeit, die er nicht unterbrechen möchte, doch dann wird der Fall für ihn persönlich.

Auch zwischen den beiden OFA-Mitgliedern gibt es Spannungen, die sie beiseite schieben müssen, um erfolgreich zusammenarbeiten zu können. Auch andere Mitglieder der OFA haben so ihre Probleme, die sie ebenfalls erfolgreich verdrängen müssen und können, um den Fall zu lösen, und womöglich weitere Opfer zu vermeiden.

Ich mag die Romane der Reihe sehr, und auch dieser war für mich ein wahrer Pageturner, den ich kaum aus der Hand legen mochte. Ich mag es auch, dass ich nicht nur beim Ermitteln, sondern auch im Privaten dabei sein kann. Der Autor erzählt spannend, die Perspektivewechsel und durch sie bedingte kleine Cliffhanger tragen sehr dazu bei.

Der Fall ist interessant und lässt einen mitraten, vor allem, weil es auch Szenen gibt, die zunächst nicht zugeordnet werden können. Am Ende passt alles zusammen. Lange ist unklar, wo das Motiv der Taten liegt, der Roman bietet hier einen überraschenden Twist, der in einer nachvollziehbaren Auflösung mündet.

Jonas Moström ist wieder ein spannender Roman gelungen, der mit einem interessanten Fall aufwartet. Dass das Privatleben der Charaktere eine recht große Rolle spielt, muss man mögen, mir gefällt das gut. Ich vergebe gerne volle Punktzahl und eine Leseempfehlung für die ganze Reihe.

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Veröffentlicht am 08.03.2020

Vielfältige Kurzgeschichten zum Thema "Amazonen"

The A-Files
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Nach den U- und den P-Files hat der Talawah-Verlag nun die A-Files herausgegeben, A wie Amazonen. Und so enthält diese Anthologie 32 äußerst vielfältige Kurzgeschichten zum Thema Amazonen, wobei dieses ...

Nach den U- und den P-Files hat der Talawah-Verlag nun die A-Files herausgegeben, A wie Amazonen. Und so enthält diese Anthologie 32 äußerst vielfältige Kurzgeschichten zum Thema Amazonen, wobei dieses Thema breit ausgelegt wird. So gibt es Amazonen in Zukunft und Vergangenheit, in unserer realen Welt, in fiktiven Welten, im Weltall. Die Erzählungen sind aus der Perspektive der Amazone(n), aber auch aus Menschen, die diese treffen geschrieben, mal in der dritten, mal in der ersten Person, sie sind spannend, gefühlvoll, voller (teilweise auch schwarzem)Humor, skurril, traurig – im Grunde kann man hier die ganze Bandbreite finden. Zwischen den Geschichten gibt es nette Illustrationen, die ich mir aber ein bisschen vielfältiger gewünscht hätte. Im Anhang findet der Leser Informationen zu den verschiedenen Autoren.

Manche der Charaktere kennt man bereits aus mindestens einer der vorherigen Anthologien, so erlebt Gerd Lichtblau in Laurence Horns „Der Club der eisernen Ladys“ ein weiteres Abenteuer, das mir gut gefallen hat. Einige der Geschichten spielen, passend zum Thema, mit den Geschlechterrollen, wie etwa Agga Kastells „Die erste Nacht“. Naturgemäß gefallen einem in der Regel nicht alle Geschichten einer Anthologie, so war mir auch hier die eine oder andere Geschichte zu langweilig oder zu verworren, oder es fehlte ihr das gewisse Etwas. Die meisten der Geschichten haben mir aber wirklich gut gefallen. Ich denke, am Ende ist für jeden etwas dabei gewesen. Nicht wenige Geschichten machen auch Lust, mehr von den Charakteren zu lesen, womöglich auch einmal einen Roman, wie etwa bei Sophie Grossalbers „Anaia Montgomery und der Sirenen-Stalker“ (auch, wenn mich hier das Ende enttäuscht hat). Ich könnte hier noch viele Geschichten aufzählen, die mich beeindruckt haben, aber am besten lest ihr die Anthologie selbst!

Die Fantasy-Anthologie bietet vielfältige Geschichten zum Thema „Amazone“, da ist sicher für jeden Fantasy-Fan etwas dabei. Mich haben ein Großteil der Geschichten gut unterhalten, ich vergebe daher sehr gerne volle Punktzahl und natürlich eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 06.03.2020

Spannender und gelungener dritter Band

Sterbekammer
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In einer alten Mühle wird nicht nur der Besitzer tot aufgefunden, im Gebäude befindet sich auch ein geheimer Raum, in dem offensichtlich eine seit zehn Jahren verschwundene Frau gefangen gehalten wurde ...

In einer alten Mühle wird nicht nur der Besitzer tot aufgefunden, im Gebäude befindet sich auch ein geheimer Raum, in dem offensichtlich eine seit zehn Jahren verschwundene Frau gefangen gehalten wurde – jetzt aber ist der Raum leer.

Der Fall geht an Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn, der nach seiner Rauchvergiftung erstmals wieder im Dienst ist. Und er geht nicht nur den Ermittlern an Nieren, auch der Leser wird emotional gebunden, vor allem, weil auch das Opfer, Anneke Jung, zu Wort kommt, ihre Passagen sind mit „Ich“ betitelt und auch in dieser Form geschrieben. Der Autorin ist es sehr gut gelungen, das Leid der Frau in Worte zu fassen und den Leser in die Gefühle zu involvieren. So hofft man bis zum Ende, dass die Frau noch leben könnte.

Trotzdem der Täter bereits entlarvt worden zu sein scheint (es kann doch nur der Mühlenbesitzer sein, oder?), ist der Roman sehr spannend, zum einen wegen oben bereits genannter Hoffnung, zum anderen, weil im Laufe des Romans doch nicht alles so ist, wie es zunächst schien. Ich begann zwar früh zu ahnen, wie sich alles tatsächlich verhalten könnte, wurde dann aber doch noch ein bisschen überrascht am Ende. Die Auflösung überzeugt auf jeden Fall.

Der bereits dritte Band der Reihe bietet nicht nur wieder einen spannenden Kriminalfall, er führt auch Frida und Bjarnes Privatleben fort, so muss Frida sich um das Fortbestehen des Apfelhofs ihrer Eltern sorgen, während Bjarne und seine Tochter genießen, sich endlich gefunden zu haben.

Vor allem am ersten Band hatte ich noch relativ viel Kritik, das meiste hat sich in meinen Augen deutlich gebessert, vor allem Frida ist mir mittlerweile sympathisch. Natürlich gibt es auch hier wieder Szenen, über die man als Leser den Kopf schüttelt, aber zumindest kann ich es hier im wesentlichen nachvollziehen. Ich bin also dieses Mal durchweg zufrieden.

Der dritte Band der Reihe hat mich endgültig überzeugt und ich freue mich auf weitere Romane der beiden Ermittler. Wer spannende Romane mit Lokalkolorit mag, ist hier gut aufgehoben.

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