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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.09.2018

Lesenswert!

Blutroter Stahl (Sword & Sorcery Anthologie)
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Die Anthologie enthält 19 Geschichten von eher weniger bekannten deutschen Autoren. Ich kannte manche vom Namen nach, nur von wenigen hatte ich bereits vorher etwas gelesen. Nun, immerhin ist das eine ...

Die Anthologie enthält 19 Geschichten von eher weniger bekannten deutschen Autoren. Ich kannte manche vom Namen nach, nur von wenigen hatte ich bereits vorher etwas gelesen. Nun, immerhin ist das eine der positiven Seiten jeder Anthologie: Man kann neue Autoren für sich entdecken.

Die Geschichten sind schön unterschiedlich, sowohl von der Thematik, als auch von der Ausführung her, hier sollte für jeden etwas dabei sein. Mir haben besonders gut die erste und die letzte Geschichte gefallen, aber auch zwischendurch gibt es das eine oder andere Sahnehäubchen. Nicht alle Geschichten finde ich richtig gut, aber es ist auch keine wirklich schlechte dabei. Und tatsächlich ist es auch mehreren gelungen, mich auf die anderen Werke der Autoren/Autorinnen neugierig zu machen.

Was mir allerdings sehr gefehlt hat, weil ich das bei Anthologien besonders schätze, ist ein kleiner Abriss über die einzelnen Autoren und ihre bisherigen Werke.

Wer sich für das Genre interessiert, wird in dieser Sammlung auf jeden Fall Geschichten vorfinden, die ihm gefallen werden. Ich fühlte mich insgesamt gut unterhalten, kann die Anthologie auf jeden Fall empfehlen und vergebe 4 Sterne.

Veröffentlicht am 13.09.2018

Gelungene Kurzgeschichte im Rahmen der Gereon-Rath-Reihe

Plan B
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1933: Hermann Lapke, Chef der Nordpiraten hat sich den Nazis angedient, sein Ringverein bleibt deshalb als einziger ungeschoren. Anders ergeht es Paul Marczewski, dessen Concordia zerschlagen wurde. Sein ...

1933: Hermann Lapke, Chef der Nordpiraten hat sich den Nazis angedient, sein Ringverein bleibt deshalb als einziger ungeschoren. Anders ergeht es Paul Marczewski, dessen Concordia zerschlagen wurde. Sein Vermögen konnte bisher allerdings nicht entdeckt werden. Bisher, denn Lapke setzt alles daran, Marczewski das Geheimnis zu entreißen.

Eine (Kurz)Geschichte im Gereon-Rath-Universum ohne diesen? Ja, das geht, auch wenn man ständig das Gefühl hat, gleich müsste er durch die Tür kommen. Gut gelungen finde ich, dass Kutscher den Leser tatsächlich auf die Seite eines Verbrecherchefs führt, wir lesen einen großen Teil der Geschichte aus Sicht Marczewskis, der die „Behandlung“ relativ stoisch über sich ergehen lässt und dem es vor allem darum geht, die Frau, die er liebt, zu schützen – er wirkt tatsächlich sympathisch und man drückt ihm die Daumen.

Als ein weiterer Charakter auftaucht, ahnt der Leser bereits, wie es weitergehen könnte, doch das tut der Geschichte keinen Abbruch, hier geht es nicht nur um Spannung.

Bisher mochte ich alle Geschichten, die der Autor innerhalb der Rath-Reihe geschrieben hat, und so hat mir auch diese gut gefallen. Ich bin gespannt, ob sie im nächsten Roman wieder eine Rolle spielt. 4 Sterne und eine Leseempfehlung für Fans der Reihe, aber auch für andere, die gerne Kurzgeschichten lesen.

Veröffentlicht am 11.09.2018

Erfüllt seinen Zweck und macht neugierig

DOORS - Der Beginn
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Markus Heitz hat ein, wie ich finde, sehr interessantes Projekt am Laufen. Eine Gruppe Fachleute verschiedenster Couleur werden beauftragt, Anna Lena, die verschwundene Tochter des Millionärs Walter van ...

Markus Heitz hat ein, wie ich finde, sehr interessantes Projekt am Laufen. Eine Gruppe Fachleute verschiedenster Couleur werden beauftragt, Anna Lena, die verschwundene Tochter des Millionärs Walter van Dam, in einem Höhlensystem zu finden. Am Ende dieses Ebooks stehen sie vor drei Türen, und müssen eine Wahl treffen. Auch der Leser wird vor diese Wahl gestellt, denn zu jeder dieser Türen wird ein Roman erscheinen, der die Geschichte jeweils unterschiedlich fortsetzen wird. Die am 01.10.2018 gleichzeitig erscheinenden drei Romane sollen dabei die erste Staffel darstellen, mit der Option auf weitere.

„Doors – Der Beginn“ ist der Prolog bzw. die Pilotfolge, und kostenlos erhältlich. Hier kann man bereits die Mitglieder des Teams kennenlernen, die Anna-Lena suchen sollen, und einen Blick in das Höhlensystem werfen. Auch van Dam und seine Tochter lernt man kennen, mit Anna-Lena ist man direkt zu Beginn in den Höhlen unterwegs.

Bereits die Berufe einiger der Teilnehmer, spätestens aber die Höhlen machen deutlich, dass, wie vom Autor nicht anders zu erwarten war, die Geschichte ins Phantastische abdriften wird. Auch sonst ist manches geheimnisvoll, nicht zuletzt die Charaktere.

Mir hat der Einstieg gut gefallen, ich möchte auf jeden Fall mehr lesen, auch wenn ich mich kaum für eine der Türen entscheiden kann. Da wahrscheinlich viele Leser zwei oder auch alle drei der Romane lesen werden, ist die Entscheidung nicht ganz so schwer …

Wer einen Einblick in Markus Heitz' Doors-Projekt erhalten will, ist hier genau richtig. Man lernt die Protagonisten kennen und bekommt den Mund wässerig gemacht, nur die Entscheidung, welche Tür man wählt, muss man noch selbst treffen.

Veröffentlicht am 10.09.2018

Thriller mit einem nicht alltäglichen Serienmörder

Blutrausch - Er muss töten (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 9)
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Robert Hunter und Carlos Garcia bekommen es mit einem recht untypischen Serienmörder zu tun, er scheint seine Befriedigung nicht aus der Qual seiner Opfer zu schöpfen, hat offenbar kein einheitliches Beuteschema ...

Robert Hunter und Carlos Garcia bekommen es mit einem recht untypischen Serienmörder zu tun, er scheint seine Befriedigung nicht aus der Qual seiner Opfer zu schöpfen, hat offenbar kein einheitliches Beuteschema und mordet in verschiedenen Bundesstaaten. Letzteres führt dazu, dass die beiden mit dem FBI zusammenarbeiten müssen, eine Zusammenarbeit, die nicht immer glatt läuft.

Bereits der 9. Band der Reihe, scheint mir dieser etwas zu schwächeln. Der Roman ist, auch wenn es der Täter nicht zu sein scheint, eher durchschnittlich es fehlt ihm zwischendurch an Spannung und Überraschungen, die Zänkereien zwischen den Ermittlern der beiden Behörden gehen ein bisschen auf die Nerven, ebenso eine der Charaktere. Richtig gut wird der Roman erst gegen Ende, wo er mich dann doch überraschen kann.

Hunter und Garcia kennt man ja bereits aus den Vorgängerbänden, viel mehr gibt es hier über die beiden nicht zu erfahren, außer vielleicht, dass Hunter sich einer Beziehung zu nähern scheint, man darf gespannt sein, wie sich das weiter entwickeln wird. Die FBI-Agenten, vor allem Erica Fisher, erscheinen fast als Karikaturen. Als Nicht-Amerikanerin kann ich vielleicht „den Ernst der Lage“ nicht ausreichend erkennen, aber alleine, dass die beiden sich schon optisch auffällig unauffällig geben, die Sonnenbrillen zu jeder Tageszeit und an jedem Ort, und die Überheblichkeit machen vor allem die Agentin zu einem puren Klischee. Dumm nur, dass sie sich dann nicht auch so zeigt, sondern sich leicht übertölpeln lässt und zu unbedachtem Handeln neigt. Sie will die beste sein, kommt aber an Hunter nicht heran, der es selbst nicht nötig hat, sich übermäßig zu profilieren. Hier hätte jedenfalls weniger mehr sein können.

Gut gefallen hat mir, wie immer, Chris Carters Erzählstil, recht sachlich, mit viel Hintergrundwissen (seine eigene Biografie sorgt dafür, dass er weiß, wovon er spricht), besonders aber die verschiedenen Perspektiven, zu denen auch die des Täters und einiger der Opfer gehört. Letzteres ist für den Leser besonders „tragisch“, lernt er diese doch recht gut kennen, ihr Tod nimmt ihn daher mehr mit als es bei „anonymen“ Opfern der Fall wäre. Die Kapitel sind recht kurz, und größtenteils mit einem Cliffhanger ausgestattet, so dass man immer noch ein Kapitel lesen möchte, dann noch eins usw. So wird der Roman schnell zum Pageturner, auch wenn manche dieser Cliffhanger etwas aufgesetzt wirken.

Der Fall ist interessant und lässt den Leser miträtseln – nicht, wer der Täter ist, sondern warum er tötet und was er damit „sagen“ will. Auf die Lösung werden wohl die wenigsten kommen, dennoch macht es Spaß, ein bisschen zu spekulieren, und die Auflösung ist durchaus zufriedenstellend. Etwas ärgerlich finde ich allerdings, dass der deutsche Buchtitel so gar nicht zum Roman passt, da wäre eine Übersetzung des englischen Titels sinnvoller gewesen. Ganz am Ende des Romans wird offenbar der nächste Band vorbereitet, hier darf man wirklich gespannt sein!

Trotz meiner Kritikpunkte habe ich den Roman gespannt gelesen und mitgefiebert, Chris Carter versteht sein Handwerk und hat auch hier einen lesenswerten Thriller vorgelegt, Genrefans können bedenkenlos zugreifen. Von mir gibt es gute 4 Sterne.

Veröffentlicht am 30.06.2018

Gelungener Reihenauftakt

Mord nach Strich und Faden
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England 1922: Kate Shackletons Ehemann wird seit 4 Jahren vermisst, er kam nicht aus dem 1. Weltkrieg zurück. Kate hat es sich zur Aufgabe gemacht, Nachforschungen für andere Frauen anzustellen und hatte ...

England 1922: Kate Shackletons Ehemann wird seit 4 Jahren vermisst, er kam nicht aus dem 1. Weltkrieg zurück. Kate hat es sich zur Aufgabe gemacht, Nachforschungen für andere Frauen anzustellen und hatte schon Erfolge im Auffinden vermisster britischer Soldaten. Der Vermisste, den sie nun aufspüren soll, war allerdings kein Soldat, sondern ein Webereibesitzer, der 1916 spurlos verschwunden ist. Seine Tochter Tabitha, die bald heiraten wird, glaubt nicht an seinen Tod und wünscht sich, dass ihr Vater sie zum Traualtar führt.

„Mord nach Strich und Faden“ ist der erste Band einer Reihe, die englische Originalausgabe erschien bereits 2009. Die Autorin lässt ihre Protagonistin selbst in Ich-Form erzählen, was meiner Meinung nach sehr gut zur Geschichte passt. Kate gefällt mir ausnehmend gut, sie ist patent, modern und klug, und mir sehr sympathisch. Auch die anderen Charaktere sind der Autorin gut gelungen, sie sind pointiert gezeichnet und manchmal ein bisschen skurril.

Die Geschichte entwickelt sich langsam, man lernt Land und Leute gut kennen und erhält auch eine kleine Einführung in die Arbeit einer Weberei der damaligen Zeit. Passend dazu sind Kapital nach einzelnen Arbeitsschritten bezeichnet, eine schöne und passende Idee. Einige Szenen sind Rückblenden, die in einer anderen Perspektive, z. B. Tabithas, erzählt werden. Ein besonderes Highlight war für mich der Auftritt Arthur Conan Doyles, dem Erfinder Sherlock Holmes, ich mag es sehr, in Romanen unerwartet historische Persönlichkeiten zu treffen.

Trotzdem behält die Autorin immer den Fall und seine Aufklärung im Blick, und macht es dem Leser auch möglich, ein bisschen mitzurätseln. Die Auflösung des Falles ist logisch hergeleitet und zufriedenstellend.

Mir hat der Roman gut gefallen und mich gut unterhalten mit seinem interessanten Fall und seiner sympathischen Protagonistin, ich hoffe, dass auch die weiteren Romane der Reihe veröffentlicht werden, ich würde mich sehr darüber freuen. Von mir gibt es 4 Sterne und eine Leseempfehlung für alle Fans klassischer britischer Kriminalromane.