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Veröffentlicht am 04.03.2021

Hat mich enttäuscht

Die Schrecken des Pan
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1923: Maureen Morgan. ist Krankenschwester im Holloway Sanatorium, einer Nervenklinik für die gehobene Gesellschaft. Dort lernt sie Aleister Crowley kennen. Aleister ist sicher, dass ihn sein ehemaliger ...

1923: Maureen Morgan. ist Krankenschwester im Holloway Sanatorium, einer Nervenklinik für die gehobene Gesellschaft. Dort lernt sie Aleister Crowley kennen. Aleister ist sicher, dass ihn sein ehemaliger Adept, Bruder Pan, verfolgt und ihm nichts Gutes will. Ist Bruder Pan auch derjenige, der homosexuelle Männer bestialisch tötet?

Ich habe schon ein paar Romane der Autorin gelesen, die mir alle gut gefallen haben. So habe ich mich darauf gefreut, wieder etwas von ihr zu lesen – und wurde leider bitter enttäuscht. Schon nach wenigen Seiten machte sich Ernüchterung bei mir breit.

Der Erzählstil kommt mir fast wie ein Bericht vor, es gibt keine Atmosphäre, keine Charaktertiefe, keine Spannung, keine Emotionen. Natürlich wird von Emotionen, die die Charaktere haben, berichtet, aber diese kommen nicht bei mir an. Die Charaktere erscheinen Schablonen, aber keine echten Menschen zu sein, ich lerne sie kaum kennen, auch wenn sie, wie Maureen viel Raum einnehmen. Auch Aleister Crowley, der nur zu Beginn eine etwas größere Rolle spielt, bleibt blass. Ich hätte mir gewünscht, die Autorin hätte, wie sie es in anderen Romanen tut, Charaktere gezeichnet, die einen interessieren und berühren können.

Maureen Morgan könnte so ein interessanter Mensch sein, aber der Autorin ist es nicht gelungen, das zu zeigen. An wenigen Stellen, wenn man merkt, wie interessiert Maureen an ihrem Beruf und ihren Patienten ist, kann man ahnen, was hätte sein können. Die Liebesgeschichte wirke auf mich aufgesetzt und störend. Maureens Handeln ist nicht immer nachvollziehbar, gegen Ende wird sie, die eigentlich eine intelligente junge Frau sein soll, gänzlich zum Dummchen – schade.

Interessanter ist da schon der leitende Ermittler, MacFaden, ihm kann man seinen Frust, dass seine Erkenntnisse von seinen Vorgesetzten nicht immer anerkannt werden, dass ihm sogar Steine in den Weg gelegt werden, nachempfinden. Aber auch bei ihm geht die Autorin nicht weiter in die Tiefe.

Der Fall ist blutig und erinnert ein bisschen an die Ripper-Morde, Opfer sind hier allerdings homosexuelle Männer. Ermittelt wird vor allem im Homosexuellen- und Travestiemilieu, ein durchaus interessanter Hintergrund, vor allem, wenn man bedenkt, unter welch hoher Strafe Homosexualität im Großbritannien jener Zeit stand. Im Nachwort äußert sich Ursula Neeb näher dazu. Außerdem ist das Holloway Sanatorium Schauplatz, und man erfährt ein bisschen über die Patienten und ihre Erkrankungen.

Die Auflösung kündigt sich bereits früh an, jedoch ist, wie oben schon erwähnt, nicht alles so, wie man es sich wünschen würde, hier kommen gesellschaftliche Probleme zum Tragen – schade, dass die Autorin auf diese spezielle Problematik im Nachwort nicht eingeht.

Leider konnte mich der Roman so gar nicht überzeugen, es fehlt hier an vielem, vor allem an Atmosphäre, gut gezeichneten Charakteren und Spannung, so kann ich auch nur 1,5 Sterne vergeben, die ich, wo nötig, aufrunde.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.02.2020

Wenig gelungener Erzählstil

Gärtner, Gauner, Gänseblümchen (Ein-Steif-und-Kantig-Krimi 8)
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Schon länger wollte ich einen Roman der Reihe lesen, mit dem achten Band hat es nun geklappt. Die Idee zweier Schwestern im Rentenalter, die Kriminalfälle lösen, finde ich ansprechend, zumal ich ein Fan ...

Schon länger wollte ich einen Roman der Reihe lesen, mit dem achten Band hat es nun geklappt. Die Idee zweier Schwestern im Rentenalter, die Kriminalfälle lösen, finde ich ansprechend, zumal ich ein Fan von Agatha Christies Miss Marple bin. Auch versprechen Cover und Titel einen humorvollen Kriminalroman.

Leider bin ich in mehrfacher Hinsicht enttäuscht. Zum Einen ermitteln die Schwestern nicht wirklich, vieles passiert durch Zufall, graue Zellen spielen kaum eine Rolle, die Dialoge und Handlungen lassen meist darauf schließen, dass man sich kaum Gedanken über Zusammenhänge macht. Leider kann auch von Humor keine Rede sein. Und dann die beiden Polizisten, die mit dem Fall beauftragt sind: Kompetenz geht anders. Das könnte ja lustig sein, ist es aber nicht.

Gar nichts anfangen kann ich auch mit dem Erzählstil. Der ist emotionslos und aufzählend, Spannung kam bei mir keine auf. Auch wusste ich nie, welche Schwester die pensionierte Lehrerin ist, und welche die, die Oma wird (oder ist das dieselbe?), beiden fehlt es an Profil und Tiefgang, wie auch allen anderen Charakteren.

Fall und Auflösung sind okay, teilweise aber recht vorhersehbar. Allerdings fehlt es auch hier an Tiefe, es gibt zu viele Zufälle und manche Handlungen erscheinen nicht nachvollziehbar. Warum die Giftköder für den Hund? Ich habe nicht verstanden, was das bringen sollte.

Schade, aber meine Erwartungen wurden in fast allen Punkten enttäuscht. Ich vergebe knappe 1,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.11.2019

Enttäuschend

Mein Herz so schwarz
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Warum stürzt sich eine junge Braut an ihrem Hochzeitstag von einer Klippe? Die Autorin erzählt die Geschichte Evelyn Whites in mehreren Zeitebenen und aus verschiedenen Perspektiven bis am Ende klar wird, ...

Warum stürzt sich eine junge Braut an ihrem Hochzeitstag von einer Klippe? Die Autorin erzählt die Geschichte Evelyn Whites in mehreren Zeitebenen und aus verschiedenen Perspektiven bis am Ende klar wird, was geschehen ist.

Leider hat diese interessant klingende Geschichte meine Erwartungen nicht erfüllt. Das liegt an verschiedenen Punkten:

Erstens die Protagonisten – keiner von ihnen ist mir sympathisch oder erweckt sonstige Emotionen in mir, außer vielleicht Desinteresse. Der Autorin ist es kein bisschen gelungen, sie mir nahe zu bringen, weder die Braut, noch die Freundin, noch der Bräutigam bekommen in meinen Augen genug Profil, dass ich mit ihnen mitfühlen könnte.

Zweitens die Spannung – der Roman langweilte mich schon nach ein paar Seiten. Thriller oder gar Psychothriller ist hier gar nichts, was aber zum Teil auch mit Punkt eins zusammenhängt, denn wenn ich nicht mitfühlen kann, die Protagonisten mir regelrecht egal sind, kann gar keine Spannung aufkommen. Aber auch sonst ist die einzige interessante Frage nach dem Warum und die Lösung kommt nicht wirklich spannend daher, u. a. auch wegen Punkt drei.

Drittens gibt es nahezu keine Überraschung – alles kann man schon vorher erahnen. So kommt natürlich keinerlei Spannung auf, kein Thrill.

Ich überfliege selten Teile von Romanen, hier tat ich es, ich hatte mich verpflichtet, den Roman zu lesen, ich wollte aber möglichst wenig Zeit damit verbringen. Hin und wieder gibt es natürlich Passagen, die ich komplett gelesen habe, aber immer einmal wieder fand ich es ermüdend, die ausführlich erzählten Gedanken und Emotionen zu lesen, die die Geschichte einfach nicht weiterbrachten, dafür aber selbstverständlich waren und nicht so ausführlich hätten beschrieben werden müssen.

Interessant ist der Aufbau der Geschichte, die verschiedenen Zeitebenen. Erzählt wird vor allem aus den Perspektiven der Braut und ihrer Freundin, wobei die erste zunächst von deren Vergangenheit erzählt, die zweite von den Konsequenzen der Tat. Zwei weitere Perspektiven kommen dazu, beide aber nur sehr kurz. Auch die Grundidee ist spannend, schade, das so wenig daraus gemacht wurde.

Bei mir konnte der Roman leider nicht punkten, mich kein bisschen packen, im Gegenteil. Ich vergebe 1,5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.12.2018

Wenig gelungene Alternate History

NSA - Nationales Sicherheits-Amt
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Was wäre wenn Charles Babagge im 19. Jahrhundert seine Analytical Engine zu Ende entwickelt hätte und sich schon damals daraus der Computer, das Internet und alles damit Verbundene entwickelt hätte? Dann ...

Was wäre wenn Charles Babagge im 19. Jahrhundert seine Analytical Engine zu Ende entwickelt hätte und sich schon damals daraus der Computer, das Internet und alles damit Verbundene entwickelt hätte? Dann hätten die Nazis im Dritten Reich womöglich eine ganz andere Möglichkeit der Überwachung gehabt und sich die Geschichte ein bisschen anders entwickelt.

Wie das hätte aussehen können, versucht Andreas Eschbach in diesem Roman zu erzählen. Er hat dafür die einschlägigen Worte eingedeutscht, der Computer wird zum Komputer, das Internet ist das Weltnetz und das Passwort heißt Parole, aber im Grunde ist es mit dem, was wir heute kennen, identisch. Nicht identisch ist das Drumherum, so ist Programmieren ausschließlich Frauensache, da es dem Kochen und dem Stricken ähnele und daher den Frauen besonders liege, Programmieren wird daher auch Stricken genannt und die Programmiererinnen sind Strickerinnen. DAS Lehrbuch dazu ist dem weiblichen Wesen gemäß in rosa und mit Blümchen gestaltet. Männer dagegen können ihrem Wesen nach am besten analysieren, haben aber keine Ahnung, wie ein Programm funktioniert – nun ja. Da mittlerweile auch das Bargeld abgeschafft wurde, gibt es eine nahezu nahtlose Überwachung und das Nationale Sicherheitsamt (NSA!), schon im Kaiserreich existent, zeigt seinen Nutzen nun dadurch, dass es versucht, aus den Daten bestimmte Erkenntnisse zu ziehen, die dem Reich nutzen, z. B., indem es versucht Untergetauchte (Juden, Deserteure) zu lokalisieren,

Beide Protagonisten des Romans arbeiten für das NSA, und nutzen das im Laufe des Romans auch für ihre eigenen Zwecke. Helene Bodenkamp ist eine der Strickerinnen des Amtes, wahrscheinlich sogar die beste von ihnen. Daneben ist Helene eher schüchtern, wenig selbstbewusst, und in ihren Augen so wenig attraktiv, dass sie wohl nie einen Mann finden wird, besonders, da es durch den Krieg ja immer weniger gibt – sie ist als ein graues und nebenbei naives Mäuschen, das aber brillante Programme stricken kann. Mehr muss man über sie nicht wissen, außer, dass ihr Elternhaus schon sehr früh nationalsozialistisch geprägt war, und ihre Eltern sie baldmöglichst verkuppeln wollen, damit sie ihre Pflicht als Frau erfüllen kann. Was ihre Eltern nicht wissen: Eigentlich hat sie im Laufe des Romans bereits jemanden gefunden, der sie liebt, aber leider nicht gesellschaftsfähig ist, er musste nämlich untertauchen. Für ihn nutzt Helene auch ihr Wissen bei ihrer Arbeit im NSA. Dass sie mit ihrer Arbeit vielen Menschen schadet, reflektiert sie kaum.

Ganz anders Eugen Lettke, einziger Sohn eines gefallenen Kriegshelden, seinen Vater lernte er nie kennen, wohnt noch bei seiner Mutter, die ihn nervt, und hat ein sehr schwieriges Verhältnis zu Frauen. Das rührt u. a. daher, dass ihn ein paar in seiner Jugend sehr gedemütigt haben. Neben seiner Rache an diesen jungen Frauen, übt er auch Rache an den Frauen an sich, wozu er im Netz schädliche Informationen sucht, mit denen er Frauen erpressen und nötigen kann, was ihm nur auf Grund seiner Arbeit beim NSA möglich ist.

Beide Charaktere werden eher oberflächlich gezeichnet und wirken wie Klischees, hier naiv, dort abgrundtief böse. Auch für Helene konnte ich keine positive Gefühle entwickeln, als ein potentieller Ehekandidat sie nur wegen seiner körperlichen Beeinträchtigungen anekelt, verlor sie meine Sympathie endgültig. Auch viele der anderen Charaktere sind reine Klischees, Sympathie konnte ich nur für wenige entwickeln, eigentlich nur für Helenes Freundin Marie und deren Mann Otto, die für mich am ehesten die Helden in dieser Geschichte sind.

Der Roman basiert im Grunde auf den Lebensgeschichten der beiden Protagonisten, so dass wir viele Seiten lang ihre Geschichte von Kindheit an lesen „müssen“. Die parallele deutsche Geschichte ist bis zur Machtergreifung der Nazis im Wesentlichen dem tatsächlichen Verlauf ähnlich, nur der Krieg endete bereits 1917. Später gibt es etwas mehr Unterschiede, wobei hier auch historische Ereignisse einbezogen werden. Ist Anne Franks Schicksal noch fast identisch, gibt es bei der Weißen Rose oder Georg Elser deutliche Unterschiede, die der Arbeit des NSA zugesprochen werden. Auch die Verpflegung der Bevölkerung z. B. ist besser aufgestellt – allerdings treten politische und soziale Entwicklungen hinter die Geschichte Helenes und Eugens zurück. Warum der Autor seinen Roman ausgerechnet auf diesen beiden aufbaut, ist mir ein Rätsel, man hätte sicher interessantere und authentischere Charaktere entwickeln können, die den Roman insgesamt glaubhafter gemacht hätten.

Das Ende wirkt auf mich teilweise wie ein schlechter Scherz, vor allem was die Geschichte der beiden Protagonisten angeht, die Geschichte des Dritten Reiches dagegen passt durchaus zur Entwicklung, wie sie dargestellt wird.

Was soll ich sagen, den interessanten und tiefgehenden Roman, der eine gelungene Alternate History erzählt, den ich erwartet habe, habe ich leider nicht bekommen. Spannung entstand für mich lediglich in der Frage, ob Marie und Otto das Ganze unbeschadet überstehen. Der Roman hätte deutlich gestrafft werden können, vieles wiederholt sich. Dass Anne Franks Schicksal, zudem schon so früh im Roman, ausgeschlachtet wurde, hat mich ein wenig entsetzt. Sollte der Roman einen Anteil zur Aufarbeitung der deutschen Geschichte beitragen oder gar aktuelle Gesellschaftskritik sein, wurde das Thema weit verfehlt, schade, man hätte so viel daraus machen können. So ist es nur ein nicht besonders gute Geschichte mit schlecht ausgearbeiteten Charakteren, auf die man getrost verzichten kann. Ich kann den Roman leider nicht weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 02.09.2018

Wenigstens habe ich gegen Ende ein bisschen gespürt, was der Roman hätte sein können

Magie ist dein Tod
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Der erste Schreiber eines Handelshauses wird ermordet. Neben dem Kommandanten der Stadtgarnison nimmt auch Katerina Lovans, Tochter des Handelshauses Ermittlungen auf. Weitere Menschen müssen sterben, ...

Der erste Schreiber eines Handelshauses wird ermordet. Neben dem Kommandanten der Stadtgarnison nimmt auch Katerina Lovans, Tochter des Handelshauses Ermittlungen auf. Weitere Menschen müssen sterben, bevor nachvollziehbare Ergebnisse vorliegen.

Gleichzeitig macht sich die seit den Magierkriegen verbotene Magie wieder breit und Magier wagen sich aus dem Untergrund, um nach der Macht zu greifen.

„Magie ist dein Tod“ ist der erste Band einer geplanten Reihe und enthält ein Personenverzeichnis und ein Glossar, beides habe ich zwar nicht in Anspruch genommen, aber sicher werden sie manchem nützlich sein.

Leider ist das schon fast das einzig Positive, das ich zum Roman zu sagen habe. Mich hatte der Genremix aus Fantasy und Krimi gelockt, jedoch ist weder der Fantasy- noch der Krimipart wirklich gelungen. Da der Roman im Selfpublishing Verlag „Twentysix“ erschienen ist, vermute ich, dass kein, zumindest kein anspruchsvolles, Lektorat stattgefunden hat, auch das Korrektorat scheint eher marginal gewesen zu sein.

Erzählt wird viel zu ausschweifend und mit vielen Wiederholungen, so kann man nicht nur Szenen mit den Charakteren miterleben, nein, man muss sie auch noch einmal lesen, wenn sie anderen erzählt werden. Eine ordentliche Kürzung hätte dem Roman wahrscheinlich sehr gut getan. Sehr irritiert hat mich auch der Plural von Magier, der hier „Magiere“ genannt wird, und nicht, wie es richtig wäre „Magier“, der Dativ wird dagegen interessanterweise richtig angewandt. Die Sprache ist mir oft zu flapsig, vor allem, wenn Katerina spricht. Oft habe ich das Gefühl, ein Jugendbuch zu lesen, dann wieder als läse ich einen billigen Roman für Männer. Vieles erscheint mir sehr konstruiert, z. B. die zunehmende Zusammenarbeit des Kommandanten mit Katerina. Die behaupteten Emotionen der Charaktere sind für mich meist nicht nachvollziehbar.

Leider bleibt der Fantasyanteil recht klein, man hat kaum das Gefühl, einen Fantasyroman zu lesen. Angeblich soll es sich hier um High Fantasy handeln, das kann ich aber nicht unterschreiben. Einzig die mittelalterlich anmutende Welt spricht dafür, wobei auch diese in meinen Augen nicht ausreichend ausgearbeitet wurde, eher mit Klischees spielt. Erst gegen Ende kommt etwas mehr Spannung auf, zu spät und auch zu wenig.

Mich hat der Roman leider über weite Teile, nahezu bis zum Ende gelangweilt, was natürlich auch der Erzählweise geschuldet ist. Einzig die wenigen Szenen, die der Magie gewidmet sind, sind interessanter zu lesen. Ein ganz großes Manko des Romans sind seine Charaktere, die durchgehend sehr oberflächlich sind, zudem oft klischeebehaftet. Gerade Katerina Lovans als eine der Protagonisten finde ich alles andere als gut gelungen. Sie soll eine starke Frau darstellen, ist es aber nicht. Sie zeigt vor allem ein übertrieben sexualisiertes Verhalten und betrinkt sich bis zur Ohnmacht. Als einer der Protagonisten stirbt, lässt mich das vollkommen kalt, ich kann mit keinem mitfühlen, sie sind mir im Grunde egal, auch die Liebesbeziehung zwischen zwei Protagonisten kann ich nicht nachvollziehen, sie kommt bei mir nicht an. Nur zwei Charaktere gewinnen, allerdings erst gegen Ende, an Profil, der Kommandant der Stadtgarnison, und ein Anwalt, der leider nur einen recht kurzen, dafür sehr eindrucksvollen Auftritt hat.

Langweilig und mit schlecht gezeichneten Charakteren, weder der Kriminal- noch der Fantasyanteil können mich überzeugen – nein, dieser Roman ist so gar nicht mein Fall. Weitere Bände der Reihe werde ich nicht mehr lesen, eine Leseempfehlung kann ich nicht geben. Da ich zumindest gegen Ende ein bisschen gespürt habe, was der Roman hätte sein können, vergebe ich 1,5 Sterne (aufgerundet wo nötig).