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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.12.2017

Leider nichts für mich ...

Glasseelen
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Camilla und Theresa hatten sich ihren Berlin-Trip anders vorgestellt: Erst fällt ihnen eine Leiche vor die Füße, einer der Polizeibeamten ist ihnen unheimlich und dann verschwindet auch noch eine von ihnen ...

Camilla und Theresa hatten sich ihren Berlin-Trip anders vorgestellt: Erst fällt ihnen eine Leiche vor die Füße, einer der Polizeibeamten ist ihnen unheimlich und dann verschwindet auch noch eine von ihnen und die andere wird in mysteriöse Geschehnisse verstrickt.

Tanja Meurers Roman basiert auf „Der Sandmann“ von E. T. A. Hoffmann, und wer diese Erzählung aus dem „Nachtstücke“-Zyklus nicht kennt, sollte sie vorher lesen oder sich zumindest über ihren Inhalt informieren. Ich kannte sie nicht und hatte während des Lesens des Romans schnell das Gefühl, dass mir Hintergrundinfos fehlen – und habe deshalb die Erzählung dazwischengeschoben, sie ist recht kurz und schnell gelesen. Die Idee, eine vorhandene Geschichte eines bekannten Autoren weiterzustricken, finde ich gut.

Leider hat Tanja Meurers Roman bei mir trotzdem nicht funktioniert. Mein Kopfkino sprang nicht an, die Charaktere berührten mich nicht, so dass mich ihr Schicksal auch nicht weiter interessierte – obwohl, manchmal wunderte ich mich schon über Camilla, die eigentlich traumatisiert sein müsste, der man das aber kein bisschen anmerkt, die immer wieder, völlig grundlos, wie mir schien, ihre Meinung ändert, eine Meinung, die sich manchmal sehr grenzwertig darstellt, und die sich in eine Liebesgeschichte einlässt, die auf mich kein bisschen glaubhaft wirkt.

Auch die Schauplätze nahmen keine plastischen Konturen in meiner Vorstellung an, ebenso die Geschehnisse, die mich nicht fesseln konnten, oft verwirrten, noch öfter langweilten sie mich, die detailfreudige Erzählung konnte daher bei mir nicht punkten, weckte eher das Gefühl von Langatmigkeit. Irgendwann fing ich an, quer zu lesen, hoffte zumindest auf ein interessantes Ende – doch auch dieses konnte mich dann nicht mehr überzeugen.

Ich finde das sehr schade, war ich doch sehr gespannt auf die Geschichte. Ich denke, diese ist einfach nichts für mich, auch wenn das in dieser Totalität selten vorkommt.

Von mir gibt es daher nur 1,5 Sterne (die ich, wo nötig, aufrunde), eine Leseempfehlung kann ich leider nicht aussprechen.

Veröffentlicht am 06.02.2024

Langweiliger Krimi mit einer nervtötenden Liebesgeschichte

Ohrenzeugen
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Der Hohenloher Bauer und Kaninchenzüchter Rudolf Weidner wird im Angesicht seiner viel prämierten Tiere mit einer Axt erschlagen. Kommissar Heiko Wüst ermittelt mit seiner Kollegin Lisa Luft.

Der Kriminalroman ...

Der Hohenloher Bauer und Kaninchenzüchter Rudolf Weidner wird im Angesicht seiner viel prämierten Tiere mit einer Axt erschlagen. Kommissar Heiko Wüst ermittelt mit seiner Kollegin Lisa Luft.

Der Kriminalroman spielt in Crailsheim, und da ich nicht weit davon aufgewachsen bin, hatte er mich vor einigen Jahren interessiert, nun habe ich ihn endlich gelesen. Heimatgefühle haben sich dabei leider nur bedingt eingestellt, lediglich der Dialekt, in dem die viele der Dialoge geschrieben sind, hat bei mir angeschlagen. Der könnte allerdings auf jene abschreckend wirken, die ihn nicht kennen, aber ich denke, der Roman lässt sich dennoch verstehen. Auch, weil Lisa Luft erst kürzlich von jenseits der Main-Linie zugezogen ist, und auch nichts versteht, so dass Heiko öfter mal für sie übersetzen muss. Das wirkt leider von Anfang an fragwürdig, denn sprachlich so schlecht kann man gar nicht aufgestellt sein, wie Lisa, die immerhin schon ein paar Monate mit den Leuten dort zu tun hat, und trotzdem wirklich gar nichts versteht. Das mag am Anfang vielleicht noch witzig sein, wird im Laufe des Romans aber immer nervtötender.

Aber, was soll's. Viel nervtötender ist es, dass man von Krimi hier kaum sprechen kann. Klar, es gibt einen Fall, und der wird am Ende auch aufgelöst, spielt aber im Grunde eher eine Nebenrolle. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die „Gefühle“, die Heiko für Lisa hat, und fast noch mehr im Zentrum stehen seine Vorurteile, die er gegenüber Frauen hat, die sind nämlich oft zickig, und haben komische Vorlieben. Aber auch über Lisas Gedanken musste ich oft den Kopf schütteln. Beide finden den jeweils anderen ständig „putzig“ und „süß“, manches soll vielleicht auch witzig sein, kam bei mir aber nicht so an. Zwischendurch musste ich mal schauen, aus welchem Jahr der Roman stammt, 2011, kaum zu glauben.

Leider habe ich mich immer mehr über diesen Roman geärgert. Warum ich ihn trotzdem zu Ende gelesen habe, weiß ich nicht so genau, wegen Hohenlohe wahrscheinlich. Immerhin ist die Auflösung einigermaßen okay.

Der Roman ist der erste Band einer Reihe, für mich wird er der letzte gewesen sein. Ich habe leider keine Freude an ihm gehabt, allenfalls der Hohenloher Dialekt, der in manchen Dialogen zum Ausdruck kam, hat mich ein bisschen in Erinnerungen schwelgen lassen. Ansonsten kann ich „Ohrenzeugen“ leider gar nicht empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 18.12.2018

Nicht zu empfehlen

Anthologie Weihnachten: Weihnachten besitzt viele Gesichter
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Einmal etwas andere Weihnachtsgeschichten lesen – das klingt gut in meinen Ohren und habe ich in den letzten Jahre auch schon hin und wieder getan. Neun Geschichten von sieben Autoren finden sich in dieser ...

Einmal etwas andere Weihnachtsgeschichten lesen – das klingt gut in meinen Ohren und habe ich in den letzten Jahre auch schon hin und wieder getan. Neun Geschichten von sieben Autoren finden sich in dieser Sammlung, anders sind sie, doch leider größtenteils nicht im Sinne von „gut“.

Sicher gibt es in jeder Anthologie Geschichten, die einem weniger gefallen, doch wenn diese in der Überzahl sind, macht das Lesen keinen Spaß. Ich habe mir hier bei vielen Geschichten gewünscht, ein gutes Lektorat hätte vor der Veröffentlichung bearbeitet – schlecht erzählt, wenig glaubhaft und authentisch, sprachlich holprig, das passt leider auf mehr als die Hälfte der Geschichten, dazu ist die „Moral von der Geschichte“ oft recht banal. Am ehesten gelungen sind für mich die beiden Geschichten mit Humor, die beide ziemlich abgedreht relativ unterhaltsame Geschichten erzählen, aber leider auch eher als mittelmäßig zu bezeichnen sind.

Leider kann ich diese Geschichtensammlung nicht weiterempfehlen, da gibt es etliche viel bessere Weihnachtsanthologien, auch unter den „etwas anderen“. Schon sprachlich und erzählerisch stimmt es hier oft nicht, und auch einige der Geschichten selbst sind einfach nicht gut. Das Cover ist das beste am Buch ...

Veröffentlicht am 04.03.2018

Abgebrochen!

Blut schreit nach Blut
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Ich habe relativ schnell abgebrochen, der Erzählstil und die Sprache sind nichts für mich und ich hatte keine Lust mich weiter durchzuquälen

Ich habe relativ schnell abgebrochen, der Erzählstil und die Sprache sind nichts für mich und ich hatte keine Lust mich weiter durchzuquälen

Veröffentlicht am 11.02.2018

Spannende Idee, enttäuschend umgesetzt

Das Jesus-Experiment
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Der Hirnforscher Tom Jennings hat eine bahnbrechende Entdeckung gemacht: Er kann Gedanken, Träume und Erinnerungen in bewegten Bildern darstellen. Besonders interessiert ist er an Epigenetik, der Vererbung ...

Der Hirnforscher Tom Jennings hat eine bahnbrechende Entdeckung gemacht: Er kann Gedanken, Träume und Erinnerungen in bewegten Bildern darstellen. Besonders interessiert ist er an Epigenetik, der Vererbung über Generationen, zumindest im Tierversuch konnten tatsächlich bereits vererbte Erinnerungen nachgewiesen werden. Jennings Forschung konzentriert sich darauf, solche auch beim Menschen nachzuweisen – nicht ahnend, dass daran eine ganze Reihe Organisationen Interesse haben könnten.

Wissenschaft und Kirche – schon der Titel verspricht viel und macht mich sehr neugierig. Leider verzettelt sich der Autor sehr schnell in zu vielen Handlungssträngen, die Probleme,mit denen der Wissenschaftler zu kämpfen hat, überschlagen sich fast, Eheprobleme, Patentstreitigkeiten, eine Fernsehshow, die wirtschaftliche Verwertung des Verfahrens, eine autistische Versuchsperson, Geheimdienste, Assassinen, Europol Morde und Entführungen, und am Ende schafft es der Autor nicht, alle diese Stränge zu Ende zu führen, manche enden blind und das ist für den Leser sehr ärgerlich. Meiner Meinung nach fehlte hier ein gescheites Lektorat, das einige dieser Handlungsstränge, die teilweise sowieso unnötig sind und die Geschichte nur verkomplizieren, von Anfang an gekappt hätte.

Am interessantesten finde ich den Roman immer dann, wenn es wissenschaftlich wird, hier ist der Autor scheinbar in seinem Element. Interessant auch die Storyline um die Erinnerungen des Pontius Pilatus und seiner Begegnung mit Jesus, die aber in all dem anderen Wust ziemlich untergeht, besser wäre es gewesen, die Forschung Jennings' in den Mittelpunkt zu stellen. So reist dieser oft ziemlich unmotiviert durch Europa, sogar dann, wenn ein Anruf deutlich sinnvoller gewesen wäre und wahrscheinlich Leben gerettet hätte.

Das größte Manko des Romans sind die Charaktere, es gibt nicht einen, der mein Herz berührt, noch nicht einmal der Autistin Giulia ist das gelungen. Ihre Krankheit ist in meinen Augen sowieso überflüssig und hätte gut weggelassen werden können. Tom Jennings' Schicksal ist mir im Grunde egal, mit ihm bangen und hoffen kann ich nicht, dafür ist er einfach viel zu oberflächlich, und in meinen Augen auch widersprüchlich, gezeichnet. Gut, es gibt wohl Wissenschaftler, die etwas weltfremd sind, aber bei diesem merkt man seinen Intellekt in keiner Situation, auf mich wirkt er naiv, dumm und schwach. Er lässt sich auf Situationen ein, die er vorher selbst noch kritisiert hat (Fernsehshow) oder die bei jedem anderen die Alarmglocken hätten läuten lassen. Frauen gegenüber ist er blind und unprofessionell. Dass er ein brillanter Forscher sein soll, kann ich kaum glauben.

Die Antagonisten sind fast noch schlimmer, allen voran die Assassinen einer kirchlichen Vereinigung. Fanatisch ist schon fast zu harmlos für sie, auf mich wirken sie einfach nur lächerlich. Ich hätte gerne gehabt, dass der Vatikan sich einschaltet oder zu Wort meldet, aber die „aufsehenerregenden“ Entdeckungen, die drohen, sind letztlich gar nicht so aufsehenerregend.

Die Geschichte springt, oft zusammenhanglos, von einer Szene zur nächsten, viele langatmige Abschnitte, abstruse Geschehnisse, unnötige und schlechte Dialoge sowie eigenartige Formulierungen machen das Lesen zur Qual, und irgendwann las ich nur noch quer, bis wieder etwas mein Interesse weckte. Am Ende gibt es – natürlich – einen „spannenden“ Showdown, aber da war ich von der Geschichte und ihren Charakteren schon viel zu genervt. Nein, auch damit konnte mich der Autor nicht (mehr) überzeugen, die Geschichte wird hier eher noch abstruser.

Leider hat mich dieser Roman von vorne bis hinten enttäuscht, ich vergebe einen Stern für die Idee und das in meinen Augen ansprechende Cover, zu mehr kann ich mich nicht durchringen; empfehlen kann ich den Roman nicht.