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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.08.2022

Tolles Buch

Stadt, Land, Fuchs
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An vielen Stellen wird vom Autor ausführlich erklärt warum es so wichtig ist sich mit den heimischen Tierarten vertraut zu machen und diese zu erforschen. Die rausgepickten Arten stehen stellvertretend ...

An vielen Stellen wird vom Autor ausführlich erklärt warum es so wichtig ist sich mit den heimischen Tierarten vertraut zu machen und diese zu erforschen. Die rausgepickten Arten stehen stellvertretend für über 100 verschiedene Säugetierarten, die in Deutschland leben. Besonders interessant fand ich die Abschnitte über die teilweise sehr gute Anpassungsfähigkeit von diesen an ihren Lebensraum, der sich vor allem durch den Mensch aber auch den Klimawandel stetig verändert. Immer wieder macht der Autor deutlich, dass dieser Eingriffe oft negative Folgen auf die Tierbestände haben. Oft wird halt gar nicht bedacht, dass man nicht einfach ein Teil des Nahrungsnetzes dezimieren kann nur um zum Beispiel negative Folgen für die Forstwirtschaft abzufedern. Dafür sind Ökosysteme einfach viel zu sensibel und besonders Nahrungsspezialisten wie Fischotter können sich den Veränderungen nicht schnell genug anpassen.

Wie der Titel schon verrät geht es sowohl um die Tiere auf dem Land, als auch die in der Stadt. Und natürlich wie es überhaupt dazu kam, dass sich Wildschweine, Eichhörnchen und Füchse in den doch auf den ersten Blick sehr lebensfeindlichen Großstädten breit machten.

Das Buch beinhaltet 32 Illustrationen von Johann Brandstetter zu den verschiedenen Tierarten, die mir allesamt gut gefallen haben. Sie erinnern an Buntstift- bzw. Aquarellzeichnungen aus älteren Bücher über diese Tiere und ich könnte mir so etwas Stunden lang angucken. Es ist immer wieder faszinierend zu sehen wie realistisch solche Darstellungen wirken.

Fazit:
Alles in allem hat mir das Buch total gut gefallen und hat mich mit den nötigen Informationen über die heimische Tierwelt versorgt.

Veröffentlicht am 05.06.2022

Guter Ratgeber

Write - Das Buch für angehende Autor:innen
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Hierbei handelt es sich um eine knappe, gut übersichtliche Einführung in das Thema Schreiben. Man erfährt alles nötige um sich direkt an ein Manuskript setzen zu können und wie einige LYX-Autoren das handhaben. ...

Hierbei handelt es sich um eine knappe, gut übersichtliche Einführung in das Thema Schreiben. Man erfährt alles nötige um sich direkt an ein Manuskript setzen zu können und wie einige LYX-Autoren das handhaben. Zweiteres zeigt wie unterschiedliche Autoren arbeiten und es eben nicht die eine Methode gibt, die auf alle passt.

Besonders hilfreich fand ich die Tipps zu dem deutschen Verlagswesen, die ruhig etwas ausführlicher hätten sein können. Unter anderem wird hier näher auf eine Normseite eingegangen, aber auch wie ein Verlag konkret arbeitet. Das heißt wie der Weg von der Idee, über das Manuskript, das Lektorat bis zum fertigen Buch aussieht.

Zudem gibt es zahlreiche Verweise auf weitere Bücher, in denen zum Beispiel der Handlungsaufbau ausführlich dargestellt wird. Was das betrifft werden hier diverse Möglichkeiten aufgezeigt wie man diese konkret aufbauen kann, je nachdem was für eine Geschichte man erzählen möchte. Dazu passend gibt es einige Grafiken, die das alles anschaulich präsentieren.

Lediglich die Zitate waren schwer lesbar aufgrund der Schriftart teilweise beim eBook schwer lesbar.

Fazit:
Mich hat das Buch definitiv dazu motiviert mich wieder mit meinem Manuskript auseinanderzusetzen. Zielgruppe sind hier definitiv Schreibanfänger und es geht hier hauptsächlich um das Basiswissen, was man für sein Werk braucht.

Veröffentlicht am 04.06.2022

Spannender Fall

Tag der Strafe
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TW: Folter, Missbrauch

Dieses Mal geht es um einen außergewöhnlichen Fall, in dem radikale Tierschützer involviert sind. Das alles wird aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet und es ist spannend ...

TW: Folter, Missbrauch

Dieses Mal geht es um einen außergewöhnlichen Fall, in dem radikale Tierschützer involviert sind. Das alles wird aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet und es ist spannend zu sehen wie die Meinungen zu dem ganzen auseinander gehen. Vor allem anfangs ist es schwer einzuschätzen, wo das alles noch hinführen wird. Diesen Teil der Reihe kann man gut ohne Vorwissen lesen, da alles nötige im Laufe der Handlung erwähnt wird.

An sich ist das alles ein durchaus vorstellbares Szenario. Oft genug habe ich mich beim Lesen gefragt wie weit die Täter wohl gehen werden und warum sie denken, dass diese Aktionen in irgendeiner Form angebracht sind und etwas verändern könnten. Sie scheinen absolut keine Skrupel zu kennen und verfolgen ihr Ziel ohne Rücksicht auf Verluste bzw. Kollateralschäden.

Da innerhalb von kurzer Zeit relativ viel passiert, schreitet die Handlung für einen Krimi rasch vorran. Mich hat die Handlungsgeschwindigkeit positiv überrascht und ich finde es gut, dass so eins für die diesen Fall gewählt wurde. Dadurch bleibt die Spannung kontinuierlich oben und mir fiel es deshalb oft schwer Lesepausen einzulegen. Immerhin wollte ich ja wissen wie das alles ausgeht und was es noch für Wendungen geben wird.

Mir hat hier dran vor allem der aktuelle Bezug gefallen und man kann nur hoffen, dass das alles nie Wirklichkeit wird. Ein Stück weit konnte ich die Beweggründe der Täter nachvollziehen, jedoch muss es andere Wege geben um endlich radikale Veränderungen zu erreichen. Und wie zu erwarten kocht jeder sein eigenes Süppchen und das macht diese ganze Bewegung im Buch so unberechenbar und gefährlich.

Die Ermittler vom BKA waren wie in den vorigen Bänden überaus sympathisch. Endlich lernt man mehr über ihre Vergangenheit und erfährt somit was sie wirklich antreibt. Was das betrifft hatte ich nicht mit so heftigen Geheimnissen gerechnet. Obwohl es ja klar ersichtlich in den vorigen Bänden ist, dass das alles keine Kleinigkeiten waren an denen sie zu knabbern haben.

Im großen und ganzen ist der Schreibstil angenehm flüssig zu lesen und kommt ohne viele Beschreibungen und Schnörkel aus. Man erfährt gerade so viel um sich ein gutes Bild von dem zu machen was vor Ort vorgeht. Vor allem die detaillierten Beschreibungen von Schlachtungen gingen unter die Haut. Auf die hätte ich gerne verzichtet, aber diese sollen ja wachrütteln und schockieren. Dafür sind wenigsten die Folterszenen minimalistisch gehalten, wobei hier das Kopfkino bei mir für die nötigen Bilder gesorgt hat.

Das Cover passt wunderbar zu den anderen beiden und spiegelt die bedrohliche Atmosphäre wieder, die im ganzen Buch vorherrscht.

Der einzige Kritikpunkt sind die teils doch sehr überzogenen Ereignisse. Wie schaffen es diejenigen alles perfekt zu inszenieren? Wenn das alles kleiner aufgezogen wurden wäre, dann hätte es dem Ganzen mehr Glaubwürdigkeit gegeben.

Fazit:
Mich hat der Krimi definitiv gut unterhalten und ich bin schon ganz gespannt darauf wie das alles weitergehen wird. Denn obwohl der Fall in sich geschlossen ist endet das alles in allem gewaltigen Cliffhanger und ich möchte einfach wie es diesbezüglich weitergehen wird.

Veröffentlicht am 04.06.2022

Tolles Buch

Morgen werden wir glücklich sein
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Durchgehend herrscht passend zu den Geschehnissen eine bedrückende Stimmung und ich war mir nie sicher, ob der Titel des Buches tatsächlich auf alle Hauptprotagonisten zutreffen wird.

Es ist mal schön ...

Durchgehend herrscht passend zu den Geschehnissen eine bedrückende Stimmung und ich war mir nie sicher, ob der Titel des Buches tatsächlich auf alle Hauptprotagonisten zutreffen wird.

Es ist mal schön einen historischen Roman zu haben, der in Paris spielt und einen guten Einblick in das Leben der Bewohner vor und nach der deutschen Besatzungszeit während dem II. Weltkrieg gibt.
Vor allem Amelies Motive konnte ich gut nachvollziehen und sie war mir von den drei Freundinnen am sympathischsten. Marie fand ich wegen ihrer rücksichtslosen Art viel zu anstrengend und sie hat mir schlichtweg zu wenig Einsicht gezeigt. Dann gibt es noch Geneviève, die ich bis zum Schluss nicht wirklich einschätzen konnte.

Dank dem gut lesbaren Schreibstil fiel es mir leicht der Handlung zu folgen und so hatte ich oftmals während dem Lesen die Zeit vergessen. Ich wollte einfach nur wissen wie es für die einzelnen Menschen ausgeht und ob sie tatsächlich glücklich werden. Schließlich gibt es ein paar Kapitel, die in der Zukunft spielen und die lassen was das betrifft viele Zweifel aufkommen.

Die Handlung wird aus der Sicht von verschiedenen Personen erzählt und deshalb bekommt teils sehr tiefe Einblicke in die jeweilige Gefühlswelt. Das hält nicht nur die Spannung oben, sondern zeigt mehr als deutlich wie unterschiedlich die drei Freundinnen sind. Sie gehen komplett anders mit der Situation um und das stellt ihre Freundschaft nicht nur einmal auf die Probe.

Das Buch zeigt wie wichtig die Arbeit der Résistance zu der Zeit war und wie wenig man wirklich im Leben braucht. Und vor allem wie wichtig es ist niemals die Hoffnung in schwierigen zu verlieren.
Was mir eher weniger gut gefallen hat waren an manchen Stellen die Formulierungen, die mir schlichtweg zu modern wirkten.

Zudem hatte ich mich mehrfach während dem Lesen gefragt, wie diejenigen an bestimmte Informationen kamen. Diesbezüglich hätte ich mir definitiv zumindest teilweise detaillierte Beschreibungen gewünscht. Einiges kann man sich herleiten, jedoch hat nun einmal nicht jeder Leser das nötige Hintergrundwissen um die dadurch entstandenen Lücken zu füllen. Ich hätte mir schlichtweg mehr Informationen vor allem über die Arbeit der Résistance gewünscht und wie sehr der Alltag der Frauen verändert wurde. Bildhafte Beschreibungen hätten das alles viel greifbarer und fesselnder gemacht.

Fazit:
Alles in allem hat mir der historische Roman gut gefallen und hat mich nachdenklich zurück gelassen. Wie wäre ich mit der Situation umgegangen und hätte ich tatsächlich an meinen eigenen Idealen festgehalten oder hätte die zum Beispiel der Liebe wegen aufgegeben?

Veröffentlicht am 22.05.2022

Tolles Buch

Was Politiker nicht sagen
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Das Buch gibt einem einen guten Einblick in die politische Arbeit, bei der es vor allem darum geht Mehrheiten für eine Sache zu gewinnen. Um all das besser zu erläutern zeigt der Autor mit Hilfe von einigen ...

Das Buch gibt einem einen guten Einblick in die politische Arbeit, bei der es vor allem darum geht Mehrheiten für eine Sache zu gewinnen. Um all das besser zu erläutern zeigt der Autor mit Hilfe von einigen Anekdoten wie sich all das seit der DDR verändert hat. Und vor allem was für einen Einfluss die Medien mittlerweile haben. Schließlich sehen nun viel mehr Leute die Reden und somit ist es enorm wichtig die Worte mit Bedacht zu wählen, zumal all das gerne aus dem Kontext gerissen wird. An vielen Beispielen macht Gysi deutlich wie wichtig es ist die Zusammenhänge zu kennen und diese zu beleuchtet. Leider wird das immer schwieriger, weil die Medien gerne sehr kurze Beiträge haben und die müssen dann die Zuschauer voll umfänglich informieren und unterhalten.

Obwohl ich es schon von den Reden und Interviews des Autors gewohnt bin, hat mich das hohe Sprachniveau doch sehr überrascht. Das macht die Lektüre recht anspruchsvoll und nicht immer ist es leicht das Wort aus dem Kontext heraus zu verstehen.

Über die politische Rhetorik erfährt man in diesem Buch eine Menge und allen voran wird gezeigt wie sich diese seit der Antike verändert hat. Mithilfe dieser versuchen Politiker die Menschen zu erreichen und am Besten noch diese für sich zu gewinnen. Es ist spannend zu sehen wie schnell sich das alles vor allem in den letzten Jahrzehnten auch wegen der Medien verändert hat. Und natürlich weil heute die Ansprüche ganz anders sind. Es ist nun einmal mittlerweile sehr leicht herauszufinden, ob diejenigen tatsächlich ihre Versprechen einhalten. Und ob sie wie ein Fähnchen im Wind agieren, oder ihren eigenen Idealen treu bleiben.

Mit all den genannten Punkten hat Gysi vor allem bewirkt, dass ich mal genau über etliche Reden von Politikern nachgedacht habe und in Zukunft auf einiges vermehrt achten werde. Zum Beispiel darauf, wie lange derjenige braucht um zum Punkt zu kommen und wie viele leere Worthülsen er bis dahin braucht. Schließlich ist es in unserer schnelllebigen Zeit enorm wichtig, dass ein Politiker weiß was er sagen will und genau das auch vermitteln kann ohne dafür eine extra für ihn geschriebene Reden nutzen zu müssen. Worte haben nun einmal enorm viel Macht und genau das sollten Politiker auch zu nutzen wissen.

Ein weiterer spannender Aspekt bezüglich der Medien wird ausführlich diskutiert, nämlich die Selbstinszenierung der einzelnen Personen. Mittlerweile ist es das ja schon Gang und Gäbe und das machen sich vor allem gerne die PR-Teams in Wahlkampfzeiten zu Nutze. Passen dazu wird der Populismus beleuchtet, der immer mehr Raum einnimmt. Beides scheint heutzutage viel wichtiger als tatsächlich etwas zu erreichen und vor allem zu verändern. Dabei ist es enorm wichtig als Politiker Profil zu zeigen und wichtige Diskussionen anzustoßen. Schließlich lebt eine Demokratie von ihrer Debattenkultur und der stetigen Veränderung.

Fazit:
Mich hat das Buch definitiv nachdenklich gestimmt und in Zukunft werde ich noch mehr darauf achten, wie Politiker bestimmte Sachverhalte darstellen. Und welche Narrative sie bedienen und natürlich wofür sie das alles machen.