Profilbild von Petra_Sch

Petra_Sch

Lesejury Star
online

Petra_Sch ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Petra_Sch über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.09.2022

wenn ein berühmtes Insta-Kind entführt wird...

Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. (Die Emer-Murphy-Serie 1)
0

Lotte Wiig und ihr Mann Jens fahren anlässlich Lottes Geburtstag in ein Spa. Die 2jährige Tochter Poppy ist einstweilen bei Jens' Eltern. Doch Poppy ist keine normale 2jährige, sie sieht aus wie eine Puppe ...

Lotte Wiig und ihr Mann Jens fahren anlässlich Lottes Geburtstag in ein Spa. Die 2jährige Tochter Poppy ist einstweilen bei Jens' Eltern. Doch Poppy ist keine normale 2jährige, sie sieht aus wie eine Puppe und ist ein berühmtes Insta-Kind mit Millionen von Followern auf der ganzen Welt.
Und als Jens kurz darauf den schockierenden Anruf erhält, dass Poppy spurlos verschwunden ist, nehmen alle an, dass es mit einem kürzlich passierten Ereignis zusammenhängt, bei dem auch ein Kind verschwunden ist, das jedoch nach einigen Stunden wieder unversehrt aufgetaucht ist.
Als Poppy jedoch nicht wieder zurückkommt, stürzt sich die Kommissarin Emer Murphy trotz ihrer psychischen Erkrankung in die Ermittlungen.


Meine Meinung:
Der Schreibstil ist flott, lebendig und abwechslungsreich. Zeitungsartikel, Darknet-Chats und E-Mailverkehr peppen die Story auf.
Abwechselnd liest man aus Sicht von Lotte, Jens, Marie oder Emer, und deckt nach und nach die Puzzleteilchen auf, was zu dem Zeitpunkt des Verschwindens von Poppy passiert ist. Manchmal war dies etwas zäh, da man nichts Neues erfährt bzw. einiges wiederholt wird.

Die Protagonistin ist Emer Murphy, eine leicht übernatürlich begabte Ermittlerin, die aufgrund eines Anfalls in psychiatrischer Behandlung ist. Doch genau diese Anfälle sind ihre Gabe, sie hat einfach ein natürliches Empfinden für die Gründe und Handlungen von Personen, und dies kombiniert mit ihrer perfekten Beobachtungsgabe ist ausschlaggebend für die Lösung des Falls - der mich wirklich nach vielen Wendungen total überrascht und überzeugt hat.
Emer wäre eigentlich noch krankgeschrieben, doch sie muss einfach das kleine Kind finden. Sie ist trotz ihre Probleme eine taffe Frau, deren Selbstbewusstsein und Kraft durch die Medikamente leider in den Hintergrund getreten sind. Ich mochte ihre Hartnäckigkeit, ihre Achtsamkeit und vor allem ihre tolle Kombinationsgabe.
Auch ihr Partner Mons Tidemand war dahingehend sympathisch, da er es Emer ermöglicht hat, bei den Ermittlungen dabei zu sein und zu helfen.
Nach und nach decken sich die wahren Beweggründe der Familienmitglieder auf, deren man etliche kennenlernt, und man ist fassungslos vor so viel Falschheit und Egoismus.

Diese Geschichte behandelt das Leben von Social Media Stars, besonders der Kinder, die sich dagegen nicht wehren können, was ich besonders schockierend finde. Sie müssen funktionieren, sie müssen immer lächeln, sie müssen diverse Dinge präsentieren - und sind von dem Ganzen gestresst (nicht umsonst kann Poppy noch nicht sprechen), sie machen den Eltern zuliebe alles (wiederwillig) mit und haben keine normale, private Kindheit. Schrecklich, dass sogar 2-Jährige gestalked werden, weil deren Leben minutiös im Internet ausgebreitet wird.


Fazit:
Das öffentliche Leben von Social Media-Kids eindrücklich dargestellt. Die Wendungen und die Auflösung des Falls haben mich überrascht und überzeugt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.09.2022

bewegende Familiengeschichte

Was ich nie gesagt habe
0

Der Moderator Tom Monderath, dessen Leben durch seine neue Liebe Jenny und deren Baby Carlchen sowie seine alzheimerkranke Mutter Greta ordentlich durcheinandergebeutelt wird, bekommt einen weiteren Chaosschub, ...

Der Moderator Tom Monderath, dessen Leben durch seine neue Liebe Jenny und deren Baby Carlchen sowie seine alzheimerkranke Mutter Greta ordentlich durcheinandergebeutelt wird, bekommt einen weiteren Chaosschub, als plötzlich sein Halbbruder väterlicherseits, Henk aus Amsterdam, vor der Tür steht, von dem er nichts wusste. Henk will jedoch unbedingt mehr über seinen leiblichen Vater Konrad, der bereits verstorben ist, erfahren.
Als dann auch noch nach und nach weitere Halbgeschwister auftauchen, begeben sich Henk und Jenny entgegen Toms Willen auf die Spurensuche nach Konrads Vergangenheit.


Meine Meinung:
Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen - in der Gegenwart erfährt man aus Sicht von Tom sein aktuelles Leben mit seiner neuen Freundin Jenny, und wie er mehr und mehr in die Vaterrolle hineinwächst, obwohl Carlchen nicht sein leiblicher Sohn ist. Auch sein langsames Anfreunden mit dem Gedanken, dass er Halbgeschwister hat, ist schön dargestellt. Henk ist ein lustiger Kerl und bringt - trotz anfänglicher Ablehnung - viel Freude in Toms Leben.
Und in der Vergangenheit verfolgt man ab 1933 das Leben von Konrad Monderath und erfährt so nach und nach um das dramatische Familiengeheimnis, das Tom, Henk und Jenny nach und nach aufdecken.

Die Autorin beschreibt ergreifend, packend und eindrücklich sowohl das Leben von Konrad, als auch das von Tom. Man fiebert zu jeder Zeit mit, und natürlich sind die dramatischen Ereignisse in der Kriegszeit sehr bedrückend, besonders das Vernichten von 'unwertem Leben', wobei Konrad selbst mit seiner Schwester Lizzy persönlich betroffen war.
Die handelnden Personen sind detailliert dargestellt, mit Ecken und Kanten, und polarisieren, vor allem Konrads Onkel Heinrich Pütz, der von allen nur Drickes genannt wird.
Sehr emotional war auch Gretas Alzheimer Erkrankung und Toms doch sehr positiver Umgang damit.
Mir hat besonders gut gefallen, dass viele historische Tatsachen - Persönlichkeiten sowie Ereignisse - so lebendig in die Geschichte eingeflossen sind.
Leider wurden einige wiederholt; eine Kürzung hätte der Geschichte nicht geschadet.


Fazit:
Eine sehr emotionale und bewegende Familiengeschichte, in der v.a. auch die Zeit des Zweiten Weltkriegs sehr bedrückend aufgearbeitet wird. Und mal wieder wird mir bestätigt, dass es nicht gut ist, Wichtiges (egal ob groß oder klein) zu verschweigen - denn Geheimnisse kommen fast immer ans Licht, und können ein Leben nachhaltig negativ beeinflussen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.09.2022

Wenn die Vergangenheit deine Zukunft bedroht...

Der finstere Pfad
0

Als die 19jährige Maisie mal wieder von ihrer Freundin im Stich gelassen wird, tritt sie den gemeinsam geplanten Trip nach Kanada alleine an, um dort den West Coast Trail zu begehen. Doch am letzten Tag ...

Als die 19jährige Maisie mal wieder von ihrer Freundin im Stich gelassen wird, tritt sie den gemeinsam geplanten Trip nach Kanada alleine an, um dort den West Coast Trail zu begehen. Doch am letzten Tag ihrer Reise muss sie mitansehen, wie ihre neue Wanderfreundin Seraphine brutal ermordet wird.
20 Jahre später hört Laura im Radio, dass eine Leiche ebendort gefunden wurde, und schreckliche Erinnerungen kommen ans Tageslicht...


Meine Meinung:
Der Schreibstil wie von Jenny Blackhurst gewohnt mitreißend und unterhaltsam, jedoch baut sich der Spannungsbogen erst langsam auf. Die Naturbeschreibungen des West Coast Trail sind wundervoll.
Alle handelnden Personen polarisieren - ich fand keine einzige sympathisch. Laura, die alles verschweigt. Und Maisie, die ständig lügt. Dennoch - oder gerade deswegen - hat mich das Buch von der ersten Seite an gefesselt.
Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. In der Gegenwart aus Sicht von Laura in ich-Form, die aufgrund der Entdeckung der Leiche am Trail Angst hat, dass die Wahrheit über die damaligen Ereignisse ans Licht kommen und sie so ihre Familie verlieren wird; und im Jahr 1999 in Erzählform aus Sicht der schüchternen Maisie, mit der man direkt bei ihrem Trip in der Wildnis dabei ist. Die Dynamik zwischen den Wanderfreunden ist faszinierend, aber auch verstörend.
Weiters passieren in der Gegenwart seltsam-gruselige Dinge, und man fragt sich: wer weiß von Lauras Vergangenheit? Hier zeigt Laura trotz ihrer Angst ein kühles Köpfchen und findet für ihren Mann und ihre Kinder immer andere Ausreden. Ich kann zwar nachvollziehen, dass sie ihre Familie nicht verlieren will; aber wie so oft: ehrlich darüber zu reden macht es weniger schlimm.
Aufgepeppt wird das ganze durch den gelegentlichen Einschub von Zeitungsartikeln und Auszüge aus einem True Crime Podcast.
Zuerst ist die Story langsam aufgebaut, teilweise sogar etwas zäh, weil vieles wiederholt wird, und es gibt viele Andeutungen darüber, was sich in dieser Nacht zugetragen haben könnte, aber eben ewig lange nicht detailliert erwähnt wird. Auch rätselt man darüber, welche Rolle Laura damals hätte haben können.
Und das Ende bzw. der Showdown war dann etwas zu schnell und abrupt. Außerdem gab es einige Logiklücken am Schluss.
Die Auflösung hat mich dann überraschen können, denn meine Vermutungen gingen in eine ganz andere Richtung. Somit hat Jenny Blackhurst wieder einmal gezeigt, dass sie mit einem spannenden Verwirrspiel überzeugen kann.


Fazit:
Ein perfides Verwirrspiel in der wunderschönen Natur Kanadas; erzählt auf zwei Zeitebenen. Überraschende Auflösung, jedoch einige Logiklücken.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 21.08.2022

beklemmende, eiskalte Stimmung auf dem mysteriösen Gutshof Solhöga

Das Haus der stummen Toten
0

Eleanor will ihrer Großmutter Vivianne, die sie liebt und gleichzeitig hasst, den wöchentlichen Besuch abstatten. Doch als sie in die Wohnung eintritt, verlässt eine Person diese gerade, und Eleanor findet ...

Eleanor will ihrer Großmutter Vivianne, die sie liebt und gleichzeitig hasst, den wöchentlichen Besuch abstatten. Doch als sie in die Wohnung eintritt, verlässt eine Person diese gerade, und Eleanor findet ihre Großmutter erstochen im Wohnzimmer vor. Aufgrund ihrer Gesichtsblindheit kann sie die Person jedoch nicht beschreiben.
Kurz darauf erfährt sie, dass sie den Gutshof Solhöga von Vivianne geerbt hat, von dem sie noch nie gehört hat.
Gemeinsam mit ihrem Freund Sebastian fährt sich nach Solhöga und trifft sich dort mit ihrer Tante Veronika und dem Notar, um eine Bestandsaufnahme zu machen.
Doch auf dem Anwesen geschehen mysteriöse und seltsame Dinge, und bald sind alle in Lebensgefahr.


Meine Meinung:
Das düstere Setting und die eiskalte Atmosphäre in dem einsamen Landhaus im Wald ist sehr beklemmend. Das Winterfeeling und die mysteriösen Vorkommnisse, auch dass es keinen Handyempfang gibt, lassen einem Gänsehaut aufkommen. Auch dass der Gutsverwalter nicht auffindbar und auch nicht zu erreichen ist, ist sehr mysteriös.
Der Schreibstil ist einnehmend, und dadurch, dass die Geschichte auf zwei Zeitebenen spielt, macht es einen neugierig und man will immer wissen, wie es jeweils weitergeht.
Die selten vorkommende Gesichtsblindheit kam für mich zwar ein bisschen unrealistisch rüber (obwohl es diese Krankheit selbstverständlich gibt), aber es war natürlich für die Geschichte von Belang, da Eleanor den Mörder ihrer Großmutter nicht erkennen konnte. Somit war für mich von Anfang an klar, dass es jemand sein musste, den Eleanor kennt. Wer es war, hat mich allerdings überrascht.
Die handelnden Personen sind charakterlich detailliert gezeichnet, vor allem Eleanor in der Gegenwart, das Dienstmädchen Annouschka in der Vergangenheit (deren Tagebuch Eleanor gefunden hat) und natürlich Vivianne - die man in der Gegenwart aus Eleanors Sicht kennenlernt und in der Vergangenheit aus Annouschkas Sicht - eine Person, die unsympathisch ist, zu jeder Zeit. Dass Vivianne ein riesiges Geheimnis hatte, war schnell klar; dieses hatte ich auch schnell aufgedeckt. Doch die Gründe und die genaue Hintergrundgeschichte haben mich bewegt. Doch einen Teil von ihrem Verhalten konnte ich absolut nicht nachvollziehen, daher konnte mich das Buch nicht komplett überzeugen.


Fazit:
Packende Geschichte in düsterer Atmosphäre auf zwei Zeitebenen, deren Auflösung mich jedoch nur teilweise überrascht, aber dennoch gefesselt hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.08.2022

15 spannende Baupläne für die beiden Gravitrax-Starter-Sets

GraviTrax. Das Pro-Buch für Fans und Profis
0

Da wir große Gravitrax-Fans sind, es aber mit dem Selber-Bauen nicht so gut klappt, und die Anleitungen aus den beiden Starter-Sets uns nun schon zu wenig geworden sind, haben wir uns schon sehr auf das ...

Da wir große Gravitrax-Fans sind, es aber mit dem Selber-Bauen nicht so gut klappt, und die Anleitungen aus den beiden Starter-Sets uns nun schon zu wenig geworden sind, haben wir uns schon sehr auf das Gravitrax-Pro-Buch gefreut!

Dieses Buch beinhaltet 15 Pläne aus 3 Kategorien ("Special Effect", "Race" und "Challenge") für das Gravitrax-Vertical und das Starter-Set, teilweise mit Erweiterungen.
Die Anleitungen sind wie bei den Plänen aus den Sets Step für Step mit passenden Bildern und den Teilen, die man für den jeweiligen Schritt braucht, angegeben. Zu Beginn sieht man immer die fertige Bahn und es ist angeführt, welches Set und welche Teile benötigt werden.
Für mich wäre es oft zu kompliziert ;), aber meine Tochter ist schon Profi und das geht ruck-zuck bei ihr! :D (ich darf immer die Teile für den jeweils nächsten Schritt reichen ;)

Weiters gibt es viele Tipps und Tricks, die wirklich hilfreich sind (zB die Zahlen der Löcher in den Wänden). Und die Erweiterungen sowie deren Funktionsweisen werden ausführlich beschrieben.

Viele Bahnen haben wir schon nachgebaut, aber noch nicht alle, da wir nicht alle der Erweiterungen haben.
Leider sind nicht alle Anleitungen korrekt dargestellt; es fehlt zB mal ein Teil der benötigen Bauteile, oder es wird mal etwas angegeben, das aber schon ein paar Schritte zuvor verbaut wurde. Und bei der Bahn Nr. 2 ist die fertige Bahn zu Beginn nur halb fertig abgebildet.
Natürlich ist das Bauen trotzdem kein Problem, aber ich finde es schade, dass nicht darauf geachtet wurde, dass auch alle Pläne korrekt dargestellt werden.
Ansonsten macht das Nachbauen und Spielen riesigen Spaß, und auch unser Kater beobachtet die Kugeln fasziniert :D


Fazit:
Tolle Baupläne für die beiden Gravitrax-Starter-Sets, die einfach umzusetzen sind und Ideen für eigene Bahnen liefert. Schade, dass nicht alle Baupläne korrekt dargestellt sind.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover