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Veröffentlicht am 10.11.2021

Teil 1 der Schule für Tag- und Nachtmagie: Noras Nachtmagie

Die Schule für Tag- und Nachtmagie, Band 1: Zauberunterricht auf Probe (magische Abenteuer von Zwillingen für Kinder ab 8 Jahren)
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Die Zwillingsschwestern Nora und Lucy Lichtblau sind ganz unterschiedlich: Lucy hat helle Locken, dunkle Haut und ist tagsüber putzmunter. Nora hingegen hat dunkle, glatte Haare, eine helle Haut und kann ...

Die Zwillingsschwestern Nora und Lucy Lichtblau sind ganz unterschiedlich: Lucy hat helle Locken, dunkle Haut und ist tagsüber putzmunter. Nora hingegen hat dunkle, glatte Haare, eine helle Haut und kann tagsüber kaum die Augen offenhalten, ist dafür des nachts total fit.

Im Reihenauftakt der Schule für Tag- und Nachtmagie stehen Nora und ihre Nachtmagie im Mittelpunkt.
Man erfährt alles über die Schwestern, dass ihre Eltern vor einigen Jahren verschwunden sind und sie seitdem bei Tante, Onkel und den Cousins wohnen; von den Eltern aber zu jedem Geburtstag eine Karte erhalten - und zwar punkt Mitternacht.
An ihrem 10. Geburtstag erhalten sie noch zusätzlich eine seltsame Einladung: zur Schule für Tag- und Nachtmagie. Lucy soll um 12 Uhr mittags kommen, Nora um 12 Uhr Mitternacht.

Die Geschichte beinhaltet natürlich viel Magie, denn Noras Unterrichtsfächer in der Schule für Nachtmagie sind (außer Mathe natürlich ;) ganz besondere: Schattenkunde, Sterndeuten, Traummagie, Duftkunde oder Schwarzsehen, das die Kinder mithilfe von Fledermäusen erlernen.
Es geht auch überall anders magisch zu: die Gegenstände im Zimmer der Direktorin schweben an der Decke, die Tische und Stühle in der Kantine schweben auf Wolken, und die Hängematten schweben ebenfalls unter der Decke.
Nora muss jedoch mithilfe von Lucy und zwei Mitschülern einige Probleme überwinden; hier ist besonders Tarek ein sympathischer, liebevoller und hilfsbereiter Freund, den muss man sofort ins Herz schließen.
In Noras Probezeit geht nämlich etliches schief; und wenn das so weitergeht, wird sie nicht an der Schule für Tag- und Nachtmagie aufgenommen. Wer ist da bloß Schuld daran und warum? Die Auflösung war für mich überraschend anders als gedacht.

Viele schöne schwarz-weiß Illustrationen untermalen das Gelesene; und besonders toll finde ich, dass das erste Nacht-Kapitel auf schwarze Seiten gedruckt ist.
Nun bin ich auf Lucys Geschichte in Band 2 gespannt und dass man hoffentlich erfährt, was mit den verschollenen Eltern der Zwillinge geschehen ist.


Fazit:
Magischer Reihenauftakt über zwei Schwestern und eine besondere Schule mit viel Geschwisterliebe, Freundschaft und Hilfsbereitschaft.

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Veröffentlicht am 03.11.2021

eine humorige Weihnachtsgeschichte in 24 Katastrophen

Morgen, Klufti, wird's was geben
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Zwei Tage vor Heiligabend bei den Kluftingers: Erika stürzt von der Leiter und zieht sich eine Zerrung zu, für die der von Klufti verhasste Doktor Langhammer sie zur Schonung und Ruhe ins Spital einweist.
So ...

Zwei Tage vor Heiligabend bei den Kluftingers: Erika stürzt von der Leiter und zieht sich eine Zerrung zu, für die der von Klufti verhasste Doktor Langhammer sie zur Schonung und Ruhe ins Spital einweist.
So muss Kluftinger nun alleine den Baum dekorieren, sich ums Essen und um den Schwiegervater seines Sohnes aus Japan kümmern, der sich kurzfristig angesagt hat, und den von Erika vorbereiteten Glühwein vom Frauenverein am Weihnachtsmarkt verkaufen.
Da der japanische Gast ein typisches Allgäuer Weihnachten erwartet, und Klufti ja nun alles alleine schupfen muss, nimmt die Katastrophe ihren Lauf...


Meine Meinung:
"Morgen, Klufti, wird's was geben" ist die Geschichte über Kommissar Kluftingers Weihnachtschaos, der sehr gut im Improvisieren und Finden von alternativen Lösungen ist. Heitere Unterhaltung, diesmal ganz ohne Kriminalfall.
Auch Joschi aus Japan lässt durch seine Verständigungsprobleme und vor allem seine falschen Erwartungen an ein typisches Allgäuer Weihnachten viel Spaß aufkommen.

Kluftingers Verhalten ist diesmal sehr oft sehr überzogen - was zwar typisch für Klufti ist, diesmal aber zu viel des Guten für mich war. Ansonsten hat man mit den kurzen Kapiteln in 24 Akten, äh Katastrophen (wodurch das Buch sich auch als Adventkalender-Lektüre lesen lässt), viel Spaß, denn es ist lustig, chaotisch, unterhaltsam und macht auch tatsächlich Vorfreude auf Weihnachten! Joschis Erwartungen wurden jedenfalls mehr als übertroffen! :D
Leider ist die Geschichte sehr kurz und das Büchlein sehr klein. Hätte man ausbauen können.


Fazit:
Humoriges Weihnachtschaos ganz nach Kluftinger-Manier in 24 Katastrophen; ganz ohne Kriminalfall. Humorig aber etwas zu überzogen.

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Veröffentlicht am 03.11.2021

Die Queen ermittelt wieder!

Die unhöfliche Tote
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Oktober 2016: Im Buckingham Palace wird die Leiche einer langjährigen Haushälterin gefunden. Wie wenn das Brexit-Referendum und Wahlen in den USA nicht schon genug Sorgen für Queen Elizabeth bereiten, ...

Oktober 2016: Im Buckingham Palace wird die Leiche einer langjährigen Haushälterin gefunden. Wie wenn das Brexit-Referendum und Wahlen in den USA nicht schon genug Sorgen für Queen Elizabeth bereiten, entdeckt sie auch noch ein Bild wieder, das Mitte der 80er aus ihren Privaträumen verschwundenes ist.
Als sich herausstellt, dass ebenjene Haushälterin sowie weitere weibliche Hausangestellte Drohbriefe erhalten haben, lässt sie offiziell die Polizei ermitteln, stellt aber im Hintergrund mit Hilfe ihrer persönlichen Assistentin Rozie Oshodie geheime Nachforschungen an, die diese bald selbst in Gefahr bringen...


Meine Meinung:
"Die unhöfliche Tote" ist der zweite Teil um die ermittelnde Queen Elizabeth, die man wie im ersten Band einfach nur ins Herz schließen kann mit ihrer niedlichen Art. Besonders gefiel mir wieder die spezielle Form des Pluralis Majestatis, in der die Queen über sich selbst als "man" denkt.
Den Kriminalfall selbst fand ich diesmal fesselnder und interessanter als im ersten Band, überhaupt da es ja eigentlich zwei Fälle sind. Genau genommen sogar drei: der Mord an der Haushälterin; das in den 80ern verschwundene Bild; und eben die Drohbriefe.

Der Schreibstil ist wieder sehr 'royal', man erfährt viel über das offizielle und private Leben der Queen und ihre Gedanken.
Rozie sticht auch wieder heraus mit ihrer offenen, freundlichen, hilfsbereiten und intelligenten Art. Sie ist quasi die zweite Protagonistin in dieser Reihe, denn ohne sie könnte die Queen nicht (heimlich) ermitteln. Und dass sie Detektiv spielt, darf ja niemand erfahren.
Die Geschichte ist ein typischer whodunit-Krimi, wo aus der Liste der handelnden Personen der Täter ausgeforscht wird - leider waren mir die vielen Personen, v.a. die unzähligen Angestellten der Queen, die diesmal "zum Einsatz kamen", fast zu viel und ich brachte öfter etwas durcheinander und wusste teilweise nicht, welche der vielen Figuren nun noch wichtig werden könnten für die Auflösung des Falles und welche nur zur Ablenkung dienen.
Es gab verschiedene Vorschläge und Ideen für das Motiv, es wird sich oft im Kreis gedreht, immer konnte ich den Gedanken der Queen nicht ganz folgen. Auch wenn der Fall und die Zusammenhänge aller Stränge sehr komplex waren, fand ich die Auflösung authentisch, nachvollziehbar und die Geschichte hat mich gut unterhalten.


Fazit:
Humorvolle Fortsetzung der royalen Cosy-Crime-Reihe mit einer sympathischen Queen als heimlicher Ermittlerin.

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Veröffentlicht am 03.10.2021

Spannende Fortsetzung: Escape Room in Köln

Stadt des Zorns
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Neun Monate, nachdem sie den perfiden Escape Room von Janus überlebt hat, besucht die Studentin Hannah Preuss ihre Schwester Valerie in Köln.
Doch sie hat nicht damit gerechnet, dass Janus sie dort schon ...

Neun Monate, nachdem sie den perfiden Escape Room von Janus überlebt hat, besucht die Studentin Hannah Preuss ihre Schwester Valerie in Köln.
Doch sie hat nicht damit gerechnet, dass Janus sie dort schon erwartet hat, und nun muss sie wieder dessen Escape-Room-Spiel überleben.


Meine Meinung:
"Stadt des Zorns" ist der Nachfolgeband von "Raum der Angst", in dem es wieder um die Protagonistin Hannah Preuss sowie den Polizisten Bernd Kappler geht, der ihr während der schweren Zeit immer beratend zur Seite stand und auch nun nach ihrem Verschwinden gleich nach Köln kommt, um sie zu befreien.

Leider weckt der Klappentext falsche/andere Erwartungen - ich bin davon ausgegangen, dass entweder ein kompletter Teil von Köln samt Einwohnern zum Escape Room wird oder eben alles wie zu Beginn in den Kölner Abwasserkanälen stattfindet. Doch es sind wieder wie in "Raum der Angst" 8 Personen, die die Rätsel zu lösen haben: zuerst in den Abwasserkanälen, dann im Brückenkasten der Severinsbrücke und danach in einem Rohbau.
Anfangs gab es viele schöne Beschreibungen von Köln, und auch wenn ich die Stadt nicht kenne, hatte ich alles genau vor Augen.
Der Spannungsbogen wird wieder sehr hoch gehalten, man fiebert mit Hannah mit, als sie in die Kanalisation gesperrt wird und dort auf ihre Mitstreiter trifft, die alle wieder charakterlich total unterschiedlich sind.
Derweil versinkt Köln im Chaos, da eben diese Mitstreiter Umweltaktivisten sind und die Schienen der Straßenbahn mit Zement befüllt haben, sodass die Waggons stecken blieben und den Verkehr stauten.
Die sieben anderen Teilnehmer polarisieren, und jeder ist auf eine andere Art hilfreich für die Rätsel. Und natürlich überleben nicht alle das Escape-Spiel.

Leider kamen für mich die Rätsel diesmal insgesamt etwas zu kurz, auch wenn ich die Flucht durch die unterirdischen Tunnel wahnsinnig spannend fand und ebenso die Rätsel im Raum mit den Kampfhunden. Der Autor hat auch wieder einige Überraschungen auf Lager.
Die Auflösung hat mich dann auch nicht so ganz zufrieden gestellt, ich konnte einige Erklärungen nicht ganz nachvollziehen und das Ende ging mir dann insgesamt viel zu schnell.
Wenn ich den Schluss richtig interpretiert habe, dann ist die Janus-Dilogie nun zu Ende. Ich lasse mich aber gern vom Autor überraschen :D


Fazit:
Wieder ein spannender Escape-Room Thriller, der aber nicht ganz an Teil 1 rankommt und dessen Klappentext leider falsche Erwartungen weckt.

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Veröffentlicht am 03.10.2021

ein brutaler Killer auf dem wunderschönen Fernwanderweg

Pacific Crest Trail Killer
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Der ehemaligen Militärpolizist Mark Stetson wandert zum seelischen Ausgleich den Pacific Crest Trail (PCT).
Doch schon nach kurzer Wanderdauer trifft er auf die verkohlen Überreste einer Frau und Mark ...

Der ehemaligen Militärpolizist Mark Stetson wandert zum seelischen Ausgleich den Pacific Crest Trail (PCT).
Doch schon nach kurzer Wanderdauer trifft er auf die verkohlen Überreste einer Frau und Mark als ehemaliger Polizist stellt fest, dass es kein Unfall war. Kurzerhand wird er vom FBI requiriert und soll als "Undercover Agent" den Trail weiterwandern und dabei die Augen nach dem Killer offenhalten.
Doch schon bald wird die zweite Leiche gefunden, viele Hundert Kilometer vom ersten Fund entfernt. Der Täter nutzt die natürlichen Gegebenheiten für sich, verwischt alle Spuren durch Feuer und verlässt den Trail unmittelbar nach der Tat.
Das FBI tappt lange im Dunkeln, auch was den Mentor des PCT-Killers betrifft, den dieser definitiv haben muss. Also sind sie nun auf der Suche nach zwei Killern, wobei Mark die geschiedene Rebecca DiRomania begleitet, die durch großes Glück dem Killer entkommen konnte...


Meine Meinung:
Ich fand es richtig toll, so viel über den Pacific Crest Trail zu erfahren, von dem ich leider bisher so gut wie nichts wusste. 4.300 Kilometer in der wunderschönen nordamerikanischen Natur, quer durch Kalifornien, Oregon und Washington, wobei auch viele Höhenkilometer und gefährliche Stellen überwunden werden müssen. Die Wanderzeit über den gesamten Trail hat eine Dauer von etwa 6 Monaten.

Obwohl die Geschichte an sich spannend ist, kommt man leider eher langsam voran, da die Seiten komplett von oben bis unten mit engem Zeilenabstand bedruckt sind. Weiters kommen für meinen Geschmack zu viele ausführliche private Details der für mich eher nebensächlichen FBI-Agenten vor, die für den Fall ohne Bedeutung sind. Man hätte die Geschichte ohne dieses "Füllmaterial" gut auf ein handliches Format einkürzen können, denn das Buch umfasst nämlich 644 Seiten und ist auch ziemlich schwer.
Weiters gibt es für meinen Geschmack viel zu viele ausführliche Sexszenen, die meiner Meinung nach nicht hätten sein müssen bzw. nicht derart detailliert. Auch wenn der Autor am Schluss erwähnt, dass sich viele Leser unverständlicherweise an den Sexszenen stören und nicht an den Gewaltdarstellungen, liegt es meiner Meinung nach jedoch an den Erwartungen des Genres - in einem Thriller erwartet man Gewalt. Detaillierte sexuelle Darstellungen hingegen stören mich da extrem, sonst würde ich ja ein solches Buch lesen (andersrum natürlich genauso).

Anfangs häufen sich zu viele negative Zufälle, sodass den Ermittlern der Täter durch die Lappen geht. Auch dass die Ermittler sich sehr oft von ihren persönlichen Gefühlen leiten lassen, fand ich unprofessionell. Vor allem Mark, als er mit Rebecca wandert und durch seine 'Gelüste' das FBI belügt und somit selbst kriminell handelt. Das konnte ich echt nicht nachvollziehen.
Erst ab der Hälfte finde ich alles authentisch. Die Ermittlungsarbeit ist sehr gut dargestellt, authentisch mit Erfolgen und Tiefschlägen. Man fiebert richtig mit, wie kleinste Puzzleteile gesucht, gefunden und richtig zusammengesetzt werden. So kommt der Leser gemeinsam mit den Agenten dem Täter immer näher.
Auch die Legung irreführender Spuren, sodass man einen falschen Täter im Visier hatte, ist gut geglückt. Die Auflösung um den Mentor fand ich anfangs verwirrend, gefiel mir dann aber richtig gut. Denn es entspricht wohl den Tatsachen.

Sehr hilfreich fand ich den Übersichtsplan des PCT im vorderen Buchdeckel. Allerdings hätte man auch hier die Angaben ins metrische System umformen müssen, denn in der Geschichte kommt anfangs ein paarmal eine Kilometer-Angabe vor, die man dann im Plan gar nicht nachvollziehen kann, da dort nur Meilen angegeben sind.

Das Buch ist auch eine Sozialkritik an den USA; die vielen Obdachlosen, die in Trailerparks am Rande der Gesellschaft hausen und die niemanden interessiert, auch wenn sich durch dieses Buch leider nichts ändern wird...
Und was sagt es über eine Gesellschaft aus, in der Filme und Bücher immer brutaler sein müssen und Gewaltdarstellungen gegen Frauen schon üblich sind? Ich kann nur für mich sagen, dass ich gerne Thriller lese, da es fiktive spannende Geschichten sind, die nicht "echt" sind und einen vom Alltag ablenken. Wenn sich Menschen von Büchern und Filmen zu genau solchen Taten verleiten lassen, dann stimmt etwas in den Köpfen dieser Menschen absolut nicht.


Fazit:
Eine spannende Reise durch die wunderschöne Natur des nordamerikanischen Pacific Crest Trail auf der Suche nach einem brutalen Killer und dessen Mentor. Da es nunmal ein Thriller ist, hätte die erotische Komponente, die einen Großteil des Buchs einnimmt, für mich nicht sein müssen. Toll finde ich, dass der Autor die soziale Haltung in den USA anprangert.

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