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Veröffentlicht am 09.05.2020

unterhaltender Frauenroman, bei dem man sich Gedanken über die Beständigkeit der Liebe macht...

Die Mitte ist ein guter Anfang
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Kurz zum Inhalt:
Eva führt ein zufriedenes Leben mit Tochter Frida, 15, und Arne - seit 22 Jahren sind die beiden ein Paar ohne Trauschein. Weil sie das nicht wollen. Und nicht brauchen. Denn gerade Eva ...

Kurz zum Inhalt:
Eva führt ein zufriedenes Leben mit Tochter Frida, 15, und Arne - seit 22 Jahren sind die beiden ein Paar ohne Trauschein. Weil sie das nicht wollen. Und nicht brauchen. Denn gerade Eva will unabhängig bleiben und glaubt, dass sie unverheiratet mehr um Liebe kämpfen müssen und daher noch immer glücklich zusammen sind.
Bis Arne ihr an ihrem 49. Geburtstag einen Heiratsantrag macht. Und ihr gleichzeitig mitteilt, dass er für 3 Jahre als Jornalist ins Ausland geht.
Der Antrag bringt Eva ganz aus dem Häuschen, denn sie merkt, dass ihr das eigentlich, gegen ihren bisherigen Willen, gefällt.
Doch gleichzeitig hat sie einen tollen neuen Auftrag für eine Restaurierung eines alten Altars bekommen - und ihr Auftraggeber ist ausgerechnet Henry, den sie im Urlaub bei ihrer Freundin Carla in Spanien geküsst hat.
Und dann kommt sie noch drauf, dass Arnes neue Chefin diejenige ist, mit der er vor vielen Jahren einen One-Night-Stand hatte.... Ob diese Hochzeit eine gute Idee ist?


Meine Meinung:
Die Schreibweise von Franka Bloom ist sehr gefällig, man fliegt nur so durch die Seiten und nimmt direkt an Evas Leben und an ihren Problemen teil, weil es in ich-Form geschrieben ist, womit man noch mehr Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle bekommt.
Man kann sich vorstellen, wie es ihr in der Mitte des Lebens geht, als sie plötzlich mit einem Heiratsantrag überrumpelt wird. Wo doch alles bisher angeblich so gut lief. Doch durch diesen Antrag muss sie ihr Leben nochmal genau überdenken und sie merkt, dass doch nicht alles so perfekt ist, wie sie dachte...
Man ist als Leser direkt dabei, wie Eva ihr Leben zu hinterfragen beginnt und sich überlegt, was sie eigentlich im Leben erreichen will und wie ihre Zukunft aussehen soll.
Die Nebenschauplätze - Tochter Frida in der Pubertät; die Eheprobleme von Evas Eltern; und die Freundinnen mit ihren jeweiligen Krisen - komplettieren die Story.
Und das etwas anders als erwartete Happy-End rundet die Geschichte schön ab.
Sehr gut haben mir die Beschreibungen der alten Kapelle und des Annenaltars gefallen, und wie konzentriert und mit wie viel Liebe Eva diesen restauriert hat. Die technischen Details wurden in der genau richtigen Menge geschickt in die Geschichte verwoben, sodass man als Leser nebenbei etwas über das Restaurieren alter Gegenstände und Bilder gelernt hat.


Fazit:
Ein schöner und unterhaltsamer Roman über die Mitte des Lebens, die kein Garant für Glück und Zufriedenheit ist; dass man dafür arbeiten und kämpfen muss. Und sich zuvor überhaupt erst mal klarmachen muss, WAS man denn eigentlich will im Leben...

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Veröffentlicht am 06.05.2020

Ein etwas anderes Buch über Trauerbewältigung und eine schwierige Vater-Sohn-Beziehung. Emotional und berührend, aber auch teilweise grotesk

Pandatage
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Kurz zum Inhalt:
Danny Malooley, 28, und sein Sohn Will, 11, müssen allein über die Runden kommen, denn vor 14 Monaten ist Liz, Dannys Frau und Wills Mutter, bei einem Autounfall ums Leben gekommen.
Seitdem ...

Kurz zum Inhalt:
Danny Malooley, 28, und sein Sohn Will, 11, müssen allein über die Runden kommen, denn vor 14 Monaten ist Liz, Dannys Frau und Wills Mutter, bei einem Autounfall ums Leben gekommen.
Seitdem spricht Will nicht mehr. Kein einziges Wort. Und Danny versucht sich mit seiner Arbeit als Bauarbeiter abzulenken. Die beiden leben nur nebeneinander her.
Bis Danny eines Tages seinen Job verliert, den er jedoch dringend braucht, da ihm sein Vermieter im Nacken sitzt und mit Gewalt droht.
Da hat Danny in einem Kostümladen eine letzte rettende Idee, um sich und Will über Wasser zu halten, und kauft mit seinem letzten Geld ein Pandakostüm, um damit im Hyde Park als tanzender Pandabär aufzutreten, obwohl er gar nicht tanzen kann...


Meine Meinung:
In "Pandatage" geht es um die Trauer und die Depression nach dem Tod von Liz - Dannys Frau und Wills Mutter. Da Danny immer viel gearbeitet hat, um seine Familie ernähren zu können, hat er kaum Bezug zu seinem Sohn. Und das macht sich nach Liz' Tod bemerkbar: die beiden leben nebeneinander her und kennen sich nicht richtig, v.a. kennt Danny Will nicht. Noch schlimmer macht die Situation, dass Will seitdem kein einziges Wort redet, und sich seinem Vater auch nicht anvertraut.
Die Geschichte ist berührend und emotional geschrieben, und die Beschreibungen von Dannys und Wills Leben und die ganze Atmosphäre ist richtig bedrückend und depressiv.
Ergreifend war die Szene, als Will den Panda im Park kennenlernt, von dem er nicht weiß, dass es sein Dad ist. Und plötzlich spricht. Aber erstmal nur mit dem Panda.

Die Charaktere in dieser Geschichte haben Ecken und Kanten. Außer Danny und Will zu Beginn, denn Danny lässt sich von seinem Chef und von seinem Vermieter malträtieren, und Will von dem Schulrüpel Mark. Erst nach und nach werden sie stärker und mutiger, je mehr sie aus ihrer Trauer auftauchen.
Sehr gut gelungen fand ich hingegen die Charaktere der zynischen Krystal, die sich über alle boshaft lustig macht, und des großen kräftigen, abweisenden Ivan mit seinem gebrochenen Deutsch. Obwohl beide so tun, als könne sie kein Wässerchen trüben, haben sie Danny in ihr Herz geschlossen und helfen ihm aus genau diesem Grund.
Es gibt einige witzige Szenen, zB Dannys desaströser erster Tag als Panda-Straßenkünstler, und die Tanzstunden mit Krystal.
Leider haben mir einige Szenen gegen Ende nicht gefallen, denn diese waren zu clownesk - zum Beispiel der Wettstreit der Straßenkünstler, die alle lächerlich sind und nichts können. Und ganz schlimm am Schluss die Art und Weise, wie Danny seinen Vermieter loswird. Unrealistisch - hier kam mir vor, als hat sich der Autor schnell irgendwas einfallen lassen, um zu einem guten Ende zu kommen - was leider alles andere als authentisch war, im Gegensatz zur bisherigen Geschichte. Schade, denn das gibt einen Stern Abzug.


Fazit:
Ein Buch, das zeigt, was es heißt, aus den Tiefer der Trauer über den Tod der Ehefrau bzw. Mutter Schritt für Schritt wieder aufzutauchen und wie sich Vater und Sohn langsam wieder annähern. Emotional, berührend, traurig und schön.

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Veröffentlicht am 30.04.2020

Regt zum Nachdenken über sein eigenes Leben und Glück an...

Der Wald, vier Fragen, das Leben und ich Von einer Begegnung, die alles veränderte
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Kurz zum Inhalt:
Eine namenlose junge Frau, die doch eigentlich alles hat, was sie sich immer erträumt hat (eine gute Ehe; zwei gesunde Kinder; ein Haus mit Garten und einen tollen, gut bezahlten Job) ...

Kurz zum Inhalt:
Eine namenlose junge Frau, die doch eigentlich alles hat, was sie sich immer erträumt hat (eine gute Ehe; zwei gesunde Kinder; ein Haus mit Garten und einen tollen, gut bezahlten Job) fühlt sich müde und ausgelaugt und sucht Kraft bei der alten Eiche im Wald, deren Bank sie schon als Kind immer aufgesucht hat, wenn es ihr schlecht ging.
Eines Tages trifft sie dort auf eine alte Frau, die ihr von den vier Fragen des Lebens berichtet, und wie diese ihr Leben zum besseren verändern können.
Anfangs glaubt sie nicht an diesen 'Hokuspokus', doch nachdem ihr Leben schon durch die erste Frage positiver wird und sie sich besser und freier fühlt, möchte sie natürlich auch noch die anderen Fragen kennenlernen.


Meine Meinung:
Dieses Buch beinhaltet ein Thema, das für jeden wichtig ist: was will ich in meinem Leben, was ist mein Lebensziel und was macht mich glücklich? Und falls ich nicht zufrieden bin, wie kann ich es ändern?
Das Ganze ist verpackt in eine nette kleine Geschichte über eine namenlose Frau, die eigentlich alles in ihrem Leben hat, um glücklich zu sein; die es aber jedoch nicht ist. Und dann trifft sie bei der alten Eiche aus ihrer Kindheit eine alte Dame, die ihr vier Lebenstipps in Form von Fragen gibt, durch die sie ihr Leben zum Besseren ändern kann.
Diese vier Lebensweisheiten kann jeder für sich in sein Dasein integrieren, um noch mehr Lebensqualität zu bekommen.
Leider ist das Buch mit nicht einmal 120 Seiten sehr dünn, und dafür finde ich den Preis zu hoch. Auch wenn schöne Illustrationen aliquot zu jenen auf dem Cover in gedeckten Grün- und Rottönen das Buch aufwerten.


Fazit:
Berührender Lebensratgeber, der mich zum Nachdenken angeregt hat. Leider ist die Umsetzung etwas zu kurz geraten.

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Veröffentlicht am 29.04.2020

Der Helfer für ein systematisches und giftfreies Putzen sowie Aufräum- und Entrümpelungs-Tipps

Simply Clean für ein gesundes Zuhause
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In "SIMPLY CLEAN für ein gesundes Zuhause - Der Raum-für-Raum-Plan für ein natürliches Zuhause" erklärt uns die Autorin, Geschäftsfrau, Bloggerin und Mutter von drei Kindern, Becky Rapinchuk, wie man sein ...

In "SIMPLY CLEAN für ein gesundes Zuhause - Der Raum-für-Raum-Plan für ein natürliches Zuhause" erklärt uns die Autorin, Geschäftsfrau, Bloggerin und Mutter von drei Kindern, Becky Rapinchuk, wie man sein Zuhause ohne Gift reinigen und sauber halten kann.

Ich persönlich habe mich hauptsächlich für dieses Buch interessiert, weil es einen Ausmist- und Aufräumplan für alle Räume des Hauses gibt sowie eine Putz-Hilfe/Planung.

Zuerst analysiert die Autorin, welche Inhaltsstoffe in gängigen Putzmitteln sind, und dass die Aufdrucke "bio" oder "natürlich" nicht immer auch genau das bedeuten.
Leider ist für meinen Geschmack zu viel "drumherum" beschrieben. Es gibt auch Übersichten und Listen, aber für mich ist es zu viel Text und zu wenig 'sachliche Übersicht'.
Außerdem ist Becky Rapinchuk für meinen Geschmack etwas zu radikal und die angegebenen von ihr empfohlenen Inhaltsstoffe und Produkte beziehen sich auf den amerikanischen Markt sowie sind die weiterführenden Links alle auf englisch, was leider sehr schade ist. Hier hätte man mehr Quellen für den deutschsprachigen Markt angeben können.
Auch musste ich erstmal herausfinden, was die von Becky in ihren Rezepten so oft verwendete Castile-Seife überhaupt ist.

Im zweiten Teil wird im Detox-Wochenende beschrieben, wie man in kurzer Zeit das Gift im Haus loswird.

Und im dritten Abschnitt gibt es die ausführliche Raum-für-Raum-Entgiftung für das ganze Haus inkl. Entrümpeln und putzen. Hier wird jeder einzelne Raum im Haus detailliert aufgelistet; was zu überprüfen ist und danach eine Aufstellung, wie man am Besten entrümpeln und putzen kann. Am Ende jedes Abschnitts gibt es Rezepte für die selbstgemachten Putz- und Reinigungsmittel sowie Lufterfrischer, Textilerfrischer, Waschmittel, Seife, Desinfektionsmittel etc.
Hier finde ich das detaillierte Vorgehen sehr informativ und hilfreich, jedoch ist es teilweise etwas ungeordnet, da man Rezepte für zB selbstgemachte Seife auf unterschiedlichen Seiten findet.

Am Schluss gibt es nicht nur Quellenangaben zu Produkten und Zutaten, sondern auch den guten Tipp (natürlich mit Aufzählung), an welchen Tagen man welche Arbeiten im Haushalt vornehmen sollte. Wenn man jeden Tag ein bisschen etwas macht, ist es nicht so viel auf einmal und macht Spaß (laut Becky) - mir wird Aufräumen und Putzen leider nie Spaß machen! ;)

Fazit:
Gute Idee des Entrümpelns, Detoxen und Entgiften des Haushalts; noch besser wäre es gewesen, wenn dieses Buch direkt für den deutschsprachigen Raum erstellt worden wäre.

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Veröffentlicht am 28.04.2020

Bayrischer Provinzkrimi mit viel Lokalkolorit

Nacht über dem Ammersee
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Kurz zum Inhalt:
Die PR-Referentin Carola Witt, die seit 3 Jahren am Hof von Resi Meisinger wohnt und mit deren Sohn, Kommissar Lenz (eigentlich Laurentius) Meisinger, zusammen ist, bekommt nicht nur viele ...

Kurz zum Inhalt:
Die PR-Referentin Carola Witt, die seit 3 Jahren am Hof von Resi Meisinger wohnt und mit deren Sohn, Kommissar Lenz (eigentlich Laurentius) Meisinger, zusammen ist, bekommt nicht nur viele Probleme mit Umweltschützern und Demonstranten, die gegen die von ihrem Chef, Bundestagsabgeordneter Johannes Ludwig, geplante Geothermie-Anlage protestieren.
Es tauchen auch noch an unterschiedlichen Tagen zwei Füße im Nixenweiher und in einem Fischteich auf - ein linker, ein rechter, in jeweils einem anderen Schuh. Ohne dazugehörigem Körper.
Und als dann auch noch auf ihren Chef geschossen wird, nimmt Carola die Ermittlungen selbst in die Hand...


Meine Meinung:
"Nacht über dem Ammersee" ist der 3. Teil der Reihe um Carola Witt und Lenz Meisinger. Das war für mich als Neuling jedoch gar kein Problem, denn der Fall ist in sich geschlossen und kann somit eigenständig gelesen werden. Auch alle wichtigen Infos aus den Vorgänger-Bänden sind kurz und gut in die Geschichte integriert.
Dieses Buch ist ein typischer Provinz-Krimi mit viel Lokalkolorit. So bekommt man zB die schöne bayrische Landschaft um den Ammersee zu Gemüte, und es werden auch jede Menge bayrische Ausdrücke und Floskeln eingeworfen. Mir gefällt das sehr gut, so ist man direkt mitten drin im Geschehen!
Der Humor kommt natürlich auch nicht zu kurz; schon witzig, wie da Füße in Schuhen gefunden werden; ohne restlichem Körper. Oder eher nicht witzig. Für die Besitzer der Füße.
Und dann wird natürlich eine wichtige Angelegenheit thematisiert: der Bau von Geothermie-Anlagen und die Auswirkungen auf Umwelt, Mensch und Tier. Und die damit zusammenhängende Profitgier der Menschen.
Hat mich an "Unterleuten" von Juli Zeh erinnert, in dem es auch um ein kleines ländliches Dorf geht, wo aus Profitgier - in diesem Fall Windräder - aufgestellt werden sollen und um die damit zusammenhängenden Streitigkeiten unter den Einwohnern. Ebenso hier, nur halt mit einer Geothermie-Anlage als Streitobjekt.
Dieses Thema ist ebenso aktuell wie zum Nachdenken anregend, denn Umweltschutz war, ist und wird immer wichtig sein!
Zum Glück gibt es eine gute Lösung und ein Happy-End (außer für die Füße).
Schade fand ich nur, dass Kommissar Lenz Meisinger sehr ichbezogen, egozentrisch und ein bisschen dümmlich rüberkam; und dass mir die Auflösung dann viel zu schnell ging. Ansonsten wurde ich sehr gut unterhalten und konnte ins bayrische Voralpenland abtauchen.


Fazit:
Humorvoller Krimispaß am bayrischen Ammersee mit viel Lokalkolorit und einer taffen Protagonistin, einem für mich leider etwas dümmlichen Kriminalhauptkommissar und einer etwas zu schnellen Auflösung.

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