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Veröffentlicht am 22.01.2022

das Weihnachtsabenteuer der Familie Flickenteppich

Familie Flickenteppich 4. Wir freuen uns auf Weihnachten
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In der Hausnummer 11 sind die Vorbereitungen für Weihnachten in vollem Gange. Es wird gebacken, dekoriert und gesungen.
Ein heimlicher Weihnachtswichtel bringt Überraschungen für die Kinder, und Ben freut ...

In der Hausnummer 11 sind die Vorbereitungen für Weihnachten in vollem Gange. Es wird gebacken, dekoriert und gesungen.
Ein heimlicher Weihnachtswichtel bringt Überraschungen für die Kinder, und Ben freut sich schon auf eine coole Spielekonsole, weil sein neuer Freund Lasse auch eine hat. Doch reicht das Geld dafür?


Meine Meinung:
Das vierte Abenteuer der Flickenteppichs ist wieder total liebevoll, warmherzig und lebendig geschrieben.
Aufgrund der 24 Kapitel kann es auch gut als Adventskalenderbuch gelesen werden.
Durch die vielen kleinen Rückblenden erfährt man alles wichtige aus der Vergangenheit der bunt zusammengewürfelten Hausbewohner und somit macht es auch nichts aus, wenn man die drei vorigen Bände nicht kennt.

Die Geschichte ist in ich-Form aus Sicht von Emma erzählt, somit kann man sich noch besser in das Mädchen hineinversetzten und alle Ereignisse noch intensiver mitfühlen.
Und es passiert wieder so viel: Oma Becker braucht Hilfe, Stella und Doris erwarten ein Baby, Emma und Aylin freuen sich auf die Adventskalender, es gibt geheime Kleinigkeiten für die Kinder, der Meerschweinchenstall muss winterfest gemacht werden, alle Großeltern haben sich für Weihnachten angesagt. Und dann ist da noch die Sache mit dem verschwundenen Klassengeld. Und Ben, der sich total verändert hat und nur mehr auf diese Spielekonsole giert.
Alle sind wieder so liebevoll umeinander bemüht, hilfsbereit und aufrichtig ehrlich (außer Ben). Vor allem war es so schön, wie alle Stella und Doris mit dem Babybettchen helfen... in der Nummer 11 halten wirklich alle soo toll zusammen! Auch als Oma Beckers Adventkranz gebrannt hat, puh das hätte böse ausgehen können. Man sieht: zusammen schaffen wir alles!

Viele bunte, wunderschöne Illustrationen untermalen das Gelesene. Wir lieben diese Zeichnungen und können gar nicht genug davon bekommen!


Fazit:
Wieder ein warmherziges und lebendiges Abenteuer bei den Flickenteppichs, diesmal in der wunderschönen Weihnachtszeit, in dem die Werte Hilfsbereitschaft, Zusammenhalt und Unterstützung großgeschrieben werden.

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Veröffentlicht am 21.01.2022

gelungener und fesselnder zweiter Teil der Amissa-Trilogie

Amissa. Die Vermissten
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Der zweite Teil der Amissa-Trilogie geht gleich total spannend los, als man das Leben von David Stoll verfolgt, der beim Pizzaausliefern verschwindet.
Danach ist man bei Jan Kantzius, der mit seiner Frau ...

Der zweite Teil der Amissa-Trilogie geht gleich total spannend los, als man das Leben von David Stoll verfolgt, der beim Pizzaausliefern verschwindet.
Danach ist man bei Jan Kantzius, der mit seiner Frau Ricarda für die Organisation Amissa arbeitet, die verschwundene Menschen sucht, über die es jedoch Gerüchte über dubiose Machenschaften gibt.
Da er mit Infos über Amissa gelockt wurde, trifft er sich mit einer jungen Frau an der Ostsee, doch diese wird hinterrücks erschossen, nachdem sie ihm das Stichwort "Missing Order" genannt hat. Jan kann gerade noch fliehen, doch endlich wieder daheim, findet er seinen Hund ermordet vor und seine Frau ist verschwunden.
Auf der Suche nach Ricarda erfährt er einiges über "Missing Order", was man gar nicht glauben kann: Menschen auf Bestellung gegen genug Geld. Jeder, den du willst, wird diskret geliefert.
Ein Wettlauf gegen die Zeit und auf Leben und Tod beginnt, und endet in einem fulminanten Showdown.

Anfangs war es für mich gedanklich ein bisschen schwierig, zwischen diesen beiden Handlungssträngen zu switchen, denn der Teil von David passiert im Oktober, und der Faden von Jan spielt erst im Jänner danach.
So erfährt man Stück für Stück, was passiert ist, und im nächsten Atemzug, wie Jan diese Dinge aufdeckt, was anfangs für mich schwierig schwierig zu koordinieren war.
Doch die Geschichte um "Missing Order" ist unfassbar, man ist geschockt, und vom hohen Spannungsbogen von Anfang bis Ende gefesselt.
Die beiden Handlungsstränge nähern sich immer mehr an, und es gibt eine überraschende Wendung sowie einen fulminanten Showdown.
Und jetzt bin ich schon sooo auf den Abschlussband der Trilogie gespannt und kann es kaum noch erwarten.


Fazit:
Zweiter Teil der Amissa-Trilogie, die unfassbar fesselnd, schockierend und mitreißend ist. Ich freue mich schon sehr auf den Abschlussband!

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Veröffentlicht am 20.12.2021

das Schicksal zweier Schwestern im Hungerwinter 1946/47 in Hamburg unter britischer Besatzung

Der schwarze Winter
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Hamburg, Winter 1946/47. Die beiden Schwestern Silke und Rosemarie Bensdorf müssen von dem Bauernhof fliehen, auf dem sie als billige Arbeitskräfte untergebracht waren.
Auf ihrer Flucht treffen sie auf ...

Hamburg, Winter 1946/47. Die beiden Schwestern Silke und Rosemarie Bensdorf müssen von dem Bauernhof fliehen, auf dem sie als billige Arbeitskräfte untergebracht waren.
Auf ihrer Flucht treffen sie auf Egon Tönnes, der sie trotz Zuzugstopp, den die Briten verhängt haben, nach Hamburg einschleust.
Dort bauen sie sich unter widrigsten Umständen ein neues Leben auf. Doch das ist schwieriger als erwartet, denn sie haben gegen viele Hindernisse zu kämpfen, eine Unterkunft zu finden, Eiseskälte, Lebensmittelknappheit trotz Lebensmittelmarken und der daraus resultierende ständige Hunger.
Als sich Silke mithilfe des Schwarzhändlers Hans Meister sowie des Engländers Alan Wright die Möglichkeit bietet, eine Bar für die Engländer zu betreiben, trifft sie auf rücksichtslose Gegner, die Intrigen spinnen und Verleumdungen anzetteln, um die Frauen aus dem Geschäft zu treiben. Können sie unter diesen widrigen Umständen überleben?


Meine Meinung:
Die Geschichte ist von Anfang an mitreißend und fesselnd geschrieben; gleich im Vorwort liest man eine Szene, die sich später zuträgt, in der Rosemarie ein Mädchen aus dem Heim aus den Händen von Zuhältern befreien will. Somit ist man gleich im Bann der Erzählung.
De fiktive Lebensgeschichte zweier Schwestern, die in historische Tatsachen gebettet ist, ist lebendig und lässt einen mitfiebern und mitfühlen. Die Emotionen kochen immer hoch.
Die damaligen Zustände sind so authentisch und mitreißend beschrieben, sodass man sich mittendrin im Hamburg fühlt.
Die Hungersnot, Lebensmittelknappheit und die Eiseskälte lassen die Bewohner Hamburgs um ihr Leben kämpfen.
Lebensmittel gibt es fast nur noch über den Schwarzmarkt zu beziehen und sind sehr teuer. Und dann gibt es Händler, die die Not der Menschen ausnutzen und vor allem auch keine Frauen im Geschäft haben wollen.
Somit wird ein Stück Nachkriegsgeschichte ausdrucksstark erzählt, man fühlt die Hoffnungslosigkeit der Menschen, spürt aber auch immer wieder einen Funken Hoffnung. Nur die Beklemmung durch die Kälte hätte für mich ein bisschen mehr rüberkommen können, die Kälte wurde zwar öfter erwähnt, dieses Gefühl kam aber nicht so bei mir an.
Als Leser ist man so froh, dass Silke und Rosemarie gute Freunde und Unterstützer in Form von Hans und Alan gefunden haben, auch wenn es für die auch nicht immer leicht ist. Wer der Bösewicht ist, war für mich rasch klar, dennoch war es spannend zu lesen und den Weg und Kampf von Silke und Rosemarie zu verfolgen.
Das ganze Mitzittern lohnt sich, denn am Ende gibt es ein schönes Happy-End :D


Fazit:
Eine mitreißende, fiktive Geschichte im Rahmen von geschichtlichen Fakten. Eine Mischung aus Krimi und Romanze. Einfühlsam und emotional geschrieben, authentische Figuren, sehr bewegend und ergreifend.

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Veröffentlicht am 28.11.2021

ein traumhaftes Island-Märchen

Doppel-Galoppel 1. Zwei wie Sonne und Wind
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Die Geschwister Fanndis und Jon besuchen Opa Valdis auf seinem Bauernhof in Island.
Opa Valdis erzählt den oft streitenden Geschwistern die Geschichte der beiden Islandpferde-Fohlen Kappi und Skoppa, die ...

Die Geschwister Fanndis und Jon besuchen Opa Valdis auf seinem Bauernhof in Island.
Opa Valdis erzählt den oft streitenden Geschwistern die Geschichte der beiden Islandpferde-Fohlen Kappi und Skoppa, die trotz - oder gerade wegen - ihrer Unterschiede beste Freunde werden, sich gegenseitig unterstützen und das Beste im jeweils anderen hervorholen.
Und das Abenteuer der beiden Fohlen ist so spannend, dass Fanndis und Jon sogar vergessen zu streiten...


Meine Meinung:
"Zwei wie Sonne und Wind" ist der Auftakt der Reihe um die beiden süßen Islandfohlen Kappi und Skoppa, die beide total unterschiedliche Charaktere haben. Der Hengst Kappi ist das kleinste Fohlen und sehr ruhig und wird deshalb von den anderen Fohlen gehänselt; und Skoppa ist ein stürmisches, wildes Stutfohlen, das Kappi sofort unter ihre Fittiche nimmt. Die beiden ergänzen sich toll, Kappi bremst Skoppas stürmische Art etwas, und Skoppa bringt Kappi Selbstvertrauen bei. Somit lernt Kappi über sich hinauszuwachsen und entwickelt zur richtigen Zeit jede Menge Mut.
Durch die unterschiedlichen Eigenschaften der beiden kann man sich gut in einen der Charaktere hineinversetzen.

Ganz besonders gefällt uns die Einteilung der Kapitel, abwechselnd zwischen "Fanndis & Jon" und den Kapiteln, in denen der Großvater die Geschichte über die beiden Islandfohlen erzählt. Also quasi eine Geschichte-in-der-Geschichte.
Die Kapitel haben eine gute Länge zum Vorlesen, und die Sprache ist manchmal etwas anspruchsvoll für Kinder ab 4, für die das Buch gedacht ist. Auch gibt es echt witzige Wortkreationen - zB "Vogelfohlen" (für ein Küken) - wie süß ist das denn bitte?! :D
Das Buch ist auch perfekt für Erstleser geeignet, denn die Schrift ist recht groß, und die Kapitel haben eine gute Länge für Leseanfänger.

Das Buch beinhaltet die wichtigen Themen Freundschaft, sich füreinander einsetzen, und ganz besonders Hilfsbereitschaft; weiters sich so zu akzeptieren wie man ist; und auch eine Prise Wohlfühlen, denn wie Opa Valdis die Geschichte erzählt, im Stall, und dazwischen mal Zimtschnecken essen.... einfach nur gemütlich.
Schön ist auch die Botschaft, dass die Geschwister von der spannenden Geschichte (und der Stallarbeit) so abgelenkt sind, dass sie aufs Streiten vergessen - und dass es sowieso vieeel schöner ist, wenn man sich gut versteht!
Und man lernt auch viel über andere Tierarten und Islands wunderschöne Natur.

Besonders schön und warmherzig sind die Illustrationen auf jeder Doppelseite; die Fohlen sind sooo niedlich gezeichnet, meine Tochter musste bei jedem Bild quieken und man kann nochmal visuell die Abenteuer der Fohlen nacherleben.


Fazit:
Ein wunderschönes isländisches Märchen über zwei Freunde, die unterschiedlicher nicht sein können, sich aber genau deshalb so gut ergänzen, über sich hinauswachsen und die Welt entdecken.

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Veröffentlicht am 29.10.2021

eine geniale Gruselgeschichte; nicht nur zu Halloween

Die Geister der Pandora Pickwick
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Die 12jährige Fanny Jones darf ihre Ferien bei ihrer Tante Harriet in deren Antiquitätenladen "Pandora's Antiques" verbringen, in dessen Chaos sich Fanny total wohlfühlt. Pandora Pickwick war ihre Großmutter ...

Die 12jährige Fanny Jones darf ihre Ferien bei ihrer Tante Harriet in deren Antiquitätenladen "Pandora's Antiques" verbringen, in dessen Chaos sich Fanny total wohlfühlt. Pandora Pickwick war ihre Großmutter und die Gründerin des Antiquitätenladens.
Doch im Laden geschehen plötzlich merkwürdige Dinge, saubere Truhen stauben kurzerhand wieder ein, und in der Nacht hört sie Geräusche; ein Rumpeln und Poltern.
Doch Fannys Tante tut dies immer mit Ausflüchten ab - aber hier stimmt doch etwas nicht?
Und warum verschweigen ihr alle, wer Fannys tatsächliche Eltern sind?


Meine Meinung:
Der Schreibstil ist ausdrucksstark und humorvoll; alle Personen (und Geister) sind detailreich gezeichnet, sodass man alles genau vor Augen hat und gleich mitten in der Geschichte ist. Man kann sich durch die lebendige Sprache gut in Fanny hineinversetzen.
Unterstützend dazu gibt es ganz tolle, sehr detailreiche schwarz-weiß Illustrationen, auf denen es sooo viel zu entdecken gibt!!

Auch die Arten der Geister finde ich spannend und einfallsreich - Poltergeister, Plagegeister, Luftgeister und von einem Verschwindegeist (Vanisher) hab ich noch nie gehört...
Auch das Zahlungsmittel in der Geisterwelt finde ich sehr fantasievoll: Gerüche!! Wie langweilig muss so ein Geisterleben ohne Farben, Geschmack und Gerüche sein :(
Eigentlich überzeugen alle Charaktere, sowohl die lebendigen als auch die bereits verstorbenen durch ihre Unterschiedlichkeit, Ecken und Kanten. Fanny ist natürlich total sympathisch, geradlinig, hilfsbereit und magisch begabt, Tante Harriet ist schusselig, Fannys Mutter konservativ und dann ist da noch der Antiquitätenhändler Mr. Pennyhold, der sich seltsam verhält.
Besonders die Geister im Antiquitätenladen schließt man in sein Herz, den herzenswarmen Alastair Blake, den hilfsbereiten Jim Stevenson und den schüchternen Mr. Tremble.
Die wichtigsten handelnden Personen sind zur besseren Orientierung im Buchdeckel abgebildet und man erkennt auch gleich, wer davon ein Geist ist ;)
Ach ja, die Wendung am Schluss hat mich total überrascht!

Die Geschichte regt auch zum Nachdenken an, dass man immer ehrlich seinen Liebsten gegenüber sein soll, denn Heimlichkeiten oder Lügen führen nie zu etwas Gutem.


Fazit:
Ein toller Mix aus Grusel, Spannung und Humor mit wunderschönen detailreichen Illustrationen. - Passt jetzt ganz toll zu Halloween, kann man aber auch perfekt zu JEDER Jahreszeit lesen! :D

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