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Veröffentlicht am 21.07.2021

Ein Stadtteil entsteht

Das Geheimnis der Baumeisterin
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Birgit Jasmund lässt in ihren Büchern die Vergangenheit aufleben. Sie schreibt über starke Frauen, die sich nicht unterkriegen lassen. In das Geheimnis der Baumeisterin geht es um die fiktive Geschichte ...

Birgit Jasmund lässt in ihren Büchern die Vergangenheit aufleben. Sie schreibt über starke Frauen, die sich nicht unterkriegen lassen. In das Geheimnis der Baumeisterin geht es um die fiktive Geschichte der Holländerin Nynke, die zusammen mit ihrer Schwester und deren Mann Jan nach Potsdam kommt. Jan ist Baumeister und soll für den König holländische Häuser bauen. Im Gegensatz zu ihrer Schwester Anna will Nynke sich nicht damit zufrieden geben zu Hause zu sitzen und Besucher zu empfangen. Sie ist voller Tatendrang und Ideen.

Am Anfang des Romans erfahren wir sehr viel über die Entstehung des holländischen Viertels in Potzdam. Es geht um die Arbeiten dort und auch um den Neid und die Missgunst die Jan, als Holländer entgegen schlägt. Es war sehr interessant in diese Welt abzusuchen und den Alltag der Menschen zu erleben.
Etwa zur Hälfte des Romans ändert sich der Schwerpunkt der Geschichte und von da ab steht Nynke im Vordergrund. Es geht um ihre Liebe und ihre Ehe. Diesen Teil fand ich vom Tempo her schneller und emotinalen. Wir sind mitten drin in ihrer Gefühlswelt und hoffen und leiden mit ihr.

Für mich einer der großartigsten Figuren des Romans ist der Papagei Pitter. Er begleitet Nynke überall hin und da er einst einem Seemann gehörte lockert er das Geschehen immer wieder mit seinen derben Sprüchen auf.

Für mich ist dieser Roman eine sehr gelungene Zeitreise und gleichzeitig eine emotionale Reise in das Herz einer besonderen Frau.

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Veröffentlicht am 14.07.2021

Mord in Wien

Donaumelodien - Totentaufe
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Mit diesem Roman begeben wir uns auf eine Reise nach Wien, die so ganz anders ist, als das was wir vom Glanz der Stadt kennen. Denn statt in Kaffeehäusern und noblen Villen, sind wir da zu Gast, wo das ...

Mit diesem Roman begeben wir uns auf eine Reise nach Wien, die so ganz anders ist, als das was wir vom Glanz der Stadt kennen. Denn statt in Kaffeehäusern und noblen Villen, sind wir da zu Gast, wo das Elend zu Hause ist. Wir sind da, wo eigentlich niemand hin will und doch ist es höchst interessant diese Orte zu erleben. Und auch viele Menschen denen wir begegnen sind eher am unteren Ende der Gesellschaft zu Hause. Aber gerade das macht dieses Buch so Lesenswert. Gerade das hat mich an diesem Buch gefesselt. Ich mag es wenn man in einem Roman das Gefühl hat echten Menschen zu begegnen, wenn nichts beschönigt wird und auch die Ärmsten eine Stimme und ein Gesucht bekommen.

Das ganze ist in einen spannenden Krimi verpackt, in dem es um grausam zugerichtete Tote geht. Es stellt sich die Frage was die Opfer gemeinsam haben und wer ein Motiv hat, sie zu töten. Der Fall ist spannend, packend und gleichzeitig schaurig. Aber auch hochinteressant und lässt uns tief in die Menschen blicken. Ich will gar nicht so viel vom Inhalt erzählen, um niemanden die Spannung zu nehmen und die Spannung kommt hier nicht zu kurz.
Neben der fesselnden Geschichte lebt der Roman von seinen Charakteren. Da haben wir Hironimus Holstein der mehr oder weniger durch Zufall in den Fall hineingezogen wird und dann nicht von ihm lassen kann. Ansonsten ist er aber auch dabei seine eigene Vergangenheit aufzuarbeiten. Dann haben wir Franz der ihm immer zur Seite steht und viele Nebencharaktere die das Buch beleben und bereichern.
Für mich ein großartiger historischer Krimi der mich gefesselt hat.

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Veröffentlicht am 14.07.2021

Als der Swing verboten war

Letzter Tanz auf Sankt Pauli
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Der Roman spielt 1941 in Hamburg. Kriminalkommissar Krell ermittelt in einem seltsamen Fall auf Er Pauli, es stellt sich heraus daß ein SS Mann darin verwickelt ist. Das erschwert natürlich die Ermittlungen. ...

Der Roman spielt 1941 in Hamburg. Kriminalkommissar Krell ermittelt in einem seltsamen Fall auf Er Pauli, es stellt sich heraus daß ein SS Mann darin verwickelt ist. Das erschwert natürlich die Ermittlungen. Der Fall ist spannend, er führt uns ins St Pauli der vierziger Jahre und zeigt wie weit die SS Einfluss auf die Polizei nahm.

Viel interessanter ist bei diesem Roman allerdings die Geschichte die zusätzlich erzählt wird. Darin geht es um Krells Tochter Jette. Diese steht mit sechzehn Jahren an der Schwelle zum erwachsen werden. Natürlich ist sie beim BDM, aber das nur weil sie es muss, nicht weil sie überzeugt davon ist. Anhand Nettes Geschichte und die ihrer Klassenkameraden wird erzählt wie schwer es die Jugend damals hatte. Eigene Ansichten waren nicht erwünscht. Schmiincke oder schicke Klamotten? Das war nichts für ein junges Mädchen. Einen eigenen Musikgeschmack entwickeln? Undenkbar.
Ich muss sagen, das mir der Teil in dem es um Jette ging, besser gefallen hat und der Kriminalfall dadurch ein wenig in den Hintergrund gerückt ist.

Für mich war der Roman vor allem ein echtes, informatives und auch spannesendes Bild der damaligen Zeit und das Eintauchen in Jettes Welt und das was damals geschehen ist, wie die Menschen behandelt und eingeschüchtert wurden war sehr aufschlussreich.

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Veröffentlicht am 12.07.2021

Abschied von der Speicherstadt

Der Traum von Freiheit
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Es ist soweit. Wir kehren nocheinmal in die Speicherstadt zurück. Ein letztes Mal sind wir bei Mina und ihrer Familie.

Mittlerweile sind die dreißiger Jahre da. Endlich geht es nach der harten Nachkriegszeit ...

Es ist soweit. Wir kehren nocheinmal in die Speicherstadt zurück. Ein letztes Mal sind wir bei Mina und ihrer Familie.

Mittlerweile sind die dreißiger Jahre da. Endlich geht es nach der harten Nachkriegszeit geschäftlich wieder bergauf. Und auch privat ist Mina glücklich. Doch am Himmel ziehen dunkle Wolken auf. Und ein neuer Krieg ist nicht mehr weiter....

Fenja Lüders hat es wieder geschafft mich in den Bann der Geschichte zu ziehen. Es ist wie ein Treffen mit alten Freunden. Es war einfach herrlich wieder in der Speicherstadt zu sein. Mina hat mir wieder wahnsinnig gut gefallen

In dem Roman wurden viele Themen aufgegriffen und das ist auch mein kleiner Kritikpunkt. Vieles würde angesprochen und dann zu schnell abgehandelt. Dazu kamen einige Zeitsprünge, wo ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht hätte.

Alles in allem war es aber ein schöner Abschluss der Trilogie.

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Veröffentlicht am 04.07.2021

Invita in Colonia

Verrat in Colonia
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Ein neuer Fall für die neugierige Sklavin Invita.
Dieses Mal führt es Invita zusammen mit ihrer Herrin Marcella und ihrem Gefährten dem Sklaven Flavus ins römische Köln. Hier soll Marcella einen potentiellen ...

Ein neuer Fall für die neugierige Sklavin Invita.
Dieses Mal führt es Invita zusammen mit ihrer Herrin Marcella und ihrem Gefährten dem Sklaven Flavus ins römische Köln. Hier soll Marcella einen potentiellen Bräutigam treffen. Doch dann wird ein römischer Beamter ermordet und Flavus Gerät in Verdacht diesen Mord begangen zu haben. Das kann doch nicht sein! Invita muss herausfinden, was wirklich geschah um Flavus Unschuld zu beweisen.

Bereits zum vierten Mal reisen wir mit der mutigen und neugierigen Sklavin Invita in die Welt der Römer am Rhein.
Dieses Mal geht es nach Colonia und es gibt einen spannenden Fall. Der Leser wird tief in die Welt der Bewohner der Stadt hineingelassen und wir stoßen mit Invita auf so manches Geheimniss.
Wie immer bei Maria W. Peter erwacht die Vergangenheit vor dem inneren Auge. Ob nun ein Legionärslager oder ein Stadtpalast alles ist mit soviel Liebe zum Detail erzählt, das ich komplett in Invitas Welt versunken bin.
Auch die Charaktere sind großartig beschrieben, allen voran Invita die man auf der einen Seite einfach gernhaben muss, andererseits gerne so manches Mal durchschütteln möchte.
Sehr gut gefallen mir auch die vielen historischen Hintergründe die in die Geschichte eingestreut werden, wie zum Beispiel das Leben der frühen Christen.
Ein Besuch in der Römerzeit der sich lohnt.

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