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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.12.2019

Klischee voraus

Cinder & Ella
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Nach einem schweren Schicksalsschlag und einem langen Krankenhausaufenthalt muss Ella zu ihrem Vater - der sie und ihre Mutter verlassen hat, als sie noch klein war – und seiner neuen Familie ziehen. Sowohl ...

Nach einem schweren Schicksalsschlag und einem langen Krankenhausaufenthalt muss Ella zu ihrem Vater - der sie und ihre Mutter verlassen hat, als sie noch klein war – und seiner neuen Familie ziehen. Sowohl mit ihrer neuen Familie als auch mit den Leuten in der Schule kommt sie nicht wirklich zurecht. Nur ihr Chatfreund Cinder gibt ihr Halt, aber auch er ist nicht ganz ehrlich zu ihr.

Ich habe das Buch so ziemlich blind gekauft. Nur den Klappentext überflogen und mich von den durchweg guten Bewertungen zum Kauf verleiten lassen. Erst mit dem Lesen habe ich bemerkt, dass es eine Adaption von Cinderella ist. Das hatte ich zwar nicht erwartet, muss aber nicht grundsätzlich etwas Schlechtes sein.

Von der Idee her hätte es wirklich gut werden können. Auch die Anlehnungen an Cinderella hätten in die Geschichte gepasst, aber die Autorin hat einfach übertrieben. Das ganze Buch ist größtenteils so unrealistisch und überzogen, dass es keinen Spaß macht es zu lesen. Es werden sehr ernste Themen angesprochen, aber durch die Umsetzung der Autorin wurde alles so oberflächlich behandelt.

Der Großteil der Charaktere verhält sich einfach nur surreal. Natürlich gibt es Menschen, die andere mit ihrem Aussehen und ihrer Krankheit aufziehen und bösartig sein können. Aber in dieser Geschichte sind es so viele, dass es kaum möglich ist. Und auch Ellas Familienmitglieder verhalten sich einfach nicht realistisch. Irgendwann ist das nur noch störend.

Über den Plot kann man nicht so viel sagen, ohne zu viel vorwegzunehmen. Er ist typisch für ein Märchen aufgebaut und mit wenig Überraschungen. Es hätte wirklich gut werden können, aber mit der überzogenen Art wurde es einfach eine weitere Klischeeadaption von Cinderella, die es so schon zu genüge in Buch- oder Filmform gibt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.10.2018

Rosa Mädchentraum

Ein Augenblick für immer. Das erste Buch der Lügenwahrheit, Band 1
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June möchte ihr Abschlussjahr in Cornwall bei ihrem Onkel absolvieren, um danach in Oxford zu studieren. Eigentlich glaubt sie nicht an alte Legenden und Magie, obwohl Cornwall auf besondere Art magisch ...

June möchte ihr Abschlussjahr in Cornwall bei ihrem Onkel absolvieren, um danach in Oxford zu studieren. Eigentlich glaubt sie nicht an alte Legenden und Magie, obwohl Cornwall auf besondere Art magisch ist. Schon bald nachdem sie angekommen ist, ereignen sich eigenartige Dinge und Jund zweifelt an ihrem Verstand. Und dann wären da auch noch ihre beiden geheimnisvollen Cousins.

Rosa Mädchentraum beschreibt für mich das Buch nicht nur äußerlich, sondern auch vom Inhalt her. Ein altes Schloss, schicke Kleider, aufwändige Bälle und natürlich zwei heiße Typen. Nach der Leseprobe war schon erkenntlich, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln würde. Ich wollte ihr dennoch eine Chance geben. Aber sie konnte mich nicht überraschen.

Ich verstehe nicht, warum es schon wieder eine Reihe sein muss, in der es größtenteils um Geschmachte und heiße Typen geht. Und warum es schon wieder eine Dreiecksbeziehung sein muss. Die Idee ist so alt, dass ich beim Lesen fast eingeschlafen wäre.

Das wirklich interessante, die Legenden, die Magie und Junes Gabe wurden zwar immer mal wieder eingestreut, aber der Hauptaspekt lag auf Junes zwiegespaltenen Gefühlen für ihre Cousins und wie toll vor allem Blake ist. Nach der gefühlt hundertsten Erwähnung wie gut er doch roch, konnte ich nur noch die Augen verdrehen.

Zum Inhaltlichen kann ich dann auch nicht mehr viel sagen, da es nicht wirklich etwas Erwähnenswertes gab. Nichts Neues oder Innovatives von den Autorinnen, das mich vielleicht hätte packen können. Ich konnte mit dem Buch wirklich wenig anfangen.

Veröffentlicht am 30.06.2018

Plumper Schreibstil ohne nennenswerte Handlung

Wenn die Sterne Schleier tragen
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Cecilia soll den Kronprinzen von Europa heiraten. Was für viele andere Mädchen wie ein Märchen klingt, ist für Cecilia ein Albtraum. Sie war erst achtzehn und kannte Prinz Noran überhaupt nicht. Sein jüngerer ...

Cecilia soll den Kronprinzen von Europa heiraten. Was für viele andere Mädchen wie ein Märchen klingt, ist für Cecilia ein Albtraum. Sie war erst achtzehn und kannte Prinz Noran überhaupt nicht. Sein jüngerer Bruder Elias macht ihr das Leben auch nicht leichter und irgendetwas Seltsames geht im Königshaus vor sich.

Cecilia ist ganz und gar nicht begeistert von ihrer arrangierten Ehe, aber ihr Widerwille lässt schnell nach, als sie Noran näher kennen lernt. Und auch Elias, der jüngere Bruder des Kronprinzen, hat es ihr bald angetan. Hier haben wir auch schon die gefürchtete und dennoch oft verwendete Konstellation einer Dreiecksbeziehung. In dieser Geschichte wird sie auch nicht besser umgesetzt als in anderen Büchern. Hinzu kommt noch, dass es zwischen Cecilia und den Brüdern keine wirklichen Anziehungskräfte oder Chemie gibt. Man spürt keine Spannung zwischen den Handlungspersonen. Was zum einem dem schon fast plumpen, einfachen Schreibstil der Autorin und zum anderen an den flachen Charakteren liegt. Viel wird auf die Äußerlichkeiten bezogen, was schnell zu einer oberflächlichen Grundlage führt.

Auch der Verlauf der Story ist sehr flach. Der Hauptaspekt liegt auf der Liebesgeschichte und der Dreiecksgeschichte, die beide nicht gut oder besonders sind. Es gibt viele Beschreibungen über den Alltag im Palast, über die unzähligen Kleider, die Cecilia trägt und wie oft sie sich auf die Lippe beißt. Die angekündigte Intrige wird in wenigen Nebensätzen angesprochen und nicht weiter darauf eingegangen.

Das wirklich interessante an der Geschichte, nämlich was es mit dem Königreich Europa auf sich hat, wie es entstanden ist und dergleichen, wird auf wenigen Seiten abgekanzelt. Man erfährt über die Welt, in der das Buch spielt, äußerst wenig.

Wirkliche Spannung kommt in den letzten zwei Kapiteln auf, das rettet das Buch dann aber auch nicht mehr. Davor plätschert die Geschichte dahin wie ein halb ausgetrockneter Bach im Sommer. Auch wenn es sich um einen Auftakt handelt, hätte man auch in diesem Band schon mehr Spannung und Handlung mit einbauen können. Es scheint, als hätte die Autorin das Buch bloß geschrieben und in die Länge gezogen, um es mit diesem Cliffhanger enden lassen zu können. Was einen noch frustrierter zurück lässt.

Das Ende verspricht dann Potenzial für den weiteren Verlauf der Geschichte. Obwohl ich nicht weiß, ob ich mir das weiter antun möchte, da ich mich beim Lesen öfters ärgern musste.

Veröffentlicht am 06.10.2017

Anstrengend

Snow
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Seit ihrer Kindheit lebt Snow in der Psychiatrie. Seit sie versucht hat durch einen Spiegel zu gehen. Dabei ist Snow gar nicht verrückt, denn hinter dem Spiegel verbirgt sich tatsächlich eine andere Welt. ...

Seit ihrer Kindheit lebt Snow in der Psychiatrie. Seit sie versucht hat durch einen Spiegel zu gehen. Dabei ist Snow gar nicht verrückt, denn hinter dem Spiegel verbirgt sich tatsächlich eine andere Welt. Algid, ein Land aus Schnee und Eis, in dem Snow geboren wurde und wo ihr Schicksal liegt. Und dafür muss sie ihre magischen Fähigkeiten erwecken.

Das Buch lässt sich sehr gut mit dem Wort 'anstrengend' beschreiben. Selten habe ich eine unsympathischere Protagonistin erlebt wie Snow. Emotionslos, teilweise überheblich und viele ihrer Entscheidungen einfach nicht nachvollziehbar. Allgemein waren die Charaktere blass und langweilig und wurden in einzelne Schubladen geschoben. Ich möchte auch gar nicht von der angedeutet Vierecksbeziehung anfangen, die sich die Autorin da ausgedacht hat, da diese nichts zur Geschichte beiträgt.

Obwohl es bei der Story nicht viel zu retten gibt. Es fängt alles sehr schleppend an und man wartet eigentlich nur darauf, dass endlich etwas passiert. Als Snow dann endlich in Algid ankommt, wird es aber leider nicht besser. Überzogene Situationen reihen sich aneinander. Snow entdeckt und entwickelt ziemlich schnell ihre magischen Kräfte und es schleppt sich alles wieder dahin.

Ich musste mich regelrecht durch das Buch quälen, was vielleicht auch am Schreibstil lag, der etwas monoton anmutet. Der einzige Lichtblick waren die Landschaftsbeschreibungen, wobei die Autorin es auch hier verpasst hat, die Welt wirklich greifbar zu beschreiben und aufzubauen.

Ich bin mit keinen großen Erwartungen an das Buch rangegangen, aber es war größtenteils langweilig und zäh mit uninteressanten, meist unsympathischen Charakteren. Für mich leider ein Reinfall.