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Philomena

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.12.2018

Trauer in der Weihnachtszeit

Die Schneeschwester
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Julian freut sich jedes Jahr sehr auf den 24. Dezember. Es ist nämlich nicht nur Heiligabend sondern auch sein Geburtstag. Doch dieses Jahr ist alles anders. Seine Schwester Juni ist erst vor kurzem gestorben ...

Julian freut sich jedes Jahr sehr auf den 24. Dezember. Es ist nämlich nicht nur Heiligabend sondern auch sein Geburtstag. Doch dieses Jahr ist alles anders. Seine Schwester Juni ist erst vor kurzem gestorben und in seinem Haus herrscht alles, bloß keine Weihnachtsstimmung. Dann trifft Julian auf Hedvig. Ein lebensfrohes, quirliges Mädchen, das ein Geheimnis hat.

Das Buch behandelt ein wirklich schwieriges Thema in Bezug auf Kinder. Der Tod eines geliebten Menschen und wie man mit der Trauer der Eltern und der eigenen umgeht. Die Autorin hat zusätzlich Weihnachten als zentralen Zeitpunkt ausgesucht. Dieses Fest gilt eher als frohes Ereignis und ein Weihnachtsbuch soll die Freude darauf verstärken. Andererseits kann so vermittelt werden, dass auch an Festtagen nicht immer alles in Ordnung ist. Man kann hier also geteilter Meinung sein, ob es gut gewählt wurde oder nicht.

Trotz allem ist das Buch nicht grundlegend traurig. Hedvig bringt viel Dynamik in das Buch, es wird auch Weihnachtsstimmung aufgebaut, obwohl es dahingehend gerne noch mehr hätte sein können. Ich finde, es wird schon recht sensibel mit dem Thema Tod und Trauer umgegangen. Jüngere Kinder sollten dieses Buch aber wahrscheinlich nicht alleine lesen, da es sehr viele Fragen aufbringen könnte. Das Ende gibt dann auch noch einen kleinen Hoffnungsschimmer und bringt die Geschichte zu einem guten Schluss.

Besonders an diesem Buch ist auf jeden Fall die Gestaltung. Der Einband allein ist schon ein Blickfang, aber die Illustrationen im Innenteil sind genauso schön gezeichnet und unterstützen die Geschichte immer sehr passend.

Veröffentlicht am 28.11.2018

Eine Liebe, die nicht vergisst

Die Ballade von Max und Amelie
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Die Hündin Narbe lebt mit ihrem Rudel auf einer Müllkippe. Seit sie bei einem Kampf eines ihrer Augen verloren hat, kann sie sich nicht mehr vorstellen, dass jemals ein anderer Hund sie lieben könnte. ...

Die Hündin Narbe lebt mit ihrem Rudel auf einer Müllkippe. Seit sie bei einem Kampf eines ihrer Augen verloren hat, kann sie sich nicht mehr vorstellen, dass jemals ein anderer Hund sie lieben könnte. Dann kommt der Hund Max, der bei Menschen aufgewachsen ist, auf die Müllkippe und eröffnet Narbe eine neue Welt.

Die Geschichte ist anders als ich sie erwartet habe. Aber nicht auf negative Weise. Das Thema Reinkarnation spielt hier eine größere Rolle, was vorher nicht wirklich erkenntlich war. Da mich aber die Thematik an sich interessiert und ich das Buch „Mieses Karma“ des Autors diesbezüglich sehr gut fand, war ich positiv überrascht.

Vorher ist noch zu sagen, dass sowohl die beiden als auch alle anderen auftretenden Tiere sehr vermenschlicht sind und daher Wesenszüge und Handlungsweisen aufweisen, die nicht immer typisch oder realistisch für Tiere sind. Narbe und Max sind zwei sehr unterschiedliche Hunde. Anfangs hat Narbe eher negative Gefühle gegenüber Max. Dadurch erlebt man als Leser gut den Wandel bei ihr, wie sie sich verändert. Nicht nur bei Max, sondern wie sich ihr ganzes Handeln, ihre Gefühle und ihre Gedanken entwickeln.

Die Reise, die die beiden erleben, wird vom Autor anschaulich erzählt. Mit interessanten Schauplätzen, die toll beschrieben sind und abwechslungsreichen Nebencharakteren. Ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel von der Haupthandlung erzählen, da es das Leseerlebnis erheblich mindern würde. Ich fand es größtenteils spannend und auch interessant geschrieben. Wirklich mal etwas Anderes. Mit der Reinkarnation als Thema hat das Buch vielleicht einen kleinen Fantasy-Touch, da die Tiere auch menschliche Wesenszüge erhalten haben, aber man kann die Geschichte auch als Nicht-Fantasyfan lesen.

Die Gefühle zwischen Narbe und Max waren trotz des guten Schreibstils für mich nicht so ganz greifbar. Mir hat am meisten die Reise und die Erlebnisse, die die beiden erleben, gefallen und die Liebesgeschichte war für mich nebensächlich. Ab einem gewissen Punkt merkte man sehr deutlich, dass „einerlei“ ein Lieblingswort des Autors ist und diese Wortwiederholung war dann auch etwas störend.

Zusammenfassend war es ein interessantes und unterhaltsames Buch mit einer positiven Überraschung. Der Autor hat hier einen neuen Weg eingeschlagen, der ihm auch gelungen ist.

Veröffentlicht am 02.11.2018

Die starken Frauen Chinas

Mulans Töchter
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Das Leben von chinesischen Frauen ist für die meisten Menschen im Westen fremd. Bettine Vriesekoop hat es sich zu Aufgabe gemacht, dass Leben der modernen chinesischen Frau zu ergründen und den Wandel ...

Das Leben von chinesischen Frauen ist für die meisten Menschen im Westen fremd. Bettine Vriesekoop hat es sich zu Aufgabe gemacht, dass Leben der modernen chinesischen Frau zu ergründen und den Wandel zu zeigen, den die chinesischen Frauen über die Jahrhunderte gemacht haben. Sie nennt diese Frauen „die Töchter Mulans“.

Selbst weiß ich wenig über die chinesische Kultur und Geschichte. Natürlich ist mir die „Ein-Kind-Politik“ ein Begriff, und dass in China auch heute noch Ehen von den Eltern arrangiert werden. Daher war es für mich besonders interessant zu lesen, wie sich das Land über die Jahrhunderte darin verändert hat, wie es mit der Stellung der Frau und dem Thema Sexualität umgeht.

Man erfährt also neben dem Leben der modernen Frau im heutigen China, auch viel über die Geschichte des Landes und wie die Religion und die verschiedenen Machthaber Einfluss auf die Gesellschaft genommen haben.

Das Buch liest sich nicht wie ein typisches Sachbuch, da die Autorin viele Anekdoten einbringt und die Interviews oft auch wörtlich wiedergibt. Zudem ähnelt es stellenweise eher einem persönlichen Reisebericht, in dem die Autorin ihre Eindrücke und Gedanken schildert. Trotzdem hat man immer den Eindruck, dass alle Fakten ausreichend und gründlich recherchiert wurden.

An manchen Stellen fand ich es etwas unübersichtlich und durcheinander, als hätte die Autorin Probleme gehabt, ihre vielen Gedanken zu ordnen und in der richtigen Reihenfolge aufzuschreiben. Man sollte das Buch auch sehr aufmerksam lesen, da es viele Zahlen und Fakten beinhaltet, die man ansonsten übersieht.

Ein wirklich interessantes Buch, das mich viel Neues gelehrt hat und sich nicht wie ein trockenes Sachbuch liest.

Veröffentlicht am 08.10.2018

Dunkelheit und Licht

Victorian Rebels - Ein Herz voll dunkler Schatten
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Er ist der Schatten in der Dunkelheit. Sie ist sein Licht. - Christopher Argent ist der gefragteste Auftragskiller im British Empire. Seine Kindheit und Erlebnisse im brutalen Newgate Prison in London ...

Er ist der Schatten in der Dunkelheit. Sie ist sein Licht. - Christopher Argent ist der gefragteste Auftragskiller im British Empire. Seine Kindheit und Erlebnisse im brutalen Newgate Prison in London hat sein Leben geprägt. Gefühle sind für ihn ein Fremdwort. Dann bekommt er den Auftrag, die aufstrebende Theaterschauspielerin Millie LeCour zu ermorden. Doch etwas hat diese Frau an sich, dass Christopher zum ersten Mal einen Auftrag nicht ausführen kann.

Es handelt sich hierbei um den zweiten Band der Victorian-Rebels-Reihe. Er kann aber problemlos als eigenständiges Buch gelesen werden.

Eine große Stärke des Buches ist die glaubwürdige und nachvollziehbare Entwicklung der Charaktere. Vor allem bei Christopher Argent hat die Autorin dies gut umgesetzt. Eigentlich hält er nicht viel von Gefühlen, ganz zu schweigen von Zärtlichkeit und Liebe. Die Wandlung wurde gut dargestellt und man konnte seine Zerrissenheit und seine wachsenden Gefühle zu Millie auch wirklich spüren. Bei Millie hätte es mir gefallen, wenn man es noch besser verstanden hätte, warum sie sich in Christopher verliebt, obwohl er ein Mörder ist. Es gab dahingehend ein paar gute Szenen, aber ihre Gefühle waren für mich nicht immer ganz greifbar. Trotzdem war die Anziehungskraft zwischen den beiden Protagonisten sehr deutlich.

Neben der Liebesgeschichte ging es auch um Millies Geheimnis, das eigentlich gar nicht so groß ist und auch eher weniger spektakulär. Des Weiteren wird ein kleiner Kriminalfall eingebaut. Es tauchen Leichen von Frauen auf und gleichzeitig sind ihre Söhne verschwunden. Da hätte man etwas mehr Fokus darauf legen können, da es wirklich nur am Rande behandelt wurde. Die Auflösung für den Fall war nämlich eigentlich interessant und überraschend aufgebaut.

Ansonsten gab es auch ein paar spannende Szenen und Situationen, in denen die Geschichte richtig Fahrt aufgenommen hat. Mir hat zudem die düstere Grundstimmung der Geschichte gefallen. Das einzige, das mich wirklich immer mal wieder gestört hat, war die Sprache. Die Autorin hat viele übertriebene Vergleiche angestellt und oft eine blumige Ausdrucksweise verwendet. An einigen Stellen war es mir einfach zu pathetisch. Hier wäre weniger eindeutig mehr gewesen.

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Veröffentlicht am 03.10.2018

Spannendes Fantasy-Erlebnis

Nijura - Das Erbe der Elfenkrone
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Das Elfenvolk ist in Gefahr. Ein machtbesessener Mensch hat die Elfenkrone in die Finger bekommen und somit die Elfen unter seiner Kontrolle. Nur die Halbelfe Nill kann jetzt noch das schreckliche Schicksal ...

Das Elfenvolk ist in Gefahr. Ein machtbesessener Mensch hat die Elfenkrone in die Finger bekommen und somit die Elfen unter seiner Kontrolle. Nur die Halbelfe Nill kann jetzt noch das schreckliche Schicksal der Elfen abwenden. Sie ist die Auserwählte den unrechtmäßigen König zu stürzen.

Die Autorin entführt den Leser in ein spannendes und magisches Abenteuer. Anfangs wird die Geschichte von Arane und Scapa – zwei Waisenkindern – erzählt. Danach begleitet man Nill und ihre Gefährten auf ihrer gefährlichen Reise zum König, um das Elfenvolk zu retten. Sowohl die Charaktere als auch die Schauplätze werden detailliert beschrieben. Dabei schafft die Autorin es immer wieder die Atmosphäre greifbar aufzubauen.

Auch wenn nicht alle Wendungen im Buch überraschend sind, gibt es einige unerwartete Ereignisse. Vor allem das Ende, so wie es eintritt, war nicht unbedingt vorhersehbar. Auch bei den Charakteren verhält es sich ähnlich. Bei einigen kann man sich sicher sein, auf welcher Seite sie stehen. Bei anderen spekuliert man immer selbst mit, was ihre nächsten Handlungen sein könnten. Das macht es natürlich besonders spannend.

Nill ist ein sympathischer Hauptcharakter. Sie hatte es in ihrer Kindheit als Halbelfe nicht immer leicht. Dennoch versucht sie in den Leuten das Gute zu sehen. Das macht sie manchmal etwas naiv und sie begibt sich unbedarft in gefährliche Situationen. Bei ihr ist durchaus eine Charakterwandlung zu erkennen und ihr Abenteuer hat sie deutlich verändert. Die Geschichte überzeugt auch mit gut ausgearbeiteten Nebencharakteren, die die Handlung bereichern.

Es gibt aber auch einige negative Punkte. An manchen Stellen ist die Handlung etwas lang gezogen und es wird sich in Details verloren. Zudem wechselt die Erzählperspektive öfters mal von einem Satz zum nächsten, was ich persönlich nicht mag. Auch wird hin und wieder unvermittelt ein Absatz eingeschoben, der von einem vergangenen Ereignissen erzählt. Das dient natürlich dazu die Handlung besser zu erklären, aber oft wurde es nicht so gut eingebaut und diese plötzlichen Zeitsprünge lassen einen erst einmal verwirr zurück.

Ein spannendes Fantasy-Erlebnis mit interessanten Charakteren, das manchmal düster und traurig sein kann, aber auch schöne und magische Momente hat.