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Veröffentlicht am 21.09.2022

Mathematische Morde

Die Oxford-Morde
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Nach seinem Umzug in das wundervolle Oxford findet ein Mathematikdoktorand die Leiche seiner Vermieterin ermordet in ihrer Wohnung. Und dies ist nur der Anfang einer Mordserie, die jeden Mord mit einem ...

Nach seinem Umzug in das wundervolle Oxford findet ein Mathematikdoktorand die Leiche seiner Vermieterin ermordet in ihrer Wohnung. Und dies ist nur der Anfang einer Mordserie, die jeden Mord mit einem mathematischen Symbol krönt. Zusammen mit Arthur Seldom, einem der größten Mathematiker, macht sich der Doktorand auf die Suche nach dem nächsten logischen Symbol in der Reihe, der Hinweise auf den Mörder geben könnte.

Das erste Rätsel dieses Buches hat nichts mit den Morden zu tun, sondern betrifft den Namen des Ich-Erzählers, der zunächst unbekannt bleibt, in weiteren Bänden jedoch als G betitelt wird. Die Morde selbst sind tatsächlich eher unspektakulär zu nennen, wären nicht die mathematischen Symbole, die ihnen den Charakter eines Serienmordes verleihen und das ganze deutlich düsterer darstellen. Auf diese Weise werden auch Seldom und unser Doktorand in die Handlung einbezogen und leisten ihren Anteil an der Aufklärung der Morde. Die mathematischen Erklärungen fand ich größtenteils spannend, zeitweise aber auch etwas ausufernd und nicht immer ganz verständlich. Trotzdem verleihen diese Ausführungen der Story eine gewisse Einzigartigkeit. Auch das Glossar mit einigen kurzen Erklärungen zu verschiedenen Mathematikern war sehr hilfreich und interessant. Mir werden die beiden Protagonisten nicht immer ausreichend in die Geschichte eingebunden. Auch bleiben ihre Charaktere ein wenig zu blass. Das Ende der Geschichte hat mich jedoch eindeutig überrascht, was ein großer Pluspunkt ist, sodass ich die Reihe durchaus weiterverfolgen werde.

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Veröffentlicht am 10.08.2022

Die Königin der Toten

Disney Villains 5: Das verzauberte Haar
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„Das verzauberte Haar“ ist der fünfte Band der Reihe „Disneys Villains“, die die Vorgeschichte der Disneybösewichte und ihre Entwicklung zur Dunkelheit thematisiert. In diesem Band geht es um Mutter Gothel, ...

„Das verzauberte Haar“ ist der fünfte Band der Reihe „Disneys Villains“, die die Vorgeschichte der Disneybösewichte und ihre Entwicklung zur Dunkelheit thematisiert. In diesem Band geht es um Mutter Gothel, die Gegenspielerin von Rapunzel, die sie im Turm einsperrt, um ihre magischen Haare für ihre Zwecke zu benutzen. Am Anfang der Geschichte lebt Gothel mit ihren Schwestern und ihrer Mutter im Wald der Toten und stellt sich darauf ein eines Tages die Königin des Waldes zu werden und die Magie ihrer Mutter zu erlernen. Sie verbindet ein enges Verhältnis zu ihren Schwestern, die sie über alles liebt. Doch ihre Gier nach Macht und ihre Selbstsüchtigkeit bringen ihre Welt nach und nach zum Einsturz.

Ich bin tatsächlich davon ausgegangen, dass sich die Bände in der Disneys Villains-Reihe relativ unabhängig voneinander lesen lassen, sodass ich einfach mit diesem Teil angefangen habe. Scheinbar zieht sich jedoch mit den Drillingshexen ein Handlungsstrang durch die Bücher, der die Charaktere der Reihe miteinander verbindet. Dementsprechend war ich ein wenig verwirrt über deren plötzliches Erscheinen. Es lohnt sich wohl die Bücher tatsächlich in der „richtigen“ Reihenfolge zu lesen. Die Geschichte zieht sich ein wenig in die Länge und ist von einigen Wiederholungen gekennzeichnet. Gothels Liebe zu ihren Schwestern, die anfangs noch ehrlich erscheint, wird immer abstrakter und die Rolle der Beiden in der Geschichte im Verlauf zunehmend geringer. Erst sehr spät wird die Entführung Rapunzels überhaupt zum Thema und auch Gothels Beziehung zu Rapunzel bleibt sehr unglaubwürdig. Gothels Beweggründe und Handlungen sind nicht immer nachvollziehbar genauso wie der Einfluss, den die Drillinge auf sie ausüben. Anstatt sich um ihre eigenen Schwestern zu kümmern, verbringt Gothel die Tage lieber mit Warten, bis letztendlich alles zu spät ist. Das lässt die Handlung leider sehr zäh werden.

Tatsächlich konnte mich die Vorgeschichte von Mutter Gothel nicht wirklich begeistern und wirkte sehr langatmig. Mich interessiert aber die Geschichte der Drillinge sehr, die anscheinend viel Unheil (auch in anderen Disneygeschichten) treiben. Ich werde mich wohl beim weiteren Lesen an die vorgegebene Reihenfolge halten. Vielleicht verstehe ich diese Passagen dann nachträglich etwas besser.

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Veröffentlicht am 13.06.2022

Monarchie in Amerika

American Crown – Beatrice & Theodore
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Amerikas Monarchie regiert bereits seit hunderten von Jahren, doch das erste Mal in der amerikanischen Geschichte wird eine Frau den Thron besteigen. Prinzessin Beatrice wird seid sie geboren wurde auf ...

Amerikas Monarchie regiert bereits seit hunderten von Jahren, doch das erste Mal in der amerikanischen Geschichte wird eine Frau den Thron besteigen. Prinzessin Beatrice wird seid sie geboren wurde auf diese Bürde vorbereitet und hat in ihrem Leben alles erdenkliche getan, um ihrer Stellung gerecht zu werden. Ihre Geschwister, die Zwillinge Samantha und Jefferson, hingegen scheinen nur für Chaos und Skandale zu sorgen. Um Beatrice für die Zukunft Unterstützung zu sichern, drängen ihre Eltern Beatrice zu einer Heirat. Aber wie soll die Prinzessin einen Ehemann unter den Kandidaten aussuchen, wenn ihr Herz doch bereits einem anderen gehört. Beatrice muss sich zwischen ihrem Land und ihrem Herzen entscheiden.

In dieser fiktiven Darstellung Amerikas hat sich die Demokratie nie als Regierungsform durchsetzen können, sondern wird durch die Monarchie, nicht nur in Amerika, sondern auch in Europa, ersetzt. Eine originelle Idee, die die Grundlage der Geschichte bildet. Im Sinne der Gleichberechtigung hat Beatrice Großvater die ausschließlich männliche Erbfolge ausgesetzt, sodass Beatrice die erste weibliche Regentin wird, die Amerika je gesehen hat. Dementsprechend gibt es auch einige Kritiker an diesem System, was jedoch sehr in den Hintergrund der Geschichte rückt. Im Fokus stehen die emotionalen Verwicklungen der drei Königskinder. Erzählt wird die Geschichte dabei aus der Perspektive der Prinzessinnen Beatrice und Samantha, sowie Nina (beste Freundin von Sam) und Daphne (Exfreundin von Prinz Jefferson). Die Geschichten gehen sehr schön ineinander über und beleuchten auch einige Hintergründe und Entscheidungen der Protagonisten. Schade finde ich jedoch, dass hier eine rein weibliche Sicht der Dinge präsentiert wird und die männliche Perspektive irgendwie keinen erzählerischen Wert zu haben scheint. Positiv hervorheben möchte ich aber wie natürlich hier mit gleichgeschlechtlicher Ehe umgegangen wird. Das fand ich wirklich großartig!

Die Geschichte selbst ist unterhaltsam, aber leider nicht wirklich originell, sodass ich sie fast langweilig nennen muss. Die Geschichte wirkt, wie eine royale Soap, in der jede Beziehung aus diversen Gründen zum Scheitern verurteilt wird, auch wenn die Gründe nicht immer nachvollziehbar sind. Vor allem Samanthas Beziehung zu Teddy habe ich nicht wirklich verstehen können. Mir wurde schnell klar, wie sich die Geschichte weiterentwickeln wird und war damit ziemlich vorhersehbar. Das Ende konnte mich dann emotional nochmal abholen, weshalb ich schon wissen möchte wie es weitergeht.

Grundsätzlich ist die Geschichte unterhaltsam und die Charaktere sympathisch. Die fehlende Originalität und Vorhersehbarkeit der Story sind aber leider ein Minuspunkt, weshalb ich der Geschichte nur 3 Sterne geben kann.

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Veröffentlicht am 13.06.2022

Hades und Persephone Part I

A Touch of Darkness
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Persephone, Göttin des Frühlings und Tochter der Göttin Demeter, lebt versteckt unter den Sterblichen von New Athens und besucht die dortige Universität. Nachdem sich ihre Kräfte bisher noch nicht gezeigt ...

Persephone, Göttin des Frühlings und Tochter der Göttin Demeter, lebt versteckt unter den Sterblichen von New Athens und besucht die dortige Universität. Nachdem sich ihre Kräfte bisher noch nicht gezeigt haben, muss sie auf die Magie ihrer Mutter zurückgreifen, die ihr Leben fast vollständig diktiert. In einem Anflug von Rebellion begibt sich Persephone in Hades berüchtigten Club, in denen er um die Seelen der Menschen feilscht und verliert eine Wette gegen ihn. Um ihren Vertrag mit Hades zu erfüllen, muss Persephone Leben in der Unterwelt erschaffen, was ohne Magie unmöglich erscheint. Doch Persephone erkennt schnell, dass bei dieser Wette nicht nur ihre Freiheit, sondern auch ihr Herz auf dem Spiel steht.

Ich liebe Geschichten, in denen die griechische Mythologie als Grundlage dient. Der Krieg der Götter auf Erden, der letztlich zum Aufbau neuer Städte geführt hat, fand ich sehr spannend. Auch, dass die Götter in diesen Städten eigene Unternehmen, Clubs und Restaurants verwalten ist sehr originell. So besitzt natürlich auch Hades, der Gott der Unterwelt seinen eigenen Club, in welchem er seine Geschäfte abwickelt. Wie zunächst anzunehmen war, wird der Gott der Unterwelt als unnahbar, dunkel und abgründig vorgestellt. Bei näherer Betrachtung treten jedoch immer mehr Seiten hervor, die ihn sehr sympathisch wirken lassen, auch wenn die Aura der Macht natürlich nie ganz verschwindet. Persephone hingegen wurden bisher alle Entscheidungen von dem Wunsch nach Freiheit diktiert und ihrer Liebe zu den Sterblichen, während ihre Mutter Demeter sie größtenteils unterdrückt. Die Beiden sind sehr unterschiedliche Charaktere, die jedoch erstaunlich gut harmonieren. Besonders hervorgehoben wird die Leidenschaft und Anziehung zwischen Hades und Persephone. Nachdem in der ersten Hälfte des Buches die Beziehung der beiden langsam Fahrt aufnimmt, betrachtet die zweite Hälfte des Buches hauptsächlich das Sexleben der Beiden und entbehrt für meine Begriffe jeglicher weiteren Handlung. Auch die Art und Weise wie diese Begegnungen erzählerisch dargestellt werden, fand ich fast ein wenig geschmacklos. Da ich mir ein Fantasybuch und keinen Erotikroman gekauft habe, hatte ich deutlich andere Vorstellungen von der Geschichte. Die Story wirkt zudem in sich ziemlich abgeschlossen, weshalb mir nicht klar ist, was in den nächsten beiden angekündigten Bänden passieren soll, wo die eigentliche Handlung im ersten Band bereits auf ein Minimum reduziert wurde.

Nach einem vielversprechenden Anfang verliert sich die Geschichte in der „Leidenschaft“ der Protagonisten. Ich habe mir deutlich mehr substanziellere Handlung versprochen, weshalb ich leider nur 3 Sterne für das Buch vergeben kann.

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Veröffentlicht am 05.03.2022

Konnte mich leider nicht immer mitreißen

Das Fundbüro der verlorenen Träume
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Seit dem Verlust eines geliebten Menschen arbeitet Dot im Londoner Fundbüro, um Verlorenes und Vergessenes zu sortieren und katalogisieren. Nur selten werden liebgewonnene Gegenstände von ihren Besitzern ...

Seit dem Verlust eines geliebten Menschen arbeitet Dot im Londoner Fundbüro, um Verlorenes und Vergessenes zu sortieren und katalogisieren. Nur selten werden liebgewonnene Gegenstände von ihren Besitzern gesucht und gefunden. Als ein bekümmerter älterer Herr den Verlust einer Tasche mit persönlichen Dingen meldet, ist es für Dot eine Herzensangelegenheit ihm diese wieder zurückzubringen. Zwischen all dem Verlust, ringt auch Dot mit ihren persönlichen Problemen und Entscheidungen und begibt sich auf der Suche nach den Dingen Anderer auch auf eine Reise zu sich selbst.

Meine Gefühle zu diesem Buch sind sehr ambivalent. Als ich die ersten Seiten des Buches gelesen habe, hat mich vor allem der sprachgewaltige Schreibstil, unterstützt durch einen sehr unterschwelligen und leichten Humor, mitgerissen. Seite für Seite kippt die Stimmung des Buches jedoch ins Melancholische. Dot versucht den Verlust ihres Vaters zu verarbeiten, sowie die zunehmende Demenz ihrer Mutter, die ihre Töchter nicht mehr wiedererkennt und nun ins Altenheim verlegt werden musste. Auch die angespannte Beziehung von Dot zu ihrer Schwester wird ausreichend thematisiert und aufgearbeitet. Die insgesamt sehr zerrütteten Familienverhältnisse sorgen immer mehr dafür, dass Dot sich in sich selbst zurückzieht. Der Verlust, nicht nur lieb gewonnener Gegenstände, sondern auch geliebter Menschen ist das zentrale Thema des Buches.
Meiner Meinung nach spiegelt der Klappentext diese emotionale Tiefe und vordringliche Handlung nicht wider. Die Suche nach der Tasche des alten Mr. Appleby liegt sicher nicht im Fokus der Handlung. Ich habe etwas mehr detektivische Suche nach der Tasche erwartet und war ziemlich enttäuscht, wie sie wieder aufgefunden und ihrem Besitzer zurückgegeben wurde. Eine Verbindung zwischen Mr. Appleby und Dot habe ich auf jeden Fall nicht spüren können. Dots Handlungen sind für mich ebenfalls nicht immer nachvollziehbar. Ein richtiges Happy End sehe ich auch nicht, auch wenn Dots Entwicklung klar positiv ist. Sehr schön fand ich die Aussprache der beiden Schwestern am Ende des Buches, die Situation mit dem Stier war mir persönlich aber zu viel.

Alles in allem mag ich den Schreibstil sehr, der im Verlauf der Geschichte jedoch einiges an Leichtigkeit verliert. Ich hätte mir einen anderen Klappentext für das Buch gewünscht, da er für mich nicht die wirklich wichtigen Eigenheiten des Buches thematisiert. Ein emotionales Buch, dass mich jedoch nicht immer mitreißen konnte.

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