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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.03.2022

Abschluss der Reihe

Violas Versteck (Tom-Babylon-Serie 4)
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Inhalt: Seit über 20 Jahren sucht LKA-Ermittler Tom Babylon nach seiner Schwester Viola, die als 10-jähriges Kind plötzlich spurlos verschwand. Doch als Tom im Keller seines Elternhauses ein Foto der erwachsenen ...

Inhalt: Seit über 20 Jahren sucht LKA-Ermittler Tom Babylon nach seiner Schwester Viola, die als 10-jähriges Kind plötzlich spurlos verschwand. Doch als Tom im Keller seines Elternhauses ein Foto der erwachsenen Viola findet, gibt ihm das neue Hinweise auf ihren Aufenthaltsort. Kurze Zeit später kommt Toms Vater Werner bei einem Überfall ums Leben. Hat auch diese Tat etwas mit Viola zu tun?
Während Tom sich auf die Suche nach seiner Schwester macht, versucht seine Kollegin - die Psychologin Sita Johanns - den hochintelligenten, doch äußerst sadistischen Dr. Walter Bruckmann zu befragen. Dr. Bruckmann, einst Toms Mentor, ist zu einem verhassten und gefürchteten Gegenspieler geworden und befindet sich seit seiner Verurteilung in der Forensischen Psychiatrie Burg Tauenstein an der Grenze zu Österreich.

Meine Meinung: „Violas Versteck“ ist der 4. und letzte Teil der Tom Babylon Reihe und endlich gibt es die ersehnte Aufklärung. Ich würde zum besseren Verständnis empfehlen, die Bücher in der richtigen Reihenfolge (und möglichst zeitnah hintereinander) zu lesen.
Der Schreibstil von Marc Raabe ist einfach großartig! Absolut flüssig, fesselnd und mitreißend. Er erzählt die Geschichte zeitversetzt aus den Perspektiven von Tom und Sita. Da Sitas Kapitel kursiv gedruckt sind, fällt die Unterscheidung sehr leicht. Von Anfand an bin ich durch die Seiten „geflogen“ und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Die Geschichte hat vor allem durch die Perspektivwechsel, die kleinen Cliffhanger und die relativ kurzen Kapitel, ein sehr hohes Tempo und auch viel Spannung. Trotz der über 600 Seiten habe ich das Buch ungewöhnlich schnell beendet. Besonders die Kapitel mit Sita in der Forensischen Klinik haben mir gut gefallen. Sogar die extrem ekligen Szenen!
Und immer wieder gibt es Hinweise und Verbindungen zu den vorherigen Büchern, die mir dadurch auch wieder etwas mehr in Erinnerung gerufen wurden.
Gegen Ende des Buches häufen sich die Zeitsprünge und man muss sich beim Lesen etwas mehr konzentrieren, um nicht den Überblick zu verlieren. Die Auflösung hätte für mich gerne noch etwas spektakulärer sein können.

Fazit: Insgesamt ist „Violas Versteck“ ein Thriller Highlight für mich und ein zufriedenstellender Abschluss der Reihe. Vielleicht ermitteln Tom und Sita ja bald zusammen in einem anderen Fall? Ich würde mich freuen!

Veröffentlicht am 10.03.2022

Witzig und farbenfroh

Platz da, ihr Hirsche!
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Inhalt: Die Hirsche machen heute einen Ausflug mit ihrem schicken roten Cabrio. Der große Hirsch kennt einen besonders schönen Platz am See - ein Geheimplatz, ganz still ist es da. Wundervoll! Die Hirsche ...

Inhalt: Die Hirsche machen heute einen Ausflug mit ihrem schicken roten Cabrio. Der große Hirsch kennt einen besonders schönen Platz am See - ein Geheimplatz, ganz still ist es da. Wundervoll! Die Hirsche sind bester Laune, bis das Schwein mit Picknickkorb und Decke kommt. Boah - das Schwein vermiest ihnen alles. Doch dann kommen immer mehr Tiere um zu baden, zu spielen und es sich auf Decken gemütlich zu machen. Die Hirsche sind total sauer. Aber dann zieht ein Gewitter auf und alle Tiere suchen gemeinsam Schutz vor dem Regen. Und das ist gar nicht so übel. Als die Sonne wieder hervorkommt, verbringen alle zusammen noch einen wunderschönen Tag zusammen und freuen sich auf ein baldiges Wiedersehen am See, denn
„Freunde kann man schließlich nicht genug haben.“

Meine Meinung: „Platz da, Ihr Hirsche" ist ein sehr farbenfrohes, liebevoll gestaltetes und witziges Bilderbuch mit einer wichtigen Botschaft. Das vom Verlag empfohlene Alter ist 4 Jahre, doch ich kann mir gut vorstellen, dass auch etwas jüngere Kinder schon viel Spaß an diesem Buch haben werden.
Der zu den tollen Illustrationen passende Text ist sehr witzig, hat eine gute Länge und ist leicht verständlich. Nur der „Wetterfrosch“ muss wahrscheinlich erklärt werden. An den Gesichtern und der Körperhaltung der drei Hirsche kann man gut ihre Gefühle ablesen, z.B. Freude, Missmut oder Verlegenheit. Aber auch alle anderen Tiere sind wunderbar dargestellt und mit den zu ihnen passenden Eigenschaften versehen (natürlich humorvoll gemeint): Die Hühner spielen Federball, die Maus sammelt die letzen Krümel auf, der Waschbär wäscht das Geschirr und der Wetterfrosch sagt den Regen voraus.

Fazit: Ein wunderschönes turbulentes Bilderbuch über Toleranz und das Miteinander-Teilen das gute Laune und Vorfreude auf den Sommer macht. Das Vorlesen und Anschauen wird Erwachsenen genauso viel Spaß machen wie den Kindern, ich bin auf jeden Fall begeistert!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.12.2021

Gelungene Fortsetzung

Fräulein Gold: Die Stunde der Frauen
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Inhalt: Berlin 1925: Inzwischen ist Hulda Gold leitende Hebamme in der Frauenklinik Berlin-Mitte. Trotzdem macht sie in Ausnahmefällen auch noch gerne Hausbesuche.
Privat ist sie mit dem jungen Arzt Johann ...

Inhalt: Berlin 1925: Inzwischen ist Hulda Gold leitende Hebamme in der Frauenklinik Berlin-Mitte. Trotzdem macht sie in Ausnahmefällen auch noch gerne Hausbesuche.
Privat ist sie mit dem jungen Arzt Johann Wenckow zusammen, der sie gerne möglichst bald heiraten möchte. Doch Johann kommt im Gegensatz zu Hulda aus einer sehr wohlhabenden Familie und seine Eltern sind alles andere als begeistert von der eigenwilligen Hebamme. Auch Hulda kann sich noch nicht zu einer Heirat entschließen, denn was müsste sie für eine Ehe alles aufgeben?

Meine Meinung: Dieses Buch konnte mich von Anfang an fesseln. Der Schreibstil von Anne Stern ist einnehmend, bildhaft und flüssig und die Charaktere - von denen die meisten aus den ersten drei Bänden bekannt sind - werden lebendig und authentisch beschrieben. Es ist fast, als würde man etwas über alte Bekannte lesen. Besonders ist mir natürlich Hulda ans Herz gewachsen, die zwar in beruflichen Dingen genau weiß was sie will, in der Liebe aber noch ziemlich unsicher ist. Aber auch die neue Hebamme Erna mit ihrer burschikosen Art und der "Berliner Schnauze“ hat mir richtig gut gefallen.
Der Autorin ist es wieder sehr gut gelungen, die Atmosphäre der 20er Jahre in Berlin, die Kluft zwischen Arm und Reich, die historischen Ereignisse, sowie die politischen Entwicklungen mit einer spannenden fiktiven Geschichte zu verbinden. Aber auch die Rolle der Frau in der von Männern dominierten Gesellschaft, ungewollte Schwangerschaften, der Paragraph 218, ledige Mütter und berufstätige Frauen werden thematisiert.
Außerdem kommt Hulda in diesem 4. Teil einem Familiengeheimnis auf die Spur…
Das Ende ist besonders überraschend und dramatisch, wenn auch schließlich mit einem Hoffnungsschimmer - was die Wartezeit auf die Fortsetzung im September 2022 nicht gerade erleichtert.

Fazit: Viel zu schnell hatte ich diesen Roman durchgelesen und ich empfehle die Fräulein Gold Reihe gerne weiter.

Veröffentlicht am 28.11.2021

Süßes Pappbilderbuch für die Kleinsten

Frohes Fest, lieber Weihnachtsmann!
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Inhalt: Es ist Heiligabend und der Weihnachtsmann macht sich zur Fahrt bereit. Sein Schlitten ist schon voller Geschenke, doch bevor er mit seinen Rentieren losfliegt, versteckt sich heimlich der kleine ...

Inhalt: Es ist Heiligabend und der Weihnachtsmann macht sich zur Fahrt bereit. Sein Schlitten ist schon voller Geschenke, doch bevor er mit seinen Rentieren losfliegt, versteckt sich heimlich der kleine Schneehase Flöckchen zwischen den Geschenken, denn er möchte helfen. Und das ist auch gut so, denn als dem Weihnachtsmann schließlich vor Müdigkeit die Augen zufallen, verteilt Flöckchen die restlichen Geschenke.

Meine Meinung: „Frohes Fest, lieber Weihnachtsmann" ist ein Pappbilderbuch mit Klappen und nur wenigen Seiten. Der Verlag empfiehlt es für Kinder ab 2 Jahren, doch ich denke, auch jüngere Kinder haben schon Spaß daran, sich das Buch mit den niedlichen Illustrationen in kräftigen Farben anzusehen (ohne den Text). Die Klappen sind relativ groß und stabil und lassen sich deshalb sehr gut von kleinen Händen umblättern, was die Motorik fördert. Hinter jeder Klappe gibt es ein neues Bild zu entdecken. Der passende Text dazu ist in Reimform, kurz und leicht verständlich für das empfohlene Alter von 2 Jahren.

Fazit: Ein süßes weihnachtliches BIlderbuch für die Kleinsten.

Veröffentlicht am 19.11.2021

Ein Buchschatz

Die Sonnenwächterin
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Inhalt: Lilja hat nur noch eine vage Erinnerung an die Sonne, die verschwand, als sie ein Jahr alt war. Seitdem ist es nur noch regnerisch und trüb. Nichts wächst mehr auf den Feldern, doch Liljas Großvater ...

Inhalt: Lilja hat nur noch eine vage Erinnerung an die Sonne, die verschwand, als sie ein Jahr alt war. Seitdem ist es nur noch regnerisch und trüb. Nichts wächst mehr auf den Feldern, doch Liljas Großvater versorgt die Dorfbewohner regelmäßig mit Gemüse. Jeden Tag verschwindet er in seinem Gewächshaus, das niemand außer ihm betreten darf.
Eines Tages entdeckt Lilja tief im Wald den Eingang zu einer anderen Welt - einer Welt voller Licht und Farben. Blumen blühen und alles wächst und gedeiht. Bald hat Lilja eine Idee, um auch ihre Freunde und die Dorfbewohner vor Hunger und Dunkelheit zu bewahren. Doch das ist nicht so einfach, wie gedacht und ein gefährliches Abenteuer beginnt…

Meine Meinung: Nach „Die Schneeschwester“ ist „Die Sonnenwächterin“ ein neuer, völlig eigenständiger Band eines Jahresquartetts von Maja Lunde und Lisa Aisato. Das heißt, wir können uns noch auf zwei weitere Bücher freuen. Obwohl „Die Sonnenwächterin“ eine Frühlingsgeschichte ist, passt das Thema eigentlich zu jeder Zeit.
Ich bin wieder einmal total begeistert von Lisa Aisatos wundervollen und ausdrucksstarken Illustrationen. Schon bevor ich das Buch gelesen habe, habe ich das Buch mehrmals durchgeblättert und mich in die stimmungsvollen Bilder verliebt. Die Atmosphäre der fantasievollen und märchenhaften Geschichte, die Maja Lunde erzählt, ist zunächst sehr düster und traurig, aber Liljas Mut macht bald Hoffnung auf eine bessere Zeit. Text und Bild harmonieren perfekt miteinander.
Ich würde das Buch für ältere Grundschulkinder und für Erwachsene empfehlen.

Fazit: Auch wenn mir die Geschichte der „Schneeschwester“ ein wenig besser gefiel, ist „Die Sonnenwächterin“ eine ganz tolles und besonderes Buch und ein Schatz im Bücherregal.