Antonie ist Dorflehrerin in Tannau und versucht den Kindern während des Krieges eine kleine Auszeit zu schaffen. Ihre Gedanken schweifen immer wieder ab, der Dorfpfarrer macht ihr zunehmend das Leben schwer, aber für ihren Beruf hat sie die große Liebe geopfert. Als die Nachkriegszeit einige Umbrüche mit sich bringt wagt auch Antonie zu hoffen.
Das Buch glänzt mich starken weiblichen Protagonistinnen. Sei es Antonie die für ihre Grundsätze eintritt, ihre Freundinnen, die während des Krieges ohne ihre Männer sind oder in München neue Erfahrungen sammeln. Sie haben alle eins gemeinsam: sie wachsen über sich hinaus. Die ein oder andere Szene war für mich nur schwer vorstellbar, aber das liegt nicht daran, dass es nicht bildhaft beschrieben wurde, sondern dass ich mich nur bis zu einem gewissen Grad in Antonie hineinversetzen könnte. Zwischen Beruf und Liebe wählen zu müssen, fremdgesteuert und abhängig von den Launen eines Pfarrers in einem Bergdorf, histotisch korrekt, aber dennoch nicht leicht zu verdauen. Schicksalhafter historischer Roman, der während des Lesens immer wieder Hoffnung schenken konnte!

Die Rezepte sind vegan mit einem Extra, wie beispielsweise gluten- oder nussfrei und man erkennt es auf den ersten Blick, da auch die entsprechenden Symbole angedruckt sind, die vorab erklärt wurden. Man erhält auch Tipps, wie man andere Rezepte veganisieren kann und was es zu beachten gibt. Bei den Zutaten wird es dann aber manchmal etwas komplexer, da auch "exotische" Dinge benötigt werden wie Xanthan, die ich eher nicht zu Hause habe. Das kann aber auch daran liegen, dass ich speziell auf meine Ernährung ausgerichtete Produkte kaufe und bisher nicht glutenfrei backe. Davon abgesehen, bereite ich mir gerne alles vor, also auch die Prise Salz, indem ich den Salzstreuer mit auf den Tisch stelle, wenn sich das dann erst beim Lesen der Anleitung ergibt, fehlt mir etwas. Ansonsten ist das Backbuch sehr vielfältig und ansprechend!

Niamh, Leonie, Helena und Elle sind zusammen aufgewachsen und auch nach ihrem Beitritt beim Hexenzirkel durch dick und dünn gegangen. Mit der Zeit haben sich unterschiedliche Interessen entwickelt und jede geht anders mit ihren magischen Kräften um. Doch als vorausgesagt wird, dass das Ende naht, müssen sie sich zusammen eine Lösung überlegen, aber nicht alle sind im modernen und toleranten Zeitalter angekommen...
Diese Hexengeschichte konnte mich überzeugen! Jede der vier Freundinnen geht unterschiedlich damit um eine Hexe zu sein und die Hexen of Color und die LGBTIQ Bewegung sind dabei nur ein Teil des Kaleidoskops, welches die Autorin geschaffen hat. Oft ist mir während des Lesens der Gedanke gekommen, dass ich bestimmte Aspekte gar nicht bedacht habe, sie aber perfekt zur Geschichte passen. Das Ende war für mich etwas brutal, dennoch ist es gelungen, da es als Konsequenz resultiert und authentisch ist. Ich bin gespannt wie es weiter geht!

Die Autorin hat es geschafft, Gegenständen eine Stimme zu geben, aber keine anklagende oder zu kritische, sondern die eines Beobachters, der langsam in Vergessenheit gerät. Eines Beobachters, der in bewegten Momenten an der Seite seines Besitzers war und den Stimmungsumschwung und die neue Rolle nicht versteht. Der sich an glückliche Momente erinnert und melancholisch wird, aber die Hoffnung nicht verliert und an den erneuten Einsatz glaubt. Es ist nicht direkt am Anfang des neues Kapitels klar, aus welcher Sicht es geschrieben ist und das hat es für mich noch interessanter gemacht. Eine neue Art eine Geschichte zu schreiben und sie hat mir gut gefallen!

Die positiven Gedanken für den Tag und das wiederholen der kleinen Glücksmomente lassen sich in der Morgen-und Abendroutine festhalten. Immer wieder gibt es Tipps und Glücklisten, die Listen dienen dazu etwas über den Tag hinaus zu denken. Kurze Anleitungen oder eine Beispielseite hätten dem Buch gut getan, um Unsicherheiten zu nehmen und schneller mit den Ritualen anzufangen.