Ich finde den Aufbau und die Infos in dem Reiseführer gut aufgeteilt, da man nicht nur die typischen Abgrenzungen nach Region hat, die am Buschnitt direkt zu erkennen sind, sondern auch allgemeine Infos zu Land und Leuten und den Gepflogenheiten (Beispiel Piropos). Das Interview gibt dem ganzen noch einen persönliche Note, die ich sehr schön fand. Auch eine Reiseapothke und Werbung ist abgedruckt, was den Reiseführer wieder etwas von anderen abhebt. Wenn man bereits in der Detailplanung ist und einen Ratgeber sucht, dann ist man mit diesem Buch mit Sicherheit gut beraten, aber für einen Überblick oder ein kurzes Kennenlernen ohne bereits bei der Reiseplanung zu sein, war es mir für einen ersten Einblick etwas zu viel. Ich werde aber auf alle Fälle wieder darauf zurückgreifen, wenn eine grobe Reiseroute steht und die Feinheiten auszuarbeiten sind.

Eva muss nach Vermont um Liebsroman-Klischees auf den Prüfstand zu stellen. Gibt es die Meet-Cutes, kitschige erste Treffen, die in einer Romanze enden, wirklich? Während sie alles versucht ein solches zu erzwingen, wundern sich die Bewohner der Kleinstadt und vermuten, dass Eva eine Betrügerin ist. Was sonst kann hinter ihrem seltsamen Verhalten stecken? Der einzige der sich nicht wundert ist Logan, er hat bereits Erfahrungen gesammelt mit Frauen aus der Großstadt und die waren nicht positiv. So sehr er auch versucht ihr aus dem Weg zu gehen, ständig kreuzen sich ihre Wege und langsam schleichen sich Gefühle ein, die nicht sein dürfen.
Der Auftakt der zweiten Reihe der Autorin hat mir auch wieder gut gefallen. Eva ist eine sympathische Protagonistin, die sich den Stress das ein oder andere Mal selbst aufgehalst hat, aber ansonsten sehr liebenswürdig ist und sich, mit ein paar Ausnahmen, recht schnell in der Kleinstadt einlebt. Und das Setting ist wirklich genial! Man würde am liebsten selbst hinfahren, um den Kleinstadtflair und die Gemeinschaft mitzuerleben. Eine süße Geschichte und ein gelungener Beginn der Reihe!

Emma erhält eine Gefängnisstrafe, weil ihr Vater den Missbrauch an ihr bezahlt hat. Sie hat ihn mit acht Schüssen getötet und deswegen konnte nicht mehr auf Notwehr plädiert werden.
Das Buch wechselt zwischen Gefängnisepisoden und Rückblicken. Während die Handlungen und Gedankengänge in Haft oft unbeholfen und verwirrend sind, sind die Szenen in der Verganenheit erschreckend klar und nüchtern. Dieser Kontrast hat das Buch für mich noch belastender und schockierender gemacht, da die schlimmsten Tatsachen auf Grund des deutlichen und präzisen Schreibstils bei den Rückblenden keine Zweifel oder Interpretationsspielraum gelassen haben. Eine schreckliche Thematik, die mit den im Buch dargestellten Motiven noch abscheulicher ist. Das Hinterfragen der Täterschaft, wie im Klappentext angekündigt, habe ich aber nicht wahrgenommen, aber vielleicht kann das von Leser zu Leser variieren.

Nach ihrer Auszeit kehrt Ellen nach Deutschland zurück und startet direkt das nächste Projekt: Hausrenovierung. Da die Immobilie bereits etwas älter ist und Ellen sich nicht alles zutraut, engagiert sie den Schreiner Sascha. Was als Arbeitsbeziehung began, entwickelt sich für Ellen zu etwas viel ernsterem, aber die Vergangenheit wartet darauf die beiden einzuholen...
Die Geschichte und die Liebesgeschichte starten recht sanft, obwohl Ellen ihre Auszeit nicht umsonst genommen hat und man als Leser Sascha von einer ganz anderen Seite kennenlernt. Mit der Zeit gehen die beiden immer mehr aufeinander zu und man fiebert zusammen hin, aber dadurch dass sie sich weiterhin fremd sind bzw. die entscheidende Kommunikation fehlt, ist für mich das Knistern etwas verloren gegangen. Die Entwicklung von Sascha und seine Beweggründe haben mich aber nochmal positiv überrascht und haben mir die Geschichte versüßt.

Das Buch zeigt 77 Aberglauben auf, erklärt die Ursprünge und (regionale) Abwandlungen. Pro Vorstellung gibt es eine ganzseitige Illustration und auf der zweiten Seite den passenden Text dazu. Ich fand es sehr interessant, die Herkunft gewisser Traditionen und Vorstellungen zu erfahren, allerdings waren mir die meisten Aberglauben bereits bekannt, deswegen hätte es mir gefallen, wenn mehr Bräuche aufgezählt worden wären. Nichtsdestotrotz war es informativ und spannend, auch dass teils identische Glaubenssätze von komplett gegensätzlichen Zuständen abhängen, wie beispielsweise beim Hufeisen: auf welcher Seite muss es offen sein, damit es Glück bringt? Für mich galt bisher, dass es wie auf dem Cover sein muss!