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Veröffentlicht am 31.03.2022

gelungener Justizkrimi, besser als Band 1

Der dreizehnte Mann
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Rocco Eberhardt ist in Berlin bekannt als erfolgreicher, mit allen Wassern gewaschener Rechtsanwalt, der das Beste für seine Mandanten herausholt. Doch diesmal liegt der Fall anders. Eine Journalistin ...

Rocco Eberhardt ist in Berlin bekannt als erfolgreicher, mit allen Wassern gewaschener Rechtsanwalt, der das Beste für seine Mandanten herausholt. Doch diesmal liegt der Fall anders. Eine Journalistin kommt mit einem eher unscheinbaren Mann (Timo Krampe) in seine Praxis, weil der Freund von Timo verschwunden ist. Eigentlich gar kein Fall für Rocco, eher für die Polizei. Doch davon will Krampe nichts wissen und als Rocco mehr über die beiden Freunde erfährt, willigt er ein diesen Freund zu suchen …..
Ich fand diesem 2. Band sehr spannend. Dieser junge Mann, Timo Krampe, der so vom Leben gebeutelt worden ist, hatte mein volles Mitleid. Kein Wunder, dass er kein Selbstbewusstsein entwickeln konnte und im Leben nie richtig Fuß gefasst hat. Umso spannender und natürlich verblüffender fand ich dann aber die Entwicklung von Roccos, Baumanns und Jarmers Recherchen. Damit hätte ich ja nie gerechnet. Gut gemacht!
Es ist sehr interessant zu lesen, welche Fallstricke beim Prozess beachtet werden müssen, welche Tricks angewendet werden und wie schnell ein Fall bei Nichtbeachtung sich in die falsche Richtung entwickeln kann. Man merkt beim Lesen, dass hier ein Mann vom Fach sein Wissen hat einfließen lassen. Das Wissen um diese Gefahren und die damit zusammenhängenden Unwägbarkeiten bringen nochmal richtig Spannung in diesen Krimi.
Nicht unerwähnt, weil sowohl Charakter als auch Machenschaften des Möchte-Gern-Bürgermeisters, Markus Palme, im Buch so eindringlich beschrieben sind. Abgesehen davon, dass ich für ihn nur Verachtung empfunden habe - genauso könnte es gewesen sein.
Ich fand diesen 2. Teil wunderbar und gebe daher 5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 25.03.2022

spannender Krimi mit lebendigen Charakteren

Der letzte Grund
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In Rostock ist die Hölle los – die Hanse Sail steht an. Genau jetzt sinkt das Traditionsschiff „Sansibar“ direkt im Hafenbecken. Als dann Taucher auch noch eine Leiche unter Deck finden, beginnt Doro Weskamp ...

In Rostock ist die Hölle los – die Hanse Sail steht an. Genau jetzt sinkt das Traditionsschiff „Sansibar“ direkt im Hafenbecken. Als dann Taucher auch noch eine Leiche unter Deck finden, beginnt Doro Weskamp von der Rostocker Kripo mit den Ermittlungen. Ermittlungen, die sich schwierig gestalten, denn der Tote ist nicht, wie vermutet, der Bootsmann der Sansibar…
Doro ist eine erfahrene Ermittlerin, kann sich auf ihr Bauchgefühl verlassen und doch zweifelt sie dieses im Laufe der Ermittlungen mehrfach an. Es ist aber auch ein verzwickter spannender Fall, deren Wurzeln bis ins die Kriegszeiten zurückführen. Ich empfand den Krimi vom Autor sehr spannend entwickelt. Geschickt verwebt er dabei alte verklausulierte Tagebücher, Kriegstrauma und psychische Auswirkungen auf Folgegenerationen miteinander. Den Begriff der Kriegsenkel hatte ich bisher noch nie gehört. Kann mir aber gut vorstellen, dass es solche Menschen gibt und dass es nicht nur die Gene sind, die wir vom unseren Vorfahren erhalten, sondern auch deren Erfahrungen und Verhaltensmuster. Kein Wunder, dass auch Doro sich in diesem Zusammenhang Gedanken zu ihrer eigenen Familie (Eltern, Großeltern) gemacht hat. Diese Frau war mir unwahrscheinlich sympathisch. Auch weil sie Fehler begeht, dazu aber steht und immer mit ihrer inneren Unruhe zu kämpfen hat. Für mich ein gelungener Ostsee-Krimi, der Lust auf mehr macht und dem ich gerne 5 Lese-Sterne gebe.

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Veröffentlicht am 21.03.2022

gelungener Abschluss der Trilogie, absolut lesenswert

Das Grand Hotel - Die der Brandung trotzen
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Von ihren drei Söhnen ist Bernadette von Plesow nur noch einer geblieben – Constantin. Doch der steht in Berlin unter Mordverdacht, sitzt in Untersuchungshaft und ihm soll in Kürze der Prozess gemacht ...

Von ihren drei Söhnen ist Bernadette von Plesow nur noch einer geblieben – Constantin. Doch der steht in Berlin unter Mordverdacht, sitzt in Untersuchungshaft und ihm soll in Kürze der Prozess gemacht werden. Wen wundert’s, dass Bernadette ihm in dieser schwierigen Zeit zur Seite stehen will und nach Berlin reist. Das Grand Hotel weiß sie bei ihrer Tochter Josephine während dieser Zeit in guten Händen.
Ich bin immer wieder begeistert, wie die Autorin die Hauptfigur, Bernadette von Plesow, im Buch lebendig werden lässt. Diese Frau ist ein Fels in der Brandung. Ihr Lebensgrundsatz: Gefühle hat man, zeigt sie aber nicht, da das mitunter als Schwäche angesehen und im schlimmsten Fall gegen sich verwandt werden kann. Ihre Lebenserfahrung, ihre Beobachtungsgabe und ihr ausgeprägtes logisches Denkvermögen lassen sie auch große Hindernisse meistern. Sie kommt mir vor wie eine Pokerspielerin, die sich nicht in die Karten blicken lässt. Darin ist sie sogar so gut, dass selbst ihr Sohn ihre Ränkezüge nicht erahnt. Doch diesmal hat sie einen sehr großen und skrupellosen Gegner – den Chef der Unterwelt. Anfangs fand ich Bernadettes Tochter, Josephine von Plesow, noch etwas unbedarft, zwar fantasievoll und voller Tatendrang, aber etwas von der Realität entfernt. Doch zum Schluss hat sie bewiesen, dass sie die Tochter von Bernadette ist.
Das Buch ist wirklich spannend und durch die Sprachwahl fühle ich mich jedes Mal in eine vergangene Zeit zurückversetzt. Darum gibt’s von mir auch eine 100%ige Lese-Empfehlung. 5 Lese-Sterne sind somit absolut verdient, auch wenn ich etwas traurig bin, dass die Geschichte mit diesem 3. Band nun zu Ende ist.

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Veröffentlicht am 21.03.2022

der etwas andere Einsatz für Pia – spannender Krimi

Ostseekreuz
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Nachdem Pia Korittki im Dienst überreagiert hat und ihr Chef ihr eine Suspendierung angedroht hat, nimmt Pia sich eine Auszeit. Felix, ihr Sohn, wird von ihrem Ex-Partner versorgt und sie will einfach ...

Nachdem Pia Korittki im Dienst überreagiert hat und ihr Chef ihr eine Suspendierung angedroht hat, nimmt Pia sich eine Auszeit. Felix, ihr Sohn, wird von ihrem Ex-Partner versorgt und sie will einfach zur Ruhe kommen, abschalten, ihr Trauma von der Entführung verarbeiten. Ihr Plan: diese Ziele in der Ruhe und Abgeschiedenheit eines Klosters zu erreichen. Ein Plan, der absolut nicht aufgeht….
Für mich war dieser Ostseekrimi, obwohl oder vielleicht gerade, weil Pia hier nur verdeckt ermitteln konnte, sehr spannend. Die Beschreibungen der vielen zum Kloster gehörenden Gebäude erfordert beim Lesen volle Konzentration. Dabei gelingt es Eva Almstädt aber gerade durch diese Beschreibungen die zum Teil recht gruseligen, weil jahrelang ungenutzt, halb zerfallenen oder durch Geheimgänge verbundenen Gebäude, so zu beschrieben, dass das Kopfkino anspringt und bei Pias Alleingängen kribbelnde Spannung entsteht. Von den im Buch erwähnten Backofengräbern, hatte ich bisher noch nie etwas gehört.
Pia ist zwar hinter den Klostermauern relativ sicher, doch ewig kann sie sich hier ja nicht verstecken, um so wichtiger ist es für ihren Ex-Freund und -Kollegen, Martin Unruh, diesen zu finden. Eine Suche, die ebenfalls sehr spannend ist, da es dem Täter immer wieder gelingt im letzten Moment zu entkommen. Ob Martin Unruh Erfolg hat und wer sein dunkles Werk im Kloster auslebt, sollte jeder Krimi-Liebhaber selbst nachlesen. Ich kann das Buch sehr empfehlen und vergebe 5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 15.03.2022

zur Schwäche stehen, ein sehr mutiges Buch

Du darfst nicht alles glauben, was du denkst
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Die lapidare Frage „Wie geht es dir?“ und die Antwort darauf: „Alles gut“. Eine Lüge die jeder schon von sich gegeben hat. Bei Kurt Krömer, mit richtigem Namen Alexander Bojcan, wird es zur Lebenslüge ...

Die lapidare Frage „Wie geht es dir?“ und die Antwort darauf: „Alles gut“. Eine Lüge die jeder schon von sich gegeben hat. Bei Kurt Krömer, mit richtigem Namen Alexander Bojcan, wird es zur Lebenslüge – bis zum Zusammenbruch. Dieses Buch ist ein Spiegel seiner Seele und seiner Qualen. Ich finde, dass er damit dieses zu schreiben viel Mut bewiesen hat. Ausschlaggebend für sein Umdenken waren zwei Fragen von zwei unterschiedlichen Therapeuten. Die erste lautete: bist du Alkoholiker? Die Antwort, die er sich selbst darauf gegeben hat, hat ihn zum Umdenken gebracht. Eigenverantwortlicher Entzug nach dem Motto „ich habe genug vorgetrunken, das brauche ich alles nicht mehr, …“ Ein schwerer Entschluss, der sicher auch viel Kraft gefordert hat. Aber Selbstmitleid findet man im Buch nicht. Viel mehr Freude und Optimismus bei Erkennen von Lösungswegen.
Die zweite Frage lautete: bist du depressiv? Auch sie löst eine Veränderung in ihm aus. Er wagt die Einweisung in eine Klinik. Auch wenn ich mich nicht für depressiv halte, habe ich ein neues Wort dazugelernt >katastrophisieren<. Was das bedeutet, was dahintersteckt, sollte jeder selbst in diesem Buch nachlesen. Im Buch wird es sehr gut und nachvollziehbar erklärt. Ich kann es wirklich empfehlen. Von mir bekommt dieses Selbstbekenntnis 5 Lese-Sterne.

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