Profilbild von Rebecca1120

Rebecca1120

Lesejury Star
offline

Rebecca1120 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Rebecca1120 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.03.2021

bin infiziert von diesem neuen Ermittlerteam

Der Kryptologe
0

Die Frau eines Sensationsreporters wird unter der Semperoper in der Kanalisation tot aufgefunden. Das Besondere: in ihre Handflächen und Fußsohlen sind Zahlen eingeritzt. Was sollen sie bedeuten? In den ...

Die Frau eines Sensationsreporters wird unter der Semperoper in der Kanalisation tot aufgefunden. Das Besondere: in ihre Handflächen und Fußsohlen sind Zahlen eingeritzt. Was sollen sie bedeuten? In den Augen von Kriminalhauptkommissar Bernhard Hoheneck ist sein Mitarbeiter Arne Stiller, der Kryptologe hier der richtige Mann. Aber ist er das wirklich? Schließlich kehrt der nach seiner mehr als einjährigen Suspensionspause nun erst wieder in die Abteilung zurück….
Ja, Arne Stiller ist wirklich ein Kapitel für sich. Anfangs war er mir nicht sehr sympathisch. Aber im Laufe der Ermittlungen habe ich meine Einschätzung dann revidiert. Denn er ist nicht nur hochintelligent, beharrlich und geht an seine Leistungsgrenze, er ist auch sehr selbstkritisch. Durch diesen Krimi habe ich auch erstmals von Kabbalistik (Lehre von der Magie mit Buchstaben und Zahlen) sowie von Beghilos (auf dem Kopf gestehende Zahlen, die Buchstaben darstellen) gehört. Das hat mich fasziniert und ab Mitte des Buchs konnte ich diese Verschlüsselung auch selbst lesen. Überhaupt war das ein unwahrscheinlich verzwickter Fall, den Arne hier gelöst hat. Bis zum Schluss hatte ich keine Ahnung, wessen Kindheit ich bei den Rückblenden kennengelernt habe und wer hinter diesen Morden steckt. Das waren wirklich sehr spannende Lesestunden und ich freue mich bereits jetzt auf die neuen Fälle von Arne Stiller und Inge Allhammer. Auch wenn alles dagegenspricht – in meinen Augen ergänzen die sich beide wunderbar. Von mir gibt’s eine 100%ige Leseempfehlung, 5 Lese-Sterne inklusive.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.03.2021

ich fand es unterhaltsam

Geteilte Träume
2

Ingke, 18 Jahre, ist behütet aufgewachsen. Beide Eltern sind Ärzte in Berlin-Buch und haben ihr eine unbeschwerte Kindheit, die sie immer wieder auf dem Lande bei ihrer Großmutter, Tante, Onkel mit deren ...

Ingke, 18 Jahre, ist behütet aufgewachsen. Beide Eltern sind Ärzte in Berlin-Buch und haben ihr eine unbeschwerte Kindheit, die sie immer wieder auf dem Lande bei ihrer Großmutter, Tante, Onkel mit deren Kindern verbringt. Doch jetzt ist Maren krank, Leukämie. Was liegt also näher, als dass sich Ingke als Stammzellenspender testen lässt. Doch das Ergebnis dieser Untersuchung lässt Ingkes Welt aus den Fugen geraten – sie ist nicht die leibliche Tochter von Maren und Kelle…..
Mich hat dieses Buch einfach nicht mehr losgelassen. Es hat bei mir auf der einen Seite ganz viele alte Erinnerungen aus meiner Jugend wachgerufen. Die Umstrukturierung (besser gesagt: Kollektivierung) in der Landwirtschaft, die Bespitzelung durch Stasi-Mitarbeiter, das Verbot von Westkontakten. Aber auch schöne Erinnerungen, wie z.B. die Weltfestspiele in Berlin auf dem Alex.
Ingke versucht in diesem Buch ihre wahre Identität, wer ihre leiblichen Eltern sind, herauszubekommen. Hartnäckig fragt sie ihre Familie aus und erhält dabei Einblicke in so manche Familiengeheimnisse, Geheimnisse die bisher im Verborgenen geschlummert haben. Das hat die Geschichte für mich richtig spannend gemacht. Geschickt bettet die Autorin diese Geständnisse zur Vergangenheit in immer wieder neue Rückblenden ein. Das macht das Lesen abwechslungsreich und es bleibt weiterhin spannend, was alles in dieser Familie noch so im Verborgenen „schlummert“.
Der Leser wird zwar mit sehr vielen Personen konfrontiert, deren verwandtschaftliche Verhältnisse alle etwas verworren sind, aber hier den Überblick zu behalten lohnt sich. Denn man lernt ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte kennen und wird spannend unterhalten.
Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Thema
Veröffentlicht am 04.03.2021

Buch bei dem man traurig ist, wenn es zu Ende ist

Das Bernsteinmädchen
0

Lange habe ich kein Buch gelesen, dass mich so gefesselt und berührt hat. Der Autor schreibt hier in zwei Zeitebenen, die sich wunderbar ergänzen. Obgleich zwischen den Handlungen 70 Jahre liegen, spürt ...

Lange habe ich kein Buch gelesen, dass mich so gefesselt und berührt hat. Der Autor schreibt hier in zwei Zeitebenen, die sich wunderbar ergänzen. Obgleich zwischen den Handlungen 70 Jahre liegen, spürt man beim Wechsel zwischen Helenas Jugend und Roberts Reise in die Vergangenheit seiner Mutter erzähltechnisch keinen Gedankenbruch. Denn es gelingt ihm sehr gut beide Ebenen zu verbinden, aufbauen zu lassen und dabei immer wieder neu Spannung zu erzeugen.
Argentinien 30er Jahre: Helena, genannt Elena, lernt den deutschen Matrosen Karl Schnitter kennen – es ist Liebe auf den ersten Blick. Wen wunderts, wenn sie der Liebe folgt und in Ambershagen (OT von Neu Boltenhagen), einem kleinen Dorf an der Ostseeküste, eine neue Heimat sucht und mit Karl ein gemeinsames Leben beginnen möchte. Sprachlich gibt es kein Problem, hat doch ihre Oma deutsche Wurzeln und ihre Mutter immer deutsch mit ihr gesprochen. Doch leider wird sie in Karls Familie nicht mit Freundlichkeit aufgenommen. Sie bleibt in der Familie wie auch im Dorf die Argentinierin, die Außenseiterin. Als während des Krieges Karls Todesnachricht die Familie erreicht, gibt es niemand mehr, der freundlich zu ihr ist. Es zieht Elena nach Argentinien, ihre Heimat, zurück.
Doch warum beauftragt Elena Robert, ihren Sohn, im Testament dazu nach Deutschland zu reisen und was hat es mit dem Bernstein, den der Notar Robert übergeben hat, auf sich? Das herauszufinden, hat mir unwahrscheinlich spannende Lesestunden gebracht. Da kann es von meiner Seite nur 5 Lese-Sterne geben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.03.2021

Das Kleeblatt wird weiblich – super Lesestoff

Die Stärke der Töchter
0

Noch immer bilden die drei Firmeninhaber >Paul-Friedrich, Wilhelm und Heinrich< eine verschworene mit Macht und Geld ausgestattete Gemeinschaft. Aber die Fassade beginnt zu bröckeln als sich Beweise dafür ...

Noch immer bilden die drei Firmeninhaber >Paul-Friedrich, Wilhelm und Heinrich< eine verschworene mit Macht und Geld ausgestattete Gemeinschaft. Aber die Fassade beginnt zu bröckeln als sich Beweise dafür finden, dass Heinrich den alten Kriegskameraden Albert Zeidler umgebracht hat. Zusätzlich muss sich Wilhelm, der bisher als Fels in der Brandung galt, seine gesundheitlichen Probleme und damit einhergehende schwindende Kraft eingestehen. Aber die nächste Generation steht ja schon in den Startlöchern. Wird Leopold, dessen bisheriges Handeln eher zur Sorge gereichte, dieser neuen Verantwortung gerecht werden und die Firma in Wilhelms Sinn weiterführen? Oder verfolgt er eigene Ziele? So ganz können die 3 Alten sich aus den Geschäften noch nicht zurückziehen, im Gegenteil: Paul-Friedrich ist hinter dem Rücken der beiden Lehmann-Brüder sehr aktiv. Dabei habe ich immer wieder bewundert, wie vorausschauend er alle möglichen Einflüsse, Entwicklungen und Störungen abwägt. Wie ein Schachspieler! Aber wird ihm das auch in Zukunft gelingen? Oder fliegt er auf? Ich finde das alles sehr spannend und habe das Buch verschlungen.
Neu in diesem Teil und nicht minder interessant ist die sich neu entwickelnde Freundschaft zwischen Irma und Carla. Verbindet doch beide ein ähnliches traumatisches Erlebnis. Was liegt da näher, als sich bei der jetzigen erneuten Bedrohung gegenseitig beizustehen. Dem schließt sich schlussendlich auch Elisabeth an, nichts ahnend was sich aus diesem Selbstschutz entwickelt…
Ich fand diesen 2. Teil auch wieder sehr gelungen. Hat er mir doch wieder kurzweilige, spannende Lese-Stunden gegeben. Nun hoffe ich bald wieder etwas vom Starnberger See lesen zu können – denn ich habe noch so viele Fragen 😉

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.02.2021

ein gelungener Abschluss

Ein neuer Anfang
0

Der Titel dieses Buchs ist eine Lüge! Es ist der Abschluss, der letzte Teil der wunderbaren Berliner Hebammengeschichte. Leider! Denn wieder ist es der Autorin gelungen, das Brennen der nun bereits in ...

Der Titel dieses Buchs ist eine Lüge! Es ist der Abschluss, der letzte Teil der wunderbaren Berliner Hebammengeschichte. Leider! Denn wieder ist es der Autorin gelungen, das Brennen der nun bereits in die Jahre gekommenen drei Hebammen für ihren Beruf dem Leser zu vermitteln. Eigentlich ist es kein Beruf für sie, sondern eine Berufung, was auch ihre Patientinnen immer wieder spüren. Ihr liebster, seit Jahrzehnten gesagter Satz: Willkommen auf der Welt, Kleines.
Da die Klinik am Mariendorfer Weg unter den Gebärenden einen außerordentlich guten Ruf und darum auch entsprechend hohen Zulauf hat, ist endlich die Zeit gekommen, wieder selbst Hebammen auszubilden. Aus mehr als Hundert Bewerberinnen werden von Luise, die nun Oberhebamme ist, 10 für die Hebammenausbildung ausgewählt. Darunter auch Ediths Tochter Jule. Als wenn sich das Schicksal als Margot, Luise und Edith dort ihre Ausbildung gemacht haben und bis heute enge Freundinnen wiederholt, ja vielleicht sogar Familie füreinander geworden sind, so zeichnet sich dies auch bei Jule, Marion und Helga ab. Jedoch hat sich das Frauenbild in den 50er Jahren gewandelt - zum Negativem. Frauen gehören an den Herd (Heimchen), gut versorgt in einer (häufig arrangierten, nicht unbedingt glücklichen) Ehe. So sind es am Ende nur 2 der ursprünglich 10 Schülerinnen, die ihre Hebammenausbildung erfolgreich abschließen.
Mir hat dieser letzte Teil wieder wunderbar kurzweilige Lesestunde gegeben. Beeindruckend und in meinen Augen die Hauptfigur ist auch hier wieder Luise. Irgendwie schafft sie es immer wieder genau in dem Moment da zu sein, wenn sie gebraucht wird. Sie erscheint mir mitunter wie eine Hellseherin, ein warmherziger Schutzengel. Die vielen kleinen und großen Probleme, die hier wieder zu meistern sind, machen die Geschichte lebendig und wunderbar unterhaltsam. Am Nachwort der Autorin merkt man, dass es nicht nur mich traurig stimmt, diese wundervollen Frauen nicht weiter zu „begleiten“, auch ihr fällt der Abschied schwer. Von mir gibt’s eine absolute Leseempfehlung und voll verdiente 5 Lese-Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere