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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.02.2018

atmosphärisch, spannend, gelungen

Totenweg
2

Frida Paulsen kehr nach langer Zeit in ihre Heimat , auf den elterlichen Obsthof zurück. Doch der Anlass ist sehr traurig. Ihr Vater wurde brutal zusammengeschlagen, liegt im Koma und die Ärzte wissen ...

Frida Paulsen kehr nach langer Zeit in ihre Heimat , auf den elterlichen Obsthof zurück. Doch der Anlass ist sehr traurig. Ihr Vater wurde brutal zusammengeschlagen, liegt im Koma und die Ärzte wissen nicht ob er überlebt. Bei ihrer Heimkehr wird Frida nicht nur mit dem Ermittlungen zum Anschlag auf ihren Vater, sondern auch mit den Dämonen aus ihrer Vergangenheit konfrontiert.
Dieser Krimi hat mich von Anfang an gefesselt. Romy Fölck hat hier eine super spannende Geschichte um einen Could Case gewoben. Dabei hat sie auch sehr anschaulich die Kulisse der nordischen Marsch beschrieben. Ich war zwar noch nie da, hatte aber den Eindruck: ich kenne mich jetzt da aus.
Die Hauptfiguren sind liebevoll, glaubhaft beschrieben mit Zweifeln, Ecken und Kanten und manchmal auch mit falschen Entscheidungen.Das macht sie authentisch und nicht weniger sympathisch. Spannung empfand ich von Anfang bis Ende beim Lesen. Das Ende hätte ich so auch nicht erwartet
Wenn es wirklich weitere Fälle um Haverkorn und Frida geben wird, dann freue ich mich schon heute darauf.
Wer Lust auf spannungsgeladene Lektüre hat, dem kann ich dieses Buch nur empfahlen. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Figuren
  • Spannung
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 14.02.2018

sehr lesenswert, tolles Buch

Die ferne Hoffnung
0

Beschrieben wird in diesem historischen Roman, welcher Ende des 19. Jahrhunderts handelt, der Ruin und der Wiederaufbau des Kontors Peter Hansen & Söhne. Drei Brüder wollen das Kaffee-Kontor, das ihr Vater ...

Beschrieben wird in diesem historischen Roman, welcher Ende des 19. Jahrhunderts handelt, der Ruin und der Wiederaufbau des Kontors Peter Hansen & Söhne. Drei Brüder wollen das Kaffee-Kontor, das ihr Vater Peter in den Bankrott geführt hat, vor dem Ruin retten und gehen dabei völlig neue Wege. Drei Familien, deren Mitglieder sich unterschiedlich engagiert bei dieser Rettung einbringen und Opfer erbringen. Da sind Probleme vorprogrammiert….
Die Autorin hat die damalige Zeit, diese Atmosphäre, wunderbar in Beschreibungen und Dialoge gefasst. Darum ist es mir auch unwahrscheinlich leichtgefallen, mich in die damalige Zeit zurückversetzen. Für uns heute ist es schon arg gewöhnungsbedürftig, wie die bürgerlichen Frauen damals ihrem Standesdünkel erlegen sind. Aber Familie Hansen hat auch Frauen, die mit anpacken, sich über eingefahrene Wege hinwegsetzen und ihren „Mann“ stehen.
Intrigen innerhalb der Familie führen dann zum Bruch der Brüder. Mehr verrate ich an dieser Stelle nicht. Das Ende implementiert in meinen Augen aber eine Fortsetzung um diese mir lieb gewordenen Hanseaten. Ich kann dieses Buch allen Liebhabern von Familiensagas uneingeschränkt weiterempfehlen. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne.

Veröffentlicht am 03.02.2018

Anschauliche, ergreifende Schilderung

Der Reisende
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Otto Silbermann, reicher jüdischer Kaufmann und angesehenes Mitglied der Gesellschaft versteht seine Welt nicht mehr. Von einem Tag auf den anderen wird er vom Geachteten zum Geächteten. Außer seinem Koffer ...

Otto Silbermann, reicher jüdischer Kaufmann und angesehenes Mitglied der Gesellschaft versteht seine Welt nicht mehr. Von einem Tag auf den anderen wird er vom Geachteten zum Geächteten. Außer seinem Koffer voll Geld bleibt ihm nichts mehr von seinem bisherigen Leben. Seine Familie, sein Partner, seine Freunde, alle wenden sich von ihm ab oder versuchen gar aus seiner Not noch Profit zu schlagen.
Seine Mitmenschen erwarten, dass er als Jude Verständnis für ihr (Fehl)Verhalten sowie ihre Abweisung ihm gegenüber hat. Wie grausam doch das Leben sein kann.
Dieses Buch hat mich stark berührt, so dass ich es erst einige Tage in mir nachwirken lassen musste ehe ich die Rezension schreibe. Es sind manchmal zur Teilsätze, die mir die Grausamkeit der damaligen Zeit sehr nah gebracht haben. So heißt es: „…, heutzutage mordet man wirtschaftlich.“ Grausam.
Aber es gibt auch Episoden im Buch über die ich schmunzeln musste. Die Dialoge im Zug mit dem extrovertierten jüdischen Tischler, ihr gegenseitiges Bedauern, fand ich köstlich. Ich denke schon hier fängt die Ausweglosigkeit seiner Lage bei Silbermann auf seine Psyche zu schlagen. Beim Lesen merkt man und das hat der Autor sehr geschickt ins Buch einfließen lassen, wie sich Otto Silbermann Stück für Stück von der Realität entfernt und an seinem Schicksal zerrbricht.
Ich finde dieses Buch sehr lesenswert, denn es gibt den nachfolgenden Generationen die Möglichkeit die Grausamkeiten der Nazizeit anhand eines Einzelschicksals, das doch ein tausendfaches war, nachzuempfinden.
Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 14.01.2018

„Eine einzige kleine Lüge, und so viele Tote“ – Brillant, spannend

Schlüssel 17
0

Eine im Berliner Dom zur Schau gestellte oder besser gehangene Leiche, noch dazu die Leiche der prominenten Dompfarrerin und ein um ihren Hals hängender Schlüssel bilden den Einstieg in diesen äußerst ...

Eine im Berliner Dom zur Schau gestellte oder besser gehangene Leiche, noch dazu die Leiche der prominenten Dompfarrerin und ein um ihren Hals hängender Schlüssel bilden den Einstieg in diesen äußerst spannenden Krimi. Tom Babylon vom LKA und Sita Johanns, hinzugezogene Psychologin, stehen anstrengende, aufreibende Ermittlungen bevor.
In meinen Augen bilden beide ein tolles Team. Wenn sie sich anfangs noch misstrauen, so lernen sie sich doch im Laufe der Ermittlungen zu schätzen und zu ergänzen. Beide kämpfen mit einem Traumata aus ihrer Jugend und vielleicht hilft gerade das ihnen Vertrauen gegenüber dem anderen aufzubauen. Die Schlagabtausche zwischen den beiden fand ich äußerest gelungen und amysant.
Beim Lesen wurde ich von der Spannung einfach aufgesogen. Immer wenn ich dachte alle Personen um Tom Babylon zu kennen, kam noch ein Unbekannter dazu, der der Geschichte wieder eine neue Facette gab und damit die Spannung noch weitergetrieben hat. Der Autor versteht es einfach die Aufmerksamkeit des Lesers zu fesseln, sodass man das Buch einfach nicht aus der Hand legen kann.
Von mir gibt’s 5 wohlverdiente Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung für alle Krimi-Liebhaber.

Veröffentlicht am 31.12.2017

ungesühnte Morde, spannend erzählt

Die Vergessenen
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Dieser spannendende Krimi wird durch zwei Hauptfiguren geprägt. Da ist Manoli Lefteris dem sein Vater als er noch viel zu jung dafür war seine traumatischen Kindheitserlebnisse während der Nazizeit geschildert ...

Dieser spannendende Krimi wird durch zwei Hauptfiguren geprägt. Da ist Manoli Lefteris dem sein Vater als er noch viel zu jung dafür war seine traumatischen Kindheitserlebnisse während der Nazizeit geschildert hat, bei denen seine gesamte Familie bis auf seinen Vater ausgelöscht wurde. Seither kämpft Manoli mit den Bildern, die sich nach diesen Schilderungen in sein Gehirn eingebrannt haben.
Dann ist da noch Vera, unglückliche Journalistin bei einer Beautyzeitschrift, die auf ein lang gehütetes Geheimnis ihrer heißgeliebten Tante Kathrin stößt. Die hat während der Nazizeit in einer Klinik für psychisch Kranke als Schwester gearbeitet. War die Tante in die Euthanasiemorde mit verwickelt? Vera beginnt mit ihrer Recherche, der Suche nach Dokumenten sie sich im Besitz ihrer Tante wähnt. Dabei geht sie nicht immer gesetzeskonform vor und gerät auch in die Beobachtung der Menschen, die mit allen Mitteln versuchen die Beweise ihrer damaligen Taten zu vernichten. Spannend entwickelt die Autorin diese Geschichte, die den Leser nicht mehr aus ihren Bann lässt. Bei mir schraubte sich die Spannung wie eine Spirale immer höher. Dabei ist Ellen Sandberg sehr detailliert auf die damaligen Methoden der Umsetzung des Euthanasie-Programms eingegangen. Von Hungerhäusern hatte ich bisher noch nie etwas gehört. Daher haben mir die Rückblenden in die Vergangenheit von Schwester Kathrin und damit das Kennenlernen der Beweggründe ihres Handelns auch wunderbar gefallen. Es war für mich nachvollziehbar und ich konnte sie einfach nicht verurteilen.
Für mich war das ein wunderbar spannendes, unterhaltsames, nachdenklich stimmendes Lesevergnügen für das ich wohlverdiente 5 Lese-Sterne vergebe.