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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.03.2022

zurückgeholt ins Leben – wunderbarer Lesestoff

Die Dorfschullehrerin
0

Wir werden ins Jahr 1961 zurückversetzt. Ja, das trifft es. Denn bei diesem Buch heißt es: aufschlagen, lesen und nicht mehr aus der Hand legen.
Eva Völler schafft es das traurige Schicksal von Helene ...

Wir werden ins Jahr 1961 zurückversetzt. Ja, das trifft es. Denn bei diesem Buch heißt es: aufschlagen, lesen und nicht mehr aus der Hand legen.
Eva Völler schafft es das traurige Schicksal von Helene Werner so ergreifend und auch spannend zu erzählen, dass man ergriffen ist und mit ihr leidet. Steht am Anfang noch die Frage zentral im Raum: warum ist Helene Werner von Berlin in dieses kleine Dorf in der Rhön gezogen. Der „Komfort“, der sie hier erwartet, kann nicht der Grund sein. Es baut sich Spannung auf, da es immer nur Andeutungen gibt und eigenen Spekulationen Raum gibt. Helenes Geheimnis, besser gesagt ihr Plan, wird dann recht bald gelüftet. Es entspinnt sich ein spannendes Familienschicksal,
das auf die deutsch-deutschen Verhältnisse nach der Aufteilung Deutschlands basiert und sicher kein Einzelschicksal ist. Man merkt beim Lesen, wie intensiv die Autorin sich mit dieser Zeit auseinandergesetzt hat. Es hat mir sehr gut gefallen, dass sie dabei nicht übliche Klischees bedient. Bei mir wurden Erinnerungen an meine früheste Kindheit wachgerufen.
Ich bin begeistert von diesem Buch und gebe daher auch gerne 5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 07.03.2022

ich habe es verschlungen

Vertraute Qualen
3

Ein Junge wird vermisst. Leon Gruber ist nach einer Party nicht zu Hause angekommen. Für Victoria Stahl, Oberkommissarin bei der Kripo Würzburg, ist der Fall doppelt brisant. Sie kennt den Jungen, denn ...

Ein Junge wird vermisst. Leon Gruber ist nach einer Party nicht zu Hause angekommen. Für Victoria Stahl, Oberkommissarin bei der Kripo Würzburg, ist der Fall doppelt brisant. Sie kennt den Jungen, denn er ist der Freund ihrer 15jährigen Tochter. Wenige Tage später verschwindet ein weiterer Junge aus dieser Schule, so dass der Druck auf die Ermittler noch weiter steigt….
Ich habe das Buch verschlungen - aufschlagen, abtauchen und mitfiebern. Denn die Autorin versteht es die Atmosphäre innerhalb der Ermittlertruppe, ihre unterschiedlichen Sichtweisen, ihre privaten Sorgen in ein Gesamtbild zu bringen, so dass die Geschichte glaubhaft und lebendig erscheint. Das gleiche gilt auch für die Einblicke in die Sorgen und Probleme der Jugendlichen. Die Beschreibungen waren zum Teil krass, aber nicht unrealistisch, eher authentisch und den Leser wachrüttelnd. Ich versuche hier >ohne zu viel von der Handlung zu verraten< meine Begeisterung für den Inhalt zu spiegeln, aber so viel muss sein.  Die Autorin entwickelt geschickt die Abhängigkeit des Schülers, so dass dessen Schuldgefühle ihn nicht vor weiteren Untaten abhalten können, was bei mir zu kribbelnder Spannung geführt hat. Schlussendlich stellt sich mir die Frage – wer hat mehr Schuld? Der Täter, der Mitwisser oder diejenigen, die Missstände sehen, diese aber vertuschen, um ihr Ansehen nicht zu gefährden. Ein brisantes Thema, das mit diesem spannenden Krimi eine sehr gute Umsetzung gefunden hat.
5 Lese-Sterne und eine 100%ige Leseempfehlung sind da absolut verdient.

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Veröffentlicht am 03.03.2022

Wenn das Leben die Seele zerstört

Artemis
1

Paula wird abends auf dem Heimweg überfallen und vergewaltigt. Sie ist schwer verletzt, traumatisiert und kann nicht darüber reden. Es ist einfach zu schrecklich für sie. So haben die Ermittler Rubina ...

Paula wird abends auf dem Heimweg überfallen und vergewaltigt. Sie ist schwer verletzt, traumatisiert und kann nicht darüber reden. Es ist einfach zu schrecklich für sie. So haben die Ermittler Rubina Hiller und Simon Peick es schwer die Täter zu finden. Kurz nach der Vergewaltigung werden junge Männer Opfer von Verstümmelungen. Hängen die Fälle zusammen?
Während mir der Anfang ein wenig holprig vorkam, da strömten einfach zu viele Personen und Fakten auf mich ein, konnte ich später das Buch nicht mehr aus den Händen legen. Die Handlung hat mich einfach nicht losgelassen. Man lernt in diesem Buch so viele liebenswerte, aber auch verachtenswerte Persönlichkeiten kennen. Dabei schafft es die Autorin vielfach durch ihre Wortwahl, dass die Beschreibungen unter die Haut gehen. Ein Beispiel dazu: Paulas behandelnde Ärztin beschreibt ihren Krankheitszustand mit den Worten „Paula ist ausgelöscht“ und das trifft es absolut, denn das Trauma hält sie gefangen. Sie gibt sich selbst die Schuld.
Beim Lesen habe ich mir immer die Frage gestellt – wer ist Maria? Das Rätsel wird gegen Ende gelöst, aber mit dieser Lösung hätte ich nie gerechnet. Ein ganz wunderbarer Krimi, dem ich gerne 5 Lese-
Sterne gebe.

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Veröffentlicht am 28.02.2022

starke Frauen, die sich den Widrigkeiten stellen

Die Halligprinzessin
1

Ella ist glücklich in Berlin. Sie liebt den Trubel in der Stadt, sie liebt ihre Apotheke und sie liebt Robert, genießt jede gemeinsame Stunde mit ihm. Doch dann bringt der dicke Umschlag eines Notars aus ...

Ella ist glücklich in Berlin. Sie liebt den Trubel in der Stadt, sie liebt ihre Apotheke und sie liebt Robert, genießt jede gemeinsame Stunde mit ihm. Doch dann bringt der dicke Umschlag eines Notars aus Husum ihr Leben, ihr Denken und ihre Weltsicht total durcheinander….
Der Leser lernt in diesem Roman zwei Frauen kennen – die Ella von heute und ihre Urgroßmutter Charlotte. Beide kommen aus Berlin und beide finden ihren Lebensmittelpunkt schlussendlich auf der Hallig Südfall. Mit wechselnden Kapiteln erhält man Einblicke in das Leben der beiden jungen Frauen. Mir hat es sehr gut gefallen, wie die Autorin die Naturgewalten, das tägliche Ringen um jedes Stückchen Land, dass immer wieder vom Meer weggespült wird, beschreibt. Ein hartes Leben auf so einer Hallig. Aber nicht nur die Naturbeschreibungen, auch die Besonderheit dieser Menschen auf den Halligen hat Karen Elste in und mit den Figuren gut umgesetzt.
Auch wenn Keike, Charlottes Schwiegermutter, nicht unbedingt zu den Hauptfiguren im Roman zählt, so fand ich diese Frau sehr treffend, auch in ihrem Umdenken, beschrieben. Wortkarg, abweisend und giftig gegenüber Charlotte, ihr Lebensmittelpunkt Pay, ihr Sohn. Da hat einfach keine andere Frau noch mit geschweige denn zwischen ihnen Platz. Dann kommt da so eine verwöhnte, vom Haushalt keine große Ahnung habende Berlinerin. Umso mehr habe ich Charlotte bewundert, die nicht aufgegeben hat, die die harten Worte an sich abprallen lies und verbissen sich bemüht alles zu Lernen.
Mir hat das Buch kurzweilige Lesestunden gebracht. Darum gibt’s 5 Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 27.02.2022

gelungene Fortsetzung, die Lust auf mehr macht

Der Mut der Frauen
0

Auch im Bernried am Starnberger See stehen die Zeichen immer mehr in der Ausdehnung der Naziherrschaft. Vor diesem Hintergrund bewegen die Frauen der Familie aber ganz andere Sorgen. Wilhelmine bangt um ...

Auch im Bernried am Starnberger See stehen die Zeichen immer mehr in der Ausdehnung der Naziherrschaft. Vor diesem Hintergrund bewegen die Frauen der Familie aber ganz andere Sorgen. Wilhelmine bangt um das Leben von Martin, von dem sie seit seiner Verhaftung vor 7 Monaten nichts mehr gehört hat. Und Elisabeth, nun bereits zum zweiten Mal hochschwanger, bangt der Entbindung entgegen …..
Auch wenn 3 Monate zu dem 4. Band vergangen sind, schafft es Ellin Carsta wieder mir die bisherigen Höhen, Tiefen und Geheimnisse der bisherigen Handlung ins Gedächtnis zu rufen, so dass ein Abtauchen in die weiteren Geschehnisse leichtfällt. Es sind die kleinen und großen Sorgen, die die Geschichte der drei Familien wieder so lebendig für den Leser werden lassen. Auch wenn es nach außen so scheint, besteht zwischen ihnen nicht unbedingt bedingungslose Freundschaft. Im Gegenteil! So manch einer von den Männern trifft Entscheidungen, die das Bestehen der drei Unternehmen in Gefahr bringt. Fels in der Brandung, dank seiner hervorragenden Beziehungen ist wieder einmal Paul-Friedrich. Doch auch die Frauen treffen, hinter dem Rücken ihrer Männer und der Familie, jetzt eigene, weitgreifende Entscheidungen, die sicher für einigen Trubel in der Zukunft führen wird.
Sehr aufregend fand ich das Drama um Elisabeths Entbindung – die arme Frau. Ich bin gespannt, was sich daraus noch entwickelt. Ja, ich freue mich bereits jetzt auf den nächsten Teil und dieser erhält von mir 5 Lese-Sterne und eine absolute Lese-Empfehlung.

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