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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.07.2021

Wieder ein gelungener spannender Krimi

Angstrichter (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 4)
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In Nürnberg wird ein grausamer Mord verübt. Er erinnert an mittelalterliche Strafen, denn das Opfer wurde gevierteilt und an allen vier Stadttoren zur Schau gestellt. Als wäre das nicht genug, wird im ...

In Nürnberg wird ein grausamer Mord verübt. Er erinnert an mittelalterliche Strafen, denn das Opfer wurde gevierteilt und an allen vier Stadttoren zur Schau gestellt. Als wäre das nicht genug, wird im Internet davon auch noch ein Livestreame veröffentlicht. Obwohl Jan Grall gerade in seinem eigenen Ermittlerbüro viel zu tun hat und erdringend eine neue Bürohilfe sucht, übernimmt er gemeinsam mit Rabea Wyler diesen Fall. Beiden ahnen, dass das nicht das letzte Opfer sein wird.
Ich war von Anfang bis Ende von diesem Krimi gefangen genommen. So grausame, wie abartige Tötungsmethoden, die sich in meinen Augen in ihrer Grausamkeit immer noch gesteigert haben. Immer trifft es Menschen, die es bereits ahnen zu den Auserwählten des Henkers zu gehören und vor Angst vergehen. Immer wieder beeindruckend finde ich es, wie der Autor die beiden Ermittler (Jan + Rabea) erklären lässt, wie sie ihr Täterprofil eingrenzen, woraus sie ihre Schlüsse ziehen, diese verfeinern und bestimmte Dinge ausschließen. Und das Beste dabei, sie liegen meist richtig damit und kommen ihm, dem Scharfrichter, immer mehr auf die Spur. Wen wunderts da, dass Rabea und Jan zunehmend in den Fokus des Scharfrichters geraten. Die Geschichte dieses spannenden Krimis lässt erkennen, wie intensiv der Autor sich mit dem Mittelalter und deren Strafen vertraut gemacht hat. Es ist ihm gelungen dies wirkungsvoll in die Handlung einfließen zu lassen und kribbelnde Spannung zu erzeugen. Mich hat das Buch wunderbar, kurzweilig unterhalten. Darum gibt’s 5 wohlverdiente Lese-Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 07.07.2021

authentisch, einfühlsam – einfach klasse

Wildtriebe
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Drei Generationen auf einem Hof, da ist Ärger und Unmut vorprogrammiert. Schon allein, weil es die alte Großbäuerin Lisbeth von jungen Jahren an gewohnt ist den Ton anzugeben.
So hat es Marlies nicht leicht ...

Drei Generationen auf einem Hof, da ist Ärger und Unmut vorprogrammiert. Schon allein, weil es die alte Großbäuerin Lisbeth von jungen Jahren an gewohnt ist den Ton anzugeben.
So hat es Marlies nicht leicht sich ein eigenbestimmtes Leben an der Seite von Konrad, Lisbeths Sohn, hier auf dem Bethches-Hof aufzubauen. Denn miteinander reden, etwas Neues auszuprobieren, das steht auf dem Hof nicht an der Tagesordnung. Was sollen denn die Leute denken! So hat Marlies es schwer. Sie ist nicht auf einem Bauernhof großgeworden und hat auch keine Erfahrungen mit Tierhaltung, Haushalt und ein ganzer „Sack“ voll Kinder zu bekommen ist auch nicht ihr Traum. Trotzdem bemüht sie sich den Hausfrieden zu wahren.
Mich hat das Buch eingefangen und in meine Kindheit zurückgetragen. Selbst mit bäuerlicher Kleintierhaltung auf dem Dorf aufgewachsen, haben mich die Schilderungen der Hausschlachtung wieder an meine Kindheit erinnert. Die Abläufe beim Schweinschlachten, die Gerüche und auch die Verarbeitung - es war alles wieder da.
Der Schreibstil der Autorin ist einfühlsam, gibt Denkanstöße und lässt, da die Ausführungen immer wechselt von der Sicht Lisbeths zu der von Marlies, die Geschichte „rund“ erscheinen. Lustig fand ich die ständige Wiederholung, wenn von der Wohnstube von Marlies und Konrad die Rede war: …“ihrem Wohnzimmer, das keins war,…“ weil es nie von ihnen richtig eingerichtet wurde.
Für mich war das Lesevergnügen pur, so dass ich eine 100%ige Leseempfehlung ausspreche und 5 Lese-Sterne vergebe.

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Veröffentlicht am 07.07.2021

Spannung mit interessanten Charakteren

Das Buch des Totengräbers (Die Totengräber-Serie 1)
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Wien 1893: Leopold von Herzfeldt ist neu bei den Zivilinspektoren der Wiener Polizei, korrekter gesagt: beim Wiener Sicherheitsbüro für Blutverbrechen. Er hat keinen guten ersten Eindruck bei seinem Kollegen ...

Wien 1893: Leopold von Herzfeldt ist neu bei den Zivilinspektoren der Wiener Polizei, korrekter gesagt: beim Wiener Sicherheitsbüro für Blutverbrechen. Er hat keinen guten ersten Eindruck bei seinem Kollegen Paul Leinkirchner hinterlassen. Denn Leo hat gleich bei ihrem ersten gemeinsamen Fall, dem brutalen Mord an einer jungen Frau, sein Wissen wie auch seine Fähigkeit aus Beobachtung die richtigen Schlüsse zu ziehen, unter Beweis gestellt. Das kam bei seinen Kollegen etwas zu gönnerhaft an, noch dazu spricht Leo hochdeutsch, was in Augen der Kollegen gar nicht geht. Seitdem versucht Leinkirchner ihn ins Abseits zu stellen. Hilfe und Unterstützung findet Leo dagegen beim wortkargen Totengräber Augustin Rothmayer, dessen ungepflegtes Äußeres auf den ersten Blick jeden abschreckt. Hinter dessen Fassade sich aber ein brillanter Geist sich verbirgt. Wen wunderts, dass beide bei den weiteren Morden sich unterstützen.
Für mich war das ein reines Lesevergnügen. Die Beschreibungen der Charaktere, gut wie böse, sind so anschaulich, dass im Kopf gleich ein Bild dazu entsteht. Zusätzlich fand ich auch die bizarren Beschreibungen der damaligen „Totenkultur“ sehr aufschlussreich. Ich denke da an den Totenwecker, der ausschließen sollte, dass noch Lebende begraben werden.
Sehr gut gefallen haben mir auch die vielfach am Kapitelanfang ausgeführten Zitate aus Rothmayers „Almanach für Totengräber“. Irgendwie hat mich dieser doch wortkarge Totengräber mit seinem Wissen und seinen Schlussfolgerungen beeindruckt und für sich eingenommen. Überhaupt fand ich diesen historischen Krimi sehr spannend und unterhaltsam. Darum gibt’s von mir auch 5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 28.06.2021

kurzweilig mit liebenswerten Charakteren

Parted Hearts
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Als Stellas Vater gestorben ist, hat sie mit ihm den einzigen lebenden Verwandten verloren. Sie trauert sehr über ihren Verlust, doch nun bei der Auslösung des seines Haushalts findet sie einen an sie ...

Als Stellas Vater gestorben ist, hat sie mit ihm den einzigen lebenden Verwandten verloren. Sie trauert sehr über ihren Verlust, doch nun bei der Auslösung des seines Haushalts findet sie einen an sie gerichteten Brief, geschrieben von ihrem Vater. Der Inhalt stellt ihre Welt auf den Kopf. Hatte ihr Vater bisher immer behauptet ihre Mutter Guiliana wäre bei ihrer Geburt gestorben, so schreibt er nun, dass das eine Lüge war und Guiliana in Italien wohnen würde. Sofort macht sich Stella auf den weg…
Ich habe mich mit diesem Buch ganz wunderbar unterhalten gefühlt. Denn die Autorin hat es sehr gut verstanden dem Leser die Mentalität der Italiener und die herrliche Landschaft Liguriens näher zu bringen. Da bekam ich richtig Lust selbst dorthin zu fahren. Auf der anderen Seite gelingt es ihr aber auch diese Geschichte um Familie, Trennung, Liebe und Streit so umzusetzen, dass es nicht ins Kitschige abgleitet. Das ist mir immer bei diesem Genre sehr wichtig. Obwohl Stella bei ihrer Abreise eine klare Lebensplanung hat, sie will schließlich mit Jonas die Ehe eingehen, verliebt sie sich in Italien in den gutaussehenden Matteo. Er ist es auch, der sie bei ihrer Suche vor Ort unterstützt. Für wen wird sie sich entscheiden? Und welche Überraschungen erwarten sie noch in Alassio? Wer das wissen will, der sollte zu dem Buch greifen. Es garantiert kurzweilige Lesestunden. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 25.06.2021

Selten so einen packenden Thriller gelesen

SCHULD! SEID! IHR!
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Ein Obdachloser und ein pensionierter Polizist wählen für sich einen äußerst qualvollen Tod. Dass diese beiden Fälle zusammenhängen, ist Rolf Degenhard, dem leitenden Ermittler schnell klar. Haben doch ...

Ein Obdachloser und ein pensionierter Polizist wählen für sich einen äußerst qualvollen Tod. Dass diese beiden Fälle zusammenhängen, ist Rolf Degenhard, dem leitenden Ermittler schnell klar. Haben doch beide Toten je eine Tarotkarte „der Gehängte“ neben sich. Doch wie hängt das alles zusammen? Wo ist die Verbindung zwischen den beiden Toten? Ein schwieriger Fall für die Polizeiinspektion Nordheide.
Der Autor geht hier in diesem Thriller sehr geschickt vor. Er wechselt immer zwischen den Gedanken, den Planungen und der Umsetzung der Rache des Täters, der sich selbst der Gehängte nennt. Während des Lesens fragt man sich immer: wer ist der Gehenkte? Dann, als das klar zu sein scheint, kommt die Frage auf: warum tut er das? Eins kann ich versprechen, beim Lesen dieses Buchs wird es nie langweilig. Einfach, weil der Autor geschickt seine Leser in die falsche Denkrichtung lenkt und immer wieder zu überraschenden Wendungen kommt. Sehr gut, weil so realitätsnah, werden auch private Probleme von Degenhard, die alles andere als alltäglich sind angeführt, was ihn mir menschlich nahegebracht hat. Ich bin von diesem Thriller begeistert und empfehle ihm allen Krimifans weiter, 5 Lese-Sterne sind hier voll verdient.

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